Der SC Paderborn hat sich im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga noch lange nicht aufgegeben. Trotz einer halben Stunde in Unterzahl gewann der Aufsteiger am 19. Spieltag überraschend mit 2:0 (0:0) beim SC Freiburg.
Steffen Baumgart lief an der Seitenlinie heiß. Im T-Shirt trieb der Trainer des SC Paderborn seine Mannschaft bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an - mit Erfolg. Trotz Unterzahl siegte der Aufsteiger überraschend 2:0 (0:0) beim SC Freiburg und gab im Kampf um den Klassenerhalt ein Lebenszeichen von sich.
Halbe Stunde in Unterzahl
"Wir haben alles reingelegt", sagte Christopher Antwi-Adjei, der die Ostwestfalen mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung gebracht hatte (48.), bei Sky: "Mit der Gelb-Roten Karte wurde es etwas schwieriger, aber solche Spiele gehören dazu, um zusammenzuwachsen."
Nach dem Platzverweis für Jamilu (59.) musste Paderborn über eine halbe Stunde mit einem Spieler weniger die Führung verteidigen. In der Schlussphase verwandelte Abdelhamid Sabiri einen Foulelfmeter und sorgte für die Entscheidung (84.), Lucas Höler hatte Kai Pröger von den Beinen geholt. Durch den ersten Dreier im neuen Jahr stockte der SCP sein Punktekonto auf 15 Zähler auf.
"Der letzte Punch hat gefehlt", gab Freiburgs Torjäger Nils Petersen zu: "Wir hätten noch eine Stunde weiterspielen können, und keiner wäre reingeflogen."
Kampfspiel auf Augenhöhe
Die 23.500 Zuschauer im Schwarzwaldstadion sahen zu Beginn ein Kampfspiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften waren bemüht, sich durch Tempo und Zweikampfstärke Respekt beim Gegner zu verschaffen. Zu Chancen kamen in den ersten zehn Minuten weder die Freiburger noch die Paderborner.
Von einer Überlegenheit der Gastgeber war auch nach 20 Minuten nichts zu sehen. Die Paderborner mischten munter mit. Im Mittelfeld wurde um jeden Zentimeter gefightet, in beiden Strafräumen war dagegen kaum etwas los.
Mitte der ersten Hälfte waren es sogar die Gäste, die der Führung nahe waren. Sabiri (22.) und Jamilu Collins (23.) sorgten zweimal für Gefahr. Beim SC ging so gut wie nichts in der Offensive, die Breisgauer leisteten sich in allen Mannschaftsteilen zu viele Fehler. Dass sich Höler und Robin Koch bei der bis dahin größten Freiburger Chance gegenseitig behinderten, sprach Bände (28.).
Schwaches Spiel
Ende der ersten Hälfte ließen beide Mannschaften nach, das Spiel war insgesamt schwach. Doch während der SCP mit seinem Auftritt durchaus zufrieden sein konnte, blieben die Freiburger weit unter ihren Möglichkeiten.
Kurz nach dem Seitenwechsel wurde die Mannschaft Streichs für ihren schlechten Auftritt bestraft. Antwi-Adjei gewann das Laufduell gegen Jonathan Schmid und ließ auch SC-Torwart Alexander Schwolow schlecht aussehen. Kurz darauf hätte Dennis Srbeny den Vorsprung eigentlich ausbauen müssen (53.).
Ausgleich lag in der Luft
Nach einer knappen Stunde wachten die Freiburger auf und erhöhten die Schlagzahl. Dass Collins wegen wiederholten Foulspiels vom Platz musste, spielte dem SC in die Karten. Der Druck auf das Paderborner Tor wuchs zusehends, der Ausgleich lag in der Luft. Dennoch hatten die Gastgeber Glück, als ein abgefälschter Schuss von Kai Pröger an der Latte landete (65.).
In der 70. Minute zog Streich sein letztes Ass aus dem Ärmel und brachte den lange verletzten Nationalstürmer Luca Waldschmidt. Streichs Kollege Steffen Baumgart sah in der 79. Minute wegen Meckerns die Gelbe Karte.