Live-Kommentar

Hinter die Berichterstattung von dieser Partie und damit dem 37. Spieltag in La Liga können wir jedenfalls einen Haken setzen. Ihnen noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal.

Und so bleibt nur noch das große Saisonfinale nächste Woche Sonntag, wenn alle 20 Mannschaften zu einer noch nicht festgelegten Uhrzeit nochmal im Einsatz sind. Während Atletico dann auswärts in Girona zu Gast ist, empfängt Betis zu Hause Valencia. 

Damit sind nach diesem Spiel zwei Dinge bereits in Stein gemeißelt: Durch den gewonnenen direkten Vergleich mit Bilbao wird Ateltico die Saison als Dritter beenden, Betis hingegen kann Villarreal nicht mehr einholen und wird sich mit Europa-League-Platz 6 begnügen müssen.

Auch in dieser Höhe gewinnt Atletico hochverdient gegen Betis, wobei der Heimsieg durch einen medizinischen Notfall auf den Tribünen überschattet wurde. Pellegrini schickte zu Beginn seinen zweiten Anzug auf das Feld, was klar überlegene Madrilenen gnadenlos ausnutzten und zur Pause zu einer 2:0-Führung ummünzten. Erst durch die Wechsel in der Halbzeit wurde das Offensivspiel der Andalusier belebt, worauf sich teils ein offener Schlagabtausch entwickelte. Betis spielte zwar munter mit, agierte defensiv aber viel zu offen und durfte nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer nur kurz hoffen. Mann des Spiels war Julian Alvarez mit zwei Toren und einer Vorlage.

Schlusspfiff, klarer Heimsieg für Atletico.

Zumal Betis die Höhe der Niederlage wohl völlig egal ist. Im Rahmen einer Umschaltsituation bedient Gallagher Correa in der Tiefe, der den Ball rechts vom Sechzehner aber nicht sauber verarbeitet. So springt dabei nur eine Flanke heraus, bei der Adrian aktiv zum Ball geht und das Leder vor dem lauernden Griezmann abfängt.

20:11 Abschlüsse, und noch immer kennt das Spiel in diesem zweiten Durchgang nur eine Richtung. Also Quatsch, nicht eine Richtung, aber weiterhin spielen beide Mannschaften munter nach vorne.

Offene Visiere in dieser Schlussphase. Gallagher bedient Correa auf dem linken Flügel, der direkt in die Box flach querlegt. In halblinker Position schließt Griezmann zu überhastet ab, sodass Adrian im kurzen Eck sicher zupackt.

Diego Simeone zieht seinen letzten Joker und wirft nochmal Ex-Dortmunder Witsel rein. An seiner Stelle hat der heute herausragende Julian Alvarez das Feld verlassen.

Um ein Haar die postwendende Antwort. Isco bekommt den Ball rechts rausgelegt und flankt weit an den zweiten Pfosten. Cucho läuft ein, hält aus vollem Lauf in der Luft das lange Bein vor Le Normand rein, drückt den Ball aus fünf Metern aber nur an den rechten Pfosten. Dennoch stark gemacht von Cucho. 

Tooor! ATLETICO - Betis 4:1. Der Deckel war eigentlich schon zuvor drauf, jetzt aber auch endgültig. Aus der eigenen Hälfte schlägt Callagher einen langen Flugball, den Julian Alvarez im rechten Halbfeld kontrolliert und dann an den Sechzehner für Correa durchsteckt. Adrian kommt erst aus seinem Tor, bricht dann aber ab und wird von Correa umkurvt. So hat Correa rechts am Fünfer leichtes Spiel und schiebt den Ball an Natan vorbei ins lange Eck ein.

Vorlage Julián Alvarez

Molina kommt im Mittelfeld gegen Pablo Fornals zu spät und sieht Gelb. 

Und nicht wundern, wir erinnern uns schließlich an die Unterbrechung durch einen medizinischen Notfall auf den Tribünen: Satte 15 Minuten werden nachgespielt.

Adrian hält Betis so halbwegs im Spiel. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß steckt Alvarez auf Correa durch, der rechts im Strafraum an den ersten Pfosten querlegt. Aus fünf Metern hält Griezmann freistehend den Fuß rein, Adrian bleibt aber stabil und pariert stark mit der rechten Hand. Im Anschluss setzt Griezmann den Ball mit einem Fallrückzieher deutlich über das Tor.

Mendy beschwert sich nach einem zu Recht ertönten Pfiff zu lautstark und wird verwarnt. 

Atletico hält den Druck hoch und will hier nichts mehr dem Zufall überlassen. Kurz nach der Mittellinie steckt Correa für den überlaufenden Molina durch, der den Ball halbrechts aus 15 Metern durch die Beine von Adrian versenkt. Adrian sieht dabei alles andere als gut aus, hat jedoch Glück, dass Molina knapp aus dem Abseits kam. Der VAR meldet sich zügig, worauf Vega das Tor noch inmitten des Jubels zurücknimmt.

Nach einem Einwurf von rechts dreht sich Correa im Strafraum stark auf und steckt kurz für den gestarteten Gallagher durch. Rechts vom Fünfer hält der Engländer wuchtig drauf, setzt den Ball aber nur an das Außennetz.

Molina erläuft ein Llorente-Zuspiel rechts vor der Grundlinie und flankt zentral dicht vor das Tor. Adrian muss sich inmitten der Rückwärtsbewegung strecken und lenkt den Ball mit einer Hand über das Tor.

Zudem ersetzt William Carvalho im zentralen Mittelfeld Lo Celso positionsgetreu.

Der nächste Doppelwechsel, diesmal aufseiten der Gäste: Aitor Ruibal macht zunächst für Ortiz Platz.

Was für ein krummes Ding: Nach einem viel zu scharfen Rückpass von Mendy lässt Adrian das Leder an der Grundlinie verspringen, worauf Alvarez dazwischenspritzt und dann locker zum vermeintlichen Dreierpack einschiebt. Adrian darf aber aufatmen, der Ball hatte die Grundlinie bereits überschritten, wodurch es mit einer Ecke weitergeht.

Zudem bekleidet Molina fortan den rechten Flügel anstelle von Giuliano Simeone.

Diego Simeone wechselt doppelt: Angel Correa übernimmt zunächst für Samuel Lino.

Nächster guter Abschluss der Andalusier: Antony steckt aus dem rechten Halbfeld fein in den Lauf von Aitor Ruibal durch, der seinen Körper geschickt vor Lenglet stellt. Rechts am Fünfer wird der Winkel aber ziemlich spitz, Aitor Ruibal legt den Ball knapp am langen Pfosten vorbei.

Es geht von einer auf die andere Seite. Nach einem Ballverlust im Aufbau der Hausherren wird Isco zentral vor dem Sechzehner bedient und hält mit dem zweiten Kontakt halbhoch drauf. Oblak macht sich lang und lenkt den Ball um den linken Pfosten.

Tooor! ATLETICO - Betis 3:1. Und schon ist der alte Zwei-Tore-Abstand wieder hergestellt, wie aus einem Guss. Samuel Lino setzt links vom Sechzehner gut nach gegen Natan und legt in den Rückraum ab. Dort spielt Griezmann einen feinen Doppelpass mit Simeone, der die Kugel in den Lauf des Franzosen klatschen lässt. Links im Strafraum legt Griezmann überlegt quer, sodass Julian Alvarez zentral aus vier Metern nur noch den rechten Schlappen hinhalten muss.

Vorlage Antoine Griezmann

Jetzt aber wieder die Madrilenen: Alvarez leitet vor dem Sechzehner ein und bekommt den Ball von Griezmann halblinks in der Box durchgesteckt. Dort dreht sich der Argentinier vor dem Fünfer auf, Natan bleibt aber nah dran und fälscht den Versuch über das Tor ab.

Und ja, das ist inzwischen ein ganz anderes Gesicht der Gäste nach der Pause. Isco, Antony, Cucho - das verleiht dem Offensivspiel natürlich direkt eine andere Statik. Das könnte jedenfalls noch ein langer Abend für Atletico werden.

Zudem macht der heute glücklose Sörloth im Angriff für Griezmann Platz. 

Diego Simeone reagiert mit einem Doppelwechsel: Callagher ersetzt im zentralen Mittelfeld De Paul. 

Tooor! Atletico - BETIS 2:1. Die Andalusier werden besser und belohnen sich mit dem Anschlusstreffer. Aber was bitte war das für ein Welttor. Nach einer Seitenverlagerung legt Perraud links in der Box vor den Sechzehner zurück, wo Fornals einen tollen Doppelpass mit Lo Celso spielt. Lo Celso lupft den Ball über die Abwehr in den Lauf von Fornals, der am Elfmeterpunkt einen überragenden Seitfallzieher auspackt, dabei hoch und quer in der Luft liegt und platziert ins rechte Eck abschließt.

Vorlage Giovani Lo Celso

Nach einer zehnminütigen Unterbrechung geht es jetzt auch tatsächlich wieder weiter, Adrian Cordero Vega gibt das Spiel wieder frei. 

In diesem Moment bittet Referee Vega beide Kapitäne zu sich. Nach einer Durchsage des Stadionsprechers spenden Spieler und Zuschauer Applaus, offensichtlich kann es gleich wieder weitergehen.

Rund sechs Minuten später ist das Spiel noch immer unterbrochen. Inzwischen bestätigen spanische Medien einen medizinischen Einsatz auf den Zuschauerrängen als Ursache. 

Offensichtlich handelt es sich um einen medizinischen Notfall auf den Tribünen. Beide Mannschaften halten sich derweil mit Passübungen auf dem Spielfeld warm. 

Referee Adrian Cordero Vega unterbricht plötzlich das Spiel und berät sich an der Seitenlinie mit einem Polizisten. Die Gründe dafür sind zunächst völlig unklar.

Jetzt fast noch weiter: Bei einem weiten Llorente-Einwurf von rechts steigt Mendy im Rücken von Sörloth mit völlig falschem Timing hoch, sodass der Ball beim Aufkommen von seinem Hinterkopf rechts in den Fünfer prallt. Sörloth hält den Fuß rein, Adrian macht aber das kurze Eck zu und kann blocken. Ohnehin zahlt Mendy bei seinem La-Liga-Debüt bislang enorm viel Lehrgeld.

Und nur mal so am Rande: Barcelona hat das Spiel gegen Villarreal noch vor der Pause gedreht. Aber gut, von einem Sieg sind die Andalusier hier noch weit entfernt.

Wer sonst soll die erste Chance nach der Pause haben. Antony nimmt auf dem rechten Flügel Tempo raus, dribbelt dann schnell an, spielt in den Strafraum auf Cucho, der per Doppelpass in den Lauf des Brasilianers klatschen lässt. Rechts in der Box ist der Winkel jedoch etwas spitz, Oblak pariert den Flachschuss von Antony aus vollem Lauf sicher.

Und dann können wir wieder, rein in Durchgang zwei.

Und natürlich wird jetzt auch noch Antony von der Leine gelassen, Abde macht auf dem rechten Flügel Platz. 

Isco ist ebenfalls neu dabei, Altimira ist an Stelle des Routiniers in der Kabine geblieben.

So einfach will sich Betis offensichtlich nicht geschlagen geben und wird die zweite Hälfte gleich mit drei frischen Kräften angehen: Im Sturm übernimmt Cucho Hernandez für Bakambu.

Nahezu alle Leistungsträger auf der Bank, und ja, das war dem Auftritt der Gäste aus Sevilla bislang auch deutlich anzusehen. Lange Zeit fand Betis überhaupt nicht statt, Atletico hatte alles im Griff und vergab nach dem herrlichen Führungstreffer durch Julian Alvarez mehrere Hochkaräter. Erst zum Ende fand Betis besser ins Spiel, nach einer Ecke durfte Le Normand aber freistehend köpfen und erhöhte kurz vor der Halbzeit für klar überlegene Colchoneros.

Halbzeit in Madrid.

Tooor! ATLETICO - Betis 2:0. Kurz darauf trifft Le Normand dann doch nach einer Ecke, die Hausherren erhöhen noch vor der Pause. Nach der zunächst durchgerutschten Hereingabe von rechts sichert sich Samuel Lino die Kugel links im Strafraum, zieht zwei Gegenspieler auf sich und hebt das Leder dann aus dem Fußgelenk gefühlvoll an den zweiten Pfosten. Dort darf Le Normand im Rücken von Mendy unbedrängt hochsteigen und köpft diesmal aus fünf Metern unhaltbar ins rechte Eck ein. Nicht ganz unbedrängt, mit Lenglet wäre dem Torschützen um ein Haar nämlich noch der eigene Mitspieler in die Quere gekommen. 

Vorlage Samuel Dias Lino

Da war mehr drin. Koke bringt eine Ecke von links zentral vor den Fünfer, wo sich Le Normand hochschraubt und aus sechs Metern wuchtig auf das Tor köpft. Jedoch direkt auf Adrian, der sich nicht bewegen muss und sicher zupackt.

Inzwischen läuft auch schon die Nachspielzeit: vier Minuten.

Und natürlich muss sich Atletico vorwerfen lassen, hier nicht längst den zweiten Treffer nachgelegt zu haben. So taut Betis eben langsam auf und setzt sich zum Ende der Halbzeit in der gegnerischen Hälfte fest.

Betis wird besser, jetzt muss Oblak erstmals so richtig ran. Lo Celso legt im Halbfeld zu seiner Linken ab, worauf der aufgerückte Perraud aus 18 Metern halblinker Position flach abschließt. Oblak ist schnell unten und wehrt den zu zentralen Versuch nach vorne ab.

Nach einem abgefangenen Ball im Halbfeld tankt sich Altimira über halbrechts in die Box und legt auf Lo Celso quer. Auf engstem Raum dreht sich Lo Celso auf, kriegt aber keinen Druck hinter den Ball. Aus elf Metern hat Oblak keine Probleme und packt im kurzen Eck sicher zu.

Den muss Sörloth machen! Nach einem einfachen Doppelpass mit Alvarez steckt Simeone am Sechzehner in den Rücken der Abwehr auf Sörloth durch, der in zentraler Position blank vor Adrian auftaucht. Adrian macht sich ganz breit und pariert aus neun Metern herausragend mit der rechten Hand.

Plötzlich die Chance für Betis, aus dem Nichts! Lo Celso spielt den Ball aus dem Mittelfeld per Außenrist hoch in die Tiefe, rechts vor dem Sechzehner kommt Javi Galan etwas aus der Balance, sodass der Ball unkontrolliert von seinem Arm in den Strafraum prallt. Und zwar genau vor die Füße von Bakambu, der aus elf Metern halbrechter Position aber schwach abschließt und den Ball eher auf Oblak zurücklegt.

Nächster Abschluss der Madrilenen: Alvarez bringt eine Ecke von rechts in die Mitte, wo Perraud offensichtlich für gleich zwei Gegenspieler eingeteilt ist. Funktioniert natürlich nicht, der einlaufende Lenglet drückt seinen Kopfball aber über das Tor.

Julian Alvarez belohnt sich nicht für ein tolles Solo! Zunächst macht der Argentinier einen langen Ball auf dem rechten Flügel gegen Mendy fest, zieht dann zur Mitte und dribbelt ab Höhe des Sechzehners die gesamte Hintermannschaft der Andalusier aus. Sieben Meter halbrechts vor dem Tor ist der Abschluss eigentlich noch das einfachste, frei vor Adrian setzt Alvarez den Ball aber nur an den rechten Außenpfosten.

Fast schon das Gefährlichste aus Sicht der Andalusier: Abde macht einen langen Flugball auf dem linken Flügel fest, dribbelt gegen Llorente an und legt im Sechzehner quer. De Paul rückt rechtzeitig ein und klärt auf Kosten einer Ecke, die dann ohne Folgen bleibt.

Dickes Ding für Atleti. Gegen aufgerückte Gäste geht der zweite Ball im Mittelfeld an die Hausherren, bei denen Julian Alvarez von der Mittellinie Sörloth in der Tiefe über halbrechts in Szene setzt. Der Norweger hält sich Mendy robust vom Leib und taucht so frei vor Adrian auf. Nahe des rechten Fünferecks verrutscht ihm der Ball aber komplett, zumal sich noch Samuel Lino für einen Querpass angeboten hatte.

Na ja, zumindest intensiviert man so langsam das Anlaufverhalten. Aller Anfang ist bekanntlich schwer, wenngleich hier schon gleich eine halbe Stunde ins Land gezogen ist.

Das nennt man eine klare Ansage. Im Rahmen einer Trinkpause versucht Manuel Pellegrini im wahrsten Sinne des Wortes, seine Spieler endlich wachzurütteln. Aus Sicht der Andalusier läuft nach wie vor gar nichts zusammen, vielleicht ja nach der Trinkpause.

Wieder Sörloth nach einem Steckpass aus dem Halbfeld, diesmal aber noch unter Bedrängnis halblinks an der Sechzehnerkante. Aus der Drehung will Sörloth wohl eher auf Verdacht querlegen, ansonsten wäre das nämlich ein ziemlich verunglückter Abschluss. Mitgelaufen ist halt aber auch niemand, folglich der Pass ins Nichts. 

Samuel Lino hat im linken Halbfeld allen Platz dieser Welt, darf Meter sammeln und steckt dann vor dem Sechzehner für den gestarteten Sörloth durch. Aus zehn Metern halblinker Position versenkt der Norweger den Ball mit dem ersten Kontakt eiskalt ins lange Eck, doch kam Sörloth zuvor knapp aus dem Abseits. Das Tor zählt nicht. 

Zumal Sörloth in dieser Szene Natan noch unglücklich am Bein getroffen zu haben scheint. Für Betis kommt ja wirklich alles zusammen, Natan beißt nach einer Behandlungsunterbrechung vorerst aber auf die Zähne.

Gute Chance für Atletico! Llorente legt im Halbfeld rechts auf Simeone raus, läuft durch und bekommt den Ball per Doppelpass rechts im Strafraum in seinen Lauf serviert. Dort hat Llorente das Auge und legt an den ersten Pfosten quer. Sörloth hält vor Natan den Fuß rein, Adrian verkürzt aber den Winkel, macht sich breit und blockt aus sechs Metern.

Nach einem Fehler im Aufbau der Gäste legt sich Javi Galan den Ball auf links an Aitor Ruibal vorbei und spielt im Sechzehner quer in die Mitte. Natan steht zunächst richtig, im Anschluss steckt De Paul dann etwas zu steil in den Lauf von Alvarez durch. Abstoß Betis.

Betis hat hier bislang noch nichts zu melden, nach vorne finden die Andalusier noch gar nicht statt. Und mal ehrlich, diese Aufstellung. So wirklich scheint man ja nicht mehr an die Champions League zu glauben.

Das ist jetzt kein allzu optimaler Start für Betis mit Blick auf die Restchancen in Sachen Champions League. Parallel führt nämlich auch Villarreal in Barcelona, ein früher Doppelschock sozusagen.

Tooor! ATLETICO - Betis 1:0. Wieso denn auch nicht, den kann man ruhig mal so machen. Nach einem Foulspiel an De Paul ruht der Ball fast 30 Meter in leicht nach rechts versetzter Position vor dem Tor. Aber was sind schon 30 Meter für Julian Alvarez. Der Argentinier zieht den Freistoß mit viel Zug über die Dreimannmauer und versenkt das Leder mithilfe des Innenpfostens herrlich genau im rechten Knick. 

Erneut ist es ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, der Sörloth im Rücken der Abwehr findet. Sörloth muss sich aber erst aufdrehen, wird dabei gut zugestellt und so schließlich zum Abdrehen gezwungen.

Im Anschluss an den Eckball ist Adrian zunächst mit einer Faust zur Stelle. Aus dem Rückraum hebt Koke die Kugel nochmal halblinks in die Box, der einlaufende Simeone kommt jedoch in Rückenlage zum Kopfball und drückt die Kugel unkontrolliert klar vorbei. 

Toller Flugball von De Paul, der von der Mittellinie Sörloth am Sechzehner bedient. Der Norweger kriegt den Ball kontrolliert, Natan geht aber gerade noch rechtzeitig dazwischen und klärt zur Ecke.

Der erste Abschluss in diesem Spiel, nicht mehr als eine Annäherung: Samuel Lino legt sich den Ball im linken Halbfeld an Aitor Ruibal vorbei, geht Richtung Sechzehner und hält aus 18 Metern halblinker Position flach drauf. Zu unplatziert, sichere Beute für Adrian. 

Abde zieht über die linke Halbspur an, nimmt kurz vor Sechzehnerhöhe Tempo raus und löffelt den Ball an den zweiten Pfosten. Wen auch immer er dort gesehen haben will, Abstoß Atletico.

Wir wären so weit, Betis hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie von Adrian Cordero Vega, der heute zu seinem 19. Einsatz in der laufenden La-Liga-Saison kommt. Für den zweiten Blick ist Jesus Gil Manzano in der Rolle als Videoschiedsrichter zuständig. 

Immerhin konnten die Madrilenen zuletzt wieder auf ihre Heimstärke zählen, in den vergangenen drei Heimspielen holte man neun Punkte und erzielte dabei zusammen stolze elf Tore - darunter jüngst der Viererpack von Sörloth gegen Sociedad (4:0). Im Hinspiel konnte Betis einen Negativlauf von zuvor zehn sieglosen Ligaduellen gegen Atletico beenden (2U, 8N) und feierte nach einem frühen Eigentor durch Gimenez einen 1:0-Heimsieg. Auf einen Auswärtssieg in Madrid warten die Andalusier dagegen seit Dezember 2011. 

Die Colchoneros würden die Rückrunde hingegen am liebsten einfach streichen. Zur Erinnerung: Nach der Hinserie führte man die Tabelle an und lag sechs Punkte vor Barca. Nach der Winterpause ging Atleti plötzlich aber jegliche Konstanz abhanden, innerhalb kürzester Zeit verspielte man alle Titelchancen und wird in der vierten Saison in Folge ohne Titel bleiben. Aus den letzten fünf Spielen stehen neben zwei Siegen auch zwei Pleiten gegen Las Palmas und eben Osasuna, in der Rückrundentabelle ist man lediglich Achter. 

Fehlende Konstanz kann man Betis unter Pellegrini mit Blick auf die Endplatzierungen der letzten vier Jahre nicht vorwerfen: 7, 6, 5, 6. Mit der Champions League sollte es aber einfach nicht klappen, zumal der Conference-League-Finalist auch jetzt trotz Antony-Hype deutlich mit dem Rücken zur Wand steht. Zuletzt zwei Unentschieden in Folge gegen Osasuna (1:1) und Rayo könnten zu wenig gewesen sein, gewann man davor noch drei Spiele in Folge und holte in der Rückrunde bislang starke 34 Punkte in 17 Spielen.  

Atletico gegen Betis also, hat das am vorletzten Spieltag überhaupt noch sportliche Relevanz? Durchaus, zumindest aus Sicht der Gäste. Als Sechster liegen die nämlich fünf Punkte hinter Platz 5 und damit dem letzten CL-Platz. Mit einem Sieg könnte man nochmal Villarreal unter Druck setzen, zumal das Gelbe U-Boot parallel beim FC Barcelona gastiert. Atletico hat das CL-Ticket und damit das übliche Mindestziel bereits sicher, mehr als der derzeitige dritte Platz kann am Ende aber nicht mehr herausspringen. 

Wahrscheinlich sind die Andalusier einfach in Madrid geblieben. Am Donnerstag gastierte man schließlich im Madrider Stadtviertel Vallecas und holte gegen Rayo nach 0:2-Rückstand immerhin noch einen Punkt. Manuel Pellegrini wirft heute die Rotationsmaschine an und scheint die Belastung wohl auch mit Blick auf das noch bevorstehende Conference-League-Finale steuern zu wollen. Während zahlreiche Leistungsträger wie Isco oder Antony zunächst nur auf der Bank sitzen, verbleiben neben Torhüter Adan mit Natan, Pablo Fornals und Abde nur drei Feldspieler in der Startelf. Unter anderem feiert dafür Mendy sein La-Liga-Debüt.

Aufseiten der Gäste aus Sevilla soll es dagegen folgende Elf richten: Adrian - Aitor Ruibal, Natan, Mendy, Perraud - Altimira, Johnny - Pablo Fornals, Lo Celso, Abde - Bakambu. 

Die Madrilenen waren zuletzt am Donnerstag in La Liga im Einsatz und gingen beim 0:2 in Osasuna nach einer offensiv enttäuschenden Vorstellung leer aus. Im Vergleich dazu nimmt Diego Simeone zwei personelle Änderungen vor: Nach einer erlittenen Kopfverletzung gegen Osasuna pausiert Barrios als Vorsichtsmaßnahme, Gimenez sitzt dagegen auf der Bank. Neu ins Team rücken dafür Lenglet in der Innenverteidigung sowie Samuel Lino auf dem linken Flügel.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Oblak - Llorente, Lenglet, Le Normand, Javi Galan - Simeone, De Paul, Koke, Samuel Lino - Sörloth, Alvarez.

Herzlich willkommen in LaLiga zur Begegnung des 37. Spieltages zwischen Atletico Madrid und Real Betis.