Live-Kommentar

Von dieser Stelle war es das für heute aus dem Oberhaus. Morgen melden wir uns zurück. Unter anderem dann mit dem VfB vs. Kiel, RB vs. Freiburg. Und dem Gastspiel des BVB in Augsburg. Von dieser Stelle noch einen schönen Abend.

Fehlt noch der obligatorische Ausblick. Die Borussia spielt am Mittwoch (18:00 Uhr) im Pokal bei Eintracht Frankfurt. Und am Sonntag drauf ist dann Werder zu Gast. Mainz muss ebenfalls im Pokal ran, hat - ebenfalls am Mittwoch - die Münchner Bayern zu Gast (20:45 Uhr). Und am Sonntag gehts in der Liga dann nach Freiburg (!5:30 Uhr).

So ein Remis, das hat natürlich mordsmäßig Auswirkungen auf die Tabelle. Die Borussia (10 P.) springt von 11 auf 9, Mainz (9 P.) macht einen Platz gut und klettert auf Platz 12. Aber daran kann und wird sich vermutlich im Verlaufe des Wochenendes noch einiges ändern.

Der FSV wartet weiter auf den ersten Heimsieg. Und der wäre nach der ersten Hälfte auch verdient gewesen. Der Gladbacher Auftritt vor der Pause war mehr oder weniger eine Frechheit. Nach der verdienten - wenngleich glücklichen - Führung der Mainzer gaben die Fohlen eine prompte Antwort. Und in der Schlussphase drehte die Borussia auf, gleich mehrfach musste Zentner die Niederlage verhindern. Unter dem Strich bleibt eine leistungsgerechte Punkteteilung, weil ein Spiel 90 Minuten dauert (inkl. Nachspielzeit, versteht sich).

Und dann ist hier Feierabend.

Der anschließende Freistoß wird lang und länger, wird im Strafraum geklärt, aber zentral auf Friedrich. Und der drückt sofort aus 18 Metern ab. Wieder eine ganz starke Aktion von Zentner, der diesmal aber den Ball nur klatschen lassen kann. Im Nachschuss Itakura noch einen anspruchsvollen Dropkick, den Zentner gerade noch so am rechten Pfosten vorbeischauen kann.

Amiri kassiert Gelb für ein hartes Foulspiel im Mittelfeld.

Man muss schon sagen, in der Schlussphase rettet Zentner hier den Mainzern noch einen Punkt. Das waren drei richtig gute Torwartaktionen innerhalb von 180 Sekunden!

Bringen wir noch schnell die Nachspielzeit unter. Waren vier Minuten. Und die waren echt aufregend.

Chiarodia ersetzt bei der Borussia noch Honorat.

Und nochmal wirds brenzlig. Die Gladbacher setzen sich fest. Und von der rechten Strafraumseite kommt ein scharfer Flachpass auf den einlaufenden Kleindienst. Im letzten, im wirklich allerletzten Moment taucht Zentner runter und bringt die Fingerspitzen noch an das Zuspiel - und das ist entscheidend. Der Ball verändert so noch die Richtung, genau vorbei am einschiebbereiten Kleindienst.

Zentner lenkte den Ball also über die Latte, und Stöger schreitet zum Eckstoß von der linken Seite. Flanke an den Torraum, prima Kopfball von Kleindienst aufs lange Eck. Zentner taucht ab und fischt den Ball knapp vor dem Einschlag weg.

Der Freistoß: Weigl täuscht an, läuft über den Ball, dann zieht Stöger den Ball links an der Mauer vorbei. Der hätte unter die Latte gepasst. Wenn Zentner nicht geflogen wäre. Klasse Parade.

Warum sich Widmer über diesen Pfiff beschwert, kann man zu Recht fragen. Jedenfalls veranlasst das Petersen, nochmal Gelb zu zücken.

Das könnte gefährlich werden, Leitsch holt Kleindienst unmittelbar vor dem Strafraum von den Beinen. Der Angreifer hatte gerade zum Doppelpass angesetzt. Das hätte was werden können.

Und Widmer kommt für den verwarnten Caci. Das muss aber nicht im Zusammenhang stehen.

Noch ein paar Wechsel. Der früh eingewechselte Sieb macht für Weiper Platz.

Aus dem Stöger-Freistoß ergibt sich übrigens eine Möglichkeit für die Gastgeber. Die den Ball über zwei Stationen zu Sieb bringen, der dann vom rechten Strafraumeck noch einen Abschluss bekommt. Aufs kurze Eck, Nicolas ist da. War nicht wirklich gefährlich. Echt kein Highlight.

Man kann jetzt nicht behaupten, dass hier ein Team mit aller Macht auf den Siegtreffer drängte. Stöger mit einem Freistoß aus dem linken Halbfeld zum einzigen Mainzer im Mittelfeld. Der steht von VIER Gladbachern umringt. Wow.

Impulse von der Bank. Henriksen bringt Hong für Lee.

Der anschließende Freistoß wird richtig gefährlich. Der Ball kommt nämlich im Torraum runter. Und Leitsch kommt frei aus fünf Metern zum Abschluss. Volley drüber. Den kann man auch mal machen, war aber nicht einfach.

Als Sano Sander zu enteilen droht, gibt Sander Sano einen kleinen Schubser mit. Taktisches Foul, Gelb für den Borussen.

Die Schlussviertelstunde ist angebrochen, sehen wir mal vom verletzungsbedingten Wechsel bei den Mainzern zu Beginn ab, spielt bei den Nullfünfern immer noch die Startelf. Gibt Henriksen noch Impulse von der Bank?

War optimistisch von Stöger, der sieht, dass Zentner weit vor seinem Kasten steht. Also versucht er es aus über 40 Metern. Verpasst das Tor aber deutlich.

Der Ballbesitz ist zwar weiter recht ausgeglichen, aber die Gäste haben im Vergleich zur ersten Hälfte deutlich mehr aktiven Ballbesitz als sinnlosen.

Caci kassiert Gelb für Meckern. Er war mit einem Abseitspfiff nicht einverstanden.

Hm, eigentlich stand da eben noch ein dritter Spieler. Vielleicht kommt der später. So wird aus einem Massen- doch nur ein Doppelwechsel.

Cvancara ersetzt Hack.

Reitz räumt das Feld für Sander.

Ein Massenwechsel bei Gladbach steht an ...

Jetzt mal ohne Schnörkel. Die Mainzer kommen über die rechte Halbspur, am Strafraum ist Nebel von Gladbacher umringt, schüttelt die mit einem Haken nach innen ab, scheitert aber dann mit seinem Schuss aus 20 Metern, weil der zu hoch angesetzt war.

Eine Phase, in der die Gäste wieder verwundbar wirken. Die Mainzer spielen sich im Strafraum fest, kommen aber einfach nicht in Abschlusspositionen. Die Restverteidigung passt in dieser Situation. Aber erstaunlich, wie Mainz den Ball direkt am und im Strafraum laufen lassen kann.

Letztlich bringt der Standard keine Torgefahr, immerhin aber die nächste Ballberührung für Kleindienst im Strafraum. Aber mit dem Lupfer über den zweiten Ball konnte er nichts anfangen. Der war nicht zu kontrollieren.

Hack holt für die Gäste einen Eckstoß nach einem Steckpass auf ihn heraus.

Schauen wir auf die Abschlüsse der zweiten Hälfte, stehts 6:2 für die Mainzer. Relativ zur ersten Hälfte ist das praktisch ausgeglichen. Ironischerweise fiel der Mainzer Treffer aus einem Nicht-Torschuss.

Und schon gibts die nächste Chance für die Gäste. Wird Kleindienst diesmal mit einem Steilpass bedient, der Ball springt ein wenig, aber der Gladbacher Angreifer geht auf halber Höhe des Strafraums von der rechten Seite volles Risiko, trifft den Ball sauber. Und Zentner ist gerade noch rechtzeitig im kurzen Eck. Der hätte nämlich gepasst.

Der Ausgleich hat die Gäste wachgeküsst. Die nehmen jetzt tatsächlich aktiver am Spielgeschehen teil.

Und jetzt sind wir eigentlich wieder genauso weit wie vor fünf Minuten. War übrigens Kleindiensts sechster Saisontreffer. Auch nicht schlecht.

Wenns regnet, schüttet es. Aus einer Nichtchance erzielen die Mainzer die Führung. Und aus einem Offensivpressing machen die Gladbacher sofort den Ausgleich. Das war wirklich gut ausgespielt, keine Frage. Vor allem Plea ist in dieser Szene hervorzuheben. Aber ein Gladbacher Tor konnte hier nach dem bisher gesehenen nur nach so einer hohen Balleroberung fallen. Und dahingehend machen die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt keine Anstalten.

War zugleich Pleas letzte Aktion, er wird nämlich sofort durch Stöger ersetzt.

Tooor! Mainz - GLADBACH 1:1. Aber sie treffen auch ins richtige Tor, die Gäste. Überraschend schnörkellos gespielt. Erst die ganz starke Balleroberung von Plea 15 Meter vor dem Strafraum, sofort der Pass auf Honorat, der zehn Meter tiefer steht und sofort flankt. Im Zentrum hat sich Kleindienst freigelaufen und hält einfach nur den Kopf hin, trifft aus zehn Metern unhaltbar.

Tooor! MAINZ - Gladbach 1:0. Das passt ins Bild. Die Mainzer kommen über die rechte Seite in den Strafraum. Sorgen für Wirbel. Amiri steckt tief auf Nebel. Und der spielt dorthin, wo kein Kollege ist. Scharf in den Torraum. Lainer will den Ball aus der Gefahrenzone klären und haut ihn aus vier Metern in die eigenen Maschen.

Die Mainzer dagegen versuchen es immerhin, und sie spielen sich jetzt auch immer häufiger in den Strafraum.

Nach wie vor ist bei der Borussia kein Plan zu erkennen, diffuser Fußball irgendwie. Keine Überraschungsmomente, kaum Tempo, mangelhafter Aufbau. Fehlt eigentlich nur ein Mainzer Treffer, um die Verhältnisse geradezurücken.

Mainz, Amiri, Freistoß von der rechten Seite, kein schlechter Versuch, auch wenn alle vorbeispringen, im Nachgang wirds ein wenig chaotisch im Gladbacher Strafraum, dabei kommt Amiri noch zum Abschluss aus acht Metern, schießt aber einen Verteidiger an. Bisschen Pech, ich glaube nicht, dass Nicolas da noch hätte eingreifen können.

Ich habe eben festgestellt, dass da jetzt doch ein Gladbacher Torschuss in der Statistik aufgetaucht ist. Dieses Hackending von Plea kurz vor der Pause. Das ist aber sehr großzügig gerechnet.

Bei Mainz auch nicht, aber das kann man ja noch irgendwie verstehen. Ist jetzt aber keine Besonderheit, dass Gladbach nicht getroffen hat. Ja, ja, sagen Sie jetzt, die Fohlen haben ja auch nicht geschossen. Daran liegts nicht, die Borussia hat in sechs der acht Spiele diese Saison in der ersten Halbzeit kein Tor geschossen. Das ist normal.

Die Partie läuft wieder. Und jetzt kommts. KEINE Wechsel bei Gladbach.

Kurzum, den Gladbachern fehlt ein Plan. Der Ballbesitz ist ausgeglichen, aber die Abschlüsse zeigen, wo die Reise hinzugehen scheint: 11:0. Es ist schwer sich vorzustellen, dass Seoane nicht schon in der Halbzeit sein Wechselkontingent komplett ausschöpft.

Ein echtes Mittelfeldduell, dort wo das Mittelfeld ganz grau ist. Vielleicht tut man den Mainzer damit etwas Unrecht, die Nullfünfer waren wirklich bemüht und erarbeiteten sich in regelmäßigen Abständen Abschlüsse - auch wenn noch keine hundertprozentige Chance dabei war. Die Borussia dagegen war eine reine Enttäuschung, da ging nach vorne gar nichts, und wenn die Gäste vor dem Mainzer Tor auftauchten, musste man sich fast fragen, ob das Zufall war.

Dann hat Petersen genug. Wird nicht der einzige sein.

Auch für einen Halbfeldfreistoß der Mainzer von links ist noch Zeit. Amiri aus 30 Metern direkt ins Toraus. Hört sich schlechter an, als es war, weil Leitsch am langen Pfosten durchgelaufen war und das Ding fast noch erreicht hätte.

Gut: Kleindienst kann einen langen Ball festmachen. Schlecht: Er bekommt keine Unterstützung, hat dafür aber drei Mainzer auf den Füßen. Was soll er dann da machen?

Vier Minuten Nachspielzeit.

Vorstoß der Borussia, eine flache Hereingabe von Honorat verlängert Plea am Torraum per Hacke in ein paar Abwehrbeine. Keine echte Chance, aber eine echte Seltenheit. Gladbach mit einer Ballberührung im Strafraum.

Dafür schnörkellos auf der Gegenseite, Nebel in Schussposition. Aus 20 Metern. Gute Flugeinlage von Nicolas. Den muss er allerdings auch haben, war aber gut verkauft.

Spielaufbau der Fohlen. Aus dem Verteidigungszentrum bekommt Lainer auf rechts den Ball und haut ihn an der Mittellinie einfach mal flach ins Zentrum. Dorthin, wo die meisten Mainzer stehen. Oh Mann.

Scally kassiert Gelb für ein Foul an Nebel im rechten Mainzer Halbfeld. Den Freistoß braucht kein Mensch. Und kann auch keiner gebrauchen. War Mainz heute schon gefährlicher.

Nächster Chance für die Gastgeber. Amiri kommt an der Strafraumgrenze zum freien Schuss. Nicolas fliegt schon, aber ob er den bekommen hätte? Lainer ist mit dem Kopf dazwischen. Das war wichtig. Vermutlich.

Guter Kontervortrag der Mainzer, die mit Schwung durchs Zentrum kommen. An der Strafraumgrenze nimmt Caci dann Maß und schlenzt den Ball direkt ins Toraus. Okay, verständlich, dass er das selbst versucht. Aber Anspielstationen standen zur Verfügung.

Das Ding muss zurück ans Reißbrett.

Nehm ich zurück. Das ist ja unglaublich. War ein Freistoßtrick, vermute ich mal, Honorat spielte den Ball flach an die Strafraumgrenze, der angespielte Teamkollege lässt locker prallen, will ablegen auf einen mitgereisten Mitspieler, spielt aber direkt in die Füße eines Verteidigers. Grauenhaft.

Halbfeldfreistoß Gladbach. Die zweitbeste Offensivaktion der Gäste. Egal, wie das jetzt ausgeht.

Jetzt braucht Reitz eine kurze Behandlungspause. Intensiver Zweikampf mit Amiri in vollem Lauf, beide kommen zu Fall, dabei trifft Amiri im Fallen mit den Stollen die Wade von Reitz. Reitz hat Schmerzen, aber Amiri ist in dieser Situation leicht umgeknickt. Beide können aber weitermachen.

Gute halbe Stunde gespielt, aber das gilt nur aus Mainzer Sicht. Die Borussia ist irgendwie immer noch nicht angekommen. Das Offensivspiel der Gäste ist halbgar, wenn nicht roh.

Erster Offensivaktion von Sieb: Lee wird auf halbrechts mit einem halblangen Pass bedient und legt den Ball aus der Drehung blind zurück auf den nachgerückten Sieb, der sofort aus der Drehung schießt und das Tor nur knapp verpasst. Nicolas wäre wohl dagewesen, aber so einer kann immer mal reinschlüpfen.

Ist jetzt nicht so, dass sich die Mainzer ein Bein ausreißen, aber hätte Hack da eben getroffen, hätte das den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt.

Wurde es nicht! Macht man sich so seine Gedanken. Dafür auf der anderen Seite ein Halbfeldfreistoß der Mainzer, der in einen Kopfball von Jenz mündet. Der Ball geht deutlich am Kasten vorbei.

Oh, ein Gladbacher Angriff, und das war ganz ein feiner. Kleindienst auf rechts, spielt einen sehr schönen Steilpass für Honorat, der sich Richtung Grundlinie orientiert und dann scharf in den Rücken der Abwehr passt. Flach und perfekt für eine Direktabnahme des freien Hack. Und der trifft die Kugel nicht richtig! Er trifft den Ball so schlecht, dass ich sogar gespannt bin, ob das überhaupt als Torschuss gewertet wird.

Das war aber verdammt nett von Caci. Spielt einen Rückpass aus 30 Metern auf Zentner. Damit der das Gefühl hat, dass er heute auch gebraucht wird.

Burkardt überreicht die Kapitänsbinde Amiri, dann verlässt er das Feld und Armindo Sieb kommt rein.

Keine guten Nachrichten für die Gastgeber. Burkardt signalisiert in Richtung Bank, möchte ausgewechselt werden. Sein Finger deutet auf den Oberschenkel. Sieht nach einer Zerrung aus.

Ums klar zu sagen, die Mainzer sind in dieser Anfangsphase klar das bessere Team, haben Abschlüsse, eine Struktur. Und der Ballbesitz? 50:50. Das weckt einen völlig falschen Eindruck.

Diese Szene vor dem Mainzer Tor zeigt so ein wenig, wo der Hase im Pfeffer liegt bei Gladbach. Das war ein langer Ball aus der eigenen Hälfte auf Hack. Aufbauspiel at its best.

Immerhin war jetzt Zentner zu sehen, weil Hack plötzlich frei aufs Tor zuzulaufen scheint, sich aber den Ball zu weit vorlegt. Ein kontrollierter Abschluss wirds so nicht.

Könnte man den Eindruck gewinnen, die Mainzer seien besser im Spiel. Und dieser Eindruck wäre korrekt. Wenn man nur auf TV-Bilder angewiesen wäre, könnte man sich spätestens zu diesem Zeitpunkt fragen, ob Mainz überhaupt mit Torwart spielt.

Aber die Einschläge, sie nähern sich. Wieder wird Amiri in Position gebracht, diesmal durch einen Querpass von der rechten Seite. Amiri also sofort mit Vollspann aus halblinker Position aufs lange Eck. Nicolas fliegt, aber war unnötig, weil der Ball knapp am Pfosten vorbeifliegt.

Nun kommen die Mainzer durchs rechte Halbfeld und bringen Amiri in Position. Der versucht es diesmal aus 20 Metern, ähnlicher Ausgang wie eben beim Versuch von Itakura. Überhaupt kein Problem für Nicolas.

Langer Ball bei Mainz über links, Burkardt lässt mit der Brust prallen, Mwene marschiert, verpasst dann aber den Zeitpunkt des Abschlusses auf seinem Weg durch den Strafraum. Marschiert also Richtung Grundlinie und spielt scharf quer, der Ball wird mehrfach abgefälscht, landet über Umwege an der Strafraumgrenze und Itakura schießt sofort. Zu unpräzise, halbrechts. Nicolas hat keine Mühe.

Typische Szene, Mwene wird auf links geschickt und rennt sich fest. Hatte da aber auch gleich drei Verteidiger auf den Füßen stehen. Wenigstens die Stimmung passt.

Das sieht hier alles noch sehr, sehr vorsichtig aus. Da wirkt Mainz ein wenig gradliniger. Die Gladbacher kommen noch überhaupt nicht fruchtbar über die Mittellinie. Und Mainz versucht bei Ballgewinn, sofort auf die Tube zu drücken. Aber hauptsächlich ist das bisher Mittelfeldgewürge. Als Tickerer denkste dann, wow, was schreib ich denn jetzt.

Mainz mit ein bisschen Tempo rechts im Mittelfeld, Lee steckt durch, Nebel marschiert, flankt aus dem rechten Halbfeld und Burkardt bekommt das Zuspiel nicht unter Kontrolle. Tropft ihm zu weit von der Brust weg.

Die Fohlenelf zelebriert Ballbesitz in der eigenen Hälfte. Die Angelegenheit ist noch ziemlich fahrig. Muss sich alles noch ein wenig sortieren. Mainz läuft hoch an, die Borussen haben leichte Probleme im Spielaufbau. Reitz spielt mal einen Ball in den leeren Raum. Zehn Sekunden später ist schon wieder Nicolas am Ball.

Geht mit Gestochere im Mittelfeld los, das wird nach einem Foulchen von Amiri beendet. Der reagiert fassungslos.

Spielleiter ist Martin Petersen. Und der hat gerade angepfiffen.

Stürmt nach vorne für uns - für die Farben unserer Stadt: Mordschoreo der Mainzer Fans.

Ein wenig Trost könnte der Fohlenelf die Statistik spenden - keine reine Zahlenspielerei. Die zehn Saisontreffer bei einem Gesamt-xG-Wert von 13,77 sind ligaweit der größte Unterschied zwischen Soll und Haben - da ist also noch großes Potenzial. Und das gilt auch umgekehrt. Gladbach hat mit zwölf Gegentreffern deutlich mehr kassiert als es nach dem xG-Wert gegen die Borussia hätten sein dürfen. Nur Union schneidet in dieser Hinsicht noch deutlicher ab. Fazit: Die Fohlenelf hat bisher deutlich unterperformt.

Und jetzt steht man eben da, wo man in den letzten Jahren häufig stand, wenn man nicht gerade gegen den Abstieg spielte. Das 3:2 gegen Heidenheim am letzten Wochenende verschaffte ein wenig Luft, aber das war zu Hause. Die letzten beiden Auswärtsspiele in Augsburg und Frankfurt gingen verloren. In der Auswärtstabelle steht Gladbach auf dem Relegationsplatz.

Doch auch bei der Fohlenelf läuft es nicht rund. Das Auftaktprogramm gleich mit Leverkusen, Stuttgart und Frankfurt hatte es allerdings auch in sich, obschon es gelang, wenigstens einen Sieg gegen Bochum dazwischenzusetzen.

0:2 gegen Leipzig, 0:2 gegen Heidenheim, 1:2 gegen Bremen, lediglich am ersten Spieltag blieb gegen Union was übrig (0:0) - da passt ein 0:1 gegen die Lilien in einem Testspiel während der Länderspielpause vorzüglich in die Reihe. Klar, dass man am Bruchweg in einer solchen Situation von einem ersten Heimdreier träumt.

Sähe für die Nullfünfer eigentlich gar nicht so schlecht aus, wenn nicht so eine große Diskrepanz zwischen den Ergebnissen zu Hause und auswärts bestünde. Gehören die Mainzer auswärts zu den absoluten Topteams (nur drei Teams haben in der Fremde mehr Punkte geholt) - sie sind auswärts noch ungeschlagen, holten ein Remis in Stuttgart und Siege bei St. Pauli und Augsburg, - läuft es in den Heimspielen so ganz und gar nicht.

Lediglich ein Zähler trennt die Kontrahenten, was für ein Duell auf Augenhöhe spräche. Hilft uns ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse weiter, sprich, ein Blick auf die Formkurve?

Nach dem 3:2 gegen Heidenheim nimmt Seoane keine Veränderung an seiner Startelf vor. Elvedi fehlt noch, Honorat hat die Hüftverletzung überstanden und kann auch heute auflaufen. Und Netz fällt noch mehrere Wochen aus, ebenso wie Ngoumou.

Und so lässt Gerardo Seoane spielen: Nicolas - Lainer, Friedrich, Itakura, Scally - Reitz, Weigl - Honorat, Plea, Hack - Kleindienst.

Nach der 0:2 Heimniederlage der Mainzer letztes Wochenende gegen Leipzig nimmt Henriksen eine Veränderung in der Dreierkette vor. Kohr ist nach seiner Sperre zurück, zudem trotz muskulärer Probleme zuletzt einsatzbereit und spielt für da Costa (Bank). Außerdem startet Nebel für Sieb (Bank). Onisiwo und Hanche-Olsen fehlen verletzungsbedingt.

Bo Henriksen hat sich für diese Elf entschieden: Zentner - Kohr, Jenz, Leitsch - Caci, Sano, Amiri, Mwene - Nebel, Lee - Burkhardt.

Die europäische Woche ist vorüber, wir können uns wieder heimischen Gefilden zuwenden. Und starten den 8. Spieltag im Oberhaus mit einem Mittelfeldduell, dem Aufeinandertreffen zweier Tabellennachbarn. Der Zwölfte hat den Elften zu Gast. Schauen wir auf die Formationen.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 8. Spieltages zwischen dem FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach.