Portugal bejubelt K.o.-Runde - Verwirrung um vermeintliches CR7-Tor
28.11.2022 | 22:02 Uhr
Ein Vereinsloser im Achtelfinale: Superstar Cristiano Ronaldo hat mit Portugal bei der WM den nächsten Sieg eingefahren und steht vorzeitig in der K.o.-Runde.
Cristiano Ronaldo strahlte, natürlich zeigte er seine legendäre Jubelpose und auf der Leinwand im Lusail-Stadion wurde der Superstar schon abgefeiert. "9 Tore in 19 WM-Spielen" stand da in riesigen Buchstaben. Doch Ronaldo freute sich zu früh, die FIFA gab Bruno Fernandes (54.) den Treffer - und doch konnte sich der Vereinslose freuen: Portugal steht nach dem 2:0 (0:0) gegen Uruguay im WM-Achtelfinale.
Beim zweiten Treffer, erneut durch Fernandes (90.+3/Handelfmeter), war Ronaldo bereits ausgewechselt - auf der Bank riss er die Arme hoch. Zuvor hatte der Angreifer die Fernandes-Hereingabe wohl doch nicht mit seinem Kopf ins Tor verlängert. Nach dem Schlusspfiff legte er in seinem pinken Auswechsel-Leibchen den Arm um Fernandes und lächelte.
Nach dem 3:2 zum Auftakt gegen Ghana ist Portugal in Gruppe H nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen und steht nach Frankreich und Brasilien als drittes Team im Achtelfinale, zum Abschluss der Vorrunde am Freitag reicht der Mannschaft von Trainer Fernando Santos ein Punkt gegen Südkorea sicher zum Gruppensieg. Uruguay muss gegen Ghana unbedingt gewinnen.
Ronaldo nimmt seinen fünften Anlauf auf den größten aller Titel im Fußball - und muss sich nebenbei für einen neuen Job bewerben. Eine Woche nach der schmutzigen Trennung von Manchester United setzte sich "CR7" - stolze 37 Jahre alt - auch wieder gleich in Szene, mit einer Vorlage per Schulter. Doch die Direktabnahme von William Carvalho (4.) landete über dem Tor.
Der Ehrgeizling war immer bemüht, ging lange Wege, agierte aber oft glücklos. Echte Akzente setzte Ronaldo, erster Spieler überhaupt mit Toren bei fünf Weltmeisterschaften, nur selten. Die Hereingabe von Fernandes verpasste er nur um Haaresbreite.
Vor 88.668 Zuschauern im Lusail-Stadion - dort, wo am 18. Dezember das große Finale steigt - musste Portugal in der Abwehr umbauen. Für Danilo Pereira (dreifacher Rippenbruch) spielte Oldie Pepe, doch die Defensive wurde lange eigentlich nicht gefordert. Uruguay setzte im Sturm diesmal auf Darwin Nunez und Edinson Cavani, Luis Suarez saß zunächst auf der Bank.
Die Initiative lag aber ganz klar bei den Portugiesen, der Europameister von 2016 hatte in der Spitze rund 70 Prozent Ballbesitz, ließ Uruguay laufen. Wie aus dem Nichts hatte dann aber Rodrigo Bentancur nach einem tollen Dribbling für "La Celeste" (die Himmelblauen) die erste richtig gute Chance der Partie (32.).
Doch Portugal hatte sich das 1:0 natürlich verdient. Ronaldo hatte sich schon gefreut, nach WM-Toren mit Portugal-Legende Eusebio gleichgezogen zu haben - doch dann gab die FIFA nach Ansicht der TV-Bilder doch Fernandes das Tor. Danach wachte Uruguay auch etwas auf, Maxi Gomez traf den Pfosten (75.), der eingewechselte Suarez das Außennetz (78.).
Für einen Aufreger sorgte ein Flitzer, der mit einer Regenbogenfahne für Menschenrechte demonstrierte. Er trug ein Superman-Shirt mit den Aufschriften "Save Ukraine" sowie "Respect for Iranian Woman" und hielt die Flagge auf der Flucht vor mehreren Ordnern in die Luft. Kurz darauf wurde er gestellt und abgeführt.