Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Die Champions League haben wir morgen Abend wieder im Angebot, wenn zunächst ab 18:45 Uhr unter anderem RB Leipzig Sporting Lissabon empfängt. Später sind dann auch die Bayern, Real, City und Co. im Einsatz. Ihnen noch eine gute Nacht und bis zum nächsten Mal.

Am Mittwoch in einer Woche werden alle 18 Partien des letzten Spieltages der CL-Ligaphase parallel ausgetragen. Während der VfB dann zum Heimspiel gegen Paris lädt, nimmt Bratislava zum Abschluss noch das Highlight-Spiel bei den Bayern mit. Zuvor sind die Schwaben aber noch in der Bundesliga gefordert und gastieren am Samstag in Mainz. Für Slovan geht es auf nationaler Ebene erst im Februar wieder weiter.

Die Schwaben nehmen die Pflichthürde Bratislava also doch souverän und springen mit jetzt zehn Punkten auf Platz 21 und damit einen Playoff-Platz, wobei die Konkurrenz dahinter erst morgen im Einsatz ist. Bratislava bleibt dagegen nicht nur Vorletzter, sondern auch punktlos und hat die Hoffnung auf ein Weiterkommen ohnehin schon längst begraben müssen.

Fast hätte es der VfB in der Schlussphase noch unnötig spannend gemacht, aber nur fast. Lange Zeit die hochverdiente Zwei-Tore-Führung nach Leweling-Doppelpack gegen zu harmlose Slowaken im Rücken, bis sich der zwischenzeitliche Chancenwucher im zweiten Durchgang fünf Minuten vor Ende plötzlich rächen sollte. Und so durfte Bratislava wieder hoffen, aber nur zwei Minuten lang. Am Ende dann also nur ein Schönheitsfleck, nachdem Rieder doch alles klarmachte. Hochverdient, in Sachen Effizienz aber mit reichlich Nachholbedarf.

Schlusspfiff in Bratislava.

Mit dem dritten Tor hat der VfB über reichlich Umwege dann natürlich doch vorzeitig den Deckel draufgemacht, was die Hausherren inzwischen auch akzeptiert haben. Gleich bricht auch schon die letzte Minute der dreiminütigen Nachspielzeit an.

Und weil es sich auch hier um einen Doppelwechsel handelt, darf auch Vagnoman vorzeitig in den Feierabend und klatscht dafür mit Stergiou ab. 

Auch Hoeneß wechselt nochmal und bringt Stenzel für Millot. Jetzt darf der Sieg natürlich auch abgesichert werden.

Barseghyan ärgert sich zu lautstark über eine Abseitsposition und wird verwarnt. 

Auch Marcelli hat das Feld verlassen, Gajdos wirkt für die letzten Minuten mit. 

Vladimir Weiss zieht nochmal zwei frische Joker: Blackman raus, Medvedev rein. 

Wenn schon zuvor dieser völlig überflüssige Gegentreffer, dann immerhin eine solche Reaktion. Bratislava läuft aber nochmal an. Vagnoman köpft eine Flanke aus der Gefahrenzone, Barseghyan bleibt für Slovan am Ball, setzt seinen Schlenzer vom rechten Sechzehnereck jedoch deutlich zu hoch an. 

Tooor! Bratislava - STUTTGART 1:3. Die Schwaben antworten postwendend, Zwei-Tore-Führung wieder hergestellt! Die Hausherren öffnen jetzt zunehmend und verlieren den Ball in der gegnerischen Hälfte, worauf der VfB in einer Überzahlsituation ausschwärmt. Halblinks vor dem Sechzehner lässt Mittelstädt seinen Gegenspieler aussteigen und spielt dann überlegt quer in den Sechzehner. Der völlig blanke Rieder hat aus acht Metern halbrechter Position nur noch Takac vor sich, legt sich den Ball einmal vor und lässt dem Keeper diesmal keine Chance im langen Eck.

Vorlage Maximilian Mittelstädt

Tooor! BRATISLAVA - Stuttgart 1:2. Und plötzlich ist Slovan zurück in diesem Spiel, selbst schuld! Stark aufgezogen rechts im Mittelfeld, worauf Initiator Barseghyan nach einem Doppelpass mit Blackman kurz nach der Mittellinie auch noch traumhaft diagonal in die Tiefe und damit in den Lauf von Metsoko spielt. Der ist vor dem Sechzehner schneller als der etwas zögerliche Vagnoman, bleibt aus zehn Metern halblinker Position cool und legt den Ball frei vor Nübel im Fallen ins lange Eck.

Vorlage Tigran Barseghyan

Gute Freistoßposition für den VfB nach einem Schubser an Demirovic, erneut ein leichtfertiger Fehlpass der Hausherren als Ausgangspunkt im Aufbau. Drei Meter vor dem Strafraum, leicht linksversetzt. Rieder dreht den sich senkenden Ball stark links um die Mauer, jedoch auch hauchdünn neben den Pfosten. 

Der VfB lässt einfach zu viel liegen! Metsoko mit einem katastrophalen Fehlpass quer durch das Halbfeld genau in die Füße von Demirovic, worauf der Bosnier dem Sechzehner entgegenzieht und dort zunächst auch einen starken Haken gegen Kashia schlägt. Links vom Elfmeterpunkt dann das Eins gegen Eins vor dem hochstehenden Takac, der sich erneut ganz breit macht und den Flachschuss mit dem ausgefahrenen rechten Bein pariert - in ähnlicher Form zuvor bereits gegen Mittelstädt.

Mustafic ist dagegen bei den Slowaken neu dabei und ersetzt Savvidis.

Beide Trainer wechseln nochmal: Beim VfB übernimmt Al-Dakhil für Keitel.

Nübel darf mal einen äußerst seltenen Arbeitsnachweis liefern. Joker Barseghyan macht einen langen Diagonalball rechts vom Sechzehner fest, zieht nach innen und hält aus zwölf Metern halbrechter Position flach drauf. Kein Problem für Nübel, der im kurzen Eck sicher zupackt.

Und nur mal so am Rande, um das bisherige Abschneiden der Slowaken in dieser CL-Saison realistisch einzuordnen: Gemessen am Kader-Marktwert aller teilnehmenden Mannschaften rangiert der österreichische Meister Sturm Graz mit rund 65 Millionen auf dem 35. von 36. Plätzen. Und Bratislava? Letzter mit 29 Millionen und damit nicht einmal der Hälfte im Vergleich zum Vorletzten. Stuttgart bewegt sich da mit knapp 334 Millionen schon in völlig anderen Sphären. 

Aber wie gesagt, Stuttgart hat inzwischen wieder alles im Griff und dominiert, nachdem sich zwischenzeitlich ja so etwas wie eine Drangphase der Hausherren zumindest angedeutet hatte. Allein in den letzten zehn Minuten hätte der VfB den Deckel mehrfach draufmachen können, so bleibt Bratislava theoretisch im Spiel. 

Der VfB hat hier längst wieder die Kontrolle gewonnen, gute Chance! Zunächst bleibt Keitel mit einem Freistoß an der Mauer hängen, kurz darauf wird dann eine Ecke schnell ausgeführt und hat es in sich. Mittelstädt im Rückraum und der angeschnittenen Flanke halblinks vor dem Sechzehner an den Fünfer. Aus sieben Metern zentraler Position köpft der eingelaufene Demirovic freistehend, lässt den Ball aber knapp neben den rechten Pfosten gleiten. 

Wenn Bratislava schon punktlos bleiben sollte, dann will man natürlich zumindest den letzten Platz in der Ligaphase verhindern. Neben den Young Boys Bern ist ja ausgerechnet Leipzig als eines von drei Teams noch ohne Zähler. Vor diesem Spieltag können die Slowaken gegenüber den Schweizern immerhin noch die um drei Tore bessere Tordifferenz vorweisen.

Auch Barseghyan ist überraschenderweise erst jetzt mit von der Partie und übernimmt für Zuberu.

Aufseiten der Slowaken bekleidet Metsoko den rechten Flügel fortan anstelle von Ex-Clubberer Mak.

Im Sturm kommt zudem Demirovic für den auffälligen, wenn auch im Abschluss glücklosen Undav positionsgetreu. 

Erstmals frisches Personal, Doppelwechsel auf beiden Seiten: Beim VfB wird zunächst Doppeltorschütze Leweling durch Rieder ersetzt.

Kurz darauf macht es Undav selbst, und trifft Alu! Eckball auf der linken Seite, zunächst kurz ausgeführt. Nach Zusammenspiel mit Stiller flankt Führich dann weit an den langen Pfosten, wo sich Undav gut absetzt, aus drei Metern inmitten der Rückwärtsbewegung aber nur an den rechten Pfosten köpft. 

Das muss das dritte Tor für Stuttgart sein! Vagnoman schlägt den Ball aus der eigenen Hälfte lang in den Lauf von Undav, der davon profitiert, dass Blackman das Abseits aufhebt. Undav läuft frei auf Takac zu, legt im Sechzehner aber lieber nochmal uneigennützig quer. Vom Elfmeterpunkt müsste der mitgelaufene Mittelstädt nur noch einschieben, schließt aber zu zentral ab. Dennoch klasse reagiert von Takac, der sich ganz breit macht und den sicheren Einschlag mit dem langen Bein verhindert. 

Zwei Eckbälle jetzt mal wieder für den VfB, beide von rechts, zweimal Stiller als Absender. Der erste Versuch wird noch auf Höhe des ersten Pfostens mit dem Kopf bereinigt, der zweite zunächst auch, Stiller darf aber nochmal von der Strafraumgrenze. Die Hereingabe diesmal aber zu zentral vor das Tor, Takac packt zu. 

Im Ansatz die beste Chance für Slovan! Der Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie, gefolgt vom Pass in die Tiefe gegen die aufgerückte VfB-Defensive. Mak zieht über halblinks in den Sechzehner und schlägt gegen Vagnoman einen geschickten Haken. Freie Schussbahn halblinks vor dem Fünfer? Nein, weil Leweling nämlich gut zurückarbeitet und auf Kosten einer Ecke klärt, die dann nichts einbringt. 

Keitel stellt sich Wimmer im Mittelfeld blockend in den Weg, lässt den Österreicher auflaufen und sieht Gelb. 

Sieh an, eine kleine Eckballserie jetzt auch für die Slowaken, die sich zumindest bemüht zeigen. Zwar fängt Nübel die letzte dieser gleich drei Hereingaben sicher ab, doch setzt sich Bratislava durchaus sogar mal etwas fest in der gegnerischen Hälfte. 

Wir sehen heute im Übrigen nicht das erste Aufeinandertreffen zwischen Bratislava und Stuttgart. In der Saison 2010/11 begegneten sich schließlich beide Mannschaften in der Qualifikation zur Europa League, wo dem VfB nach einem knappen 1:0 in der Slowakei ein 2:2 im Rückspiel reichte, um den Einzug in die Gruppenphase nach einem harten Stück Arbeit einzutüten.

Den kann Undav auch selbst machen. Führich nimmt Mittelstädt mit, der links auf Sechzehnerhöhe an den zweiten Pfosten flankt. Undav in der Rückwärtsbewegung und fünf Meter vor dem Tor. Nicht der Kopfball auf das Tor, sondern die versuchte Ablage in die Mitte. Millot lauert zwar, wird aber noch entscheidend gestört und verpasst. 

Schöne Kombination der Gäste, bei denen Stiller mit der Hacke zentral vor den Sechzehner für Undav ablegt. Der Stürmer rutscht aber weg, zieht dabei nicht zurück, trifft dadurch Wimmer mit gestrecktem Bein und sieht Gelb. 

Stiller steckt auf Undav durch, der sich halblinks am Sechzehner mit etwas Glück behauptet und es dann mit einem frechen Heber versucht, der knapp über das Tor geht. Ohnehin geht im Anschluss die Fahne hoch. 

Nachdem Slovan Bratislava bereits in der Vorsaison seine letzten drei Spiele in der Conference League allesamt verlor, könnte den Slowaken heute erstmals die zehnte internationale Niederlage am Stück in einem Hauptwettbewerb blühen - der erfolgreiche Weg durch die Qualifikation in dieser Saison also ausgenommen. Und immerhin reden wir hier vom Gewinner des Europapokals der Pokalsieger 1969, als man den großen FC Barcelona 3:2 im Endspiel schlug.

Seltenheitswert bislang, ein Abschluss der Hausherren. Marcelli versucht sich auf eigene Faust, zieht von rechts nach innen, narrt auf Sechzehnerhöhe mehrere Gegenspieler mit einer Finte und bringt sich so auch in Schussposition. Aber doch sehr rechtsversetzt elf Meter vor dem Tor, aus spitzem Winel verzieht Marcelli dann deutlich.

Und direkt hat Mittelstädt links im Strafraum Platz, gutes Auge zuvor von Stiller aus dem zentralen Halbfeld heraus. Auch die halbhohe Hereingabe vor der Grundlinie zieht Mittelstädt gut an den zweiten Pfosten, Millot verpasst aber knapp, das wäre sonst das dritte Tor gewesen. Womöglich auch deswegen, weil hier noch die Fingerspitzen von Takac im Spiel waren.

Sieh an, das ist jetzt zumindest schon mal ein wesentlich höheres Anlaufverhalten der Slowaken. So einfach will man sich natürlich nicht geschlagen geben, ein paar Räume zum Umschalten dürften dem VfB recht sein. 

Der zweite Durchgang läuft, ganz ohne personelle Wechsel. 

Zwei Tore, zwei etwas unterschiedliche Phasen, eine souveräne und hochverdiente VfB-Führung nach dem Doppelpack von Jamie Leweling zur Halbzeit. Das erste Tor fiel in einer sehr starken Anfangsphase der Stuttgarter, in der Slovan einfach keinen Zugriff fand. Zwar beruhigte sich das Spiel anschließend und offenbarte einige Unkonzentriertheiten der Schwaben, doch ließ sich die Defensive der Hausherren oft zu einfach überspielen, sodass Leweling ein zweites Mal abstauben durfte. Offensiv kam von Slovan gar nichts, Stuttgart hat bislang alles im Griff.

Zugleich die letzte Aktion, Halbzeit. 

Zumal halt auch so gut wie jeder zweite Ball bei den Schwaben landet, Leweling mit der Chance auf den Hattrick! Diesmal im Nachgang an eine Ecke und eine Flanke von rechts hinterher. Im Rückraum fällt der Ball Führich vor die Füße, der links im Strafraum andribbelt, vor dem Fünfer abstoppt und die Kugel butterweich hinter den zweiten Pfosten hebt. Leweling steht dort blank, köpft aus drei Metern aber nur an das Außennetz. Der spitze Winkel als Entschuldigung, technisch ist da aber noch Luft nach oben.

Kein schlechter Versuch von Führich, nachdem Slovan den Ball nach einer doch eigentlich geklärten Flanke gleich wieder verliert. So darf Führich dann aus 20 Metern halblinker Position den Schlenzer auspacken, der knapp am langen Pfosten vorbeizieht. 

Nach einem Steckpass von Führich kommt Undav im Sechzehner nicht durch, klassischer Auffahrunfall. In der Entstehung hatte Savvidis Stiller im Mittelfeld abgeräumt und sieht jetzt nachträglich Gelb.

Und so hat der VfB auch kurz vor der Halbzeit alles im Griff, das Ganze in ziemlich unaufgeregter Form mittels sicherer Ballbesitzphasen. Gleich bricht auch schon die Nachspielzeit an: vier Minuten.

Qualitätsunterschied und so weiter, von Bratislava ist das offensiv einfach viel zu dünn, zumal man natürlich auch nicht mehr groß auf irgendwelche Umschaltmomente lauern kann, die es ohnehin kaum gab. Tolic jetzt mal mit einer weiten Freistoßflanke quer durch den Sechzehner. Aber nicht nur quer durch, sondern auch aus dem Sechzehner wieder raus. Harmlos, zu harmlos. 

Jetzt Bratislva selbst mal mit einem langen Ball, von der Mittellinie tief ins letzte Drittel geschlagen. Rechts am Sechzehner macht Blackman die Kugel gut fest und legt für Strelec ab, der im Rückraum dann aber früh zugestellt wird. In der Folge spielen es die Slowaken zu kompliziert aus und kommen nicht durch.

Ach ja, was wir damit sagen wollen: Heute mangelt es bei einem xG-Wert in Höhe von 1,4 bislang nicht an der Effizienz. In dieser Phase hatte sich das zweite Tor nicht zwingend angedeutet. Ist jetzt aber auch nicht so, als hätte Bratislava Chancen auf den Ausgleich gehabt. Außerdem finden die langen Bälle dann auch viel zu einfach den Weg hinter die Kette. 

Bis zum Kantersieg gegen Bern war beim VfB Effizienz ja auch so ein Thema. An den ersten fünf CL-Spieltagen münzten die Schwaben nämlich nur vier von 88 Abschlüssen auch in Tore um, womit man den addierten xG-Wert um gleich 3,8 unterbot. Gleicht sich halt am Ende wieder mehr oder weniger aus, nachdem man gegen Bern trotz 2,3 erwartbaren Toren gleich fünfmal netzte.

Tooor! Bratislava - STUTTGART 0:2. Von wegen Abseits, das Tor zählt! Ausgangspunkt war im Übrigen mal wieder ein langer und gefühlvoller Ball von Rouault in den Rücken der Abwehr, gespielt von der Mittellinie. Millot nimmt den Ball gut mit, scheitert links vom Elfmeterpunkt zunächst aber an einer Fußabwehr von Takac. Der Abpraller hat aber ziemlich viel Effet und landet dann auf Höhe des rechten Pfostens, wo dem Abstauber von Leweling aus fünf Metern fast noch die Luft ausgeht. Takac bekommt noch die Hand ran, die Kugel kullert aber hinter die Linie.

Und plötzlich trifft der VfB, wobei die Fahne sofort hochgeht. Millot scheitert zunächst an Takac, Leweling staubt dann mit Müh und Not ab. Aber naja, der Treffer zählt erstmal nicht. Warum eigentlich? Kein Wunder jedenfalls, dass der VAR im Hintergrund überprüft.

Der Eindruck täuscht schon nicht. Erst verschätzt sich Chabot bei einem langen Ball ein wenig und hat als letzter Mann Glück, dass Strelec nicht profitieren kann. Kurz darauf auch noch das Missverständnis mit Rouault, auch das aber ohne Folgen.

Ja, das ist inzwischen nicht mehr die Souveränität aus der Anfangsphase beim VfB, Slovan darf inzwischen auch schon mal. Marcelli zieht aus dem linken Halbfeld nach innen, kommt mit seinem Steckpass aber nicht durch. Weil das Gegenpressing der Slowaken aber greift, kann sich diesmal Savvidis aus dem Halbfeld versuchen. In Form eines Chipp-Balls, der jedoch direkt in den Armen von Nübel landet. 

Der ruhende Ball unmittelbar vor dem Strafraum also, aber doch ziemlich linksversetzt. Keitel versucht es natürlich trotzdem direkt, bleibt aber an der slowakischen Mauer hängen. 

Die erste Verwarnung jetzt auch aufseiten der Gastgeber: Kashia lässt Mittelstädt halblinks vor dem Sechzehner auflaufen, ansonsten hätte sich da ein ziemlich netter Doppelpass mit Undav angedeutet. 

Aus deutscher Sicht dürfte aufseiten der Slowaken natürlich Kevin Wimmer vielen ein Begriff sein, für Köln und Hannover absolvierte der Österreicher schließlich 54 Spiele in der Bundesliga. Robert Mak bringt es sogar auf 76 BL-Einsätze für den FCN. Ansonsten fehlen heute eben Trainersohn Weiss, der sogar für City in der Premier League auflief, sowie Juraj Kucka mit seiner Erfahrung von 112 Länderspielen und mitunter 253 Einsätzen in der Serie A.

Und dann ja noch der fällige Freistoß, dem sich Wimmer aus rund 19 Metern halbrechter Position annimmt. Deutlich zu hoch angesetzt, immerhin der erste Abschluss der Slowaken. 

Erstmals steht der VfB hinten etwas unsortiert. So deutet sich nach einem Steckpass aus dem Halbfeld auch Gefahr an. Strelec könnte dem Sechzehner entgegenziehen, Rouault grätscht aber dazwischen und zieht dem Stürmer die Beine weg. Der Ball war hier zwar auch dabei, Gelb gibt es dennoch. Nächste Woche ist der Innenverteidiger damit gegen Paris gesperrt. 

Undav legt in der Vorwärtsbewegung rechts auf Leweling raus, der an der Strafraumkante nochmal leicht abkappt und aus 16 Metern halbrechter Position abzieht. Klar verzogen, Takac muss nicht eingreifen. 

Wie war das früher gleich nochmal auf dem Pausenhof. Drei Ecken, ein Elfmeter? Dann dürften wir uns gleich auf den vierten Strafstoß der Gäste einstellen. Jedenfalls kriegt Slovan diese Eckstöße bislang irgendwie bereinigt, wenn auch nicht sonderlich souverän.

Inzwischen eine etwas bedachtere Phase der Stuttgarter, die hier aber alles im Griff zu haben scheinen. Eine weite Flanke aus dem linken Halbfeld findet rechts in der Box den Kopf von Rouault, dessen Ablage in die Mitte dann aber zu ungenau ist. Takac packt zu.

Da kommt man gar nicht mehr mit, das war jetzt eine regelrechte Eckball-Sequenz der Deutschen, vier in Folge. Die Quintessenz des Ganzen: Keeper Takac und Luftbeherrschung, naja. Keine schlechte Idee jedenfalls der Schwaben, die Hereingaben stets nah vor das Tor zu ziehen. 

Millot will sich im Strafraum gegen Savvidis aufdrehen und kommt dabei zu Fall. Zu wenig für einen Elfmeter, der nachfolgende Ansatz eines möglichen Konters der Slowaken verpufft früh.

Heute ist das hingegen eine klare Sache bis hierhin zugunsten der Gäste. Wieder ein einfacher langer Ball von der Mittellinie, diesmal Rouault als Absender. Wieder darf Undav das Leder halblinks in der Box aus der Luft verarbeiten. Blackman geht aber noch dazwischen, die nachfolgende Ecke bleibt ohne Folgen. 

Die Hausherren finden hier nach wie vor einfach keinen Zugriff. Es ist ja jetzt auch nicht gerade so, als hätte sich Bratislava den bisherigen Gegnern in der CL regelmäßig zum Fraß vorgeworfen. Gerade in den letzten beiden Partien zeigte man eine ansprechende Leistung und unterlag gegen Milan (2:3) und auch bei Atletico Madrid (1:3) relativ knapp. Da war zuvor gegen Celtic (1:5) oder Zagreb (1:4) schon wesentlich mehr Lehrgeld dabei.

Tooor! Bratislava - STUTTGART 0:1. Die frühe Führung für dominante Schwaben! Aus der eigenen Hälfte spielt Chabot tief und flach auf Millot, der aus dem linken Halbfeld direkt klatschen lässt und damit in den Rücken der Abwehr in den Lauf von Undav durchsteckt. Im Strafraum hat Undav das Auge für den mitgelaufenen Leweling und legt quer, worauf der Rest Formsache ist. Leweling hebt den Ball aus zehn Metern zentraler Position über Takac hinweg ins Tor und belohnt den VfB für einen guten Beginn.

Vorlage Deniz Undav

Zwei Eckbälle jetzt in Folge für den VfB, zweimal Stiller von der rechten Seite. Den zweiten macht Takac dann mit einer viel zu kurzen Faustabwehr erst so richtig heiß. Keitel köpft dann nochmal in den Torraum, Kashia steht jedoch richtig und lenkt das Leder mit dem Kopf über das eigene Tor. Beim darauffolgenden Eckball bekommt Takac dann das Offensivfoul gepfiffen. 

Schon jetzt sprechen rund 73 Prozent Ballbesitz für die Schwaben für sich, wobei das alles natürlich so in der Form auch zu erwarten gewesen ist. Die Slowaken kommen im Übrigen recht frisch aus ihrem Trainingslager in Katar und versuchen vorrangig natürlich, möglichst lange die Null zu halten. 

Der VfB ist hier von Beginn an auf Betriebstemperatur, mit Zuberu und einem schönen überbrückenden langen Ball hinter die Kette von Stiller geht es wieder weiter. Noch aus der eigenen Hälfte, in der Box lässt Undav das hohe Zuspiel bei der Ballannahme jedoch verspringen, Takac packt zu. 

Die nachfolgende Ecke hätte es eigentlich nicht geben dürfen, beim Abpraller war Führich nämlich noch als letzter dran. Die nächste Möglichkeit springt dabei zwar nicht heraus, doch hat Zuberu im Luftzweikampf einen abbekommen und muss zunächst am Kopf behandelt werden. 

Keine 60 Sekunden sind gespielt, da ist Slovan-Keeper Takac auch schon gefordert! Im Angriffsdrittel setzen die Schwaben gut nach, halblinks vor der Box steckt Millot dann vertikal in den Lauf von Führich durch. Nach guter Ballmitnahme wird der Winkel an der linken Fünfergrenze jedoch ziemlich spitz. Takac kommt raus, macht das kurze Eck zu und kann blocken.

Wir wären so weit, Anstoß in der weltweit einzigen Hauptstadt, die an zwei Länder grenzt.

Geleitet wird die Partie vom englischen Premier-League-Referee Chris Kavanagh, der dabei von Lee Betts und Neil Davies an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Darren England, vor den Bildschirmen agiert das VAR-Duo, bestehend aus Michael Salisbury und Peter Bankes.

Für Slovan ist die bloße und zugleich erste CL-Teilnahme seit 32 Jahren schon ein riesiger Erfolg, an dem auch die bisher bescheidene Bilanz nichts ändern wird: sechs Spiele, sechs Niederlagen, 5:21 Tore. Nächste Woche geht es noch zu den Bayern, die etwas realistischere Chance auf Ehrenpunkte dürfte es demnach heute geben. Immerhin ist man in der heimischen Liga nach sechs Meisterschaften in Folge eine Klasse für sich, führt die Tabelle auch jetzt an und verfügt mit Barseghyan und Strelec über ein treffsicheres Offensivduo. 

Die Devise dürfte demnach nicht überraschen: "Wir sind auf einem guten Weg und möchten diesen weitergehen." In der CL steht man mit sieben Punkten aber mit dem Rücken zur Wand, zumal sich auch hier das Thema mit der Konstanz trotz des jüngsten Heimsiegs gegen Bern (5:1) bislang zeigt: einerseits so ein Auswärtssieg bei Juventus, andererseits die 1:5-Klatsche in Belgrad, die Hoeneß heute zur richtigen Einschätzung dient. Trotz klarer Favoritenrolle warnte Hoeneß vor dem Umschaltspiel der Hausherren und legte das Hauptaugenmerk im Vorfeld auf die eigene Konterabsicherung.

Offensichtlich hat die Winterpause dem VfB richtig gutgetan. Mit den drei Siegen über Augsburg, Leipzig und Freiburg, bei denen man nur ein Gegentor kassierte, feierte Stuttgart einen perfekten Einstand ins neue Jahr, sprang in der Bundesliga auf einen CL-Platz und will diesen Trend auch international bestätigen. Während die Hinserie noch von fehlender Konstanz geprägt war, lobte Hoeneß zuletzt nicht nur die "Bereitschaft gegen den Ball", sondern sah gegen Freiburg "über weite Strecken richtig guten Fußball" seiner Mannschaft. 

In der CL-Ligaphase geht es zwei Spieltage vor Ende in die ganz heiße Phase. Der VfB liegt derzeit einen Punkt hinter Platz 24 und damit dem ersten Rang, der zumindest für die Teilnahme an den Playoffs berechtigt. Noch ist die K.o.-Phase für die Schwaben aus eigener Kraft zu erreichen, wofür heute ein Pflichtsieg in Bratislava fest eingeplant ist. Als großer Underdog bekamen die Slowaken bislang nämlich ihre Grenzen aufgezeigt, sind noch immer punktlos und haben auch rechnerisch keine Chance mehr auf das Weiterkommen. 

Im Gegensatz zu den Slowaken ist der VfB in der Bundesliga längst wieder auf Betriebstemperatur gekommen und feierte am Samstag einen klaren 4:0-Heimsieg gegen Freiburg. Nachdem unter anderem Hendriks und Woltemade vor der Saison erst gar nicht für den CL-Kader registriert wurden, tauscht Sebastian Hoeneß heute gleich fünfmal: Woltemade und Hendriks ist klar, zudem rotieren Al-Dakhil, Karazor und Demirovic auf die Bank. Neu dabei sind dafür der zuletzt angeschlagene Mittelstädt, Chabot, Keitel, Führich und Undav. Verletzungsbedingt muss Hoeneß auch weiterhin auf Zagadou, Raimund und Toure verzichten.

Aufseiten der Gäste aus Stuttgart soll es dagegen folgende Elf richten: Nübel - Vagnoman, Chabot, Rouault, Mittelstädt - Keitel, Stiller - Leweling, Millot, Führich - Undav.

Weil die slowakische Nike Liga noch in der Winterpause weilt, müssen wir für das letzte Pflichtspiel der Hausherren über einen Monat zurückblättern: Da steht am 14. Dezember ein 2:1-Heimsieg gegen Ligakonkurrent Dunajska Streda. Im Vergleich dazu nimmt Vladimir Weiss stolze sechs personelle Änderungen vor: Mit Kucka und Kapitän Weiss fallen ausgerechnet die beiden international erfahrenen Routiniers aus, ersterer musste sich zuletzt gar einer Meniskus-OP unterziehen. Während Pauschek, Voet, Szöke und Metsoko dagegen auf der Bank sitzen, sind Blackman, Zuberu, Savvidis, Bajric, Tolic und Mak neu dabei.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Slowaken: Takac - Blackman, Kashia, Wimmer, Zuberu - Savvidis, Bajric - Marcelli, Tolic, Mak - Strelec.

Herzlich willkommen zum Champions-League-Spiel in der Ligaphase zwischen Slovan Bratislava und dem VfB Stuttgart.