FC Bayern München - VfL Wolfsburg. Bundesliga.
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Wie in Freiburg! Zirkzee & Gnabry erlösen die Bayern
21.12.2019 | 23:58 Uhr
Kurz vor der Klärung der Zukunft von Trainer Hansi Flick hat sich Bayern München auch dank eines erneuten späten Treffers von Joshua Zirkzee für den Angriff auf die Meisterschaft in Stellung gebracht.
Mit dem praktisch letzten Aufgebot und einiger Mühe besiegte der Rekordmeister den VfL Wolfsburg mit 2:0 (0:0) und kann im neuen Jahr mit aufholbarem Rückstand sowie sehr wahrscheinlich Flick an der Seitenlinie den achten Titel in Folge attackieren.
Die Bayern scheiterten lange neben einem Mangel an Konsequenz im Abschluss auch am glänzenden VfL-Torwart Koen Casteels, bevor der Youngster Zirkzee mit seinem Tor in der 85. Minute sowie Serge Gnabry (89.) den Branchenführer doch noch erlösten. Schon am Mittwoch hatte Zirkzee beim 3:1 in Freiburg spät getroffen und die Weichen auf Sieg gestellt. So fand eine insgesamt unbefriedigende Bayern-Hinrunde ein versöhnliches Ende, weniger Zähler als diesmal hatten die Münchner dennoch zuletzt in der Saison 2010/11 geholt.
Spätestens am Sonntag wird mit der Mitteilung des FC Bayern gerechnet, dass Flick das Team nach Weihnachtspause und Jahreswechsel auch in die Rückrunde führt. "Wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Wir werden uns nach dem Spiel zusammensetzen und alles in Ruhe besprechen. Hansi muss ja auch selbst wollen", hatte FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic vor Anpfiff bei Sky gesagt. An Flicks Bereitschaft gibt es aber keinen ernsthaften Zweifel.
Nach einer Anfangsphase von überschaubarer Qualität setzte der FC Bayern in Person von Ivan Perisic (12.) den ersten Akzent. Wolfsburgs Antwort ließ nicht lange auf sich warten, als Felix Klaus (16.) an Manuel Neuer scheiterte. Insgesamt agierten die Niedersachsen aus einer guten Grundordnung und mit dem starken Casteels, der auch einen Freistoß von David Alaba (23.) gekonnt parierte.
Aber klar tonangebend waren die ersatzgeschwächten Bayern, die aufgrund der Gelbsperre von Thiago nur elf gestandene Feldspieler aufbieten konnten. Auf der Bank saßen neben Ex-Nationalspieler Jerome Boateng ausschließlich Youngster wie Joshua Zirkzee oder der Neuseeländer Sarpreet Singh.
Zu allem Überfluss musste Javi Martinez kurz vor der Pause mit einer Oberschenkelverletzung für Boateng vom Platz. Wolfsburg verzichtete zunächst auf seinen besten Torschützen Wout Weghorst (7 Treffer) und den ebenfalls angeschlagenen Daniel Ginczek.
Während der alte Präsident Uli Hoeneß das Geschehen auf der Ehrentribüne gespannt neben dem neuen Herbert Hainer verfolgte, fehlte dem Rekordmeister auf dem Rasen bei zahlreichen vielversprechenden Szenen neben der Durchschlagskraft auch ein Quäntchen Glück gegen einen seiner Lieblingsgegner. Vor dem 23. Ligaduell in München hatte der VfL noch nie drei Punkte entführt und nur zwei Unentschieden erreicht.
Die Wölfe-Führung hatte dann Maximilian Arnold (42.) bei einem der wenigen gelungenen Gegenstöße auf dem Fuß. Nach dem Wechsel wurde Wolfsburg zunächst etwas mutiger, aber im Mittelpunkt stand weiterhin meist Casteels, der etwa gegen Coutinho (53.) großartig abwehrte. Gegen den Doppelschlag kurz vor Schluss konnte er aber nichts mehr machen.