Warum Hummels für den BVB unverzichtbar ist
01.06.2024 | 14:05 Uhr
Es war DAS Thema nach der DFB-Kadernominierung für die Heim-EM: Mats Hummels steht nicht im Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Nicht nur für viele Fans eine unverständliche Entscheidung. Argumente für eine Nominierung lieferte Hummels vor allem in der Champions League.
Für ihn trifft Frust in Sachen Nationalmannschaft auf Euphorie vor dem Champions-League-Finale.
Der BVB-Star greift im Finale gegen Real Madrid nach der Krönung seiner Vereinskarriere. Warum der Dortmunder Abwehrroutinier in Galaform ins Finale geht, und weshalb er eine entscheidende Rolle spielen könnte, zeigen die Statistiken von Opta.
Ein Champions-League-Endspiel in Wembley, da war doch was? Wie Marco Reus stand Hummels schon 2013 dort auf dem Rasen. Im deutschen Finale gegen die Bayern zog er mit den Schwarz-Gelben den Kürzeren. Das soll sich gegen die "Königlichen" nun ändern. Nach sechs Meistertiteln mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund, drei DFB-Pokalsiegen und drei Supercup-Trophäen will Hummels seine Vereinslaufbahn vergolden. Und das nicht etwa als Bankdrücker, der vor der Fußballrente steht.
Hummels hat in der laufenden Königsklassen-Saison keine Minute verpasst. Der letzte Feldspieler, dem das gelang, war Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid in der Spielzeit 2017/18. Am Samstag könnte Hummels zum ältesten deutschen Feldspieler seit Lothar Matthäus 1999 werden, der in einem Champions-League-Finale eingesetzt wird. 35 Jahre und 168 Tage hat der Dortmunder auf dem Buckel. 38 Jahre alt war Matthäus, der für den FCB auflief.
In beiden Halbfinalspielen gegen Paris wurde Hummels zum wertvollsten Spieler gewählt. Gegen die PSG-Offensive um Superstar Kylian Mbappe stand zwei Mal die Null. Nicht nur gegen Mbappe und Co, tackelte Hummels ab dem ersten Gruppenspiel, was das Zeug hielt. 48 Tacklings bedeuten den Höchstwert seit Inter Mailands Lucio in der Saison 2009/10 (53). Insgesamt kommt der Abwehrchef bei einer Zweikampfquote von 72 Prozent auf 181 Defensivaktionen, also Tacklings, versuchte Tacklings, Blocks, Klärungsaktionen und abgefangene Bälle.
Wenn Dortmund den Ball hatte, wusste Hummels ebenso zu überzeugen. Mit 863 Ballkontakten und einer Passquote von 86 Prozent brachte er sich in die Offensivbemühungen des BVB ein. Interessant: Kein Verteidiger spielte mehr Pässe, die mindestens zwei gegnerische Verteidigungslinien überspielt haben. 25 Zuspiele dieser Art gelangen Hummels. Insgesamt übertrumpft nur Toni Kroos mit 31 Pässen diesen Wert.
Vor dem Finale im Wembley scheint Rekordsieger Real Madrid (14 Titel) übermächtig. Borussia Dortmund darf sich dennoch berechtigte Hoffnung auf den Henkelpott machen. Auch, weil sie Hummels in ihren Reihen haben. Der Vertrag des 35-Jährigen läuft am 30. Juni aus, seine Zukunft ist noch offen.
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