Live-Kommentar

Inzwischen sprechen die Ballbesitzwerte knapp für Heidenheim. Noch fängt der FCH mit dem Spielgerät aber zu wenig an. Da fehlt mitunter etwas Inspiration.

Paul Wanner bearbeitet nahe der Mittellinie Tim Oermann, kommt einfach nicht an den Ball und hält dann auch noch kurz. In der Summe reicht das Sven Jablonski, um erneut Gelb zu ziehen. Für Wanner bedeutet das die zweite Karte in dieser Bundesligasaison.

Noch immer strahlen die Hausherren mehr Zielstrebigkeit aus. Wenn es beim VfL nach vorn geht, dann ist da ordentlich Zug drin. Das gibt es bei den Gästen noch eher selten zu sehen.

An der anderen Seitenlinie rauscht Bernardo riskant in den Laufweg von Omar Traore, spielt aber klar den Ball. Dennoch muss der Brasilianer etwas aufpassen, schließlich hat er schon Gelb. Traore kann nach kurzer Behandlung weitermachen.

Felix Passlack macht auf der rechten Seite Tempo, wird von Jan Schöppner etwas plump gestoppt. Der Mittelfeldspieler verdient sich damit seine vierte Gelbe Karte in der laufenden Spielzeit.

Mittlerweile gestaltet sich die Partie immer offener. Der Ballbesitz ist inzwischen nahezu gleich verteilt. Zudem wurden 4:4 Torschüsse gezählt. Die Heidenheimer haben ein wenig gebraucht, nun aber in die Begegnung gefunden.

Jetzt finden die Bochumer Philipp Hofmann halblinks vor dem Tor. Der Stürmer sucht aus der Drehung den Abschluss, wird aber von Patrick Mainka abgeblockt.

Der nachfolgende Freistoß von Paul Wanner segelt hoch in den Strafraum. Dort schraubt sich Patrick Mainka in die Höhe und verlängert ganz vielversprechend mit dem Kopf. Der Ball fliegt knapp über die Querlatte oben aufs Tornetz.

Nach einer Freistoßentscheidung zugunsten der Gäste kickt Bernardo den Ball weg und fängt sich für diese Spielverzögerung die erste Gelbe Karte in dieser Begegnung ein. Für den Brasilianer ist das die zweite Verwarnung in dieser Saison.

Nun gibt es mal wieder einen Torabschluss. Für den sorgt Bochums Ibrahima Sissoko, der verfehlt aber das Ziel.

Insofern behalten die Bochumer hier die Kontrolle und wirken nach wie vor aktiver. Die Führung des Tabellenletzten geht also weiterhin voll in Ordnung.

Inzwischen bekommen die Gäste Spielanteile, nehmen also nun an dieser Partie teil. Sonderlich konstruktiv werden die Männer von Frank Schmidt allerdings nicht.

Dann sind die Gastgeber wieder am Zug. Felix Passlack taucht rechts in der Box auf, passt scharf in die Mitte. Am Torraum haut sich Tim Siersleben rein und klärt auf Kosten einer Ecke, die im Anschluss nichts einbringt.

Nun bekommen die Gäste halbrechts in Strafraumnähe einen Freistoß zugesprochen. Um den kümmert sich Mathias Honsak, setzt seinen Linksschuss aber zu hoch an.

Auf der Gegenseite lassen die Bochumer nicht locker, wollen weiter tonangebend bleiben. Der VfL geht also weiter couragiert zur Sache.

Erst jetzt kommen such die Heidenheimer ein klein wenig zur Geltung, nähern sich zumindest mal dem gegnerischen Sechzehner an. Jan Schöppner wird dann aber abgeblockt.

Mit dem ersten Saisontor von Moritz Broschinski belohnen sich die Westfalen für eine gute Anfangsphase. Im Ruhrstadion wachsen entsprechend die Hoffnungen, dass es heute vielleicht den ersten Saisonsieg gibt.

Tooooor! VFL BOCHUM - 1. FC Heidenheim 1:0. Zunächst können die Gäste vor dem eigenen Sechzehner stören, bekommen das aber nicht abschließend geklärt. Der VfL setzt nach, verlagert das Geschehen nach rechts. Dort setzt sich Ibrahima Sissoko gut durch, spielt halbhoch in den Strafraum. Auf Höhe des ersten Pfostens kommt Moritz Broschinski frei zum Direktschuss und setzt den aus knapp elf Metern mit dem rechten Fuß ins Kurze Eck. Kevin Müller ist noch dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

Vorlage Ibrahima Sissoko

Von der rechten Sei8te segelt der Bochumer Eckstoß hoch in die Mitte. Dort kommt Ivan Ordets unbedrängt zum Kopfball, setzt diesen aus gut sieben Metern aufs rechte Eck. Auf der Torlinie klärt Mathias Honsak für seinen Keeper, der sich da bewusst zurückhält.

Recht engagiert legt der VfL los, bemüht sich um die Spielgestaltung und sucht den Weg nach vorn. Dabei springt früh eine erste Ecke raus.

Soeben ertönt in Vonovia Ruhrstadion der Anpfiff, die Hausherren stoßen an.

Vor dem Anstoß gibt es noch eine Gedenkminute für die Opfer des Anschlages auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Beide Mannschaften treten mit Trauerflor am Arm an.

Kurz vor Spielbeginn schauen wir auf das Unparteiischengespann. An der Pfeife agiert Sven Jablonski. Der 34-jährige FIFA-Referee feiert ein Jubiläum, leitet sein 100. Bundesligaspiel. Zur Hand gehen ihm dabei die Assistenten Lasse Koslowski und Eduard Beitinger sowie der Vierte Offizielle Frank Willenborg. Mit der Videoüberwachung wurden Felix Zwayer und Markus Häcker betraut.

Während der vergangenen Saison gab es in den Duellen der beiden Klubs zwei Unentschieden. In Bochum hieß es Mitte April 1:1. Zuvor begegnete man sich in der 2. Liga - in der Spielzeit 2020/2021 mit zwei Siegen des VfL. An dieser Stelle gab es ein 3:0. Inzwischen sind die Westfalen gegen den FCH sieben Spiele ungeschlagen (fünf Siege). Der letzte Heidenheimer Dreier geht auf September 2018 und ein 3:2 zu Hause zurück. In der Spielzeit davor gewannen die Ostwürttemberger ihr einziges Spiel in Bochum. Im September 2017 war das ein 1:2.

Heidenheim holte in der Bundesliga auswärts zwei Punkte mehr als daheim. Allerdings sind die Ostwürttemberger mittlerweile seit Anfang November ohne Pflichtspielsieg. Damals gewann man in der Conference League bei Heart of Midlothian mit 2:0. Seither konnten acht Partien nicht gewonnen werden. Nach sieben Pleiten in Serie gab es am Donnerstag auf europäischer Ebene gegen St. Gallen zumindest mal wieder einen Teilerfolg (1:1). In der Liga setzte es zuletzt sechs Niederlagen am Stück und sieben Begegnungen ohne Dreier. Mitte Oktober staubte man in Mönchengladbach letztmals die volle Punktzahl ab (3:2).

Noch immer sind die Bochumer in der laufenden Spielzeit sieglos, konnten weder in der Bundesliga noch im DFB-Pokal ein Spiel gewinnen. Zuletzt gelang bei Union das dritte Unentschieden (1:1). Die anderen beiden Punkte holte man zu Hause gegen Kiel und Leverkusen (jeweils 1:1). Der VfL ist also auch die schlechteste Heimmannschaft, erzielte im Ruhrstadion spärliche vier Tore, stellt mit elf Saisontoren die schwächste Offensive und mit 35 Gegentreffern die zweitlöchrigste Abwehr. Den letzten Heimsieg errang man übrigens Ende April gegen Hoffenheim (3:2).

Dieses Kellerduell führt den Tabellenletzten und den Sechzehnten zusammen. Für beide Mannschaften geht es in dieser Saison also einzig und allein um den Klassenerhalt. Doch während sich für den FCH auf dem Relegationsplatz das rettende Ufer bei vier Punkten Abstand noch in Sichtweite befindet, hat der VfL erst drei kümmerliche Zähler auf dem Konto. Und angesichts dieser Situation wäre es wohl schon ein Erfolg, wenn die Westfalen im kommenden Jahr die sieben fehlenden Punkte zu eben jenem Platz 16 noch wettmachen könnten.

Aufseiten der Gäste gibt es nach dem 1:1 am Donnerstag gegen St. Gallen sechs Veränderungen. Benedikt Gimber (Gelbsperre), Norman Theuerkauf, Luca Kerber, Leo Scienza, Mikkel Kaufmann und Sirlord Conteh (alle Bank) sind nicht in Heidenheims Anfangsformation zu finden. Dafür beordert Frank Schmidt heute Tim Siersleben, Jonas Föhrenbach, Thomas Keller, Niklas Dorsch, Mathias Honsak und Marvin Pieringer von Beginn an auf den Platz.

Für den 1. FC Heidenheim stehen anfangs folgende elf Akteure auf dem Rasen: Müller - Traore, Mainka, Siersleben, Föhrenbach - Schöppner, Dorsch - Keller, Wanner, Honsak - Pieringer.

Im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Wochenende bei Union Berlin muss Dieter Hecking zwei Wechsel vornehmen. Anstelle von Koji Miyoshi (Rotsperre) und Gerrit Holtmann (Adduktorenverletzung) rücken Philipp Hofmann und Anthony Losilla in die Startelf des VfL.

An dieser Stelle gilt unsere Aufmerksamkeit den personellen Angelegenheiten des Nachmittags und dabei zunächst der Bochumer Mannschaftsaufstellung: Drewes - Oermann, Ordets, Bernardo - Passlack, Sissoko, Losilla, Wittek - Bero - Broschinski, Hofmann.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 15. Spieltages zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Heidenheim.