Fußball WM
Kanada - Marokko. Fußball WM Gruppe F.
16:00, Uhr, Donnerstag, 01.12.2022.
Al Thumama StadiumZuschauer: Zuschauer43.102.
Das wars aus dem Al Thumama. Wir bedanken uns fürs Interesse und wünschen noch einen schönen Fußballabend.
Der marokkansiche Gegner im Achtelfinale wird ab 20 Uhr ermittelt. Dann trifft die deutsche Elf zum Abschluss der Gruppe E auf Costa Rica, während sich parallel Spanien und Japan duellieren.
Weil sich im Parallelspiel Belgien und Kroatien torlos getrennt haben, geht Marokko sogar als Sieger der Gruppe F hervor und darf im Achtelfinale am Dienstag (16 Uhr) gegen den Zweiten der Gruppe E antreten - vielleicht ja Deutschland.
Marokko steht im Achtelfinale - auch wenn das in der zweiten Hälfte ein hartes Stück Arbeit war. Nach einer frühen 2:0-Führung stellten die Nordafrikaner das Fußballspielen beinahe komplett ein und brachten sich gegen nie aufgebende Kanadier selbst noch einmal in Bedrängnis. Am Ende rettete sich die Regragui-Elf aber. Doch auch die Nordamerikaner können trotz null Punkten erhobenen Hauptes die Heimreise antreten, haben gezeigt, wieso sie zu Recht Teil dieser WM waren.
Das Spiel ist aus!
Auf den Rängen herrscht Partystimmung. Die Marokkaner feiern den ersten Einzug in eine K.o.-Runde seit 1986. Ein historischer Nachmittag für das nordafrikanische Land.
Kanada will hier unbedingt noch zum Ausgleich kommen, bei einer Ecke ist jetzt sogar Borjan mit vorne. Doch die Hereingabe bringt Davies zu kurz.
Gerade wurde die Nachspielzeit angezeigt: Noch vier Minuten muss Marokko überstehen. Zur Erinnerung: Auch ein Remis reicht zum Einzug ins Achtelfinale, das Ding dürfte also durch sein.
Was macht Bono denn da? Einen langen Ball kann er eigentlich mit der Hand aufnehmen, stattdessen stoppt er ihn unter Bedrängnis mit der Brust. Offenbar vom eigenen Harakiri überrascht, packt er dann doch lieber zu. Gerade noch vor dem heraneilenden Hutchinson.
Letzter Wechsel dieser Partie: Hakimi geht, Jabrane geht.
Vitoria holt sich Gelb ab, er hat im Zweikampf den Arm im Gesicht von Hamdallah, der die Aktion gerne zum Anlass nimmt, um ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen. Wobei das ja bei dieser WM erfahrungsgemäß wenig bringt.
Kanada will sich hier unbedingt mit einem Punkt von dieser WM verabschieden, agiert immer offensiver. Verdient hätten es sich die Underdogs auf jeden Fall, nicht nur wegen der Leidenschaft in diesem Spiel.
Marokko fährt einen Konter über Amrabat und Hamdallah. Der gerade eingewechselte Stürmer zieht aber nicht konsequent in Richtung Tor und wird am Sechzehner gestoppt.
Der Ausweis der marokkanischen Weigerung, in der zweiten Halbzeit aktiv etwas zu diesem Spiel beizutragen: Null Torschüsse, 37 Prozent Ballbesitz, ganze 45 Pässe in der gegnerischen Hälfte. Rund eine Viertelstunde muss das noch gut gehen, dann darf gejubelt werden. Im Parallelspiel steht es weiter 0:0.
Außerdem übernimmt El Yamiq für Ounahi.
Marokko wechselt noch einmal doppelt: Ziyech, der das 1:0 erzielt hat, geht runter. Hamdallah übernimmt für ihn.
Fünfter und letzter Wechsel auf kanadischer Seite: Wotherspoon ersetzt Hoilett.
Ist das nun Kalkül oder bekommt Marokko das große Nervenflattern? Hier spielt nur noch Kanada - und dies auch zunehmend mit Zug zum Tor. Es gibt die dritte Ecke binnen der letzten drei Minuten. Aber auch diese führt nicht zum Erfolg. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das Marokko hier betreibt.
Riesenglück für Marokko! Eine Ecke segelt gefährlich ins Zentrum. Hutchinson hat zu viel Platz und kann aus acht Metern unbedrängt zum Kopfball ansetzen. Der Ball geht an die Unterkante der Latte und springt von dort gerade nach unten. Doch die Kugel ist nicht mit vollem Umfang hinter der Linie. Johnston setzt nach und köpft die Kugel aus kurzer Distanz knapp über die Querlatte.
Ziyech setzt übers Zentrum zum Solo an, ist schon im Sechzehner und kommt dann zu Fall. Er fordert vehement einen Elfmeter, bekommt diesen aber nicht. Den wollte er zu sehr.
Es gibt hier in dieser zweiten Halbzeit bisher herzlich wenige fußballerische Geschichten zu erzählen. Marokko überlässt den Kanadiern das Spiel, was diese sichtlich überfordert.
Vierter Wechsel bei Kanada: Osorio geht, Laryea kommt.
Außerdem kommt Amallah für Sabiri.
Jetzt reagiert auch Marokko personell: Der unauffällige Boufal wird von Aboukhlal abgelöst.
Eines muss man den Kanadiern zugutehalten: Sie sind zwar bereits ausgeschieden, haben auch in diesem Spiel ihre Probleme, aber aufgegeben haben sie sich noch lange nicht, auch nicht nach dem zwischenzeitlichen 0:2. Gerade sind sie dem Ausgleich näher als Marokko dem erlösenden 3:1.
Außerdem ersetzt Kone Linksverteidiger Adekugbe.
Auch für Larin ist diese WM beendet, David übernimmt für ihn.
Jetzt gibts die ersten Wechsel, drei an der Zahl auf kanadischer Seite: Hutchinson kommt für Kaye.
Marokko darf sich jetzt nicht zu sehr auf der Führung ausruhen. Kanadas Johnston ist über rechts durch, bedient den ins Zentrum gerückte Davies, der den Ball per Direktabnahme im Fallen aber aus zwölf Metern recht deutlich am rechten Pfosten vorbeisetzt.
Der war gar nicht so ungefährlich: Aus dem rechten Halbfeld segelt eine Freistoßflanke in den marokkanischen Sechzehner. Am zweiten Pfosten wird Larin komplett vergessen. Der rauscht heran, erreicht die Kugel aber nicht mehr.
Das kann noch eine lange zweite Hälfte werden. Marokko hat sich weit zurückgezogen. Kanada spielt sich teils quälend lange den Ball zu, ohne auch nur einen Meter Raum zu gewinnen.
Jetzt ist hier auch noch der Ball kaputt. Man kann wirklich nicht behaupten, dass in diesem Spiel alles glatt läuft. Aber für Ersatz ist schnell gesorgt. Luft raus - ein Symbolbild für diese Partie? Viel passiert hier nicht.
Die Marokkaner lassen nun Kanada den Ball, agieren deutlich defensiver - auch in dem Wissen, dass die Nordamerikaner offensiv kaum Mittel finden, wenn die Räume eng sind.
Im marokkanischen Lager wird man in der Pause sicher auch mal auf den Stand der Parallelpartie geschaut haben - zwischen Kroatien und Belgien steht es weiter 0:0. Marokko führt die Blitztabelle der Gruppe F an.
Die zweite Hälfte läuft, beide Teams sind personell unverändert aus den Kabinen gekommen.
Marokko marschiert mit Siebenmeilenstiefeln in Richtung WM-Achtelfinale. Früh gingen die Nordafrikaner komfortabel in Führung und hatten gegen bemühte, aber fußballerisch limitierte Kanadier alles im Griff. Doch dann legte Aguerd den Ball ins eigene Tor und machte das Spiel noch einmal spannend. Dennoch: Marokko hat - noch - keinen Grund zum Zittern, schließlich reicht auch ein Remis fürs Weiterkommen.
Halbzeit!
Marokko jubelt! Der Freistoß aus dem rechten Halbfeld fliegt an den Elfmeterpunkt, wo der Ball zunächst geblockt wird. Im zweiten Versuch trifft En-Nesyri aus zentraler Position ins rechte Eck und dreht jubelnd ab. Doch das Schiedsrichter-Gespann entscheidet auf Abseits, weil Aguerd Kanadas Keeper Borjan wohl die Sicht verdeckt hat. Knifflig, aber der Videoschiedsrichter meldet sich nicht.
Adekugbe legt Hoilett im Mittelfeld von hinten und sieht dafür die nächste Gelbe Karte.
Es gibt fünf Minuten extra.
Jetzt wird es langsam vogelwild: Ein Rückpass von Aguerd in Richtung des eigenen Tor scheint Bono etwas zu unterschätzen. Er trabt dem Ball entgegen, merkt dann, dass er gefährlich schnell in Richtung Kasten rollt. Der Keeper legt spät einen Gang zu, aber nicht zu spät, und bewahrt Aguerd vor seinem zweiten Eigentor binnen weniger Minuten.
Kommt nach 40 höchst souveränen nun das große marokkanische Zittern? Es war das erste Gegentor für die Nordafrikaner in diesem Turnier - und selbst das schießen sie selbst.
Toooooor! KANADA - Marokko 1:2. Wo kommt der denn her? Adekugbe setzt sich über links durch, bringt auf Verdacht den flachen Ball nach innen und hat Glück, dass Aguerd am ersten Pfosten den Fuß hinhält. Die Kugel schlägt im kurzen Eck hinter dem verdutzten Bono ein. Der war noch dran, kann aber das Unglück nicht verhindern.
Die Kanadier zeigen streckenweise wieder gute Ansätze, aber eben nur bis sie auf die marokkanischen Abwehrkette treffen. Gegen deren Kompaktheit fehlen Davies und Co. am Ende die spielerischen Ideen.
Die Leitung steht offenbar wieder, das Spiel wird fortgesetzt.
Das Spiel ist unterbrochen, offenbar haben die Unparteiischen Probleme mit ihrer Kommunikationstechnik. Indes schwappt die Laola durchs Stadion, das optisch und akustisch in marokkanischer Hand ist.
Nächste dicke Möglichkeit: Ein Flugball aus der eigenen Hälfte findet auf rechts Ziyech, der ein paar Meter macht und dann die Flanke in Richtung Elfmeterpunkt bringt. Dort kommt Sabiri zum Abschluss, wird aber im letzten Moment noch entscheidend gestört, sodass sein Schuss nicht aufs Tor geht.
Kanada findet keine Mittel, die auch defensiv stark agierenden Marokkaner irgendwie in Verlegenheit zu bringen. Das ist ein ganz starker Auftritt der Regraguio-Elf.
Osorio legt sich am gegnerischen Strafraum den Ball zu weit vor und grätscht beim Versuch, diesen zurückzuholen, ziemlich heftig Sabiri um.
Jetzt kann sich Marokko eigentlich nur selbst den Einzug ins Achtelfinale dieser WM verderben. Selbst ein Unentschieden würde ja sogar für die K.o.-Runde reichen. Bleibt es beim 0:0 im Parallelspiel, wäre sogar der Gruppensieg fix.
Toooooor! Kanada - MAROKKO 0:2. Das Tor zum Achtelfinale ist sperrangelweit offen! Wieder geht über rechts die Post ab - weil Hakimi einen ganz einfachen Pass aus der eigenen Hälfte in den Lauf von En-Nesyri spielt, der im Laufduell Miller abschüttelt. Der Schuss aus zwölf Metern halbrechter Position schlägt im kurzen Eck hinter Borjan ein.
Vorlage Achraf Hakimi Mouh
Die deutlich bessere Spielanlage haben hier die Marokkaner. Gerade über die rechte Seite der Topstars Hakimi und Ziyech herrscht praktisch ständig Betrieb.
Die Partie spielt sich nun weitestgehend im Mittelfeld ab. Kanada hat sich defensiv etwas stabilisiert, Marokko betreibt mit der Führung im Rücken nicht mehr den großen Aufwand der ersten Minuten.
Jetzt lassen die Kanadier mal aufblitzen, was ihnen gegen Belgien so begeisternd gelungen ist. Hoilett und Larin kombinieren sich im Tandem nach einer gegnerischen Ecke in Richtung marokkanisches Tor. Hoilett zieht eine scharfe Flanke aus dem rechten Halbfeld an den zweiten Pfosten. Dort läuft Buchanan ein, kann den Ball im Fallen aus acht Metern aber nicht aufs Tor drücken.
Bei Kanada schleichen sich im Spielaufbau immer wieder kleine Ungenauigkeiten ein. Das macht es den Marokkanern verhältnismäßig leicht, die nach der frühen Führung alles unter Kontrolle haben.
Sabiri tritt den fälligen Freistoß aus rund 25 Metern zentraler Position, bleibt aber in der Mauer hängen. Marokko ist hier offenbar gewillt, früh für klare Verhältnisse zu sorgen. Kanada kommt nicht hinten raus.
Hoilett kommt gegen Ounahi zu spät und sieht dafür völlig zu Recht Gelb.
Nach diesem Treffer wäre Marokko nach jetzigem Stand der Dinge sogar Gruppensieger.
Tooooor! Kanada - MAROKKO 0:1. Was für ein Bock, ach was, Böcke! Vitoria spielt einen hanebüchenen Rückpass auf Borjan, der den Ball gerade noch vor En-Nesyri erläuft, aber die Kugel dann Ziyech vor die Füße schiebt. Der fackelt nicht lange, überlupft den kanadischen Torhüter und trifft aus 25 Metern zur frühen Führung.
Erste Annäherung Marokkos: Über rechts bricht Ziyech durch, er schlägt die Flanke ins Zentrum, wo En-Nesyri und Boufal knapp am Ball vorbeisegeln.
Der Ball rollt.
Die Hymnen laufen im Al Thumama, gleich geht es los. Schiedsrichter der Partie ist Raphael Claus (Brasilien).
Dreimal trafen Kanada und Marokko bisher aufeinander, verloren haben die "Löwen vom Atlas" keines davon (zwei Siege, ein Remis). Zuletzt gab es im Oktober 2016 ein 4:0 in einem Freundschaftsspiel.
Ein Blick wird gerade auf Seiten der Marokkaner auch auf das Parallelspiel der Gruppe gehen. Klar ist: Gewinnt Kroatien gegen Belgien, sind die Nordafrikaner auch bei eigener Niederlage weiter. Bei einem Remis darf Marokko nicht höher als mit drei Toren gegen Kanada verlieren. Gewinnt Belgien, reicht Marokko ein Unentschieden, um an Kroatien vorbeizuziehen.
Ziemlich bitter ist die WM bisher für Kanada verlaufen - und ist damit auch schon gelaufen. Gerade gegen Belgien lieferten die Nordamerikaner um Bayern-Star Davies eine richtig starke Partie ab, begeisterten mit schnörkellosem Offensivfußball. Doch im Abschluss fehlte die Konsequenz. So steht schon vor dem letzten Gruppenspieltag fest, dass die Herdman-Elf frühzeitig nach Hause fahren wird.
Ein Schlüssel der Marokkaner bisher in diesem Turnier: die Defensivstärke. Nur Brasilien ist bisher ebenfalls ohne Gegentor geblieben. Das Team von Trainer Regragui hatte in Gruppe F bisher mit Abstand die meisten klärenden Aktionen (41).
Nach dem 2:0-Sieg gegen Belgien und dem torlosen Remis zum Auftakt gegen Kroatien stehen die Nordafrikaner blendend da. Mindestens ein Remis heute und die Marokkaner stehen zum ersten Mal seit 1986 in der K.o.-Runde einer Fußball-WM.
Für die einen ist die Ausgangslage klar, die anderen haben beste Chancen auf einen Coup: Kanada ist nach zwei Niederlagen (0:1 gegen Belgien, 1:4 gegen Kroatien) bereits ausgeschieden, Marokko hat das Weiterkommen nach vier Punkten aus den ersten beiden Partien selbst in der Hand.
Zwei Änderungen bei den Marokkanern: Der vor dem Belgien-Spiel zwischen Hymne und Anstoß plötzlich unpässliche Torhüter Bono ist wieder fit. Munir rückt wieder ins zweite Glied. Außerdem beginnt im offensiven Mittelfeld Sabiri für Amallah.
Das ist die erste Elf von Marokko: Bounou - Hakimi, Aguerd, Saiss, Mazraoui - Ounahi, Amrabat, Sabiri - Ziyech, En-Nesyri, Boufal.
Vier Neue bringt Kanada-Trainer Herdman: Adekugbe, Osorio, Kaye und Hoilett beginnen für Laryea, Hutchinson, Eustaquio und David.
Mit dieser Formation startet Kanada: Borjan - Johnston, Vitoria, Miller - Adekugbe, Osorio, Kaye, Davies - Buchanan, Larin Hoilett.
Herzlich willkommen bei der WM 2022 in Katar zur Begegnung der Gruppe F zwischen Kanada und Marokko.