Bis dahin wünschen wir eine schöne Adventszeit, bedanken uns für das Interesse und sagen tschüss, auf Wiedersehen!

In acht Tagen rollt der Ball dann wieder für die Hertha und Holstein Kiel in der 2. Liga: Am 7. Dezember ab 13.30 Uhr empfängt Berlin den 1. FC Magdeburg, Kiel wird in Braunschweig zu Gast sein. Zuvor treten die Klubs unter der Woche noch im DFB-Pokal an.

Hertha BSC öffnet zwei Tage im Voraus das erste Türchen des Adventskalenders 2. Bundesliga, beschenkt seine Anhängerschaft erneut mit drei Punkten und springt nun auf den 5. Tabellenplatz. Holstein Kiel rutscht nach dieser Niederlage auf den 12. Rang ab.

Hertha BSC gewinnt das 6. Pflichtspiel in Folge, fünf davon im Unterhaus, und setzt den Siegeszug nicht nur fort, sondern stellt auch einen unantastbar geglaubten Vereinsrekord ein. Sechs Siege in Serie und dabei kein einziges Gegentor kassiert. Chapeau. Dawid Kownacki feiert ein traumhaftes Comeback nach monatelanger Verletzungspause und krönt sich nach Vorarbeit von Geburtstagskind Fabian Reese mit seinem Tor zum Matchwinner. Über das Spiel selbst legen wir den Mantel des Schweigens: taktisch geprägt. Kiel hat nicht einen Torschuss auf das gegnerische Tor gebracht. Dabei belassen wir es.

Schluss! Berlin schlägt Kiel 1:0.

Jetzt aber, nach dem dritten Eckball der KSV gibt es den Abstoß für die Hertha. Die Alte Dame kann durchatmen, es sieht nach Auswärtssieg aus.

Tjark Ernst hätte derweil gerne einen Abstoß statt des Eckballs gehabt und sieht für seine Proteste umgehend die Gelbe Karte.

Jetzt vielleicht nach einem ruhenden Ball, Niehoff bringt eine Freistoßflanke aus dem Halbraum vor das Tor. Ungefährlich, doch es gibt nochmal den Eckball für die Hausherren. Auch der wird nicht gefährlich. Eieiei.

Die Schlussoffensive der Hausherren ist sehr verhalten. Hertha BSC hat gar keine Probleme, das Spielgerät vom eigenen Tor wegzuhalten.

Dawid Kownacki sieht die Gelbe Karte, im Luftduell mit Marko Ivezic packt der Goalgetter der Berliner den Ellbogen aus. Und wie! Auch da liegt Schiedsrichter Wagner richtig.

Es gibt sieben Minuten Nachspielzeit.

Kevin Sessa nimmt Kennet Eichhorn die letzten Minuten ab.

Auswechslung Kennet Eichhorn Toni Leistner

Auswechslung Kasper Davidsen Stefan Schwab

Kasper Davidsen räumt Kennet Eichhorn im Mittelfeld ab. Erneut gibt es keine Chance, den Ball zu spielen. Es gibt folgerichtig die Gelbe Karte.

Marcus Müller kommt für Alexander Bernhardsson auf den Platz.

Marcell Rapp wird nun alles, was ausgewiesener Offensivspieler ist, ins Spiel bringen. Die beiden Stürmer Müller und Schwab stehen zur Einwechslung bereit.

Der anschließende Eckball bringt keine Gefahr für Tjark Ernst zwischen den Pfosten. Berlin trennen neun Minuten und die Nachspielzeit vom eingestellen Vereinsrekord. Wir erinnern uns an Spielminute 71.

Rettungstat von Zeefuik! Bernhardsson bringt die Flanke von der rechten Seite scharf getreten in die Box. Als letzte Instanz vor dem einschussbereiten Therkelsen grätscht Zeefuik in den Ball herein und klärt in höchster Not auf Kosten eines Eckballs!

Und ebenso klatscht Niklas Kolbe mit Michal Karbownik ab und wird nun die Viererkette komplettieren.

Und bei den Berlinern gibt es den Doppelwechsel: Maurice Krattenmacher ersetzt Michael Cuisance auf der Spielmacherposition.

In Folge des Tores wird fleißig rotiert: Niklas Niehoff ersetzt Marco Komenda bei den Hausherren.

Toooor! Holstein Kiel - HERTHA BSC 0:1. Kownacki, der Torschütze, der den Angriff mit einer Seitenverlagerung auf den rechten Flügel selbst einleitet. Reese hat massig Platz, legt sich die Kugel zurecht und flankt butterweich auf den zweiten Pfosten. Berlin flutet den Strafraum mit vier Spielern, Kiel vergisst Kownacki und der kommt am zweiten Pfosten komplett frei zum Kopfball, drückt die Kugel per Aufsetzer über die Linie!

Vorlage Fabian Reese

Ivan Nekic kommt für John Tolkin, der verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen kann, ins Spiel.

Sollte Hertha BSC, wohlgemerkt seit der 25. Minute ohne ernstzunehmende Torchance, auf wundersame Weise heute doch noch das Siegtor erzielen und die weiße Weste wahren, würde die Hertha den Vereinsrekord im deutschen Profifußball für Siege in Serie ohne Gegentor einstellen. Wir drücken die Daumen.

In der 2. Liga gab es in dieser Saison erst fünf Spiele, die nach 90 Minuten torlos endeten. Zwei davon allerdings mit Beteiligung der Alten Dame aus Berlin, gegen den KSC und Darmstadt. Heute droht den Berlinern der dritte Strike. Wie gut, dass wir nicht beim Baseball sind.

Erster Wechsel bei den Gästen: Dawid Kownacki feiert sein Comeback, Luca Schuler geht vom Feld.

Der Nächste, bitte. Frustfoul von Luca Schuler an Marco Komenda, der den Kieler Innenverteidiger im Kampf um den Ball, wohl gemerkt ohne Chance auf das Spielgerät, ummäht.

Ich bin geneigt zu sagen, Schiedsrichter Wagner ist der beste Mann auf dem Platz. Der liegt mit seinen Entscheidungen konsequent richtig, bestraft das taktische Foul von Linus Gechter an Jonas Therkelsen mit der Gelben Karte.

Reese geht mit Tempo die rechte Außenbahn entlang, wird von Komenda aber gnadenlos und fair per Grätsche vom Ball getrennt. Da ist sie, die hervorragende Abwehrarbeit.

Taktisch ist diese Partie natürlich interessant, keine Frage. Wie hier Spielideen aufeinandertreffen, als Resultat Zweikämpfe das Geschehen bestimmen. Das Kompliment geht ja schließlich an beide Teams, die Arbeit gegen den Ball ist nahezu tadellos.

Und im Anschluss an die Kieler Ecke holt sich Adrian Kapralik die Verwarnung ab, weil er das taktische Foul gegen Marten Winkler ziehen muss, um den Berliner Konter auf Höhe der Mittellinie zu unterbinden.

Eckball für die Hausherren und es gibt tatsächlich die Torchance! Tolkin serviert den ruhenden Ball von der rechten Seite auf den langen Pfosten, Ivezic befördert das Rund mit dem Kopf nochmal quer vorher. Davidsen steht blank und nimmt acht Meter vor dem Tor die Direktabnahme, Reese wirft sich rein und blockt den Schuss ab!

Bei den Berlinern steht Dawid Kownacki, als erste Wahl in der Sturmspitze in die Saison gegangen, heute erstmals nach Verletzungspause wieder im Kader. Eine Einwechslung wäre durchaus sinnvoll, sollte sich am Spielverlauf nicht viel ändern. Nur als Tipp für Stefan Leitl. Der Pole verpasste die letzten sechs Ligaspiele mit einer Sprunggelenksverletzung.

So, beide Akteure sind wieder auf den Beinen und das Spiel kann Fahrt aufnehmen. Also so gut es geht. Die Teams sind übrigens ohne Wechsel aus den Kabinen gekommen.

Nach 20 Sekunden ist das Spiel bereits wieder unterbrochen. Zeefuik springt bei einem hohen Ball mit voller Wucht in Bernhardsson rein, Wagner pfeift das Foulspiel vom Berliner. Beide Spieler tun sich dabei weh, die Mediziner kommen auf den Platz.

Die zweite Halbzeit läuft!

Viel zu berichten gibt es nach den ersten 45 Minuten nicht: Hertha BSC macht das Spiel, wenn auch nicht gut. Eine Großchance ließ Schuler nach einer Winkler-Ecke kläglich liegen und das war es im Prinzip schon. 45 Minuten Fußball, nahezu ausschließlich zwischen den Sechzehnern. Eichhorn und Zeefuik haben auf Seiten der Alten Dame bereits die Verwarnung gesehen, Eichhorns Foulspiel wurde noch auf einen möglichen Platzverweis überprüft, es blieb dann aber bei der Verwarnung. Kiel hat in der ersten Halbzeit nicht einen Torschuss auf den Kasten von Tjark Ernst gebracht. Und das war es. Viel, sehr viel Luft nach oben.

Torlos geht es in die Kabinen.

Deyovaisio Zeefuik, die Schreibweise des Vornamens stellt mich vor mehr Probleme als die Offensivreihen beider Teams ihre Gegenspieler, sieht die Gelbe Karte. Taktisches Foul, Schiedsrichter Wagner macht alles richtig.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Der erste Torschuss des Spiels auf eines der Tore, unglaublich! Zeefuik kann sein Glück kaum fassen, fällt ihm doch das Spielgerät unverhofft vor die Füße. 25 Meter vor dem Tor nimmt der Außenverteidiger den Distanzschuss, der Ball segelt mittig in Krumreys Arme.

Hoffen wir mal, das Marcel Rapp und Stefan Leitl reichlich neue Ideen für die Halbzeitpause parat haben. So kann es nicht weitergehen. Zumindest aus neutraler Sicht. Alter Schwede.

Kasper Davidsen, in der Schaltzentrale der KSV heute gefordert, konnte erst zwei seiner acht Zweikämpfe für sich entscheiden. Linus Gechter war mit 63 Ballaktionen bislang öfter am Spielgerät als jeder andere Spieler. Insgesamt liegt die Zweikampfquote der Teams genau bei 50/50. Ein spannender Ausflug in die Statistiken dieser Partie.

Es ist und bleibt ein intensiv geführter Abnutzungskampf zwischen Holstein Kiel und dem Hauptstadtklub.

Entgegen des Saisonverlaufs hat Holstein Kiel heute deutlich weniger Spielanteile als der Gegner. Die Hertha macht mit 64 Prozent Ballbesitz das Spiel, die KSV liegt 13 Prozent unter dem Saisonschnitt und steht eigentlich nur hinten drin. Hat aber auch keine Probleme, die Bemühungen des Gegner im laufenden Spiel zu verteidigen.

Und so warten wir nach 28 Minuten noch auf den ersten Torschuss auf eines der beiden Tore. Die Fans lassen sich ob der Armut an Torchancen aber nicht vom lautstarken Support abbringen. 

Großchance, Berlin! Winkler serviert den Eckball von der rechten Seite auf den ersten Pfosten. Einstudiert, Gechter steigt hoch und verlängert die Kugel punktgenau auf den zweiten Pfosten. Schuler kommt mit Anlauf und muss die Kugel nur noch ins Tor jagen, verstolpert aber bitterböse und tritt am Ball vorbei! Therkelsen steht auf der Linie und rettet für die Hausherren!

Die Hertha gewann zuletzt wettbewerbsübergreifend fünf Pflichtspiele in Serie, Bestwert für die Alte Dame seit 24 Jahren! Ganz nebenbei gewann Berlin alle fünf Spiele, ohne ein einziges Gegentor zu kassieren.

Und dann dürfen wir Fabian Reese heute auch noch zum 28. Geburtstag gratulieren. Für seinen Jugendklub Holstein Kiel ist Reese bis heute mit 23 Torvorlagen Rekordvorlagen-Geber in der 2. Bundesliga, aktuell führt er diese Statistik auch in der laufenden Saison für die Hertha an. All das kann ich aufschnappen, weil das Geschehen sich ausschließlich zwischen den gefährlichen Zonen abspielt.

Fabian Reese führt die Hertha heute in Abwesenheit von Toni Leistner als Kapitän an, gegen seinen Ex-Klub sicherlich nochmal ein extra Schub in Sachen Motivation. Drei Jahre lief Reese im hohen Norden auf, ehe es ihn im Sommer 2023 in die Hauptstadt zog. In dieser Saison liefert der Linksaußen bislang mit zwei Toren und sechs Torvorlagen in gewohnter Manier ab.

Auch Berlin kommt nun erstmals vor das gegnerische Tor: Reese tankt sich auf der rechten Seite durch, bringt den Ball mit Dusel an Komenda vorbei in den Strafraum. Cuisance steht komplett blank, visiert den Giebel links oben an, lässt aber beim Torschuss aus 13 Metern die nötige Präzision vermissen! 

Und nach zwölf Minuten ohne Support von den Rängen kommt hier nun richtig Stimmung auf: Auch die Fanlager von Holstein und aus der Hauptstadt haben sich den deutschlandweiten Fanprotesten gegen mögliche Sicherheitskonzepte rund um die Profi-Ligen angeschlossen, die aktuell von den Innenministerien der Bundesländer diskutiert werden.

Kiel präsentiert sich von Beginn griffig in den Zweikämpfen, legt hier eine gute Intensität an den Tag. Das Spiel der Hertha kommt noch gar nicht zusammen, Stotterstart für die Alte Dame.

Und da ist er, der Harres! Erster Abschluss für die Störche: Bernhardsson schiebt die Kugel auf rechten Seite an Zeefuik vorbei die Linie entlang. Therkelsen jagt der Kugel nach und gibt diese mit dem ersten Kontakt flach in den Sechzehner. Herthas Defensive ist weit weg davon, Zugriff zu haben und hat so Glück, dass Harres die Direktabnahme aus zehn Metern weit am linken Eck vorbeischiebt!

Schauen wir mal, wie sich die neuformierte Dreierkette der Hausherren heute zurechtfinden wird. Zwei von drei Innenverteidigern sind schließlich neu in die erste Elf gerückt. Derweil ist im Hintergrund der VAR-Check für einen möglichen Platzverweis gegen Eichhorn abgeschlossen, es bleibt bei der Verwarnung. Harres steht schon wieder am Spielfeldrand und wird gleich weitermachen können.

Der Youngster langt hin! Keine drei Minuten sind gespielt, Kennet Eichhorn trifft Phil Harres mit der offenen Sohle voll auf dem Schlappen. Der Kieler Stürmer bleibt unter Schmerzen liegen, Schiedsrichter Wagner zieht sofort die Gelbe Karte.

Anpfiff! Hertha BSC stößt an!

Schiedsrichter der Partie ist Felix Wagner. Im Alter von 24 Jahren einer der jüngsten Schiedsrichter im deutschen Profifußball und zugleich eines der größten SR-Talente. Nach einer Saison in der 3. Liga mit 13 Einsätzen wurde Wagner im Sommer direkt ins deutsche Unterhaus hochgeschossen und kommt nun seinem 4. Einsatz in Liga 2.

Holstein Kiel hingegen unterbietet die erwarteten geschossenen Tore um ganze Sechs und stellt so mit 14 Saisontoren die drittschlechteste Offensive der Liga. An der Förde fehlt den Torjägern aktuell das Zielwasser, Kiel erzielte in 12 Partien bislang erst zwei Mal zwei oder mehr Tore.

Das Abwehrverhalten der Hertha und die Offensivfreude der Kieler Störche lassen ebenfalls vermuten, dass der Hauptstadtklub heute als Favorit ins Rennen geht. Berlin stellt nach Schalke die zweitbeste Defensive der Liga in puncto Gegentore, hat in dieser Hinsicht aber bereits neun Gegentore weniger kassiert als laut X-Goals zu erwarten waren. In der Hauptstadt sind also Danksagungen an Tjark Ernst, den vermutlich besten Keeper der bisherigen Saison in Liga zwei, durchaus angebracht.

Genauso eine durchwachsene Saison im Niemandsland der Tabelle droht Holstein Kiel nach dem Bundesliga-Abstieg zu erleben. Ein Sieg aus den letzten fünf Spielen, 15 Punkte auf dem Konto und somit aktuell im Tabellenmittelfeld auf Rang 11, allerdings vor dieser Partie mit Blick und Tendenz nach unten.

Die Hertha ist auf dem Vormarsch in Liga zwei, mit der maximalen Punkteausbeute aus den vergangenen vier Spielen hat Berlin einen schlechten bis durchwachsenen Saisonstart vergessen gemacht und klopft nun am Aufstiegsrennen an. Berlin geht mit 23 Punkten als Tabellensiebter in den Spieltag.

Bei den Gästen gibt es im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Braunschweig vor acht Tagen zwei Wechsel: Zeefuik ersetzt Leistner in der Viererkette, dafür rückt Gechter von rechts hinten in die Innenverteidigung. Außerdem fällt Demme heute aus, der 16-jährige Eichhorn spielt auf der Doppelsechs neben Seguin. 

Und so läuft die Alte Dame aus Berlin auf: Ernst - Zeefuik, Gechter, Dardai, Karbownik - Eichhorn, Seguin - Winkler, Cuisance, Reese - Schuler

Bei den Hausherren gibt es vier Wechsel in der Startformation: Zec sah bei der 1:4-Schlappe gegen Lautern vor einer Woche die Gelb-Rote-Karte und fehlt gesperrt, ebenso rotieren Johansson, Schwab und Müller raus. Rosenboom, Ivezic, Knudsen und Harres rücken in die Startformation.

Das ist die Startformation von Holstein Kiel: Krumrey - Rosenboom, Ivezic, Komenda - Bernhardsson, Davidsen, Knudsen, Tolkin - Kapralik, Therkelsen - Harres

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 14. Spieltages zwischen Holstein Kiel und Hertha BSC.