Oliver Baumann hält Deutschlands Sieg gegen Italien fest
Der Hoffenheimer rechtfertigt das Vertrauen von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit einer Klasseleistung im Viertelfinal-Hinspiel in der Nations League in Italien. Der 34-Jährige liegt in der Statistik vor Alexander Nübel und Marc-Andre ter Stegen,
21.03.2025 | 14:00 Uhr
Oliver Baumann bekommt nach seiner sehr starken Leistung beim 2:1 in Italien Lob von Bundestrainer Julian Nagelsmann und von seinen Teamkollegen in der deutschen Nationalmannschaft.
Rudi Völler hatte keinen Hut auf - deshalb zog er seine Brille, bevor er den "Titan von Milano" väterlich in den Arm nahm. Oliver Baumann, neue Nummer eins auf Zeit in der deutschen Nationalmannschaft, hatte sich mit mehreren Wundertaten beim 2:1 (0:1) gegen Italien Lob von allen Seiten verdient.
"Unbeschreiblich. Das war echt schön mit dieser Truppe", sagte Baumann, "Ich genieße es gerade, aber es ist erst der erste Schritt." Ein Schritt Richtung Final Four der Nations League - aber auch einer für Baumann, um sich möglicherweise doch im deutschen Tor festzubeißen.
Kimmich lobt Baumann: "Gefühlt sein 100. Länderspiel"
Joshua Kimmich übertrieb beim Flechten seines Lorbeerkranzes um exakt 97 Spiele.
"Oli ist ein sehr, sehr starker Rückhalt für uns. Man hat so das Gefühl bei Oli, der hat schon alles erlebt in seiner Karriere", sagte der Kapitän, "er hat jetzt sein 100. Länderspiel gemacht, gefühlt." Es war das dritte. Mit dem ersten Gegentor.
Baumann in der Statistik vor Nübel und ter Stegen
Die Zahlen sprechen für Baumann. Seine sechs Paraden gegen Italien sind Höchstwert eines deutschen Keepers in einem Spiel in dieser Nations-League-Saison. Insgesamt kam er auf zehn Paraden und liegt damit vor Nübel (5 in 2 Spielen) und ter Stegen (3 in 2 Spielen, Quelle: Opta).
Baumanns Paraden-Quote von 90 Prozent ist deutlicher Bestwert unter den deutschen Torhütern in dieser Nations-League-Saison. Nübel: kommt auf 71 Prozent, ter Stegen auf 60 Prozent.
Der 34-Jährige begann verhalten, "fraß" zwar den Treffer von Sandro Tonali, wurde dann aber zum Kraken. Er riss blitzschnell die Fäuste hoch, um das italienische 2:0 zu verhindern, er rettete mit dem Fuß im Eins-gegen-eins.
Nagelsmanns Entscheidung hat sich ausgezahlt
"Er hat zwei Dinger gehalten, die er nicht halten muss", sagte Julian Nagelsmann, der sich damit über Bande selbst lobte: Schließlich hatte der Bundestrainer die Entscheidung pro Baumann getroffen, Alexander Nübel hatte das Nachsehen.
Realistisch gesehen waren es sogar drei bis vier "Dinger", die durchaus auch Gegentore hätten sein können. Die wahrscheinlich schwierigste Prüfung bestand Baumann ebenfalls bravourös - ein Teamkollege hatte sie ihm auferlegt. "Ich habe ihn auch noch mal geprüft", sagte Tim Kleindienst lachend. Der Stürmer hatte den Ball im eigenen Strafraum dramatisch falsch erwischt, Baumann tauchte überragend ab.
Nach dem Abpfiff jubelten die beiden gemeinsam. "Es freut mich, dass er so präsent war", sagte Kleindienst. "Da haben wir das noch mal wegzelebriert. Er war echt gut."
Baumann bleibt - vorerst - die Nummer 1
So gut, dass Baumann nun definitiv im Tor stehen wird, bis ter Stegen aus einer langen Zwangspause wegen einer Patellasehnenverletzung zurückkehrt.
Der Bundestrainer wollte das eigentlich nach dem Viertelfinal-Rückspiel in Dortmund am Sonntag (20:45 Uhr im Liveticker) überdenken - das kann er sich nach dieser Leistung sparen.
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