Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit La Liga geht es bei uns aber bereits morgen Abend wieder weiter, wenn ab 21:00 Uhr der FC Sevilla auf Osasuna trifft. Ihnen noch einen schönen Abend und bis bald!

Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Einsatz sind: Während Real am Mittwoch bei Athletic Bilbao in La Liga gastiert, geht es für Getafe am Donnerstag mit dem Pokalduell in der 2. Runde bei Viertligist Orihuela weiter. 

Letztlich nimmt Real die Pflichthürde Getafe also souverän, feiert in La Liga den dritten Zu-Null-Sieg in Folge und liegt mit Nachholspiel in der Hinterhand nur noch einen Zähler hinter Spitzenreiter Barcelona, das den königlichen Atem bereits im Nacken spürt. Getafe wird diese Niederlage hingegen realistisch einzuordnen wissen und liegt auf Platz 17 einzig noch ob der besseren Tordifferenz über dem Strich. 

Hochverdienter Heimsieg für die Königlichen mit zwei kleinen Makel: Zum einen die Chancenverwertung, allein Mbappe hätte zwei oder drei Tore schießen können, wenn nicht gar müssen, zum anderen eine zu passive Phase kurz vor Schluss, in der Getafe nach Doppel-Alu der Anschlusstreffer verwehrt blieb. Die Gäste werden sich vor allem über eine unfassbar dumme Aktion von Nyom im ersten Durchgang ärgern müssen, die Getafe nach daraus resultierendem Foulelfmeter dazu zwang, das bis dato so stabile Abwehrbollwerk aufzulösen. In der Folge wusste Real die sich bietenden Räume durchaus zu nutzen, aber wie gesagt, Chancenverwertung als Manko eben. 

Abpfiff in Madrid. 

Und dann doch nochmal die Großchance für Real, mal wieder fehlt nur das Tor, mal wieder vergibt Mbappe. Der Franzose dreht sich im linken Halbfeld um seinen Gegenspieler, steckt vor dem Sechzehner in den Lauf von Güler durch und rückt direkt nach. Links am Fünfer legt der Türke wiederum aus der Drehung für den Franzosen quer, der noch etwas Gegendruck erhält, die linke Innenseite reinhält und den Ball fast schon kläglich rechts vorbeilegt. 

Ach ja, fünf Minuten Nachspielzeit gibt es hier noch obendrauf, zwei Minuten bleiben also noch auf der Uhr. Getafe scheint die Niederlage inzwischen akzeptiert zu haben, das Spiel plätschert jetzt ein wenig dem Ende entgegen. 

Real mal wieder, da war mehr drin. Von rechts verlagern die Königlichen das Spiel flach und direkt über die Stationen Arda Güler und Brahim Diaz nach halblinks, wo sich Fran Garcia im Rücken der Abwehr aus 15 Metern freie Schussbahn bietet. Der Außenverteidiger wählt aber den linken Außenrist, zu kompliziert und somit auch deutlich über das Tor. 

Hartes Einsteigen von Yellu Santiago im Mittelfeld gegen Valverde, ziemlich unnötig so kurz vor Ende. Gelb als logische Konsequenz. 

Von wegen Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Uche hat Pepe Bordalas gar noch einen sechsten Joker offen, den er jetzt ziehen darf: Alvaro raus, Peter Gonzalez rein. 

In wieder etwas aktiverer Form gelingt das Los Blancos jetzt auch, die das Spiel wieder unaufgeregt ins Mittelfeld verlagern. Getafe-Coach Bordalas und seine ganz persönliche Bilanz als Trainer gegen Real Madrid. Na gut, gegen die Königlichen dürften sich ohnehin nur die Wenigsten mit einer tollen Bilanz brüsten, aber ganze zwei Punkte aus 13 Partien sind dann tatsächlich ziemlich bescheiden.

Den Willen kann man der Bordalas-Truppe also keineswegs absprechen, zumal dieser Anschlusstreffer ob der letzten Minuten auch gar nicht mal aus dem Nichts gefallen wäre. Real dürfte spätestens jetzt gewarnt sein und versucht das Spiel erstmal zu beruhigen. 

Warum auch immer Real den Azulones so spät nochmal die Tür öffnet, die nächste Chance jedenfalls gleich hinterher. Wieder geht es über links, wo da Costa im Tempodribbling stark in den Strafraum dringt und kurz vor der Grundlinie an den Fünfer querlegt. Vor dem ersten Pfosten hält Luis Milla artistisch die Hacke hin, kann das Leder aus dieser Position aber nicht auf das Tor lenken. 

Oha, Doppel-Alu Getafe! Links auf Sechzehnerhöhe bringt Diego Rico den Ball flach und quer in die Box, wo John Patrick nach Ballmitnahme trotz spitzen Winkels aus acht Metern halblinker Position nicht lange fackelt und scharf draufhält. Von der Unterkante der Latte klatscht der Ball noch an den langen Pfosten und springt von dort in das Spielfeld zurück, Real kann klären und atmet auf. 

Zumal sich die Blancos jetzt auch in zu passiver Form fallen lassen, das ist durchaus eine kleine Druckphase der Azulones, bekanntlich die schwächste Offensive der Liga. 

Und nicht vergessen: Noch steht es hier nur 2:0. Getafe ist in dieser Phase sichtlich um den Anschluss bemüht, kein Wunder also, dass sich Mbappe und Co. in den letzten Minuten so viele Räume geboten haben. 

Kurz darauf schöpft Bordalas sein Wechselkontingent aus und bringt Yellu Santiago für Berrocal. 

Plötzlich fehlt auf der Gegenseite nicht viel! Zentral vor dem Sechzehner legt Alderete für Diego Rico ab, der sich aus 19 Metern halblinker Position ein Herz nimmt. Der wuchtige Versuch aus der zweiten Reihe wird noch leicht von Valverde abgefälscht und zieht nur haarscharf am langen Pfosten vorbei. 

Wieder Mbappe, wieder nicht drin. Toller Flugball von Modric tief aus der eigenen Hälfte der Madrilenen, wenn auch viel zu einfach in den Rücken der hochstehenden Abwehr. So kommt Mbappe im Lauf aus zehn Metern halbrechter Position zum Abschluss, womöglich zu überhastet, und scheitert in den Ball rutschend an einer Fußabwehr von Soria. 

Diego Rico geht im Mittelfeld zu robust in das Luftduell mit Fran Garcia und sieht Gelb. 

Jetzt ist auch David Soria geschlagen, Mbappe vergibt diesen Hochkaräter dennoch! Gegen aufgerückte Gäste steckt Brahim Diaz aus dem Halbkreis klasse in den Lauf von Mbappe durch, der daraufhin durchbricht und auf Keeper Soria zuläuft. Im Strafraum umkurvt Mbappe den Spanier mit einem Schlenker zu seiner Rechten, behält am rechten Fünfereck gerade noch die Balance, setzt den Ball aus der Drehung aber flach am langen Pfosten vorbei. Der musste aber auch gen langen Pfosten, sonst wäre da womöglich noch Domingos Duarte dazwischen gewesen. 

Gleiches Recht für alle, Berrocal wird ebenfalls verwarnt. 

Kleine Rangelei zwischen Rüdiger und Berrocal, für die zunächst der Deutsche Gelb sieht. 

Glanztat David Soria! Die Königlichen kombinieren vor dem Sechzehner auf engstem Raum. Modric auf Mbappe, der wieder auf den Kroaten, der direkt zu seiner Rechten ablegt. Aus 18 Metern leicht rechter Position hält Valverde präzise und mit reichlich Druck flach gen langen Pfosten ab, David Soria ist aber blitzschnell unten, macht sich ganz lang und lenkt das Leder um den Pfosten. 

Gut gespielt. Dani Ceballos noch vor der Mittellinie mit dem tollen Pass in die Tiefe und damit zugleich in den Lauf von Fran Garcia, der links vom Sechzehner den Laufweg von Mbappe genau im Blick hat und dann flach querlegt. Auf Höhe des ersten Pfostens kommt Mbappe dann aber doch ein My zu spät, David Soria begräbt die Kugel sicher in seinen Armen. 

Gefühlt irgendwie immer unten drin, tatsächlich ist Getafe mit Ausnahme der Saison 2016/17, als nach dem bislang letzten Abstieg der sofortige Wiederaufstieg gelang, seit 2004 fester Bestandteil von La Liga. Zum Überblick mal die Endplatzierungen der vergangenen fünf Spielzeiten: 12,15,15,15,8 - fehlende Konstanz kann man den Gästen dahingehend also nicht vorwerfen.

Auch Ancelotti nutzt die Unterbrechung für einen Wechsel und bringt Altmeister Modric für Rodrygo. 

Alex Sola ist ebenfalls neu dabei und übernimmt für Carles Perez. 

Und so kommt es dann auch. Erst zur Halbzeit wurde Uche mit bereits bestehenden muskulären Problemen eingewechselt und muss nach seinem Pfostentreffer auch schon wieder weichen, John Patrick übernimmt. 

Etwas Leerlauf, zumal es für Uche gleich auch nicht mehr weitergehen dürfte - die nächste Unterbrechung. Eine fast schon absurde Statistik mal am Rande, wenn man bedenkt, wie abhängig Real inzwischen von Superstar Vinicius Junior ist. Seit Verpflichtung des Brasilianers kommen die Königlichen tatsächlich auf eine höhere Siegquote, wenn der 24-Jährige nicht auf dem Platz stand (46/68, 67,6 Prozent), als mit Vini in den eigenen Reihen (182/282, 64.5 Prozent).

Zwei Großchancen auf beiden Seiten haben wir nach dem Seitenwechsel also bereits gesehen, ansonsten verläuft diese zweite Hälfte bislang aber doch ziemlich überschaubar. Eine schöne Bewegung von Rodrygo gegen Iglesias war inzwischen auch dabei, der Schuss des Brasilianers an der Sechzehnerkante wurde aber früh geblockt. 

Durststrecke im Bernabeu hin oder her, aber über einen Auswärtssieg in La Liga würden sich die Azulones ja ganz grundsätzlich mal wieder ziemlich freuen. In dieser Saison sprangen in bislang sechs Versuchen nur zwei magere Punkte heraus, saisonübergreifend wartet man seit acht Spielen auf einen Auswärtsdreier und konnte nur eine der letzten 16 Partien in der Fremde gewinnen.

Alvaro kommt gegen Dani Ceballos zu spät, stempelt den Spanier am Fuß und sieht Gelb. 

Pech also für Uche, zumal im Anschluss auch noch der Griff an den ohnehin bereits lädierten und dick bandagierten Oberschenkel folgt. Der Nigerianer beißt aber zunächst auf die Zähne, nette Phase inzwischen. 

Plötzlich trifft Getafe auf der Gegenseite den Pfosten! Perez schließt zunächst aus 18 Metern halbrechter Position ab, Courtois ist im kurzen Eck aber zur Stelle und wehrt zur Seite ab. Rechts vom Sechzehner setzt Perez auf sich allein gestellt stark nach und legt die Kugel quer in die Box, wo sich Uche mit dem Rücken zum Tor aus der Umklammerung von Rüdiger löst, sich schnell zum Tor dreht und aus elf Metern halbrechter Position flach den rechten Pfosten trifft. 

Toll gespielt, aber nicht das dritte Tor. Rodrygo zieht durch das Mittelfeld dem Sechzehner entgegen, legt halblinks für Brahim Diaz ab, der nach feinem Doppelpass mit Mbappe links am Fünfer auftaucht, herrlich vor allem der gechippte Pass von Mbappe über die Abwehr. Auch Brahim Diaz entscheidet sich nach Ballmitnahme für den Heber, setzt die Kugel aus kurzer Distanz aber drüber. 

Mit Ansicht der entsprechenden Bilder akzeptiert dann auch Alejandro Hernandez Hernandez relativ schnell, dass ihn seine Sinne hier anfänglich getäuscht haben. Die Hand war hier nicht im Spiel, folglich gibt es auch keinen Strafstoß. 

Hui, der nächste Elfmeter für Real, oder etwa nicht? Berrocal versteht die Welt nicht mehr, zu Recht. Zunächst der Ball raus auf Mbappe, der über halblinks in den Strafraum dringt und dort auf engstem Raum draufhält. Berrocal blockt mit dem Schienbein, aus Sicht von Hernandez Hernandez soll da aber die Hand dabei gewesen sein, die zugegeben weit Richtung Boden geht. Aber nein lieber Hernandez Hernandez, lass dich da mal lieber ganz schnell an den Monitor bitten, Videobeweis. 

Luis Milla zieht im Mittelfeld gegen Rodrygo das taktische Foul, packt an der Schulter des Brasilianers zu und sieht Gelb. 

Und dann können wir wieder, die zweite Hälfte läuft. 

So, rüber auf die Gegenseite, ein Wechsel: Bellingham hat bereits Feierabend, Arda Güler wirkt jetzt mit. 

Zudem ist auch Coba da Costa neu dabei, ebenfalls einer für die Offensive. An seiner Stelle ist Arambarri in der Kabine geblieben. 

Beide Trainer wechseln zu Beginn des zweiten Durchgangs, Bordalas bei den Gästen zweimal: Wenig überraschend trifft es zunächst Nyom, der für Stürmer Uche Platz macht. 

Lange Zeit das erwartete und zähe Geduldsspiel aus Sicht der Madrilenen gegen das Abwehrbollwerk in Blau, bevor Nyom mit einem überflüssigen Foul gegen Rüdiger Real einen Elfmeter und damit zugleich den Dosenöffner durch Bellingham bescherte. In der Folge musste Getafe natürlich aktiver werden, zeigte sich offensiv aber enorm beschränkt. Stattdessen boten sich Real in Führung liegend auch mal Räume in der Tiefe, das schön herausgespielte Tor von Krisen-Mbappe könnte wohl schon die Vorentscheidung gewesen sein. 

Applaus im Bernabeu, Halbzeit. 

Den fälligen Standard aus dem linken Halbfeld zieht Luis Milla als Freistoßflanke mit Unterschnitt weit hinter den zweiten Pfosten, wo die versuchte Kopfballablage gen Mitte folgt. Die Hausherren sind aber dazwischen und können klären. 

Ceballos nimmt im Luftduell mit Alvaro den Ellenbogen zur Hilfe, trifft den Angreifer auf Kopfhöhe und sieht Gelb. 

Flugball auf links, Seitenverlagerung inklusive. Am Sechzehner legt Fran Garcia für Bellingham zurück, der aus 18 Metern halblinker Position aber deutlich verzieht. Inzwischen läuft auch schon die Nachspielzeit: fünf Minuten. 

Wie gesagt, spielerisch ist das in der Offensive aufseiten der Azulones ziemlich beschränkt, das wird auch heute deutlich. Mit sich zunehmend ergebenden Räumen darf Real jetzt endlich wieder etwas zocken, Frustbewältigung also. 

Jetzt läuft der Ball. Eine abgefälschte Flanke hält Vazquez vor der rechten Grundlinie am Sechzehner im Spiel und legt per Hacke in den Rückraum zurück, wo sich Valverde etwas Platz bietet. Aus 14 Metern ist die Schusstechnik des Uruguayers ziemlich königlich, der Ball zieht aber knapp über das Gehäuse. 

Tooor! REAL MADRID - Getafe 2:0. Na bitte, es geht auch spielerisch. Tiefer Ballgewinn der Madrilenen, Valverde hebt die Kugel dann fein in den Mittelkreis, wo Bellingham gleich sieht, dass die letzte Kette der Azulones ziemlich hoch positioniert ist, da bietet sich natürlich ein Steckpass in den Lauf von Mbappe an. Über halblinks hält sich Mbappe in der Folge nach einem guten ersten Kontakt Iglesias vom Leib und schiebt die Kugel aus 18 Metern präzise und mit Hilfe des rechten Innenpfostens ins lange Eck. 

Vorlage Jude Victor William Bellingham

Und was hat uns die Führung für Real gebracht? Mittelfeldgeplänkel mit jetzt etwas höherstehenden Gästen. Vazquez setzt jetzt mal Valverde auf dem rechten Flügel in Szene, die Flanke auf Sechzehnerhöhe lenkt dann Diego Rico gegen die Brust von Brahim Diaz, der die Kugel praktisch ins Toraus blockt. 

Und ja, mit ihren spielerisch relativ beschränkten Mitteln öffnen sich jetzt auch die Azulones zunehmend. Perez aus dem linken Halbfeld mit der angeschnittenen Flanke in die Box, der Abnehmer läuft heute jedoch ganz in Weiß auf, Blau wäre hingegen etwas zielführender gewesen. 

Und na klar, jetzt muss dann auch Getafe an diesem Spiel teilnehmen, Nyom sei Dank. Zumindest in aktiver Form, hinten einigeln bringt jetzt schließlich gar nichts mehr. Echter Bärendienst von Nyom, zumal Real bis dato kaum in gefährliche Abschlusspositionen kam. 

Die lange Durststrecke der Azulones im Bernabeu haben wir im Vorfeld bereits angesprochen. Die Siegesserie der Königlichen zu Hause gegen Getafe dauert inzwischen seit 15 Heimspielen an. Einen noch längeren Lauf dieser Art gegen ein bestimmtes Team konnte Real im spanischen Oberhaus einzig gegen Racing Santander (18 zwischen 1952 und 1994) und Barca (16 zwischen 1949 und 1964) verzeichnen.

Tooor! REAL MADRID - Getafe 1:0. Nicht etwa Mbappe, der gegen Liverpool verschossen hatte, stattdessen Jude Bellingham gegen David Soria, der Showdown aus elf Metern. Den Anlauf verzögert, leicht eingesprungen, ausgeguckt, da war jetzt aber auch gefühlt alles dabei bei der Ausführung. Am Ende zählt ohnehin nur, dass Soria nach links abtaucht und Bellingham locker durch die Mitte einschiebt. Führung für die Königlichen!  

Elfmeter für Real, aber wie naiv und letztlich einfach dumm ist das denn bitte von Nyom? Mal wieder wartet alles auf die Ausführung eines Eckballs der Madrilenen, mal wieder entscheidet sich Nyom dazu, in der Box lieber in den Ringkampf mit Rüdiger zu gehen und reißt den Verteidiger zu Boden. Wahnsinn, für das exakt gleiche Vergehen hatte Nyom in der Anfangsphase bereits Gelb gesehen. 

Das Abwehrbollwerk der Azulones irgendwie in Bewegung bringen, so zumindest die Devise. Aus dem linken Halbfeld hebt jetzt mal Rüdiger die Kugel weit an den zweiten Pfosten, mit der eingeflogenen Faust voraus riskiert David Soria Kopf und Kragen, und auch wenn es wehtut, reicht in diesem Fall, um vor Bellingham zu klären. 

Dieser Distanzschuss hat immerhin ausgereicht, um aus Sicht von Getafe in Sachen abgegebener Abschlüsse für ausgeglichene Verhältnisse zu sorgen: 1:1, zumal das der bislang einzige Schuss auf ein Tor gewesen ist. Wie gesagt, auf ein Offensivspektakel war hier kaum jemand eingestellt. 

Sieh an, Asencio klärt vor Arambarri, erster Eckball also für die Gäste. Zwar wird der in der Folge zu kurz gezogen, doch darf sich aus dem Rückraum nochmal Iglesias versuchen. 20 Meter halbrechte Position, jedoch viel zu zentral und somit äußerst dankbar für Courtois. 

85 Prozent Ballbesitz, das ist schon eine Nummer. Bislang aber kaum in den gefährlichen Zonen, entsprechend wird Getafe diese Zahl ziemlich egal sein. Geduld und so weiter, darauf wird man sich in Madrid wohl ohnehin eingestellt haben. 

Der erste Abschluss, nicht mehr als eine Annäherung inzwischen klar spielbestimmender Hausherren. Vazquez wird auf der rechten Seite angespielt, zieht dabei nach innen und schließt aus 18 Metern halbrechter Position ab. Nicht sauber mit links getroffen, klar verzogen. 

Also, Intensität und Härte, damit lässt sich das Spiel der Gäste unter Jose Bordalas wohl am besten beschreiben. Belege dafür? Bis vor wenigen Wochen lag man in gleich vier Statistiken ganz vorne unter allen Mannschaften in den Top-5-Ligen Europas: die Anzahl geführter Zweikämpfe, gewonnener Zweikämpfe, begangener Fouls sowie Tacklings.

Nicht ungefährlich. Im Anschluss an die zunächst verpuffte Ecke bleibt Real dran. Rechts auf Sechzehnerhöhe steckt Vazquez in die Box für Brahim Diaz durch, der den Ball dann auf Verdacht zentral vor den Fünfer knallt. Rodrygo mittendrin im Getümmel, letztlich fällt die Kugel aber Keeper David Soria in die Hände. 

Nach nicht einmal einer Viertelstunde zählen wir in diesem Moment bereits das siebte Foul der Gäste, die versprochenen Statistiken reichen wir gleich nach. Erstmal aber die fällige Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld, die Getafe auf Kosten einer Ecke klärt. 

Nyom, den hatten wir doch schon mal, jetzt auch mit der ersten Gelben Karte in diesem Spiel. Alles wartet auf die erste Ecke der Madrilenen, Nyom bittet stattdessen zum Ringkampf gegen Rüdiger, hat für den Deutschen dann auch noch ein paar warme Worte über und wird verwarnt. 

Aber doch, da ist schon gut Tempo drin im Spiel der Königlichen, gar nicht mal so selbstverständlich gegen das Abwehrbollwerk der Azulones. Rodrygo halbrechts am Sechzehner im Zusammenspiel mit Mbappe, der nochmal zu seiner Rechten rauslegt. Vazquez flankt scharf in die Box, Bellingham fehlen dann aber doch zwei Schritte. 

Braucht es hier den VAR? Wohl kaum. Langer Flugball auf die rechte Seite, worauf Rodrygo in den Strafraum dringt und dabei gegen Diego Rico zu Fall kommt. Da läuft der Brasilianer nach einem kurzen Haken wohl aber eher auf den Spanier respektive dessen Rücken auf. 

Nyom im Luftduell gegen Fran Garcia mit dem Ellenbogen voraus, auf dem Boden liegend auch noch leicht das Knie in den Rücken seines Gegenspielers, ja, ja, Getafe eben. Dazu kommen wir vielleicht noch später mit ein paar netten Statistiken. 

Erste Annäherung jetzt auch auf der Gegenseite. Mbappe wartet am linken Sechzehnereck ab und steckt dann für den überlaufenden Fran Garcia durch, der den Ball vor der Grundlinie in die Gefahrenzone hebt. Die Azulones stehen jedoch gut, sind mit dem Kopf zur Stelle und können bereinigen. 

Getafe wirkt giftig und kann nach einem Ballgewinn im Mittelfeld erstmals umschalten. Alderete nimmt Alvaro über den linken Flügel mit, die flache Hereingabe auf Sechzehnerhöhe findet im Strafraum aber keinen Abnehmer. 

Prompt die erste Verletzungsunterbrechung, wobei Ex-Herthaner Alderete auch schon wieder steht. So dramatisch war das Einsteigen von Dani Ceballos ohnehin nicht. 

So, jetzt aber. Anpfiff. 

Der Anpfiff verzögert sich ein wenig. Zwischen Referee Hernandez Hernandez und den Videoassistenten scheint die Leitung wohl noch nicht zu stehen. Beide Mannschaften halten sich mit Passspiel auf dem Spielfeld warm. 

Geleitet wird die Partie von Alejandro Hernandez Hernandez, der dabei von Jose Enrique Naranjo Perez und Marcos Cerdan Aguilar an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Nestor Holgueras Castellanos, vor den Bildschirmen agiert das VAR-Duo um Victor Garcia Verdura und Javier Iglesias Villanueva.

Umso ungewohnter für eine Mannschaft im Tabellenkeller, dass man mit elf Gegentoren die geteilt zweitbeste Defensive der Liga stellt. Leicht zu knacken ist Getafe keineswegs, kassierte nur einmal zwei Gegentore in einem Spiel und unterlag selbst Barca nur denkbar knapp (0:1). Wäre da nur nicht die Kehrseite der Medaille, die schwache Offensive. Alte Leistungsträger wie Mason Greenwood oder Enes Ünal haben den Verein verlassen, vorne netzte man erst zehnmal, vier Tore fielen dabei nach einem Elfmeter.

Um das zu verhindern, bräuchten die Mannen von Pepe Bordalas auf der Gegenseite wohl schon einen Sahnetag. Zwar konnte man über Schlusslicht Valladolid zuletzt den erst zweiten Sieg einfahren, doch bleibt die Lage bei den Gästen angespannt. Mit 13 Punkten belegt Getafe derzeit Platz 15 und liegt damit nur drei Zähler vor den Abstiegsrängen. Zudem verlor man in La Liga die letzten fünf Duelle gegen Real allesamt und schoss dabei nur ein Tor. Zählbares im Bernabeu gab es für die Azulones zuletzt im Februar 2008.

Zwar beträgt hier der Rückstand auf Barca mit 30 Zählern vor dem Spieltag vier Punkte, doch hat Real auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Während man in der CL drei der letzten vier Spiele verlor, zog man in der Liga erst einmal den Kürzeren - das jedoch ausgerechnet bei der 0:4-Klatsche im Clasico. Weil darauf aber zwei ungefährdete Siege über Osasuna (4:0) und Leganes (3:0) folgten und Barca gestern gegen Las Palmas patzte (1:2), könnte Real mit dem dritten Sieg in Folge demnächst schon die Tabellenführung winken.

Der amtierende Meister und CL-Sieger rennt weiterhin seiner Form und Dominanz der Vorsaison hinterher und will zumindest in der Liga eine Reaktion zeigen. In der Königsklasse muss man nach der jüngsten Pleite gegen die Reds gar um die Teilnahme an den Play-offs bangen, gerade Kylian Mbappe wird dabei immer mehr zum Gesicht der Krise. Während der Franzose seine Leichtigkeit verloren zu haben scheint, schrieb die "Marca" von der "harten Realität in Madrid". Immerhin ist diese Realität in La Liga nicht ganz so hart.

Getafe war ebenfalls unter der Woche im Einsatz und ließ am Dienstag im Pokal gegen Amateurklub Manises (3:0) nichts anbrennen. Weil dabei vermehrt Spieler aus der zweiten Reihe zum Zug kamen, blicken wir auf die vier Änderungen von Trainer Bordalas im Vergleich zum 2:0-Heimsieg vergangene Woche in der Liga gegen Valladolid: Während Djene und Yildirim gelbgesperrt fehlen, sitzen Alex Sola und Uche auf der Bank. Neu dabei sind dafür Iglesias, Domingos Duarte, Berrocal und Alvaro, neu dürfte zudem die Fünferkette sein. Neben den Gesperrten fehlen auch Alena und Borja Mayoral verletzt.

Aufseiten der Gäste aus Getafe, das ja selbst im südlichen Metropolgebiet von Madrid und nur 14 Kilometer entfernt vom Zentrum der Hauptstadt liegt, soll es dagegen folgende Elf richten: David Soria - Iglesias, Domingos Duarte, Alderete, Berrocal, Diego Rico - Nyom, Luis Milla, Arambarri, Perez - Alvaro.

Zurück im Ligaalltag blickt Real auf einen abermals enttäuschenden CL-Abend unter der Woche zurück, als man am Mittwoch 0:2 in Liverpool unterlag. Im Vergleich dazu nimmt Carlo Ancelotti vier personelle Änderungen vor: Während sich Camavinga am Oberschenkel verletzt hat und ausfällt, kommen Mendy, Modric und Arda Güler als Joker infrage. An ihrer Stelle beginnen Vazquez, Fran Garcia, Dani Ceballos sowie der zuletzt angeschlagene Rodrygo. Camavinga jetzt also auch noch, als hätte man neben den Langzeitverletzten Alaba, Carvajal, Militao sowie Tchouameni und vor allem Superstar Vinicius Junior nicht schon genug Ausfälle zu beklagen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Courtois - Vazquez, Asencio, Rüdiger, Fran Garcia - Fede Valverde, Dani Ceballos, Bellingham - Rodrygo, Mbappe, Brahim Diaz.

Herzlich willkommen in LaLiga zur Begegnung des 15. Spieltages zwischen Real Madrid und dem FC Getafe.