St. Pauli: Luhukay zerlegt eigenes Team vor Spiel gegen Bielefeld
Bequemlichkeit, kein Gerüst!
29.07.2019 | 20:15 Uhr
Einen Tag vor dem Saison-Auftakt von St. Pauli hat Trainer Jos Luhukay sein eigenes Team und den Verein öffentlich in die Mangel genommen.
Angesichts der Personalnot nahm der Coach auf der Pressekonferenz am Sonntag kein Blatt vor dem Mund. "Nach fünf Wochen Vorbereitung weiß ich nur, dass wir noch längst nicht fertig sind", schimpfte der Niederländer vor dem Spiel bei Arminia Bielefeld am Montag (ab 20:00 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD), und schob nach: "Wir haben kein Gerüst. Das ist doch nicht zu viel verlangt!"
Auch in anderen Bereichen sieht der Coach für seine Mannschaft schwarz. "Da ist zu viel Bequemlichkeit, nur Komfort-Zone und das in allen Bereichen", so Luhukays Kritik.
Luhukay pessimistisch: "Alles über Platz neun wäre ein großer Erfolg"
Im April sprach Luhukay noch davon, den FC St. Pauli binnen zwei Jahren in die Bundesliga führen zu wollen. Davon ist der Coach inzwischen abgerückt. "Es ist für St. Pauli unmöglich, in dieser Saison unter die ersten vier zu stoßen. Alles über Platz neun wäre ein großer Erfolg!", sagte der 55-Jährige.
Hintergrund des Rundumschlags: Mindestens ein halbes Dutzend Leistungsträger stehen Luhukay beim Saisonauftakt am Montag nicht zur Verfügung. Bislang hat St. Pauli vier neue Spieler geholt, doch allein davon sind derzeit drei verletzt.
Nur der jüngst in dieser Woche ausgeliehene Schwede Viktor Gyökeres wird gegen Bielefeld im Kader stehen. Damit hat Luhukay immerhin einen Backup für Stürmer Dimitrios Diamantakos, den einzigen fitten Angreifer im gesamten Kader.
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Luhukay zwingt Verein zum Handeln
Der Frust des erfahrenen Trainers ist für Sky Reporter Jurek Rohrbeck nachvollziehbar. Er geht davon aus, dass sich Luhukay der "immensen Wirkung seiner Aussagen" definitiv bewusst ist.
Die St. Pauli-Spitze hat ihrem Coach noch Verstärkung in Aussicht gestellt. Nach diesem Auftritt dürfte sich die Vereinsführung mehr denn je um eine schnelle Umsetzung bemühen.