Italien, Serie A
Inter Mailand - FC Empoli. Italien, Serie A.
20:45, Uhr, Montag, 01.04.2024.
Giuseppe MeazzaZuschauer: Zuschauer71.551.
Damit können wir offiziell einen Haken hinter den 30. Spieltag in der Serie A machen. Für heute verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche noch eine gute Nacht.
Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die demnächst wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Empoli am Samstag den FC Torino zu Hause empfängt, ist Inter erneut am Montagabend auswärts bei Udinese zu Gast.
An der Tabellenspitze stellen die Nerazzurri somit den alten Abstand von 14 Punkten auf Stadtrivale Milan wieder her, wobei wir in dieser Saison in diesem Zusammenhang wohl kaum mehr von einem Verfolger sprechen dürften. Während die Hausherren also weiterhin einsam ihre Runden als Ligaprimus ziehen, rutscht Empoli durch die vierte Niederlage in Folge wieder unter den Strich, liegt jedoch einzig aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter dem rettenden Ufer.
Am Ende investierte Inter nur das Nötigste und fährt einen ungefährdeten Pflichtsieg gegen Empoli ein. Dimarco brachte die Hausherren früh in der Partie in Führung, worauf das Geschehen zunehmend abflachte und auch nie so richtig Fahrt aufnehmen wollte. Inter kontrollierte das Spiel auf unspektakuläre Weise, wenngleich man den Gästen zu keinem Zeitpunkt die Bemühungen absprechen konnte. Letztendlich blieb Empoli in der Offensive aber zu ungefährlich, sodass die Nerazzurri zehn Minuten vor Ende durch den eingewechselten Sanchez alles klarmachten.
Und dann soll es das gewesen sein, Inter gewinnt 2:0!
Sogar noch die Chance auf den dritten Treffer: Sanchez bringt den Ball links vor dem Sechzehner flach in die Mitte, wo Frattessi auf Höhe des ersten Pfostens die Kugel mit seinem ersten Kontakt aber nicht richtig trifft und somit klar rechts verzieht.
Mit einem Punkteschnitt von 2,16 nach 149 Spielen ist Simone Inzaghi im Übrigen bislang geteilt der erfolgreichste Trainer in der Vereinsgeschichte der Nerazzurri. Einzig Leonardo kann mit diesem Schnitt mithalten, wobei der Brasilianer zwischen 2010 und 2011 in nur 32 Pflichtspielen an der Seitenlinie stand. Für Inzaghi wäre es derweil der erste Scudetto als Trainer, nachdem er bereits dreimal den Pokal und gar fünfmal den Superpokal in Italien gewinnen konnte.
Vier Minuten gibt es hier noch obendrauf. Inter lässt den Ball jetzt laufen und wird hier in Kürze den nächsten Dreier einfahren.
Kurz vor Ende noch eine Verwarnung: Pavard kommt mit Tempo rechts vor dem Strafraum, wo Cacace dann im Weg steht und den Ex-Münchener schmerzhaft auflaufen lässt - Gelb!
Diese Revanche wird den Hausherren natürlich auch gelingen - die Partie trudelt so langsam aus, wenngleich Empoli weiterhin bemüht bleibt.
Man könnte im Übrigen behaupten, dass Inter heute tatsächlich auf Revanche aus ist. Zwar gewannen die Mailänder das Hinspiel knapp 1:0 und mussten in den jüngsten 17 Partien gegen Empoli in der Serie A nur eine einzige Niederlage einstecken, doch resultierte die ausgerechnet aus dem bislang letzten Heimspiel im San Siro, als Empoli in der Vorsaison erstmals seit 2004 auswärts gegen Inter triumphierte.
Empoli steckt sich zumindest nicht auf. Cancellieri flankt auf dem linken Flügel kurz vor der Grundlinie flach an den ersten Pfosten, wo sich Audero nochmal hellwach zeigen muss und das Leder sicher in seinen Armen begräbt.
Das soll es aber nicht gewesen sein, auch Inzaghi wechselt bei den Hausherren: Frattesi kommt im zentralen Mittelfeld für Mkhitaryan.
Und gleich noch ein zweiter neuer Mann hinterher, und zwar Destro, der in der Sturmspitze für Niang übernimmt.
Nach der Vorentscheidung ist erstmal wieder Zeit für einige Wechsel: Bei den Gästen kommt zunächst Cancellieri für Gyasi.
Tooor! INTER - Empoli 2:0. Deckel drauf! Barella hat im Mittelfeld mal etwas Platz, macht einige schnelle Meter und steckt dann im Rückraum an die rechte Sechzehnergrenze für den mitgelaufenen Dumfries durch, der dann nur noch quer wie flach an den Fünfer legen muss. In zentraler Position hält der eingewechselte Sanchez einfach den Fuß hin und sorgt hier für die Vorentscheidung.
Vorlage Denzel Justus Morris Dumfries
Inter hat hier in den Verwaltungsmodus geschalten, wenngleich man weiterhin die aktivere Mannschaft bleibt und sich jetzt wieder zunehmend in der gegnerischen Hälfte festsetzt. Asllani zieht aus der zweiten Reihe, jedoch genau in die Arme von Caprile.
Auch der heute glücklose Kapitän Lautaro muss bei seinem 200. Serie-A-Spiel für Inter vorzeitig unter die Dusche, für ihn übernimmt Sanchez in der Doppelspitze.
Inzaghi bringt nochmal zwei frische Kräfte: Zunächst wird Bastoni durch Dumfries ersetzt.
So wird im Anschluss an einen Eckball dann eben mal aus der zweiten, wenn nicht gar dritten Reihe draufgehalten. Ein Ball über das Tor, der sich höchstens als Souvenir für einen Zuschauer im Oberrang eignet. Dass Empoli aber überhaupt vereinzelt zu Eckbällen oder eben auch Abschlüssen aus der Distanz kommt, zeigt, dass Inter gefährlich lebt.
Eine Viertelstunde vor Ende können wir bereits festhalten, dass das heutige Spiel wohl eher keines für den Jahresrückblick bleiben dürfte. Weiterhin macht hier der ganz frühe Führungstreffer durch Dimarco den Unterschied, wobei Empoli offensiv auch nicht gerade viel anzubieten hat.
Und noch ein neuer Mann fürs zentrale Mittelfeld hinterher: Simone Bastoni raus, Fazzini rein.
Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde jetzt auch der Doppelwechsel bei Empoli: Pezzella wird durch Cacace ersetzt.
Jetzt mal Lautaro! Im Mittelfeld nimmt Barella den Argentinier halblinks vor dem Sechzehner mit, der dann im Dribbling gegen gleich drei Defensivspieler der Gäste kurz zu seiner Rechten zieht und aus 15 Metern flach gen langes Eck abzieht. Dem Abschluss fehlt es jedoch an dem nötigen Druck, sodass Caprile schnell unten ist und sicher zupackt.
Feierabend zudem für Torschütze Dimarco, Augusto übernimmt positionsgetreu auf dem linken Flügel.
Inzaghi wechselt zum ersten Mal an diesem Abend, und das gleich doppelt: Im Mittelfeld wird Calhanoglu durch Asllani ersetzt.
Damit das nicht untergeht, wenngleich er heute bislang keine tragende Rolle spielt: Aufseiten der Hausherren feiert der Kapitän ein ganz besonderes Jubiläum. Lautaro Martinez, der die Torschützenliste der Serie A mit 23 Toren in 26 Partien überlegen anführt, läuft heute zum insgesamt 200. Mal im italienischen Oberhaus für die Nerazzurri auf.
Auf der Gegenseite geht es mal bei Inter schnell: Noch vor der Mittellinie spielt Lautaro gegen aufgerückte Gäste einen ganz feinen wie öffnenen Ball halblinks in den Lauf von Dimarco, der im Strafraum dann aber auf sich alleingestellt ist und bei seinem Abschluss vom grätschenden Gyasi geblockt wird.
Gegen aufgerückte Mailänder bietet sich den Gästen in einer Drei-gegen-Vier-Situation mal etwas Platz, wobei Niang über halbrechts das Tempo rausnimmt und dann diagonal auf Cambiaghi flankt. Links im Sechzehner schlägt Cambiaghi einen Haken, zieht dann mit Tempo bis an den Fünfer, wo der Winkel aber zu spitz wird und sein Abschluss dann klar drüberrauscht.
Das geht natürlich nicht: Empoli klärt den Eckball, woraufhin Cambiaghi die Kugel im Halbfeld mit dem Arm mitnehmen will. Wenngleich es schwer ist, ihm hier wirklich Absicht zu unterstellen, zeigt Referee Dionisi Gelb.
Fast! Barella hebt den Ball im Halbfeld herrlich über die letzte Kette der Gäste halbrechts in den Lauf von Pavard, der im Strafraum aus elf Metern mit dem ersten Kontakt per Vollspann draufhält. Im allerletzten Moment wirft sich noch Bereszynski in den Schuss und blockt in höchster Not zur Ecke, die in der Folge nichts einbringt.
Es ist zwar nicht die ganz große Drangphase der Hausherren, doch sind die Mailänder jetzt am Drücker und wissen scheinbar um die Gefahr der weiterhin nur knappen Führung.
Nächster Abschluss: Barella wird von rechts zentral am Sechzehner angespielt und legt in den Rückraum für Calhanoglu ab, der mit seinem wuchtigen Flachschuss aber hängenbleibt und geblockt wird.
Die Nerazzurri legen sich die Gäste jetzt dann doch zunehmend zurecht und wollen den zweiten Treffer - Empoli ist erstmal um Entlastung bemüht.
Jetzt aber, feiner und vor allem schneller Spielzug! Barella spielt von rechts in den Strafraum auf Darmian, der mit der Hacke sofort vor die rechte Fünfergrenze für Dimarco ablegt. Auch Dimarco hält das Spiel direkt und legt flach an den Fünfer, wo Mkhitaryan am ersten Pfosten aber entscheidend gestört wird und deutlich verzieht.
Das Spiel bleibt weiterhin ein wenig schwer zu lesen. Inter setzt zwar weiterhin auf eine unspektakuläre Spielkontrolle, doch lässt man Empoli so eben auch am Leben.
Zum insgesamt 39. Mal treffen Inter und Empoli heute im Übrigen in einem Pflichtspiel aufeinander. Während die Mailänder die Nase dabei mit 31 Siegen klar vorne haben, konnten die Gäste aus der Toskana bislang erst vier direkte Duelle für sich entscheiden.
Jetzt aber Inter, um ein Haar der zweite Treffer! Gegen etwas unsortierte Gäste spielt Mkhitaryan zentral im Halbfeld den öffnenden Ball an die linke Strafraumgrenze für Dimarco, der kurz vor der Grundlinie zentral an den Sechzehner zurücklegt. Weil Marin die Kugel mit seiner Grätsche verpasst, darf sich Barrella den Ball in Ruhe zurechtlegen, schießt dann aber aus 15 Metern knapp wie flach mit rechts neben den linken Pfosten.
Da sich an der Statik des Spiels weiterhin nicht allzu viel ändert, können die Gäste den nächsten Abschluss verzeichnen. Weil Lupero aus zweiter Reihe aber deutlich verzieht, dürfte auch dieser Schuss höchstens die Statistiker interessieren.
Damit auch das am heutigen Abend nicht untergeht: Nachdem sich Inters Acerbi nach der Partie gegen Napoli bekanntlich mit Rassismus-Vowürfen konfrontiert gesehen hatte, wurde der Verteidiger mangels Beweisen vom Sportgericht freigesprochen. Wenngleich Acerbi die Vorwürfe stets bestreitet hat, bleibt natürlich ein übler Beigeschmack.
Und gleich nochmal Caprile, diesmal muss er aber auch ganz ohne Eigenverschulden ran. Und zwar bei einem Dimarco-Eckball von der rechten Seite, den der Keeper am ersten Pfosten mit beiden Fäusten aus der Gefahrenzone entsorgt.
Was war das denn? Empoli-Keeper Caprile bekommt den Ball zurückgespielt und schießt dann ohne Bedrängnis Lautaro frontal im Strafraum an. Vom Argentinier springt der Ball Richtung Tor zurück, jedoch ohne den ganz großen Druck, sodass Caprile seinen Fehler wieder ausbügeln kann.
Ohne personelle Wechsel geht es wieder weiter, der zweite Durchgang läuft!
Womöglich sind das noch die Folgen der Länderspielpause, die dafür sorgen, dass Inter bislang noch nicht so recht in die Spur fand und der Zuschauer einen müden Kick in der ersten Hälfte erlebte. Zwar gingen die Nerazzurri früh durch einen feinen Abschluss Dimarcos in Führung, doch flachte die Partie in der Folge zunehmend ab. Immerhin präsentierten sich die Gäste mutig und sorgen somit dafür, dass die Spannung vor der zweiten Hälfte längst noch nicht raus ist.
Und dann geht es auch schon in die Kabinen, ganz ohne Nachspielzeit.
Im Anschluss an einen Eckball von der rechten Seite bekommt Calhanoglu auf rechts die zweite Chance und flankt in den Sechzehner, wo der Ball von der Hintermannschaft der Gäste vor den Füßen von Acerbi landet. Der zieht aus 15 Metern leicht halbrechter Position flach ab, wird aber früh geblockt.
Und auch das kommt dann entsprechend eben nicht von ungefähr - die Torschussstatistik: In dieser Hinsicht liegt Empoli nämlich mit 8:5 vorne. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass einzig der Distanzschuss von Marin bislang wirklich von Bedeutung gewesen ist.
Aber was heißt denn hier schon Kontrolle, die ist bislang nämlich höchstens von kurzer Dauer. Empoli bleibt mutig, wobei Niang links am Strafraum bei seinem Schuss von Calhanoglu zur Ecke geblockt wird, die in der Folge aber verpufft. Aber auch die zweiten Bälle landen zu oft bei den Gästen, sodass der bisherige Auftritt der Nerazzurri bislang nur schwer einzuordnen ist.
Jedenfalls kontrolliert Inter das Geschehen wieder zunehmend und setzt sich in der Hälfte der Gäste aus der Toskana fest. Es fehlt aber weiterhin an der nötigen Konsequenz oder eben der Präzision, wie hier: Calhanoglu will im Rückraum flach links in den Rückraum auf Dimarco durchstecken, der hat damit aber nicht gerechnet und bleibt stehen - klassisches Missverständnis.
Immerhin mal wieder ein Abschluss: Mkhitaryan zieht halbrechts vor dem Sechzehner leicht nach innen, zieht ab, wird jedoch zur Ecke abgeblockt. Die kommt dann von der rechten Seite scharf an den Fünfer, wo Lautaro aber ziemlich komisch positioniert ist und dadurch mit dem Rücken zum Tor nicht mehr rankommt.
So muss man dann inzwischen auch konstatieren, dass das Geschehen inzwischen ein wenig abgeflacht ist. Empoli macht seine Sache jedenfalls ordentlich und bietet in einer jetzt wieder durch Inter dominierenden Phase nicht viel an.
Dem Spiel der Mailänder fehlt es derweil an der letzten Konsequenz. Gefühlt hat man hier bewusst einen Gang rausgenommen, wenngleich Empoli aber eben auch nicht über Ansätze oder Versuche aus der zweiten Reihe hinauskommt.
Die große Schwachstelle der Gäste aus der Toskana bleibt aber nunmal die harmlose Offensive in dieser Saison. Mit gerade einmal 22 Toren in 29 Partien stellt Empoli den schwächsten Angriff der Serie A und erzielte durchschnittlich nur 0,75 Tore pro Spiel, wobei man bekanntlich seit drei Partien überhaupt mal wieder auf einen Treffer wartet.
Den Willen kann man den Gästen hier definitiv nicht absprechen, was sich auch weiterhin in einer ausgeglichen Ballbesitzstatistik von jeweils 50 Prozent widerspiegelt. Zumal Niang soeben eine scharfe Flanke von der rechten Sechzehnergrenze auch nur knapp im Zentrum verpasste und weiterhin dafür sorgt, dass Inter sich nicht auf der knappen Führung ausruhen darf.
Aber noch gibt es ja Empoli, und das spielt hier weiterhin mutig mit, wenn sich denn mal die Möglichkeit dazu bietet - so wie jetzt. Niang zieht im linken Halbfeld in die Mitte und legt dann im Rückraum für Marin zurück, der aus fast 25 Metern einfach mal draufhält. Der Ball nimmt eine durchaus tückische Flugkurve an, sodass Audero sich strecken muss, um das Leder über den Querbalken zu lenken.
In seinem 150. Pflichtspiel als Cheftrainer der Nerazzurri steht Simone Inzaghi im Übrigen vor einem besonderen Meilenstein. Ein Sieg am heutigen Abend wäre nämlich der insgesamt 100. unter der Leitung des 47-Jährigen.
Geht es bei den Nerazzurri im letzten Drittel mal schnell, dann springt dabei auch meist ein Abschluss heraus: Barella bekommt den Ball in die Tiefe und legt zentral an den Sechzehner für Lautaro ab. Der lässt mit einer feinen Finte zwei Defensivspieler stehen, macht ein paar Schritte zu seiner Linken, hält dann jedoch zu zentral drauf, sodass Caprile sicher zupacken kann.
Ein erster Test für Audero, wenn auch ein ganz kleiner: Niang kann einen langen Ball am Sechzehner gut mit der Brust festmachen, wird dann nach rechts gedrängt und hält aus rund 14 Metern drauf. Jedoch ohne Druck dahinter und somit kein Problem für Audero am ersten Pfosten.
So wie jetzt, Aluminium! Calhanoglu legt im linken Halbfeld für den aufgerückten Bastoni ab, der dann einfach bis in den Sechzehner sprintet, wo der Winkel für den Verteidiger nicht gerade einladend ist, und dennoch ein starker Abschluss aus zehn Metern bei rumkommt, der an den kurzen Außenpfosten prallt - Caprile ist sogar noch mit den Fingerspitzen dran.
Ein Spektakel ist das hier bislang noch nicht, wenngleich es ein solches auch gar nicht benötigt. Inter hat alles im Griff, kontrolliert das Geschehen und zieht das Tempo dann an, wenn es nötig ist.
Nicht ungefährlich: Mkhitaryan ahnt den Laufweg von Thuram und hebt den Ball halblinks im Rückraum mit Schnitt und ganz viel Gefühl an den zweiten Pfosten, wo dem Ex-Gladbacher dann aber doch ein Schritt fehlt, sodass die Hereingabe letztlich im Aus landet.
Empoli holte im Übrigen 15 der bisherigen 25 Punkte auf fremden Plätzen, zumal hier neben Achtungserfolgen wie beim 1:1 gegen Juventus auch schon Dreier gegen Napoli oder die Fiorentina dabei gewesen sind. So schön die Toskana also auch sein mag, in der Fremde fühlt man sich in der Regel wohler.
Inter lässt es nach dem frühen Führungstreffer erstmal ruhig angehen, sodass Empoli hier zumindest im Spiel ist und das Ganze in Sachen Ballbesitz ausgeglichen hält.
Immerhin mal ein erster Abschluss der Gäste, die von Inter zumindest jetzt die Möglichkeit bekommen, sich ein wenig zu entfalten. Zurkowski hält in halbrechter Position aus der zweiten Reihe drauf, verfehlt das Gehäuse aber deutlich.
Für Empoli ist jetzt natürlich das absolute Horrorszenario eingetroffen - als krasser Außenseiter auswärts beim Ligaprimus und jetzt auch noch ganz früh in Rückstand. Könnte noch ein langer Abend für die Gäste aus der Toskana werden, aber warten wir erstmal ab.
Ach ja: Natürlich setzen die Nerazzurri ihre spektakuläre Trefferserie auch heute wieder fort. Seit Saisonbeginn haben die Mailänder an jetzt allen 30 Spieltagen mindestens ein Tor erzielt. Saisonübergreifend netzte Inter in der Serie A gar in jetzt 38 Partien in Folge.
Tooor! INTER - Empoli 1:0. Und dann führt Inter auch schon! Thuram wird mit einem langen Ball von Pavard aus der eigenen Hälfte auf dem rechten Flügel in Szene gesetzt, tankt sich dabei zentral vor den Sechzehner, findet mit seinem Zuspiel jedoch keinen Abnehmer im Strafraum. Weil die Gäste jedoch nur unzureichend klären, rollt bei Inter im Rückraum die zweite Welle: Barella spielt zu seiner Linken auf Calhaoglu, der dann abermals nach links für Bastoni ablegt. Der bringt dann die Hereingabe flach als Aufsetzer diagonal an den Sechzehner, wo Dimarco zu frei steht und das Leder mit dem ersten Kontakt volley aus der Drehung 15 Meter vor dem Tor flach im linken Eck versent - schönes Ding!
Vorlage Alessandro Bastoni
Und dann die erste ganz dicke Chance für den Favoriten, der sich den Gegner am Sechzehner zurechtlegt, bevor Pavard an der rechten Strafraumgrenze für Barella zurücklegt, der dann rechts in der Box butterweich zentral an den Fünfer flankt. Dort steigt dann Martinez zum Kopfball hoch, Keeper Caprile wirft sich jedoch dazwischen, ein wenig auf Verdacht, und wird so schlussendlich aus kurzer Distanz angeköpft.
Die Gäste werden direkt mal offensiv über den linken Flügel vorstellig, wo Cambiaghi Fahrt aufnimmt und kurz vor der Grundlinie scharf an den Fünfer flankt. Niang geht dort im Zweikampf aber etwas zu robust zu Werke und wird folglich zurückgepfiffen.
Das Spiel läuft - Andiamo!
Geleitet wird die Partie von Federico Dionisi, der heute zu seinem siebten Einsatz in der laufenden Serie-A-Saison kommt. Assistiert von Filippo Valeriani und Domenico Fontemurato wird der 36-jährige Referee die Partie im Giuseppe Meazza um 20:45 Uhr freigeben.
Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch auch, dass sich Empoli unter Neu-Trainer Nicola, der nach dem 20. Spieltag übernahm, enorm stabilisiert hat. In den ersten sechs Ligaspielen blieb man unter der Leitung des Italieners ungeschlagen und meldete sich dabei mit zwölf Punkten eindrucksvoll im Kampf um den Klassenerhalt zurück. Zwar stellen die jüngsten drei Pleiten einen dicken Dämpfer dar, doch weiß man auch diese Phase realistisch einzuordnen, nachdem es dabei unter anderem gegen Milan sowie Bologna ging und alle drei Partien mit einem denkbar knappen 0:1 endeten.
Von einer Fabelsaison ist man auf der Gegenseite natürlich weit entfernt. Stattdessen befindet sich Empoli fast schon traditionell mal wieder im Abstiegskampf, der sich inzwischen so richtig zugespitzt hat. Während Salernitana als Schlusslicht bereits abgeschlagen ist, trennen die Plätze 13 und 19 vor diesem Spieltag lediglich fünf Punkte voneinander. Da kommt es nicht gerade gelegen aus Sicht der Gäste, dass man zuletzt drei Niederlagen ohne eigenen Treffer in Folge einstecken musste.
Und dennoch haben uns die Nerazzurri zuletzt gegen Napoli daran erinnert, dass scheinbar auch in Mailand nur mit Wasser gekocht wird. Gegen die Partenopei endete schließlich eine Serie von zuvor zehn gewonnenen Ligapartien in Folge, zudem kassierte man erstmals in dieser Saison ein Gegentor in der Schlussviertelstunde - Krisenmodus! Nein, mal ehrlich: Einziger Wermutstropfen in einer Fabelsaison dürfte das Abschneiden in den Pokalwettbewerben bleiben, wobei vor allem das knappe Aus in der Königsklasse gegen Atletico schmerzt.
Welche Ziele kann ein so gut wie feststehender Meister verfolgen, der vor diesem Spieltag ganze 14 Punkte vor dem ersten "Verfolger" liegt? Wie wäre es damit: Zum erst zweiten Mal nach Juventus in der Saison 2013/14 die magische Marke von 100 Punkten in der Serie A knacken. Zuzutrauen wäre das Inter allemal - 24 von noch zu vergebenen 27 Zählern bräuchte es hierfür im Endspurt. Im Endspurt einer Saison, in der man im September die bislang einzige Niederlage einstecken musste, überhaupt erst fünfmal Punkte ließ und das bei einem Torverhältnis von 71:14.
Vor der Partie zwischen Inter und Empoli sind die Ausgangslagen schnell erklärt: Als längst enteilter Spitzenreiter eilt Inter dem 20. Scudetto entgegen und will heute einen fest eingeplanten Pflichtsieg einfahren. Die Gäste befinden sich schließlich mitten im Abstiegskampf und blicken vor diesem Spieltag auf ein Polster von lediglich einem Punkt auf die Abstiegszone.
Für die Mannschaft aus der Toskana ging es mit einer Niederlage in die kurze Pause, nachdem man Champions-League-Anwärter Bologna zu Hause zwar knapp, aber verdient 0:1 unterlegen war. Davide Nicola muss heute ebenfalls auf einer Position tauschen: Für den gelbgesperrten Youssef Maleh übernimmt im zentralen Mittelfeld Simone Bastoni.
Aufseiten der Gäste aus dem rund 320 Kilometer Fahrtstrecke entfernten Empoli soll es hingegen folgende Elf richten: Caprile - Bereszynski, Walukiewicz, Luperto - Gyasi, Marin, Simone Bastoni, Pezzella - Zurkowski, Cambiaghi - Niang.
Vor der Länderspielpause ließen ausnahmsweise auch mal die Nerazzurri Punkte liegen, nachdem man im Heimspiel gegen Napoli nicht über 1:1 hinausgekommen war. Im Vergleich dazu nimmt Simone Inzaghi heute einen personellen Wechsel vor: Stammtorhüter Yann Sommer hatte sich in der Länderspielpause gegen Dänemark den Knöchel verstaucht, wird folglich noch auf der Bank geschont und zwischen den Pfosten durch Audero ersetzt.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Audero - Pavard, Acerbi, Allesandro Bastoni - Darmian, Barella, Calhanoglu, Mkhitaryan, Dimarco - Thuram, Martinez.
Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 30. Spieltages zwischen Inter Mailand und dem FC Empoli.