Hinter die Berichterstattung von dieser Partie und damit dem 23. Spieltag in der 2. Bundesliga können wir jedenfalls einen Haken setzen. Ihnen noch einen schönen Sonntag und bis zum nächsten Mal.

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Fürth am Freitagabend in Düsseldorf zu Gast ist, empfängt Braunschweig am Samstagabend Aufsteiger Ulm zu Hause.

Wie richtungsweisend dieser Sieg war, macht spätestens die Tabelle deutlich: Während Braunschweig auf den Relegationsplatz zurückfällt und zwei Zähler hinter Münster liegt, machen die Mittelfranken einen Sprung auf Rang 11 und liegen komfortable acht Punkte vor den Löwen.

Das Kleeblatt gewinnt dieses richtungsweisende Spiel gegen lange Zeit zu harmlose Löwen verdient und verschafft sich wieder reichlich Luft vor den Abstiegsrängen. Nach klarer Unterlegenheit im ersten Durchgang kam Braunschweig schwungvoll aus der Kabine, schnell sollte Fürth das Spiel aber beruhigen können. Ohnehin ließ Fürth hinten nur wenig zu, vorne zeigte man gerade in Hälfte eins die geforderte Gier von Trainer Siewert. Nur einmal musste Fürth nach einem zurückgenommenen Abseitstor aufatmen, nur kurz darauf machte Green aber den Deckel drauf, Joker Consbruch machte es in der Nachspielzeit gar noch etwas zu deutlich. 

Kurz darauf pfeift Wolfgang Haslberger ab, Heimsieg für Fürth.

Tooor! FÜRTH - Braunschweig 3:0. Und sieh an, die Spielvereinigung macht es kurz vor Ende gar noch deutlich. Asta hat nochmal viel Platz auf der rechten Seite und legt in einer Drei-gegen-Drei-Situation auf Srbeny quer. Halbrechts vor dem Sechzehner leitet Srbeny direkt zu seiner Linken weiter, wo sich Consbruch nach einer ganz starken Körpertäuschung in Abschlussposition bringt, den Ball noch einmal mitnimmt und aus acht Metern halblinker Position flach im kurzen Eck versenkt.

Vorlage Dennis Srbeny

Das Spiel ist natürlich entschieden, was auch die Eintracht inzwischen akzeptiert zu haben scheint. Offensiv fehlte den Löwen heute die Durchschlagskraft, Fürth wird in Kürze einen verdienten Heimsieg einfahren.

Ist ja jetzt auch nicht so, als wäre für die Eintracht in den letzten Jahren nichts zu holen gewesen im Ronhof, bei den letzten beiden Gastauftritten sprang schließlich je ein Punkt heraus. Aber ja, der letzte Auswärtssieg liegt bereits zehn Jahre zurück: ein 2:1 im April 2015, damals noch mit Torsten Lieberknecht an der Seitenlinie.

Tiefer Ballgewinn der Fürther, Platz zum Kontern. Srbeny nimmt Banse über links mit, der mit Tempo in den Strafraum dringt, wo der Winkel vor der linken Fünfergrenze ziemlich spitz wird. Hoffmann macht sich breit und wehrt ab.

Immerhin noch stolze neun Minuten Nachspielzeit, Braunschweig steckt nicht auf. Eine Flanke von rechts legt Polter uneigennützig am zweiten Pfosten mit der Brust auf Tempelmann ab. Der rutscht dann aber weg und vergibt somit kläglich in aussichtsreicher Position.

Noch mehr Applaus für Torschütze Green, der im Mittelfeld durch Banse ersetzt wird. Starkes Comeback von Green, der zuletzt zweimal erkrankt fehlte.

Doppelwechsel bei den Hausherren: Kapitän Hrgota holt sich seinen Applaus ab und macht für Srbeny Platz.

Tooor! FÜRTH - Braunschweig 2:0. Vorentscheidung statt Ausgleich, Deckel drauf in Fürth! Die Fürther sichern sich den zweiten Ball im Mittelfeld, worauf Consbruch aus dem rechten Halbfeld flach wie tief auf Futkeu spielt. Futkeu lässt das Zuspiel aber bewusst in seinen Rücken passieren, wo sich Green das Leder vor der Box schnappt, einmal vorlegt und halbrechts von der Strafraumgrenze mit dem zweiten Kontakt abschließt. Und besser kannst du den nicht treffen, mit toller Schusstechnik dreht sich der Ball in den linken Winkel - keine Chance für Hoffmann.

Vorlage Noel Futkeu

Nach einem wirklich billigen Versuch von Tachie, einen Elfmeter zu schinden, kommt es zu einer kleinen Rudelbildung. Die kurze Ansage von Itter an Tachie hat eine Gelbe Karte für den Verteidiger zur Folge, die es nicht zwingend gebraucht hätte.

Worum es geht? Das löst Schiedsrichter Wolfgang Haslberger mit einer Durchsage persönlich auf: Polter hatte den langen Ball von Rittmüller noch leicht mit dem Fuß verlängert, worauf Philippe im Abseits stand. Tor zählt nicht, Fürth atmet auf. Ob der Ball auch ohne die Berührung von Polter durchgerutscht wäre? Das wäre natürlich bitter aus Sicht der Niedersachsen.

Mit dem ersten Schuss auf sein Tor muss Grill sofort hinter sich greifen, der Ausgleich! Oder etwa nicht? Ein tiefer und aufsetzender Ball von Rittmüller über halbrechts rutscht in die Box durch, wo sich Philippe stark um Loosli dreht und die Kugel aus zwölf Metern präzise wie flach im kurzen Eck versenkt. Der VAR meldet aber noch Bedenken und überprüft im Hintergrund. 

Und jetzt das hier: Noll kann das Spiel tatsächlich nicht mehr fortsetzen und wird ausgerechnet durch Winterneuzugang Grill ersetzt, der in der Hinrunde noch neunmal für Braunschweig auflief.

So, und jetzt aufgepasst. Doppelwechsel Fürth, erstmal ein recht unspektakulärer: Consbruch übernimmt für Klaus. 

Jetzt wird es komplett unübersichtlich. Dass sich Noll so viel Zeit gelassen hatte, liegt wohl auch an einer Verletzung. Noll war schon zum Ende der Hinserie länger ausgefallen und deutet muskuläre Probleme an. Braunschweig dauert das alles zu lange, Hoffmann ist plötzlich auch vorne mit dabei, will eigentlich schlichten, sieht jetzt aber auch Gelb.

Noll lässt sich bei der Ausführung eines Abstoßes zu viel Zeit und sieht Gelb. 

Schon jetzt der letzte Wechsel bei den Gästen, wenig überraschend offensiver Natur: Abwehrspieler Jaeckel raus, Polter rein. Damit löst Scherning die Dreierkette auf. 

Mit Ausnahme der etwas druckvolleren Anfangsphase zu Beginn der zweiten Hälfte ist das einfach zu wenig von Braunschweig. Fürth kontrolliert weiterhin in unaufgeregter Form, so langsam werden die Löwen all-in gehen müssen.

Hui, da war mehr drin. Mit einem Freistoß aus der Distanz bleibt Hrgota in der Mauer hängen, worauf der Eckball von rechts an den ersten Pfosten fliegt. Im Luftduell kommt dort aber niemand an den Ball, im Fünfer hält dann Futkeu in der Hocke den Kopf hin, drückt das Leder aber aus vier Metern unkontrolliert über das Tor.

Fürth scheint derzeit alles im Griff zu haben. Und das muss man sich ja auch erstmal vor Augen halten: Mit den vier Punkten aus den letzten beiden Auswärtsspielen holte Braunschweig doppelt so viele Punkte wie in den vorangegangenen neun Gastauftritten zusammen. Im Übrigen blieb man zuletzt zwischen September und November 2022 in gleich drei Auswärtsspielen am Stück ungeschlagen.

Erster Wechsel beim Kleeblatt: Auf der rechten Schiene ersetzt Asta Meyerhöfer positionsgetreu.

Der Ball liegt im Braunschweiger Tor, die Fahne geht jedoch direkt hoch. Links im Strafraum legt Futkeu in den Rückraum ab, Meyerhöfer kommt mit Anlauf und visiert aus 18 Metern halbrechter Position flach das lange Eck an. Hoffmann wehrt vor die Füße von Futkeu ab, der links im Fünfer abstaubt, dabei aber im Abseits stand.

Oha, wie kläglich war das denn. Bei einem Steilpass in die Tiefe spielt Fürth vergeblich auf Abseits, Tachie taucht so plötzlich links im Strafraum frei auf. Elf Meter halblinke Position, und dann schiebt Tachie den Ball eher zurück in die Arme von Noll. Da war deutlich mehr drin.

Klassischer Fall von Abseits der TV-Bilder. Offensichtlich eine Gelbe Karte für Di Michele Sanchez, die wir einfach mal vernehmen.

Daniel Scherning zieht seinen vierten Joker und bringt Offensivmann Tachie für Gomez.

Nach dem durchaus schwungvollen Beginn der Löwen hat Fürth inzwischen wieder die Kontrolle inne. Immerhin fand das Kleeblatt zuletzt ja im Ronhof wieder besser in die Spur. Drei der vergangenen vier Heimspiele konnte Fürth gewinnen, nachdem man zuvor in sechs Heimspielen sieglos blieb und gleich viermal verlor.

Jaeckel schlägt links im Strafraum ein Luftloch, so kann sich Hrgota den Ball sichern und legt zurück. Green zieht aus 19 Metern ab, jagt das Leder aber deutlich über das Tor. 

Dennoch wird Fürth in diesen Minuten wieder etwas präsenter. Mit einer Hereingabe von rechts wird Meyerhöfer auf Kosten einer Ecke geblockt. Kurz ausgeführt, folgt die nächste Flanke, die Braunschweig am Fünfer mühelos verteidigt bekommt.

Wichtig von Jaeckel. Gutes Solo von Hrgota, aus dem Mittelfeld heraus durch das Zentrum mit Zug zum Sechzehner, kurz davor versucht der Kapitän, auf Klaus links im Strafraum durchzustecken. Jaeckel fährt aber gerade noch das lange Bein aus und fängt das Zuspiel ab.

Wobei jetzt auch vermehrt die zweiten Bälle an die Gäste gehen, schärfer eingestellt sind die Niedersachsen jetzt allemal. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf flankt Köhler rechts vom Sechzehner mit Zug an den Fünfer, Quarshie steht jedoch richtig und ist mit dem Kopf zur Stelle.

Schon jetzt zählen wir vier Abschlüsse der Niedersachsen im zweiten Durchgang, im gesamten ersten waren es zwei. Zudem fast 60 Prozent Ballbesitz, Fürth steht aber weiterhin gut und verschiebt konsequent.

Nicht nur im Hinspiel im September, sondern auch schon im Rückspiel der Vorsaison erzielte Philippe gegen das Kleeblatt einen Doppelpack. Gegen keinen anderen Gegner traf der Luxemburger in Liga zwei häufiger. Würde sich heute also anbieten, um die seit neun Spielen andauernde Durststrecke zu beenden.

Ordentlicher Beginn also der Löwen in Durchgang zwei. Auf der Gegenseite bekommt jetzt Meyerhöfer den Ball auf rechts nach einem Einwurf nochmal abgelegt, seine Flanke kommt dann aber zu ungenau und setzt direkt in die Arme von Hoffmann auf. 

Der nächste Eckstoß also gleich hinterher, diesmal wieder auf rechts. Zunächst durchgerutscht, zieht Di Michele Sanchez entlang der linken Sechzehnergrenze zur Grundlinie und flankt scharf in die Mitte. Philippe kann da aber nur noch unkontrolliert den Kopf hinhalten und verlängert den Ball ohne Druck im hohen Bogen auf das Tor, wo Noll sicher zupackt.

Und ja, Braunschweig ist jetzt deutlich aktiver. Di Michele Sanchez holt nach einer geblockten Flanke die nächste Ecke heraus, nach der Jaeckel am zweiten Pfosten unter Bedrängnis seinen Gegenspieler anköpft. 

Immerhin ist das jetzt schon mal eine andere Intensität im Spiel der Löwen. Tempelmann bekommt im Mittelfeld etwas Platz, zieht durch das Zentrum an und versucht sich aus gut 24 Metern. Noll muss aber nicht ran, der Flachschuss geht ein gutes Stück links vorbei.

Auf der Gegenseite meldet Bicakcic die Löwen an, der bislang beste Abschluss der Gäste. Köhler zieht eine Ecke auf rechts vom Tor weg an den ersten Pfosten, wo Bicakcic am Fünfer hochsteigt, aber doch deutlich am linken Pfosten vorbeiköpft.

Green meldet das Kleeblatt im zweiten Durchgang nach einem Abpraller mit einem Versuch aus der zweiten Reihe an. Sein Versuch aus 19 Metern halbrechter Position setzt auf und landet harmlos in den Armen von Hoffmann.

Und dann können wir wieder, die zweite Hälfte läuft. 

Und noch einer für die Offensive: Der schnelle Kaufmann wirkt anstelle des blassen Szabo mit.

Weiter gehts mit Rittmüller, der den ohnehin leicht angeschlagenen Dräger ersetzt.

Klares Signal von Scherning, der zu Beginn des zweiten Durchgangs dreifach wechselt: Köhler macht den Anfang und übernimmt für Baas.

Aus Sicht formstarker Braunschweiger ist das Ergebnis zur Pause noch das Beste am bisherigen Nachmittag. Gegen den Ball standen griffige Fürther enorm gut und ließen es nicht annähernd zu, Braunschweig zur Entfaltung kommen zu lassen. Anfänglich noch etwas zurückhaltend aus einer kompakten Grundordnung heraus und dem frühen Führungstreffer durch Futkeu, übernahm das Kleeblatt zum Ende des Durchgangs die Kontrolle und scheiterte mitunter am Pfosten. Bei Braunschweig spricht ein xG-Wert von 0,07 für sich, nach der Pause ist ein anderes Gesicht gefragt.

Eine Minute gab es obendrauf, auch schon wieder Geschichte. Halbzeit am Fürther Laubenweg.

Abschluss Nummer elf für die Mittelfranken hinterher. Futkeu wird vor dem Sechzehner angespielt, wartet gut ab, zieht dabei die Aufmerksamkeit auf sich und legt zu seiner Rechten raus. So hat Klaus rechts im Strafraum durchaus Platz, jagt den Ball aus 15 Metern aber deutlich über das Gehäuse.

Das Kleeblatt ist einfach die bessere Mannschaft und sichert sich so gut wie jeden zweiten Ball. Eine Flanke von links rutscht durch, Fürth bleibt aber in Person von Hrgota dran, der in die Box zieht, dort nach einigen Übersteigern nochmal zur Mitte abkappt und aus elf Metern halbrechter Position abschließt. Jedoch ohne den nötigen Druck dahinter, Hoffmann packt im kurzen Eck sicher zu.

Fürth trifft Alu! Starke Verlagerung von Hrgota aus dem Mittelfeld heraus mit einem Flugball auf den linken Flügel, wo Itter einen Haken vor Dräger schlägt und flach in die Box spielt. Dort legt John mit der Hacke in den Rückraum zurück, worauf Green halblinks von der Sechzehnerkante wuchtig wie flach abzieht, den Ball aber nur an den linken Pfosten jagt. Hoffmann wäre machtlos gewesen, Glück für Braunschweig.

Grundsätzlich mal das Stichwort Punkte nach Rückstand und der Blick auf die ausbaufähigen Comeback-Qualitäten beider Mannschaften: Beide Teams gerieten bislang 13-mal in Rückstand, Fürth holte daraus noch sieben Punkte und drehte zwei Partien. Für Braunschweig waren dagegen bislang zwei Punkte das höchste der Gefühle, was einzig Schlusslicht Regensburg unterbietet.

Eine überflüssige Gelbe Karte für Loosli. Erst kriegt der Innenverteidiger den Ball nicht kontrolliert, dann stellt er sich Tempelmann blockend in den Weg und verhindert so die schnelle Ausführung eines Einwurfes.

Ziemlich chancenarm das Ganze also bis hierhin. Green jetzt mal mit einer Flanke aus dem linken Halbfeld, Hoffmann geht aber aktiv zum Ball und fängt diesen sicher am zweiten Pfosten ab. 

Die Braunschweiger kriegen jetzt mal den Fuß im Aufbau dazwischen, worauf sich Gomez nach zwei schnellen Pässen aus 21 Metern versuchen darf. Deutlich zu hoch angesetzt, immerhin ein Abschluss.

Die anschließende Freistoßflanke zieht Green aus dem linken Halbfeld lang an den zweiten Pfosten, wo Quarshie einläuft, aber nicht entschlossen genug mit dem Kopf zum Ball geht. Ohnehin kam der Innenverteidiger dabei aus dem Abseits. 

Itter zieht mal an, Tempelmann greift mit einem Zupfer von hinten zum taktischen Foul im Halbfeld und wird folgerichtig verwarnt. 

Gute Möglichkeit für Futkeu, der einen Ball in die Tiefe klasse vor seinem Gegenspieler verarbeitet und sich in der gleichen Bewegung aufdreht. Zentral vor dem Sechzehner schließt Futkeu ab, jedoch zu mittig. Hoffmann ist halbrechts zur Stelle und packt bei diesem hohen Versuch zu.

Green verlagert das Spiel mit einem feinen Flugball auf den rechten Flügel, die Flanke von Meyerhöfer gerät dann aber etwas zu lang und findet keinen Abnehmer am zweiten Pfosten. Die Fürther setzen ihre Nadelstiche immer wieder über die Außen, in letzter Instanz mangelt es aber noch an der nötigen Präzision.

Grundsätzlich ist der ruhende Ball bislang aber kein wirklicher Faktor im Spiel der Löwen in dieser Saison. Auch dieser Eckstoß kommt zu unpräzise, zu allem Überfluss auch noch ein Offensivfoul im Rückraum.

Dräger bietet sich jetzt mal mit einem Tiefenlauf an und kratzt den Ball rechts von der Grundlinie noch in die Mitte. Di Michele Sanchez kommt eingelaufen, nimmt die Kugel aus zwölf Metern halblinker Position volley, Loosli steht jedoch in der Schussbahn und blockt am Fünfer. Di Michele Sanchez sichert sich den Abpraller und holt immerhin noch eine Ecke heraus. 

Klaus verlängert einen langen Ball mit dem Kopf auf John, der über links etwas Platz hat, mit dem Versuch einer Flanke aber früh hängenbleibt. Die Mittelfranken bleiben zwar am Ball, spielen das Ganze aber unsauber aus. 

Tempelmann ist bislang noch kein Faktor. Di Michele Sanchez dribbelt über halblinks an, zieht vor dem Sechzehner drei Gegenspieler auf sich und legt links raus. Auf dem Flügel legt sich Tempelmann die Kugel aber zu weit vor und lässt den Ball ins Aus verspringen.

Die anschließende Flanke wird dann aus dem linken Halbfeld lang und weit an den Sechzehner geschlagen, wo die Fürther gut stehen und problemlos klären können.

Die Gäste mal mit etwas Tempo in der Vorwärtsbewegung. Kurz nach der Mittellinie kommt dann Meyerhöfer von der Seite zu spät gegen Tempelmann und sieht die erste Gelbe Karte.

Fürth mal wieder, einer aus der zweiten Reihe. Die Löwen werden im Aufbau früh gestört, Baas lässt sich zu einem Fehlpass verleiten. Nach zwei schnellen Pässen und der Ablage von Futkeu versucht sich Green aus 21 Metern zentraler Position. Gut getroffen, der halbhohe Schlenzer geht aber doch ein gutes Stück am rechten Pfosten vorbei. 

Vielleicht mal der ruhende Ball aufseiten der Gäste? Eine Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld zieht Baas aber viel zu dicht vor das Tor, in dieser Form Flankenfutter für Noll.

Weiterhin kein Durchkommen für Braunschweig, ausschließlich leerer Ballbesitz. Philippe bietet sich jetzt mal in der Spitze an, den langen Steilpass von Ehlers kann Itter noch vor dem Sechzehner aber locker abfangen.

Zumal Fürth in den direkten Duellen dann schlicht schärfer eingestellt ist, 60 Prozent gewonnene Zweikämpfe unterstreichen diesen Eindruck in der Anfangsphase. Und genau das hatte Siewert im Vorfeld doch gefordert, die Intensität gegen den Ball. 

Und na ja, die zurückhaltende Haltung des Kleeblatts ist schon ganz bewusst so gewählt. Aus einer kompakten Grundordnung heraus wollen die Mittelfranken schnell umschalten, Braunschweig dagegen findet aus dem Positionsspiel heraus noch keine Lösungen.

Schon auf dem Papier versprach die Anfangsviertelstunde ja reichlich Spannung. Zumindest sind die bisherigen neun frühen Gegentore des Kleeblatts Ligahöchstwert. Wobei, inzwischen nur geteilter Höchstwert, nachdem Braunschweig seit zwei Minuten ebenfalls bei neun steht.

Tooor! FÜRTH - Braunschweig 1:0. Kurz darauf dann doch die Führung für das Kleeblatt! Rechts vor der Mittellinie spielt Meyerhöfer steil in den Lauf von Klaus, der sich den Ball mit dem ersten Kontakt im Vollsprint klasse an Bicakcic vorbeilegt und so mit Tempo über rechts in den Strafraum eindringt. Hoffmann stürmt aus seinem Tor, Klaus legt überlegt quer, worauf Futkeu aus acht Metern zentraler Position nur mehr ins verwaiste Tor einschieben muss. 

Vorlage Felix Klaus

Die ersten guten Chancen haben aber die Fürther. Und kein Witz, das waren jetzt sechs geblockte Schüsse im und um den Strafraum in einer Aktion! John von links mit der aufsetzenden Flanke in die Box, die hinter den zweiten Pfosten durchrutscht. Und dann zählen wir mal: Zweimal Klaus, einmal Meyerhöfer, einmal Hrgota und noch einmal Klaus. Der vielversprechendste Versuch war der erste von Klaus, zentral am Fünfer stand Bicakcic aber richtig.

Das war jetzt auch nicht zwingend zu erwarten gewesen im Vorfeld, in den Anfangsminuten macht aber die Eintracht das Spiel, was sich auch in rund 55 Prozent Ballbesitz widerspiegelt.

Billiger Ballverlust der Gäste im Aufbau, worauf Green das Ganze im zentralen Halbfeld aber nicht gut ausspielt und einen viel zu ungenauen Steilpass spielt, der für John nicht zu erreichen ist. 

Di Michele Sanchez schleudert einen Einwurf auf der linken Seite weit in die Box, wo Philippe nach einer Kopfballverlängerung in zentraler Position abschließen darf, mit seinem Volley aus der Drehung aber früh geblockt wird. Ohnehin ahndet Haslberger zuvor aber ein Offensivfoul, kein Abschluss für die Statistik also.

Wir wären so weit, Braunschweig hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie von Wolfgang Haslberger, der dabei von Cristian Ballweg und Tobias Endriß an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Thomas Stein, vor den Bildschirmen bilden Dr. Robert Kampka und Guido Kleve das VAR-Duo.

Und das, nachdem im Rahmen einer "offenen Analyse" zum Ende der Hinrunde auch Scherning intern zur Debatte stand. Stattdessen also der Turnaround mit Scherning, der vor dem Spiel mahnte, jetzt nicht übermütig zu werden. Als Basis soll heute wieder die "läuferische Komponente" dienen, die zuletzt auch dank Winterglücksgriff Tempelmann forciert werden konnte. Mit klar stabilisierter Defensive, die in der Rückrunde erst drei Gegentore zuließ, will Braunschweig erstmals seit zehn Jahren wieder in Fürth gewinnen.

Tore blieben Fürth im Hinspiel verwehrt, Ende September sicherte sich Braunschweig damals den ersten Saisonsieg und gewann dank Doppelpacker Philippe 2:0. Das mit dem Gewinnen hat ja auch zuletzt wunderbar geklappt. Auf den ersten Auswärtssieg gegen den KSC (2:0) folgte der umkämpfte Dreier gegen Darmstadt. Und so mischt die formstarke Eintracht wieder voll mit, zumal man in der Rückrundentabelle Achter ist und die einzige Niederlage bei acht Punkte in fünf Spielen gegen Köln (0:1) hinnehmen musste.

Zumal auch Siewert unter der Woche betont hat, dass das einzige Ziel in dieser Saison der Klassenerhalt sei. Gegen Braunschweig setzt Siewert vor allem auf "Intensität gegen den Ball", gerade nach dem Rückschritt bei der SVE müsse man "das Verteidigen in der Gesamtheit verbessern". Ohnehin reden wir hier von der zweitschwächsten Defensive der Liga, nicht umsonst wurde im Winter personell kräftig nachjustiert. Doch auch offensiv blieb man in Elversberg blass, Siewert wünscht sich deshalb mehr "Gier, Tore zu erzielen".

Fürth gegen Braunschweig also, einzuordnen als Kellerduell. Nachdem Münster gestern gewonnen hat, ist die Eintracht wieder auf Platz 16 abgerutscht und liegt fünf Punkte hinter Fürth. Mit einem Sieg würde man wieder über den Strich springen und das Kleeblatt zugleich unten mit reinziehen. Für die Franken demnach richtungsweisend, nachdem man sich zuletzt mit zwei Siegen in Folge gegen Paderborn und Regensburg Luft verschafft hatte, den Aufwärtstrend jüngst gegen Elversberg aber nicht bestätigen konnte. 

Für Braunschweig verlief das zurückliegende Wochenende wesentlich erfreulicher, zu Hause gegen Darmstadt erzielte Tempelmann den einzigen Treffer des Tages. Daniel Scherning tauscht heute einmal: Ivanov wurde gegen Darmstadt mehrfach am Kopf behandelt, klagte unter der Woche über leichte Kopfschmerzen und fällt aus. Für ihn beginnt Ex-Fürther Jaeckel in der Dreierkette. Mit Ausnahme von Ivanov kamen keine neuen Ausfälle bei den Gästen hinzu, die bestehende Verletztenliste fällt dennoch etwas länger aus: Tauer, Sane, Raebiger, Ould-Chikh sowie die beiden Torhüter Johansson und Casali.

Aufseiten der Gäste aus Niedersachsen soll es dagegen folgende Elf richten: Hoffmann - Bicakcic, Jaeckel, Ehlers - Dräger, Baas, Di Michele Sanchez - Gomez, Tempelmann - Szabo, Philippe. 

In Fürth fällt der Rückblick auf den vergangenen Spieltag ernüchternd aus. Auswärts gegen Elversberg präsentierte man sich schlicht zu harmlos und unterlag 0:2. Im Vergleich dazu nimmt Jan Siewert drei personelle Änderungen vor: Münz, Consbruch und Srbeny kommen heute höchstens als Joker infrage. Neu dabei sind dafür Dietz und Green im zentralen Mittelfeld sowie Futkeu im Angriff. Personell kann Siewert nahezu aus dem Vollen schöpfen. Neben den langzeitverletzten Ergänzungsspielern Calhanoglu und Körber fällt einzig der zuletzt kränkelnde Mause aus.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Noll - Loosli, Quarshie, Itter - Meyerhöfer, Dietz, Green, John - Hrgota, Klaus - Futkeu.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 23. Spieltages zwischen der SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Braunschweig.