FC Bayern München - TSG Hoffenheim. Bundesliga.
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Hoffenheims Adamjan schießt die Bayern im Alleingang ab
06.10.2019 | 17:33 Uhr
Hoffenheim ist nicht Tottenham: Nach der Sternstunde in der Champions League hat der FC Bayern in der Bundesliga sensationell die erste Saisonniederlage kassiert.
Vier Tage nach dem grandiosen 7:2 bei Tottenham Hotspur unterlagen die Münchner der sonst so offensivschwachen TSG Hoffenheim durch zwei Treffer von Sargis Adamyan mit 1:2 (0:0). Die Laune für den traditionellen Mannschaftsausflug auf das Oktoberfest am Sonntag dürfte dem deutschen Rekordmeister nach dem ersten Sieg der Kraichgauer in München gründlich verdorben sein.
Mann des Tages für Hoffenheim war der für nur 1,5 Millionen Euro von Zweitligist Jahn Regenburg verpflichtete Adamyan, der zum ersten Mal in der Bundesliga von Beginn an spielte. Erst traf er in der 54. Minute, nach dem Ausgleich von Torgarant Robert Lewandowski (73.) dann ein weiteres Mal (79.). Der Armenier beendete damit zugleich die Münchner Serie von 20 Bundesligaspielen ohne Niederlage.
Hoffenheim, das mit der einzigen Spitze Adamyan auf Konter lauerte, wäre schon in der 5. Minute beinahe in Führung gegangen. Nach einem feinen Pass von Ihlas Bebou rannte Adamjan von der Mittellinie aus auf Torhüter Manuel Neuer zu - zögerte mit dem Abschluss aber so lange, dass der nacheilende Jerome Boateng noch den Fuß dazwischen bekam. Adamyan lernte freilich schnell: Nach einem Ballverlust von Corentin Tolisso tunnelte er beim ersten Treffer Boateng, dann verlud er Neuer. Beim zweiten Tor tunnelte er Boateng ein weiteres Mal.
Ansonsten war das Spiel fast durchgängig geprägt vom Bemühen der Bayern, die erst zum dritten Mal von Trainer Alfred Schreuder gewählte Vierer-Abwehr der TSG zu überlisten. Das führte zu viel Ballbesitz für die Münchner, aber zu wenig Chancen, weil die Gäste geschickt die Räume verdichteten. Nur nach einem Abseitstreffer von Gnabry (24.) ging es kurzzeitig besser mit Chancen für Gnabry, Thiago (beide 25.) und Tolisso (27.) - dann herrschte wieder Flaute.
Nachdem Lewandowski kurz vor der Pause die Führung verstolpert hatte (44.), setzte sich die Ideenlosigkeit der Münchner in der zweiten Halbzeit fort. Nach dem Treffer von Adamyan glich der Pole zwar aus, die bislang so offensivschwachen Gäste, die in den ersten sechs Spielen nur viermal getroffen hatten, kamen aber noch einmal zurück.