Premier League News: Ronaldo, Ralf Rangnick und die Sorgen vor dem Nachholspiel gegen Brighton

Cristiano Ronaldo hat zum ersten Mal seit über zehn Jahren in sechs Pflichtspielen hintereinander kein Tor erzielt. ManUnited verpasste mit dem 1:1 gegen Southampton sogar die Chance, wieder auf Platz vier vorzurücken. Ganz allgemein: Ralf Rangnick hat zahlreiche Probleme zu lösen.

Cristiano Ronaldo neigte den Kopf gen Himmel und riss frustriert die Arme hoch, als Southamptons Romain Perraud beim 1:1 im Old Trafford seinen Flachschuss von der Linie klärte.

Die schmerzhaften Reaktionen sind mittlerweile ein gewohnter Anblick. Ronaldo hat in der ersten Saisonhälfte 14 Mal getroffen, doch mit der Partie gegen die Saints blieb er nun schon sechs Spiele in Serie ohne Torerfolg. Das ist seine längste Durststrecke auf Vereinsebene seit der Saison 2008/09.

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Eine Serie von sechs Spielen ohne Treffer wäre in den meisten Fällen kein Grund zur Beunruhigung, aber bei Ronaldo ist das anders. Der 37-Jährige hat sich mit 688 Toren in 923 Vereinsspielen einen außerordentlich hohen Standard gesetzt. Er steht mehr unter Beobachtung als die meisten anderen.

Ronaldos Durststrecke in Zahlen

Seit seinem letzten Tor, einem Treffer aus kurzer Distanz beim 3:1-Sieg gegen Burnley am 30. Dezember, hat Ronaldo 537 Minuten in allen Wettbewerben gespielt und dabei 37 Torschüsse abgegeben, von denen er aber nur sieben aufs Tor brachte.

Zehn dieser Schüsse gab er beim peinlichen FA-Cup-Aus von Manchester United gegen Middlesbrough ab, als er früh im Spiel einen Elfmeter verschoss und damit den Grundstein für eine unterdurchschnittliche Leistung legte.

In der Premier League konnte United die Spiele gegen Brentford und West Ham trotz Ronaldos Schwierigkeiten gewinnen, aber vier der sechs Spiele, in denen er nicht traf, endeten mit Niederlagen oder Unentschieden.

Ralf Rangnick hat darauf hingewiesen, dass Ronaldo nicht die alleinige Schuld an Uniteds Torflaute trägt - "Es geht nicht nur um Cristiano Ronaldo", sagte der Trainer in der vergangenen Woche - und darüber lässt sich nicht streiten.

Aber es stimmt auch, dass Ronaldo in den letzten Spielen von United mehr Schüsse abgegeben hat als jeder andere. Die Ausfälle gegen Brentford und Burnley haben den Fokus auf ihn nur noch verstärkt.

Ist Ronaldos Niveau gesunken?

Die Frage, wie Ronaldo in Rangnicks Pressing-Konzept passen würde, stellte sich schon, bevor der Deutsche Trainer bei Red Devils wurde. Es sei aber daran erinnert, dass der Portugiese in seinen ersten fünf Einsätzen nach der Ankunft des Interimstrainers vier Mal getroffen hat.

„Man muss seinen Stil immer an die Spieler anpassen, die einem zur Verfügung stehen, und nicht umgekehrt", sagte Rangnick, nachdem er Ronaldo beim 3:2-Sieg gegen Arsenal Ende November zweimal hatte treffen sehen.

Die ersten Anzeichen waren vielversprechend, aber die gleichen Fragen sind wieder aufgetaucht, während United die Saison zu entgleiten droht.

Ronaldos wütende Reaktion auf seine Auswechslung gegen Brentford war ein nicht ganz so subtiler Hinweis auf seine Unzufriedenheit mit dem Mann auf der Trainerbank, und es gab noch einen weiteren, als er nach 1:1 gegen Burnley den Spielertunnel hinunterstürmte, nachdem er lange auf der Bank schmoren musste und erst spät eingewechselt worden war.

Interessanterweise deuten die Statistiken jedoch nicht darauf hin, dass Ronaldos Gesamtleistung seit Rangnicks Ernennung stark nachgelassen hat.

Tatsächlich hat er im Durchschnitt mehr Ballkontakte als zu Beginn der Saison, auch mehr im gegnerischen Strafraum, und obwohl seine Torquote etwas niedriger ist, liegt seine Trefferquote mit 11,1 Prozent nicht weit unter dem Wert der ersten Saisonhälfte.

Ronaldos Start unter Rangnick zeigt, dass seine jüngsten Schwierigkeiten nicht nur auf den Trainerwechsel zurückzuführen sind und die Zahlen zeigen, dass er in etwa das gleiche Niveau erreicht hat - trotz seiner jüngsten Torflaute.

Ronaldos Arbeitsnachweis im Vergleich

Ein Problem von und mit Ronaldo ist insbesondere in dieser Phase seiner Karriere, dass er, wenn er keine Tore schießt, auch sonst nicht viel zu bieten hat.

Ralph Hasenhüttls freimütige Einschätzung von Uniteds Unzulänglichkeiten - "Es ist kein großes Geheimnis, dass die Rückwärtsbewegung bei Ballverlusten nicht immer die beste ist", sagte er am Samstag - wurde daher automatisch mit Ronaldo in Verbindung gebracht.

Ronaldos außergewöhnliche Torjägerqualitäten haben ihn lange Zeit von den gleichen Erwartungen abseits des Balls befreit wie andere, aber Hasenhüttls Kommentar verstärkte nur die jüngste Kritik an ihm.

Kein United-Stürmer führt weniger Zweikämpfe

Ronaldo war noch nie einer, der auf die Verteidiger losging und jeden Grashalm abdeckte. Daher ist es keine große Überraschung, dass er in dieser Saison unter den United-Stürmern das Schlusslicht ist, was die Anzahl der Zweikämpfe, der abgefangenen Bälle, der zurückgewonnenen Bälle und der zurückgelegten Distanz pro 90 Minuten angeht.

Aber er ist nicht der einzige Offensivspieler bei Manchester United, der in diesen Bereichen einen bescheidenen Beitrag leistet.

Ronaldo hat in dieser Saison im Durchschnitt mehr Sprints pro 90 Minuten absolviert als Edinson Cavani und der gesperrte Mason Greenwood, und auch Rashfords Zahlen sind ausbaufähig.

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Letzterer leistete gegen Southampton einen wichtigen Beitrag, als er die Flanke für Jadon Sanchos Führungstreffer vorbereitete, aber er versäumte es auch, den Ausgleichstreffer von Che Adams zu Beginn der zweiten Halbzeit zu verhindern.

Nicht nur in diesem Spiel wurde klar, dass Ronaldo zwar nicht die Anforderungen von Rangnick erfüllt, aber er ist nicht allein.

Man Utd hat größere Probleme

Ronaldos Torflaute ist ein Problem für United, das die Frage nach seiner Zukunft im Verein aufwirft.

Aber: Er ist in dieser Saison nach wie vor mit großem Abstand der beste Torschütze, und Interimschef Rangnick hat in anderen Bereichen größere Probleme.

Das Spiel in Southampton war das dritte in Folge, in dem United in der ersten Halbzeit in Führung ging, um sie dann in der zweiten Halbzeit zu verspielen, und das liegt nicht nur an der mangelnden Chancenverwertung.

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Es ist eine seit langem bestehende Schwäche, und die Statistiken belegen dies.

Nur Newcastle, Burnley, Leeds und Southampton haben in dieser Saison mehr Punkte abgegeben, wenn sie in Führung lagen. 13 Punkte verspielte United so bereits - mehr als in der gesamten letzten Saison.

Rangnick hat zugegeben, dass Uniteds Fitness nicht so ist, wie sie sein müsste, um den Gegner über ein ganzes Spiel hinweg effektiv unter Druck zu setzen, und er hat auch einen "Verlust an Gelassenheit" beklagt, wenn es um die Entscheidungsfindung in allen Bereichen des Spielfelds geht.

Dieser Verlust an Gelassenheit hat sich in jüngster Zeit in Ronaldos eigenwilligen Abschlüssen gezeigt, aber auch in der Verteidigung, wo die schlechte Form von Harry Maguire für Instabilität von hinten bis ganz vorne sorgt.

Uniteds Viererkette wurde durch die mangelnde defensive Disziplin in der Spitze nicht gestärkt, aber die Schwierigkeiten im zentralen Mittelfeld sind ebenso problematisch. Paul Pogba ist zwar von seiner Verletzung zurückgekehrt, aber United schafft es immer noch nicht, das Spiel mit der nötigen Konstanz zu kontrollieren.

Ronaldos Tore überdeckten diese Lücken in der ersten Saisonhälfte, doch seit er in den letzten Wochen nicht mehr getroffen hat, kann sich United nicht mehr verstecken. Solange die größeren Probleme nicht gelöst sind, wird es schwer werden, nennenswerte Fortschritte zu erzielen - selbst wenn Ronaldo seine Torgefährlichkeit wiederentdeckt.

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