UEFA Nations League
Frankreich - Israel. UEFA Nations League Gruppe A2.
20:45, Uhr, Donnerstag, 14.11.2024.
Stade De FranceZuschauer: Zuschauer16.611.
Das wars vom Nations-League-Donnerstag. Ich verweise auf den Auftakt des DFB-Teams in die Länderspielperiode. Gegner ist am Samstag ab 20:45 Uhr Bosnien-Herzegowina. Ich wünsche Ihnen ein spannendes Länderspiel-Wochenende. Gute Nacht!
Für beide Mannschaften geht es am Sonntag zum Nations-League-Gruppenfinale ins letzte Länderspiel des Jahres. Die Franzosen reisen zum Prestigeduell gegen Italien nach Mailand. Israel empfängt zum Abschluss die belgische Auswahl.
In Gruppe 2 der Liga A sind die Kräfteverhältnisse schon vor dem letzten Gruppenspieltag zementiert. Frankreich reichte dank eines 1:0-Erfolgs der Italiener in Belgien ein Punkt zum Einzug ins Viertelfinale als Gruppenzweiter. Der Tabellenletzte aus Israel darf sich nach vier Pleiten zum Start über den ersten Punktgewinn in der bisherigen Nations-League-Saison freuen.
Israel landet gegen den Favoriten Frankreich einen Achtungserfolg, den sich die Schützlinge von Ben-Shimon nach einer konzentrierten Defensivleistung durchaus verdient haben. Die Israelis profitierten dabei von ineffizienten Gastgebern, die keinen ihrer 17 Schüsse innerhalb des Strafraums im Tor unterbrachten. Waren Kolo Muani und Co. in Durchgang eins offensiv noch ideenlos, erhöhten Les Bleus nach dem zweiten Durchgang die Schlagzahl - wegen ihrer Abschlussschwäche aber ohne Ertrag. Trotz spielerischer Dominanz ein enttäuschender Auftritt des Starensembles.
Es ist Schluss in Paris. Frankreich und Israel trennen sich torlos mit 0:0.
Peretz zeigt seine nächste Glanztat! Coman dringt über die linke Seite in den Strafraum ein und spielt die Kugel flach in den Rückraum. Auf Höhe des Elfmeterpunkts steht Nkunku völlig blank, setzt seinen Abschluss aber zu zentral. Doch Peretz ist zur Stelle und pariert stark.
Gerafi hat nach langer Zeit mal wieder einen Abschluss für die Gäste und probiert es aus 30 Metern zentraler Position mit einem Dropkick. Dieser fliegt weit am linken Pfosten vorbei.
Die Israelis kosten in den letzten Minuten jeden Einwurf vollends aus - sehr zum Unmut von Deschamps. Indes bricht Coman am linken Flügel bis zur Grundlinie durch und chippt das Leder an den zweiten Pfosten auf den Kopf von Thuram. Der bekommt zwar Wucht hinter den Ball, jedoch keine Präzision. Sein Kopfball aus fünf Metern landet direkt in den Armen von Peretz.
Die Franzosen haben ihre Dominanz in Sachen Spielanteilen mittlerweile auf 69,9 Prozent nach oben geschraubt. Israel macht es zwar in letzter Linie weiter tadellos, ohne aber offensiv für Entlastung zu sorgen.
Stieler entscheidet auf eine XXL-Nachspielzeit von sieben Minuten.
Im Parallelspiel führt indes der Tabellenführer aus Italien vier Minuten vor Ende mit 1:0 gegen Belgien. Somit würde selbst eine Niederlage den Franzosen zum Viertelfinaleinzug reichen. Gelingt Kolo Muani und Co. noch der Siegtreffer, bliebe es trotzdem bei Rang 2 in Gruppe 2 der Liga A.
Nkunku initiiert seinen ersten Angriff mit einem Doppelpass mit Thuram 40 Meter halblinks vor dem Tor. Scheint seine Aktion verpufft, kommt Nkunku zentral an der Strafraumkante nochmals an den Ball und gibt ab zu Rabiot. Der traut sich ein Distanztor nicht zu und spielt nochmal auf Links zu Thuram, der sich gegen Nachmias nicht durchsetzt. Wieder einmal ein ideenloser Angriff der Gastgeber.
Zudem ist Khalaili für Jehezkel neu in der Partie.
Ben-Shimon schöpft sein Wechselkontingent aus: Salzburg-Youngster Gloukh verlässt den Rasen. Für ihn betritt Dor Peretz das Feld.
Das Offensivspiel der Franzosen wird von Wechsel zu Wechsel fahriger. Kaum jemand im französischen Team schafft es, die Dominanz aus den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wiederherzustellen.
Ben-Shimon wechselt ein drittes Mal und bringt Haziza für Abada.
Deschamps setzt einen offensiven Impuls und nimmt mit Zaire-Emery einen seiner Mittfeldstrategen vom Platz. Mit Thuram kommt ein echter Mittelstürmer. Kolo Muani rückt auf die rechte Außenbahn, Nkunku auf die Zehn im neu formierten 4-2-3-1.
Peretz hält die Null! Nkunku rauscht erst am ersten Pfosten an einer Coman-Hereingabe von der Seitenauslinie am Ball vorbei, ehe Kolo Muani das Leder etwas glücklich an den Elfmeterpunkt bringt. Dort steht Zaire-Emery blank und setzt das Leder platziert ins linke Eck. Peretz zeigt sich reaktionsschnell und kratzt den Flachschuss aus dem linken Eck.
Beide Mannschaften müssen sich nach den vielen Wechsel erst sortieren. Auf Seiten Frankreichs ersetzen Nkunku und Coman das Flügelduo Barcola und Olise eins zu eins auf den Außenbahnen.
David darf für Turgeman in den letzten regulären 17 Minuten stürmen.
Ben-Shimon bereitet seinerseits einen Doppelwechsel vor: Sabi'a kommt für Solomon.
Der Ex-Leipziger Nkunku betritt für Barcola den Rasen.
Der umtriebige Camavinga hat Feierabend und wird ersetzt durch Rabiot, dessen Einwechslung das Pariser Publikum mit Pfiffen begleitet.
Deschamps reagiert dreifach auf den offensiv wenig effizienten Auftritt seiner Schützlinge: Der nachnominierte Coman erhält für Bayern-Kollegen Olise seine Chance in den letzten 20 Minuten.
Nachmias ist es auch, der nach einem Durchbruch von Zaire-Emery nahe dem linken Strafraumeck dem PSG-Star in die Hacken läuft. Stieler entscheidet auf Gelb.
Immer wieder treibt Camavinga das Angriffsspiel an. Diesmal bricht der 22-Jährige am linken Flügel durch. Seine Hereingabe blockt Nachmias.
Wieder ist es Camavinga, der nach einem Kante-Abspiel nahe des rechten Strafraumecks den Abschluss sucht. Mit Links versucht der Real-Mittelfeldmann das Leder per Aufsetzer ins linke Eck zu zirkeln. Den Schuss hält Peretz fest.
Olise darf die fünfte Ecke der Franzosen in den Strafraum bringen. Sein Flankenversuch gerät zunächst nicht über den ersten Pfosten hinaus, landet aber wieder bei Olise. Diesmal geht der Bayern-Youngster gegen Jehezkel ins Dribbling und tunnelt seinen Gegenspieler nahe der rechten Grundlinie. Seine Hereingabe ist abermals ineffizient.
Peretz und seinen Vorderleuten unterläuft ein Abstimmungsfehler nach einer Olise-Hereingabe. Kolo Muani kommt aus sieben Metern zentraler Position nicht kontrolliert zum Abschluss. Letztlich entschärft Jaber die Situation.
Goldberg kommt im Zweikampf gegen Kante 40 Meter vor dem Tor zu spät und hat Glück, nicht die Gelbe Karte zu sehen. Die Gäste aus Israel wirken mit der Tempoverschärfung überfordert.
Viel zielstrebiger wirken die Franzosen nach gut einer Viertelstunde im zweiten Durchgang, gar Wut über die bisher dürftige Offensivvorstellung ist spürbar. Camavinga wird 30 Meter halblinks vor dem Tor von Jaber umgestoßen. Den Freistoß bringt der Real-Star selbst an den zweiten Pfosten. Jaber klärt per Hinterkopf ins rechte Seitenaus.
Olise und Barcola haben im zweiten Durchgang die Seiten getauscht. Beide sind nun in der Lage, mit ihrem jeweils starken Fuß in die Mitte zu ziehen und den direkten Abschluss zu suchen.
Camavinga wird auffälliger und fordert diesmal 30 Meter halblinks vor dem Kasten den Ball. Wieder probiert es der Real-Profi aus der Distanz. Diesmal ist ein israelisches Bein dazwischen. Es gibt Eckball für Frankreich von der rechten Seite.
Camavinga hat von der Abschlussschwäche seiner Kollegen genug und probiert es mit einem Distanzschuss aus 27 Metern halblinker Position. Der landet zentral knapp unter dem Querbalken. Peretz lenkt das Leder mit der Faust zur Ecke.
Hernandez wird das erste Mal offensiv vorstellig und gibt den Ball nach einem Chipppass von Zaire-Emery hinter die Kette volley an den Elfmeterpunkt in den Rücken aller einlaufenden Franzosen. Auch im Nachgang präsentieren sich Les Bleus zu hektisch im Abschluss.
Stieler zeigt Jehezkel die Gelbe Karte, nachdem der Rechtsverteidiger durch sein Ballwegtragen einen schnellen Freistoß der Franzosen verhindert hatte. Jehezkel fehlt damit gelbgesperrt beim Gruppenfinale gegen Belgien.
Gloukh leitet den ersten israelischen Abschluss in Durchgang zwei ein. An der linken Seitenauslinie dreht der Salzburger ab und legt den Ball ins linke Halbfeld zurück zu Abada, der scheinbar nun fest die linke Schiene bekleidet. Abada probiert es aus 25 Metern und setzt den Ball links neben das Tor.
Der zweite Durchgang ist eröffnet.
Frankreich ist wie erwartet die dominante Mannschaft im ersten Durchgang, lud den Gast aus Israel aber mit Unkonzentriertheiten im Spielaufbau und Passivität im Mittelfeldzentrum immer wieder zum Kontern ein. Dennoch könnten Les Bleus längst mit 1:0 führen, wäre da nicht die Abschlussschwäche der PSG-Stars Kolo Muani und Barcola. Auffälligster Akteur der Hausherren ist Bayern-Star Olise, der das Spiel mit seinen geschmeidigen Dribblings an sich gerissen hat.
Es ist Pause im Stade de France.
Frankreich drückt auf die späte Führung vor der Pause. Vor der möglichen Elfmeterszene hatte Kolo Muani erst Probleme mit dem Abschluss, ehe Barcola mit seinem Volleyversuch nahe des rechten Fünferecks ein Luftloch schlug.
Es gibt zwei Minuten Nachschlag.
Nach einer Dreifachchance der Franzosen sind die Proteste der Gastgeber groß. Im zweiten Anlauf hatte Camavinga an der linken Strafraumkante das Eins gegen Eins mit Shlomo gesucht und sich über das ausgestreckte linke Bein des Israelis geworfen. Kolo Muani und Co. fordern einen Strafstoß, doch Stieler zeigt an: weiterspielen.
Dem Offensivspiel der Equipe Tricolore fehlt es an einem Fixpunkt in der Sturmspitze. Zu schwimmend interpretiert Kolo Muani seine Rolle.
Offensiv noch zu fahrig muss Frankreich aufpassen, sich nicht an seiner Feldüberlegenheit zu ergötzen und dadurch unaufmerksam im Spiel gegen den Ball zu werden. Das wissen die Gäste über ihre beiden Schienenspieler Yehezkel und Abada in den letzten Minuten immer besser auszunutzen.
Und der folgende Freistoß mündet in den gefährlichsten Abschluss der Israelis. Abu Fani zieht das Leder 30 Meter vor der Grundlinie an den kurzen Pfosten, wo Turgeman am höchsten steigt und den Ball per Hinterkopf ans linke Fünfereck weiterleitet. Dort steht Solomon völlig blank und verpasst es, den Ball aus fünf Metern über die Linie zu drücken.
Yehezkel hat mit Abada mittlerweile die Seiten getauscht und geht nahe der rechten Seitenauslinie ins Eins gegen Eins mit Camavinga, der den israelischen Schienenspieler nur mit einem Trikotzupfer zu stoppen weiß. Camavinga sieht seine zweite gelbe Karte im laufenden Wettbewerb.
Israel schafft Entlastung über die linke Schiene. Der agile Yehezkel gibt 35 Meter halblinks vor dem Tor ab zu Gloukh, dessen Steckpass links in den Strafraum auf Solomon zu unpräzise ist. Upamecano klärt.
Frankreichs Innenverteidigung scheint die Rechtslastigkeit erkannt zu haben und hat nun vermehrt den Blick für Linksverteidiger Hernandez, der mit einem Zuspiel auf Barcola nicht lange zögert. In seinen Dribblings wirkt Barcola noch glücklos.
Die Equipe Tricolore setzt sich mal wieder am Strafraum der Gäste fest. Die Angriffsbemühungen der Franzosen laufen weiter überwiegend über die rechte Seite.
Wieder probiert es Konate mit einem hohen Steilpass auf den rechten Flügel zu Olise, der das Leder nicht kontrollieren kann, aber irgendwie in die Mitte zu Kolo Muani weiterleitet. Der versucht, mit einer dynamischen Bewegung an Goldberg vorbeizuziehen. Doch der israelische Verteidiger beweist ein gutes Stellungsspiel und fängt 25 Meter zentral vor dem Tor Kolo Muanis flache Vorlage in den Lauf ab.
Frankreichs Offensivbemühungen sind bislang mehr als Hauruck-Fußball denn als Konsequenz eines dominanten Spieles mit Ball zu bezeichnen. Aus dem MIttelfeld der Les Bleus hat sich noch kein Taktgeber hervorgetan, der die drei offensiven Pfeile in Szene setzt. Wenn etwas geht, dann über hohe Steilpässe hinter die israelische Kette.
Abu Fani blutet an der Lippe und muss das Feld verlassen. Nach kurzer Unterbrechung rollt der Ball wieder.
Wieder ist Peretz zur Stelle - diesmal nach einem Flachschuss von Kante. Nach einem Barcola-Solo legt der PSG-Youngster an der Grundlinie flach zurück halblinks in den Strafraum. Dort bekommt Kante zu viel Zeit und versucht, den Ball mit Rechts flach auf das lange Eck zu ziehen. Peretz hechtet sich und kratzt den Ball aus dem rechten Eck.
Kolo Muani prüft Peretz nach einem hohen Camavinga-Zuspiel nahe des Halbkreises. Kolo Muanis Kopfball zentral aus elf Metern hat zu wenig Wucht, um Peretz vor echte Probleme zu stellen. Der Bayern-Torhüter klärt zur Ecke.
Israel wird in den letzten Minuten frecher und probiert es immer wieder mit schnellen Umschaltaktionen, die die Mittelfeldzentrale rundum Kante alt aussehen lassen. Es fehlt an einem ruhigen Gedanken in der vorletzten Aktion.
Die Gäste fahren ihren ersten Konter, den Gloukh auf Links tief in der eigenen Hälfte mit einer technisch feinen Aktion einleitet. Über Yehezkel landet der Ball in der offensiven Schaltzentrale bei Solomon, der das Leder auf den rechten Flügel zu Abada weitergibt. Dem fehlt es im Eins gegen Eins mit Hernandez an technischer Finesse. Der Konter verpufft.
Besser macht es Shlomo auf der rechten israelischen Abwehrseite gegen Barcola, der den PSG-Torgaranten schon bei der Ballannahme stört.
Israel schafft es bislang kaum aus der eigenen Hälfte und muss sich dem Dauerdruck von Les Bleus erwehren. Besonders Innenverteidiger Nachmias hat mit dem Tempo von Olise und Zaire-Emery seine Probleme.
Das Offensivspiel der Franzosen ist in den ersten knapp zehn Minuten rechtslastig angelegt, fordert Olise immer wieder das Anspiel in den Fuß für eine Einzelaktion. Unterstützt wird der Bayern-Neuzugang von Zaire-Emery, der den rechten Flügel häufig überlädt.
Nach einem Olise-Dribbling von der rechten Seitenauslinie in den Strafraum landet der Ball vor den Füßen von Zaire-Emery, der den schnellen Abschluss sucht. Sein Gewaltversuch mit dem linken Spann aus 14 Metern halbrechter Position blockt Nachmias.
Frankreich übernimmt zu Beginn die Kontrolle, zeigt sich aber im eigenen Spielaufbau unkonzentriert. Aus den Flüchtigkeitsfehlern schlugen die Israelis noch kein Kapital.
Olise hat die schnelle Führung auf dem Fuß. Kolo Muani nimmt einen hohen Vertikalpass von Konate zentral im Strafraum mit der Brust herunter und startet ans rechte Fünfereck. Dort kappt der PSG-Star ab und legt zurück an den Elfmeterpunkt zu Olise, der es mit einem Linksschuss flach auf das lange Eck probiert. Goldberg klärt mit seinem langen linken Bein entscheidend.
Upamecano unterläuft prompt ein Fehlpass im eigenen Spielaufbau, doch der israelische Zehner Solomon macht es ihm gleich - Glück für den Bayern-Verteidiger.
Schiedsrichter Stieler gibt den ersten Durchgang frei.
Es ertönen die Hymnen beider Nationen - zuerst die Israelische, dann die der Franzosen. Gleich kann es losgehen.
Den Franzosen reicht heute ein Zähler für das Erreichen des Nations-League-Viertelfinales. Kolo Muani, Gloukh und Co. betreten das Stade de France in Paris.
Erfreulichere Nachrichten gibt es für Schiedsrichter-Deutschland: Tobias Stieler wird für seine Leistung belohnt und darf heute sein siebtes Nations-League-Spiel in seiner Karriere leiten. Der 43-Jährige pfiff die Franzosen bereits beim 2:0-Erfolg gegen Belgien. An den Linien stehen Stieler Christian Gittelmann und Robert Kempter zur Seite. Vierter Offizieller ist Timo Gerach. Auch vor den Bildschirmen nimmt mit Sören Storks und Katrin Rafalski ein Bundesliga-Duo Platz.
Auch die heutige Begegnung zeigt, dass der Sport und die Politik nicht voneinander zu trennen sind. So herrscht unter den Fans beider Nationalteams Angst vor einem politisch motivierten Angriff. Von 80.000 zu verkaufenden Tickets waren bis zu Wochenbeginn erst 20.000 vergriffen. Die Pariser Polizei schätzt das Nations-League-Duell Frankreich gegen Israel in Zeiten des intensiven Nahost-Konflikts als Hochsicherheitsspiel ein und erhöht das Aufgebot auf 4.000 Beamte. Der Nationale Sicherheitsrat in Jerusalem riet am Sonntag von einem Stadionbesuch ab. Aktuellen Anlass zur Sorge bieten die Gewalttaten rund um das Europa-League-Spiel zwischen Ajax und israelischen Erstligisten Maccabi Tel Aviv, infolgedessen fünf israelische Fans ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten und sich bis zu 30 Anhänger leicht verletzten.
Auch mit Kylian Mbappe befindet sich die französische Nationalelf derzeit in einer Art Generationenwechsel. Mit Olivier Giroud und Antoine Griezmann sagten zwei langjährige Stützen der Equipe Tricolore nach der Europameisterschaft vergangenen Sommer respektive der ersten Nations-League-Periode adieu. Kaum zwei Spieler haben den Deschamps-Fußball derart geprägt und sich so sehr in die Gunst des ehemaligen Weltklasse-Mittelfeldstrategen gespielt wie Griezmann und Giroud. Der aktuelle Frankreich-Kader ist im Schnitt nur noch 26,5 Jahre alt und somit seit der EM fast ein Jahr jünger geworden. Ältester Spieler im aktuellen Les-Bleus-Aufgebot ist der 31-jährige Lucas Digne, der bei Aston Villa unter Unai Emery so etwas wie einen zweiten Karriere-Frühling erlebt.
Es ist das Thema in der französischen Sportmedienwelt in den vergangenen Tagen: der mutmaßliche Zwist zwischen Nationaltrainer Deshamps und Superstar Kylian Mbappe. Deschamps verzichte auf den Real-Star für die anstehenden Länderspiele. Mit der kryptischen Begründung: "Ich habe mit ihm gesprochen und diese Entscheidung getroffen, weil ich denke, dass es besser so ist." Wie der französische Journalist Romain Molina berichtete, geht der Streit zwischen Mbappe und Deschamps soweit, dass der 25-Jährige über einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bis zu einem möglichen Deschamps-Aus nachdenkt. Schon in der letzten Länderspielperiode war Mbappe nicht Teil des Kaders. Die Begründung: Eine Fußverletzung, die den madrilenischen Star-Neuzugang nicht an einem 70-minütigen Einsatz für die Königlichen hinderte. Sehr zur Verwunderung Deschamps.
Erwartbar ist hingegen der Tabellenplatz, auf dem sich das israelische Nationalteam nach vier Spielen in der Hammergruppe befindet. Kein einziger Punkt war dem Tabellenletzten bislang vergönnt. Mit 13 Gegentoren stellen die Israelis die löchrigste Abwehr aller Nations-League-Teilnehmer. Immerhin: Die Elf von Ben-Shimon war in jedem der vier Nations-League-Auftritte vor dem gegnerischen Tor erfolgreich. Mit Mohammed Abu Fani ist der beste Schütze mit zwei Toren ein Sechser des ungarischen Tabellenführers Ferencvaros Budapest.
Die Nations-League-Ergebnisse der Equipe Tricolore deuten nicht auf einen Umbruch oder gar Querelen abseits des sportlichen Geschehens hin, gewannen die Franzosen ihre letzten drei Gruppenspiele allesamt. Waren die Siege gegen Israel und zuhause gegen Belgien noch von der Souveränität eines Weltranglistenzweiten geprägt, ist der 2:1-Auswärtsdreier in Belgien beim letzten Nations-League-Auftritt als schmeichelhaft zu betiteln. Nach einem verschossenen Elfmeter von Belgiens Strategen Youri Tielemans schleppten Randal Kolo Muani und Co. einen Doppelpack des PSG-Reservisten über die Zeit - und das in Unterzahl nach einem Platzverweis gegen Aurelien Tchouameni. Immerhin wirkte Frankreichs Defensive stabil. Keine Selbstverständlichkeit nach dem 1:3 gegen Italien zum Ligaauftakt. Ein Zähler beträgt der Rückstand auf den italienischen Tabellenführer in Gruppe 2 der Liga A.
Israel-Coach Ran Ben-Shimon bringt im Vergleich zur 1:4-Pleite in Italien sieben Neue - darunter Bayerns Torhüter-Talent Daniel Peretz für Omri Glazer. In der Dreierkette sollen Raz Shlomo und Shon Goldberg anstelle von Ilay Feingold und Matan Baltaxa die französische Offensive am Toreschießen hindern. Mit den drei Namen Mahmoud Jaber, Yehezkel und Solomon neu angestrichen wird auch das israelische Mittelfeld. Gabi Kanichowsky, Dolev Haziza und Eliel Peretz nehmen vorerst auf der Bank Platz. Zudem bildet Dor Turgeman anstelle von Elad Madmon die neu formierte Doppelspitze im 3-4-1-2 gemeinsam mit Salzburg-Legionär Oscar Gloukh.
Israel will mit folgender Startformation erstmals in der diesjährigen Nations League punkten: Da. Peretz - Shlomo, Goldberg, Nachmias - Abada, Fani, Jaber, Yehezkel - Solomon - Gloukh, Turgeman.
Les-Bleus-Trainer Didier Deschamps baut seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Belgien kräftig um. Besonders betroffen: die Mittelfeldachse. Neben Kapitän N`Golo Kante setzt Deschamps auf die jugendliche Frische von Eduardo Camavinga und Warren Zaire-Emery. Aurelien Tchouameni fehlt rotgesperrt, dem Ex-Gladbacher Manu Kone und Matteo Guendouzi bleibt zunächst nur die Bank. Auch die Viererkette erhält mit Dayot Upamecano und Theo Hernandez zwei neue Gesichter, die Lucas Digne und William Saliba verdrängen. In der offensiven Dreierreihe ersetzt Michael Olise den am Sitzbein verletzten Ousmane Dembele.
Frankreich geht mit dieser Elf gegen Israel ins Fernduell mit Italien um die Tabellenführung: Maignan - Kounde, Upamecano, Konate, T. Hernandez - Camavinga, Kante, Zaire-Emery - Olise, Kolo Muani, Barcola.
Herzlich willkommen zum Gruppenspiel der UEFA Nations League zwischen Frankreich und Israel.