1. FC Köln - FC Schalke 04. Bundesliga.
RheinEnergieStadionZuschauer50.000.
Torlos-Sturm und Nübel-Blackout: Schalke geht in Köln unter
03.03.2020 | 13:01 Uhr
Keine Tore, keine Ideen, keine Punkte: Schalke 04 hat nach einer erneut schlechten Leistung sowie einem weiteren dicken Patzer von Torhüter Alexander Nübel die nächste Niederlage kassiert.
S04 wartet nun seit sechs Spielen auf einen Sieg in der Bundesliga. Beim Aufsteiger 1. FC Köln unterlag das Team von Trainer David Wagner verdient mit 0:3 (0:2) und könnte im weiteren Verlauf des 24. Spieltags erstmals seit November aus den internationalen Plätzen rutschen.
Wie bereits in der Vorwoche beim 0:5 gegen den Titelkandidaten RB Leipzig offenbarte S04 erneut große Schwächen in der Offensive. In den vergangenen sechs Spielen gelang einzig gegen den Abstiegskandidaten SC Paderborn ein Treffer.
Die Kölner dagegen, die sich mit nun 29 Punkten auf Platz zehn verbesserten, schlugen schon vor Pause durch Sebastiaan Bornauw (9.) nach einem Freistoß und Jhon Cordoba (39.) nach einem Konter zu. Florian Kainz (75.) erzielte den dritten Treffer. Nübel ließ seinen harmlosen Schuss durch seine Finger und Beine gleiten. Der künftige Bayern-Schlussmann hatte schon gegen Leipzig schwer gepatzt. Negativ aus Kölner Sicht: Torjäger Cordoba sah seine fünfte Gelbe Karte und wird in der kommenden Woche beim Spiel in Paderborn fehlen.
Bei Schalke machte sich das erneute Fehlen von Suat Serdar bemerkbar. Ohne den Nationalspieler, der sich im Training am Freitag einen Zeh angebrochen hatte, mangelte es an Kreativität und Überraschungsmomenten. Anime Harit, in der Hinrunde noch überragend, konnte das Spiel nicht an sich reißen.
Das fiel spätestens nach dem frühen Gegentor ins Gewicht. Köln konnte sich zurückziehen und die Stärken bei Kontern ausspielen - Schalke blieb viel zu harmlos. Zu allem Überfluss musste bereits in der 29. Minute Ozan Kabak verletzt vom Feld. Der Abwehrchef, noch einer der stärkeren Schalker in den vergangenen Wochen, stürzte nach einem Zusammenprall mit Cordoba auf den Rücken und konnte nicht weiterspielen. Für ihn kam Jean-Clair Tobido.
Beim zweiten Gegentor, das Cordoba selbst einleitete, ließ sich Tobido wie die gesamte Hintermannschaft überrumpeln. Nübel, der trotz seiner jüngsten Patzer den Vorzug vor Markus Schubert erhalten hatte, war machtlos.
Köln spielte weiter selbstbewusst und schnörkellos nach vorne. Dass der von Schalke ausgeliehene Mark Uth aufgrund einer Klausel im Leihvertrag nicht auflaufen durfte, schwächte den FC nicht. In der Abwehrzentrale ersetzte Toni Leistner den an der Wirbelsäule verletzten Rafael Czichos und fügte sich nahtlos ein.
Der Anpfiff der zweiten Halbzeit verzögerte sich für einige Augenblicke, weil FC-Fans ein Schmähplakat in die Höhe hielten. Die Kölner Mannschaft um Kapitän Jonas Hector, Trainer Markus Gisdol und Manager Horst Heldt eilten zur Fankurve, um das Geschehen zu beruhigen. Das Plakat richtete sich offenbar gegen Mäzen Dietmar Hopp von der TSG Hoffenheim, die Deutsche Fußball Liga (DFL) und den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Nach kurzer Zeit rollten die Fans ihr Transparent ein.
Am Spiel selbst änderte sich wenig. Schalke fehlten die Mittel, um gefärhlich zu werden - Köln setzte immer wieder Nadelstiche und sorgte dank Nübel für die Entscheidung.