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Transfer News: Bayer Leverkusen braucht Neuzugänge in der Defensive

Offensiv-Umbruch bei Leverkusen? Probleme gibt es an anderen Stellen

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In diesem Video spricht Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz über den Abgang von Kai Havertz. (Länge: 21 Sekunden)

Umbruchstimmung bei Bayer 04 Leverkusen: Kai Havertz ist nach langen Verhandlungen zum FC Chelsea gewechselt, Kevin Volland hat sich der AS Monaco angeschlossen. Auch weitere Spieler wollen weg. Doch das Problem der Leverkusener ist nicht die Offensive.

Havertz weg, Volland weg - Lucas Alario, Joel Pohjanpalo und auch Leon Bailey stehen auf der Liste von denen, die gehen können und wollen. Ein Offensiv-Quintett, das zeigt: Bayer Leverkusens Angriffsabteilung steht vor dem Umbruch. Die Abgänge sollen im Kollektiv kompensiert werden. "Ein super Spieler geht weg, das ist absolut so. Wir müssen versuchen, die Mannschaft besser zu machen", sagte Trainer Peter Bosz bei Sky Sport News. Ihm schwebt vor, die Verantwortung auf mehrere Schultern im Kader des Werksklubs zu verteilen. "Das machen wir auf mehreren Positionen, dass wir mit mehreren Spielern den Verlust auffangen können."

Zwingend Nachholbedarf in der Defensive

Doch die Veränderungen in der Offensive sind nicht das Problem. Zumal mit Patrik Schick wohl ein sehr effizienter und kopfballstarker Stürmer zu Bayer kommt (Schick im Anflug auf Leverkusen - letzte Details zu klären).

"Den Havertz-Abgang können sie auch mit Florian Wirtz oder Nadiem Amiri überbrücken, da sind sie schon relativ flexibel besetzt. Die neuralgischen Punkte bei Leverkusen sind eher im Abwehrbereich. Da ist zwingend - und danach suchen sie auch die ganze Zeit - Nachholbedarf. Wenn du defensiv keine Stabilität hast, kannst du vorne noch so glänzen, dann kriegst du hinten die Bude voll", schätzt Sky Reporter Marco Wiefel die Lage ein.

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Sky Transfer Experte Max Bielefeld berichtet über den Transferstand bei Patrik Schick und Bayer Leverkusen (Dauer: 53 Sek.).

Breite in der Abwehr fehlt

Mit Kerem Demirbay und Moussa Diaby sind weitere Spieler im Kader, die im letzten Jahr "noch ein bisschen unterperformt haben", aber die Rolle in der Offensive in der kommenden Saison gut erfüllen könnten. Doch ohne einen neuen Rechts- und Innenverteidiger sind die Qualitätsunterschiede verheerend. Der Werkself fehlt die Breite in der Abwehr, obwohl sie mit Panagiotis Retsos, Tin Jedvaj und Aleksandar Dragovic drei Verteidiger haben, die nach erfolgreicher Leihe zurückkehren.

Aber: "Sie haben es eben nie geschafft, das Ganze in der Defensive so ausgeglichen zu gestalten, dass sie wirklich ein Spitzenteam sind. Da brauchen sie Qualität", erklärt Wiefel.

Alle warten auf einen Domino-Effekt

Viel passiert derzeit nicht auf dem Markt. Die Transferplanungen sind aufgrund der vielen Unsicherheiten bei den meisten Klubs zum Erliegen gekommen. Kriegt man die wechselwilligen Spieler weg, kann Leverkusen nachrüsten, doch das wird sich - wie bei allen anderen Vereinen - erst Ende September oder Anfang Oktober entscheiden. Alle warten auf einen Domino-Effekt, der durch den Havertz-Transfer nun wohl in Gang gesetzt werden soll.

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Der erste (kleine) Dominostein war bereits am Mittwoch mit dem Transfer von Volland gefallen. Doch wie groß am Ende der Aderlass der Bayer-Spieler sein wird, ist noch unklar. Konkrete Angebote - wie beispielsweise bei Pohjanpalo - liegen noch nicht auf dem Tisch. Allgemein brodelt die Gerüchteküche im Rheinland auf Sparflamme. Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass die Werkself bereits im Januar Teile ihrer Hausaufgaben mit den Verpflichtungen von Edmond Tapsoba (Innenverteidigung) und Exequiel Palacios (Mittelfeld) erledigt hatten.

Bosz reagiert gelassen

Auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger ist Bayer auf Serge Aurier (Tottenham Hotspur) gestoßen. Für Sky Reporter Wiefel wäre Sebastiaan Bornauw vom 1. FC Köln ein geeigneter Typ. Neue Transfers werden aber wohl erst in Bewegung kommen, wenn Bailey, Alario oder Pohjanpalo Leverkusen verlassen.

Wann genau das passieren wird, ist aber bisher nicht abzusehen. Den Verantwortlichen bleibt also nichts anderes übrig, als den Umbruch in die laufende Saison hineinzuziehen. Auch wenn Bosz gelassen auf das Ganze reagiert, bleibt ihm kaum noch Zeit, um seine Truppe auf den Saisonauftakt auswärts in Wolfsburg (live auf Sky) vorzubereiten.

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Bayer Leverkusen ist auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger auf Serge Aurier gestoßen. Sky Reporter und Transfer-Experte Max Bielefeld hat alle Infos. (Videolänge: 42 Sekunden).

Zu wenig Druck in Leverkusen?

Druck macht sich bei der Werkself aber niemand, obwohl sie in den vergangenen Jahren immer Startschwierigkeiten in der Hinrunde hatten. "Leverkusen scheitert immer daran - und das können ehemalige Spieler bezeugen - dass sie intern zu wenig Druck erzeugen und sich einer gewissen Genügsamkeit hingeben. Da müssen sie ihren Anspruch weiter hochschrauben - in Richtung Dortmund. Die Profis nehmen das irgendwann an, diese Mentalität. Und dann kann es sein, dass Gladbach, aber auch Hertha und Wolfsburg, stärker sind", meint Wiefel.

Viel Zeit haben Bosz und Co. also nicht mehr, um ein konkurrenzfähiges Team aufzubauen. Das wissen auch die Bayer-Bosse.

Mehr zur Autorin Isabel Barquero Pena

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