Trotz CL-Einnahmen: Darum ist das BVB-Budget begrenzt

Ein Thema, das die Fans von Borussia Dortmund sehr bewegt, ist der Fakt, dass der BVB in diesem Sommer ein Transferbudget von "nur“ 30 bis 40 Millionen Euro hat.

BVB-CEO Lars Ricken hat sich klar zu Sebastian Kehl bekannt.
Image: Das Transfer-Budget beim BVB ist nicht so hoch wie man meinen könnte.  © Imago

"Wir spielen Champions League, wir waren letztes Jahr am Finale. Wir spielen dieses Jahr die Klub-WM. Und trotzdem dieser Sparzwang, dieser Transferzwang. Wie kann das sein?" Diese Frage stellen sich viele Fans des BVB. Patrick Berger und Jesco von Eichmann liefern Antworten.

Mit dem 3:0-Sieg gegen Kiel sicherte sich Borussia Dortmund auf den letzten Drücker die Teilnahme an der Champions League.

Trotz der Freude meinte Sportdirektor Sebastian Kehl: "Wir haben jetzt nicht irgendwo einen Extra-Geldkoffer gefunden, weil wir in der Champions League spielen". Die Einnahmen seien notwendig, um den Status Quo zu erhalten.

Im Jahr zuvor war der BVB am Ende Fünfter geworden und hatte es nur deshalb in die Königsklasse geschafft, weil die Bundesliga einen zusätzlichen Startplatz hatte.

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130 Millionen CL-Einnahmen vs. 268 Millionen Personalkosten

"Die Einnahmen aus der Champions League lagen in der vergangenen Saison bei 100 Millionen, die du von der UEFA bekommen hast, plus X, was du dann noch durch die Heimspiele eingenommen hast", erklärt Jesco von Eichmann in Folge 11 des des Sky Sport Podcasts "Auffe Süd". Insgesamt ergibt sich so eine Summe von ungefähr 130 Millionen Euro.

Dem gegenüber stehen enorme Ausgaben, mehr als 200 Millionen Euro an Gehältern und Prämien zahlt der BVB allein an die Spieler.

"Wenn du insgesamt 268 Millionen Euro allein fürs Personal ausgibst, musst du in allen anderen Bereichen erst einmal das Geld einnehmen, bis du bei einer schwarzen Null bist", sagt von Eichmann.

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Spielerverkäufe sind das Geschäftsmodell des BVB

Wie andere Klubs generiert auch Borussia Dortmund seine Einnahmen aus TV-Geldern, Ticketing und Merchandising. Existenziell sind aber auch Spielerverkäufe.

"Das ist das Transfer- und Geschäftsmodell von Borussia Dortmund: Spieler zu verpflichten und für viel Geld zu verkaufen", erklärt Patrick Berger.

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Viel Geld durch Dembele, Sancho, Haaland und Bellingham

Die bisher größte Summe, die der BVB für einen Spieler erhalten hat, waren 135 Millionen Euro für Ousmane Dembele. Den Franzosen, den die Dortmunder 2016 für 35 Millionen von Stade Rennes verpflichtet hatten, verkauften sie ein Jahr später an den FC Barcelona. (Quelle: Transfermarkt.de)

Dazu kamen mehr als 60 Millionen für Pierre-Emerick Aubameyang, der zum FC Arsenal wechselte. Insgesamt nahmen die Dortmunder im Sommer 2017 stolze 270 Millionen Euro ein.

Im gleichen Jahr kam Jadon Sancho für 20 Millionen Euro aus der Jugend von Manchester City, dessen Verkauf an Manchester United vier Jahre später 85 Millionen in die BVB-Kassen spülte.

2022 bekamen die Schwarz-Gelben für Erling Haaland 60 Millionen von Man City. 2023 wurde Jude Bellingham für 103 Millionen Euro an Real Madrid transferiert.

Kein großer Verkauf in 2024

Ein Einnahmeplus dieser Größenordnung gab es 2024 jedoch nicht. Im Gegenteil.

"Der BVB hat letztes Jahr, wenn du die Nebengeräusche dazuzählst, also Handgeld, Beraterprovision, Signing-Fee, etc., über 100 Millionen Euro ausgegeben für Beyer, Guirassy, Groß, Anton und Couto", zählt Berger auf.

Man habe zwar Füllkrug und Malen verkauft, aber im Fall von Malen nicht, um noch einmal investieren zu können, "sondern um irgendwie auch ein Stück weit gegenzusteuern." Am Ende standen den 100 Millionen an Ausgaben 60 Millionen durch Verkäufe gegenüber.

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Die Dortmunder hätten sich "in gewissen Punkten nach oben geschaukelt, dass irgendwann, wenn sie nicht in der Champions League spielen, der große Knall kommen könnte."

Der BVB-Kader muss schlanker werden

Ein Spieler, durch den sich die Transferbilanz in diesem Sommer auf einen Schlag drastisch verbessern könnte, ist Jamie Gittens. Bei einem Angebot von 50 bis 60 Millionen Euro wäre der BVB nach Sky Informationen gesprächsbereit.

Zu den weiteren Verkaufskandidaten zählen unter anderem Gio Reyna, Julian Brandt und Marcel Sabitzer.

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Mittelfeldspieler Jobe Bellingham hat Borussia Dortmund seine Zusage für einen Wechsel gegeben. Doch wie schaffte es der BVB, den umworbenen Engländer von sich zu überzeugen? Sky-Reporter Patrick Berger mit den Details.

"Wenn du mit Jobe Bellingham allein schon 25 plus fünf oder 30 Millionen ausgegeben hast, dann hast du vielleicht noch mal fünf Millionen, die du irgendwo investieren kannst, aber dann musst du gucken, dass du Spieler loswirst", sagt Berger.

Der Auftrag an die sportliche Leitung müsse sein, "wieder junge Spieler reinzuholen, die vielleicht für viel Geld verkauft werden, und den Kader zu verschlanken."

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