Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit der Premier League geht es bei uns aber direkt im Anschluss wieder weiter, wenn ab 17:30 Uhr die Spurs zum Heimspiel gegen Spitzenreiter Liverpool laden. Ihnen noch einen schönen Restsonntag und bis bald!

Winterpause? Nicht in England. Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die am zweiten Weihnachtstag wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Everton bei den kriselnden Cityzens zu Gast ist, empfängt Chelsea den FC Fulham an der Stamford Bridge.

Der sechste Sieg in Folge und der Sprung an die Tabellenspitze? Nichts da. Auch Chelsea lässt mal wieder Federn und bleibt als Zweiter einen Punkt hinter Liverpool, hat aber auch zwei Spiele mehr. Nach Arsenal trotzt Everton dagegen prompt dem nächsten Spitzenteam einen Punkt ab, klettert sogar auf Platz 15 und liegt jetzt vier Zähler vor den Abstiegsplätzen. 

Starke Defensivleistung von Everton, das sich diesen umkämpften Punkt gegen Chelsea mehr als verdient hat. Zumal die Toffees zur Mitte der zweiten Hälfte plötzlich selbst mutiger wurden und mit etwas Fortune auch als Sieger vom Platz hätten gehen können. Trotz 75 Prozent Ballbesitz konnte Chelsea dagegen kaum Durchschlagskraft entwickeln und kam einzig vor dem Seitenwechsel zu vereinzelten Chancen, bei denen auch hier das Glück im Abschluss fehlte. Offensiv letztlich zu wenig, eine verdiente Punkteteilung. 

Ja, Abpfiff im Goodison Park. 

Nur noch die Nachspielzeit kann das fünfte torlose Unentschieden mit Beteiligung der Toffees in dieser Saison verhindern: zwei Minuten. Bleibt Chelsea erstmals seit dem Saisonauftakt gegen City ohne Tor? 

Chelsea kommt hier seit gut und gerne 20 Minuten gar nicht mehr durch. Madueke jetzt mal aus dem rechten Halbfeld mit der aufsetzenden Flanke, direkt in die Arme von Pickford. 

Total übermotiviert von Beto, der gegen Colwill nachsetzen will und dem Verteidiger dabei von hinten glücklicherweise nicht ganz in die Beine springt. Das kann sonst schnell in einem Platzverweis münden, so gibt es nur Gelb. 

Das kommt hier jetzt alles nicht mehr von ungefähr, Sanchez muss ran! Gusto lässt den Ball im Halbfeld verspringen, Ndiaye übernimmt, bleibt im Dribbling aber am Sechzehner hängen. Die Kugel prallt dabei vor die Füße von Mangala, der aus 20 Metern zentraler Position zum Schlenzer ansetzt. Jedoch nicht präzise genug, Sanchez fliegt und packt im linken Eck sicher zu. 

Wie gesagt, offene Schlussphase. Die einzigen beiden Großchancen im zweiten Durchgang gingen ohnehin auf das Konto der Toffees, die sich auch heute als extrem eklig zu bespielen erweisen.

Den Freistoß zieht Lindström dann mit Zug zum Tor, jedoch etwas zu flach. Auf Höhe des ersten Pfostens ist Caicedo mit dem Kopf zur Stelle und kann klären. 

Immer wieder Ndiaye, diesmal links auf Sechzehnerhöhe. Mit der Drehung gegen Disasi, der daraufhin zum taktischen Foul greift und Gelb sieht. 

In der Auswärtstabelle grüßt Chelsea ja bereits vor diesem Spieltag von ganz oben, wenngleich mit einem Spiel mehr als die Reds. Ein 1:1 bei United sowie das 1:2 gegen Liverpool, ansonsten blieb die Weste in den restlichen sechs Spielen sauber, zuletzt beim wilden 4:3 über die Spurs. 23 Auswärtstore nach acht Spielen wurden zudem nur zweimal in der PL-Geschichte überboten.

Kaum zu glauben, inzwischen deutet sich aber fast schon eine offene Schlussphase an. Everton wird plötzlich mutiger und scheint selbst auf den Siegtreffer zu lauern. 

Großchance Everton! Beto macht den Ball im Halbkreis mit viel Einsatz fest, worauf Mangala im Halbfeld übernimmt und Lindström über rechts mitnimmt. Rechts im Strafraum legt der Däne flach quer, Sanchez bekommt noch die Fingerspitzen dran, in seinem Rücken kommt aber Ndiaye angerauscht. Der Senegalese hält aus kurzer Distanz drauf, Adarabioyo wirft sich aber in die Schussbahn und kann in höchster Not blocken.

Zudem übernimmt Madueke auf dem rechten Flügel positionsgetreu für Pedro Neto. 

Auch Maresca zieht seine ersten Joker, Doppelwechsel: Ex-Leipziger Nkunku ist neu dabei, im Angriff macht Jackson Platz. 

Weiter gehts mit Ex-Frankfurter Lindström, der Harrison auf dem rechten Flügel ersetzt. 

Zu guter Letzt ist auch Routinier Coleman neu dabei, ein positionsgetreuer Tausch rechts hinten für den noch erfahnerenen Routinier in Person von Young.

Erstmals frisches Personal von der Bank in diesem Spiel, Dreifachwechsel Everton: Beto macht den Anfang und ersetzt Calvert-Lewis im Sturm. 

Wieder Everton, diesmal mit Doucoure nach einem langen Diagonalball auf dem linken Flügel. Links im Strafraum ist es dann aber doch ein Haken zu viel gegen Colwill, der zur Ecke klärt - ohne Folgen. 

Everton mal wieder! Harrison spielt Gusto auf der rechten Seite schwindelig und flankt aus dem Halbfeld an den Fünfer, wo der fliegende Sanchez nur unzureichend mit einer Faust zur Stelle ist. Links im Strafraum zögert Ndiaye aber etwas zu lange, seine Ablage kann dann abgefangen werden. 

Disasi legt rechts auf Pedro Neto raus, der dann aus dem Halbfeld weit an den zweiten Pfosten flankt. Young ist aber mit dem Kopf zur Stelle und lenkt den Ball aus der Gefahrenzone. Chelsea tut sich nach wie vor enorm schwer, gerade im zweiten Durchgang lässt Everton hinten so gut wie gar nichts anbrennen. 

So, der nächste Standard. Und nein, viel aussichtsreicher dürfte die Position für Chelsea nicht mehr werden - halbrechts vor dem Strafraum, und zwar direkt vor dem Strafraum. Enzo tippt an, Palmer stoppt ab, der Argentinier hält drauf, Tarkowski hält in der Mauer den Kopf hin und klärt auf Kosten einer Ecke. Etwas Ping Pong im Anschluss an die Ecke, ohnehin aber zurückgepfiffen, Offensivfoul an Young. 

Die jüngste Auswärtsmisere der Blues gegen Everton haben wir bereits angesprochen, das Rückspiel in der Vorsaison hingegen noch nicht. Im bislang letzten Duell Mitte April fegte Chelsea an der Stamford Bridge schließlich über die Toffees hinweg und schickte die Dyche-Truppe mit einer 6:0-Packung nach Hause, Viererpack von Cole Palmer inklusive. Zwei Spiele in Folge hat Chelsea gegen Everton zuletzt zwischen November 2016 und August 2017 gewonnen.

Dann mal einer aus der zweiten Reihe. Guter diagonaler Laufweg von Fernandez im Halbfeld, der von Sancho freigespielt wird. Halblinks am Sechzehner kappt der Argentinier nochmal leicht zur Mitte ab, schließt aus 16 Metern aber zu zentral und damit direkt in die Arme von Pickford ab. 

Der nächste Standard, aus dem Spiel heraus passiert weiterhin nicht viel. Freistoß Chelsea, knapp 25 Meter zentrale Position. Diesmal nimmt sich Palmer der Sache an, setzt den Ball aber direkt in die Mauer, auch der Eckball bringt im Anschluss nichts ein. 

Und der Freistoß? Sancho und Palmer stehen bereit, Ersterer flankt dann weit hinter den zweiten Pfosten. Aber was soll Jackson da noch groß auf der Grundlinie ausrichten, Abstoß Everton. 

Jetzt gibt es aber Gelb. Sancho legt sich den Ball auf der linken Seite an Young vorbei, der dann nochmal nachsetzt und den Ex-Dortmunder auf Sechzehnerhöhe ungestüm abräumt. 

Harmloser Schubser von Disasi bei einer Freistoßflanke der Toffees gegen Tarkowski, der da im Strafraum etwas theatralisch zu Boden geht. Im Anschluss bekommen sich beide Akteure in die Haare, Referee Kavanagh löst das Ganze aber schnell und vor allem ohne Verwarnungen auf. 

Also wie gesagt, wenn Everton denn mal in Umschaltmomente oder schnelle Gegenangriffe kommt, dann sieht das auch nicht verkehrt aus, gerade der dribbelstarke Ndiaye weiß zu gefallen. Schon vor der Großchance konnte sich der Senegalese gegen zwei Gegenspieler durchsetzen, wobei die Hereingabe dann direkt in die Arme von Sanchez flog. 

Plötzlich die Großchance für Everton! Calvert-Lewis macht einen langen Ball im Halbfeld fest, worauf Ndiaye über halblinks gegen Disasi andribbelt, abstoppt und vom linken Sechzehnereck diagonal halbhoch an den zweiten Pfosten flankt. Colwill lässt den Ball passieren, so taucht Harrison völlig frei vor Sanchez auf, scheitert aus fünf Metern halbrechter Position aber an einer starken Fußabwehr des Spaniers, der das kurze Eck zumacht und dann mit dem ausgefahrenen rechten Bein pariert. 

Bei Chelsea läuft der Ball gewohnt flüssig, daran gibt es auch heute nichts auszusetzen. Spätestens im letzten Drittel macht Everton die Räume aber enorm dicht, so findet auch Sancho mit seiner Flanke von links keinen Abnehmer. 

Mit nach wie vor unverändertem Personal geht es wieder weiter, der zweite Durchgang läuft. 

Everton machte das, was es in den letzten Wochen vermehrt schon gemacht hat: gut Verteidigen. Viel mehr aber auch nicht, wodurch bei den Blues trotz 76 Prozent Ballbesitz weiterhin Geduld gefragt bleibt. Wenig Räume also zur Entfaltung für Chelsea, das nach einem schnellen Gegenangriff und einer Ecke dennoch zweimal die Führung durch Jackson auf Fuß und Kopf hatte. Die Toffees lauerten bislang auf äußerst seltene Umschaltmomente, einmal war aber auch Sanchez so richtig gefordert. 

Halbzeit im Goodison Park. 

Pickford beschwert sich nach einem handelsüblichen Foul an Mitspieler Young zu lautstark und sieht Gelb. 

Freistoß Chelsea, ziemlich linksversetzt aus 25 Metern, wohl eher etwas für eine Flanke. So kommt es dann auch, Cole Palmer hebt den Ball hinter den zweiten Pfosten, wo Pedro Neto unter dem Leder durchfliegt. Chance vertan. Ach ja, Nachspielzeit: eine Minute. 

Ansonsten passiert hier wirklich nicht viel, die Chancen kamen allesamt ziemlich plötzlich, gefühlt aus dem Nichts. Everton macht es den Blues weiterhin enorm schwer, 75 Prozent Ballbesitz fallen da nicht groß ins Gewicht. Siehe Arsenal in der Vorwoche, auch die Gunners können davon ein Lied singen. 

Pedro Neto tankt sich zwischen zwei Gegenspielern auf der rechten Seite durch, Ndiaye zieht dabei das taktische Foul mit einem Griff an die Schulter und sieht Gelb, die erste an diesem Nachmittag. 

Jetzt aber auch die erste richtig gute Chance für Everton, Sanchez glänzend! Links vor der Mittellinie zieht Ndiaye gleich drei Gegenspieler auf sich, kann aber nicht gestoppt werden und spielt dann tief auf Doucoure, dem sich über die linke Halbspur ganz viel Grün vor sich bietet. Vor dem Sechzehner legt Doucoure für Mangala ab, der aus 18 Metern zentraler Position eigentlich präzise abschließt und dabei das linke Eck mit reichlich Zug anvisiert. Sanchez ist aber blitzschnell unten und kratzt das Leder stark aus dem Eck. 

Im Goodison Park musst du ja auch erstmal gewinnen. Zu Hause sind die Toffees immerhin seit fünf Spielen ungeschlagen (2S, 3U). Dreimal blieb man dabei ohne Gegentreffer und kassierte insgesamt nur zwei Gegentore. Die Gesamtzahl der Weißen Westen wird vor diesem Spiel (6) ohnehin nur von Liverpool (7) überboten.

Da war jetzt also doch einiges dabei in Sachen Torchancen für Chelsea, prompt ist der xG-Wert in einer eigentlich chancenarmen Partie auf 0,65 gesprungen, was gefühlt noch viel zu niedrig ausfällt. Everton kann sich also glücklich schätzen und findet offensiv noch gar nicht statt. 

Und nach dieser Ecke brennt es lichterloh! Von links gezogen, setzt der Ball im Torraum auf und rutscht an den zweiten Pfosten durch, wo Jackson aus kürzester Distanz schnell reagiert, jedoch nur an den Pfosten köpft. Gusto bietet sich die Chance zum Nachschuss, der herausstürmende Pickford ist bereits geschlagen, Mykolenko steht rechts im Fünfer aber richtig und fälscht mit dem Fuß zur nächsten Ecke ab, diesmal ohne Folgen. 

Hui, Pickford. Von der Mittellinie schickt Colwill Jackson steil, wobei die Situation links vom Sechzehner gar nicht mal so aussichtsreich für den Stürmer wäre. Aber nur dann nicht, wenn sich Pickford nicht für einen ziemlich wilden Ausflug aus seinem Tor entschieden hätte. So kann sich Jackson aus spitzem Winkel versuchen, Pickford eilt dann aber doch wieder rechtzeitig zurück und lenkt das Leder weit vor dem Tor stehend zur Ecke. 

Aber ja, die Großchance durch Jackson. Praktisch die einzige Situation bislang, in der sich Chelsea nach einem Ballgewinn im Mittelfeld mal etwas Platz und vor allem Tiefe geboten hatte. Kein einfaches Unterfangen. 

Vielleicht noch ein paar Zahlen zu Cole Palmer, der personifizierte Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Blues. Bis zu diesem Spieltag bringt es der Engländer auf 57 Schüsse sowie 44 direkt vorbereitete Torschüsse und ist damit der einzige Spieler in dieser PL-Saison, der an mehr als 100 Abschlüssen direkt beteiligt war.

Man muss es nur beschreien, Großchance Chelsea nach Vorarbeit von Palmer! Caicedo mit starkem Einsatz auf Höhe der Mittellinie, worauf Pedro Neto über halbrechts anzieht und vertikal auf Palmer durchsteckt. Rechts im Strafraum legt Palmer auf den mitgelaufenen Jackson quer, sieben Meter vor dem Tor hält der Stürmer nur mehr den Fuß hin, schließt aber zu zentral ab. Pickford kann stark mit dem Fuß blocken, den Nachschuss köpft dann Gusto in Rückenlage über das Tor. 

Cole Palmer bestreitet heute im Übrigen sein 50. Spiel in der Premier League für Chelsea. 33 Tore sowie 17 Assists bis hierhin, Wahnsinn. Palmer ist damit der erst vierte Spieler, der in seinen ersten 50 PL-Spielen für einen Verein auf mindestens 50 direkte Torbeteiligungen kommt. Der frühe Abschluss aus der Distanz, ansonsten nimmt Everton den Unterschiedsspieler der Blues bislang komplett aus dem Spiel. 

Seitenverlagerung, Pedro Neto jetzt mal mit etwas Platz rechts vom Sechzehner und der Flanke an den zweiten Pfosten. Die Toffees stehen jedoch gut und können klären, dennoch setzt sich Chelsea in dieser Phase zunehmend im Angriffsdrittel fest. 

Inzwischen sind hier auch schon 20 Minuten ins Land gezogen. Eine 20-minütige Abtastphase, wenn man so will, mehr nicht. Chelsea kommt spielerisch noch nicht ansatzweise zur Entfaltung, Geduld bleibt gefragt. 

Vielleicht geht ja etwas nach einem ruhenden Ball? Keine schlechte Position für Young, rund 23 Meter, leicht linksversetzt. Der 39-jährige Routinier zieht den Ball mit Zug über die Mauer, jedoch zu zentral auf das Tor. Sanchez packt sicher zu, ein dankbarer Ball. 

Ndiaye jetzt mal mit einer guten Bewegung im linken Halbfeld gegen Disasi, gefolgt vom Steilpass auf Mykolenko. Links vom Sechzehner ist Caicedo aber mit einer beherzten Grätsche zur Stelle und bereinigt das Ganze sauber. 

Hoffen auf schnelle Umschaltmomente, so zumindest die Marschroute der Toffees gegen spielbestimmende Blues. Klappt bislang noch nicht, Harrison schickt jetzt mal Calvert-Lewis über rechts steil, aber dann doch viel zu steil. 

Ansonsten erleben wir einen ruhigen Beginn, das Spiel findet bislang ausnahmslos im Mittelfeld statt. Everton ordnet sich primär hinter dem Ball ein, verteidigt aber recht hoch und bietet Chelsea kaum Räume zur Entfaltung. 

Pickford darf erneut zupacken, diesmal aber wieder mit Ball in den Händen. Palmer in der Vorwärtsbewegung, nimmt durch das Zentrum Pedro Neto auf dem rechten Flügel mit. Der Portugiese zieht in den Strafraum, schließt aus zwölf Metern halbrechter Position aber zu zentral ab, kein Problem für Pickford im kurzen Eck. 

Strömender Regen im Goodison Park, und nicht nur das. Es windet offensichtlich so stark, dass Pickford erstmal ein Hütchen aufsammeln muss, das bei bestem englischen Fußballwetter in den Strafraum geblasen wurde. 

Hui, kuriose Szene. Langer Ball in Richtung Jackson, wobei die Kugel im Laufduell zwischen dem Stürmer und Branthwaite vom Rücken gleich beider Spieler links im Strafraum wieder aufkommt. Pickford will das Leder aufnehmen, läuft dabei aber auf Jackson auf und lässt den Ball wieder fallen. Chelsea kann jedenfalls kein Kapital draus schlagen, Sancho findet mit seiner Flanke von links keinen Abnehmer am zweiten Pfosten. 

Hatten wir Colwill vorhin nicht als Außenverteidiger durch die Sperre von Cucurella angekündigt? Kommando zurück, Disasi und Gusto bekleiden die Außenpositionen in der Viererkette, Colwill bleibt hingegen gewohnt im Zentrum. Derweil die erste Annäherung, Palmer verzieht nach einem kleinen Sololauf aus 18 Metern aber deutlich. 

Und dann rein in dieses Spiel, in Liverpool rollt der Ball. 

Geleitet wird die Partie von Chris Kavanagh, der dabei von Richard West und Tim Wood an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Tom Bramall, vor den Bildschirmen agiert das VAR-Duo, bestehend aus Graham Scott und Scott Ledger. 

Ein ziemlich ambitioniertes Vorhaben für einen Verein, der sich seit Jahren an der Schwelle zum Abstieg befindet und nur drei Punkte vor der roten Zone liegt. Nach einem desaströsen Saisonstart hat man sich zumindest stabilisiert und verlor nur zwei der letzten elf Spiele. Der Haken daran? Ganze sechs Remis. Der zweite Haken: in fünf der letzten sechs Partien blieb man torlos und stellt die zweitschwächste Offensive der Liga. Dass man es kann, zeigte aber das 4:0 im jüngsten Heimspiel gegen die Wolves, gegen Arsenal überzeugte man wiederum defensiv.

Bei den Hausherren durfte man bereits unter der Woche einen wichtigen Schritt vermelden. Nach monatelangem Hin und Her wurde der hochverschuldete Klub durch die US-amerikanische Friedkin Group übernommen, wodurch eine turbulente Ära unter dem bisherigen Besitzer Farhad Moshiri endete. Eine strategische Neuausrichtung, die klare Ziele mit sich bringt: Kurzfristig sollen die finanziellen Verhältnisse stabilisiert werden, mittelfristig wird angestrebt, Everton wieder an die Spitze der Liga zu führen.

Was wurden die Blues vor der Saison noch für ihren XXL-Kader belächelt, aus dem Maresca längst eine eingespielte Truppe geformt hat, zumal ja auch der zweite Anzug international zu überzeugen weiß. In der Liga stellt man die beste Offensive, in der Conference League stellte man mit 26 Toren einen neuen Rekord in der Vorrunde eines europäischen Wettbewerbs auf. Mit Palmer in gewohnter Topform soll heute die schwache Bilanz im Goodison Park aufpoliert werden, wo man inklusive Vorsaison bei fünf der letzten sechs Auftritte unterlag.

Chelsea und Enzo Maresca, das passt einfach. Nach einigen Jahren der sportlichen Tristesse formt der Italiener aus den Blues immer mehr ein echtes Spitzenteam, das am Donnerstag bereits den achten Pflichtsieg in Folge einfuhr. In der Premier League ist man seit acht Partien ungeschlagen, feierte zuletzt fünf Dreier in Folge und schoss dabei 16 Tore. Und weil man nur zwei Punkte hinter Liverpool liegt und die Reds mit Nachholspiel in der Hinterhand erst später gefordert sind, würde man mit einem Sieg heute gar Spitzenreiter-Luft schnuppern. 

Englische Woche für die Blues, die am Donnerstag nach einem 5:1 gegen die Shamrock Rovers eine perfekte Vorrunde in der Conference League abschlossen. Weil dabei gewohnt Spieler aus der zweiten Reihe zum Einsatz kamen, blicken wir auf die zwei Änderungen von Enzo Maresca im Vergleich zum 2:1-Heimsieg vor einer Woche in der Liga gegen Brentford: Cucurella muss eine Gelb-Rot-Sperre absitzen und wird durch Disasi ersetzt, wodurch Colwill in der Viererkette aus dem Zentrum auf die linke Seite rutschen dürfte. Auf dem rechten Flügel verdrängt zudem Pedro Neto Madueke auf die Bank. Neben Cucurella und auch Mudryk (laufendes Dopingverfahren) muss Maresca auf das Lazarett, bestehend aus Fofana, James und Badiashile verzichten.

Aufseiten der Gäste aus London soll es dagegen folgende Elf richten: Sanchez - Gusto, Disasi, Adarabioyo, Colwill - Caicedo, Fernandez - Pedro Neto, Palmer, Sancho - Jackson.

Die Toffees blicken positiv auf den zurückliegenden Spieltag zurück, auswärts bei Vizemeister Arsenal erkämpfte man sich in der Vorwoche ein torloses Unentschieden. Sean Dyche sieht auch keinen Grund für etwaige personelle Wechsel und vertraut auf die gleiche Startelf wie schon gegen die Gunners. Während Garner, Iroegbunam und auch McNeil weiterhin verletzt fehlen, muss Dyche zusätzlich auf Broja verzichten, der als Leihspieler der Blues automatisch gesperrt ist. Ex-Frankfurter Lindström sitzt derweil auf der Bank.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Pickford - Young, Tarkowski, Branthwaite, Mykolenko - Mangala, Gueye, Doucoure - Harrison, Calvert-Lewin, Ndiaye.

Herzlich willkommen in der Premier League zur Begegnung des 17. Spieltages zwischen dem FC Everton und dem FC Chelsea.