FC St. Pauli - Hansa Rostock. 2. Bundesliga.
Für St. Pauli geht es am Freitag in Paderborn weiter (18:30 Uhr), Rostock hat am Sonntag Karlsruhe zu Gast (13:30 Uhr).
Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel unter Trainer Hürzeler springt St. Pauli auf Platz 7. Rostock bleibt auf der 13 stehen.
Wahrlich kein Leckerbissen am Millerntor, aber das wird St. Pauli hinterher egal sein. Nordderby gewonnen, Siegeszug fortgesetzt. Trotzdem der Blick auf die Umstände. Es war lange eine offene Partie, in der St. Pauli zunächst Probleme hatte gegen die kompakte Kogge. Eine gute Phase im ersten Durchgang nutzen die Hausherren zur Führung, die Rostock vor der Pause eigentlich hätte ausgleichen müssen, doch zwei Hochkaräter wurden vergeben. So musste Hansa im zweiten Durchgang mehr fürs Spiel machen, zeigte Bemühen, blieb im Abschluss aber glücklos. Das Momentum gehört nun mal der anderen Mannschaft.
Van Drongelen hat hinterher was zu meckern, das gefällt Referee Brand überhaupt nicht. Auch der Hansa-Verteidiger sieht Gelb.
Saliakas geht übermotiviert in den Zweikampf mit Schumacher, kommt viel zu spät. Die Gelbe hingegen kommt genau rechtzeitig.
Geht noch was für Rostock? Seit Minuten pendelt der Ball durch die Reihen, aber St. Pauli stoppt sämtliche Ansätze vor dem Strafraum. Es riecht nach Heimsieg. Oder fällt der Kogge noch was ein?
Ananou setzt sich auf den Boden, er scheint muskuläre Probleme zu haben. Da deutet sich ein Wechsel an.
St. Pauli mal wieder im Vorwärtsgang. Auf links kann Paqarada ein paar Meter gehen, die weite Flanke findet am entfernten Fünfereck Saliakas. Der steht gut zum Ball, nimmt ihn direkt - doch sein Aufsetzer wird noch abgefälscht und geht am Tor vorbei. Ecke gibts trotzdem nicht, da lag Referee Brand gerade daneben.
Die folgende Ecke bringt nichts ein, St. Pauli befreit sich über Afolayan - und dann kommt Ingelsson angerauscht. Der Hansa-Joker räumt den Gegenspieler ab und sieht Gelb.
Fast der Ausgleich! Da hat Schröter auf rechts mal Platz, zieht an die Grundlinie und legt in die Mitte. Verhoek aus zehn Metern aufs rechte Eck - Vasilj fährt den Fuß aus! Glück für St. Pauli.
Zumindest erhöht Hansa nun den Druck. Oder zieht St. Pauli sich einfach zurück? Wählen Sie selbst, in jedem Fall spielt sich inzwischen fast alles in der Nähe des Hamburger Strafraums ab.
Die Schlussviertelstunde steht an. Und Hansa braucht allmählich Antworten. Oder Ansätze, lieber ein Schritt nach dem anderen. Denn was offensiv gelingt, ist mehr als dürftig. Da grenzt Ingelssons Versuch aus 25 Metern fast an Verzweiflung. Geht auch weit drüber.
Oha, plötzlich ein hübscher Angriff. St. Pauli kann im Zentrum aufbauen, Hansa zieht sich zurück. Irvine mit dem Pass in die Strafraummitte auf Otto, der im ersten Kontakt mit der Hacke für Hartel ablegt. Der bekommt dann keinen Druck hinter die Kugel, Kolke packt sicher zu.
Nicht nur die Gäste-Fans haben ihr Pulver vor Wiederanpfiff verschossen. Auch die Angreifer beider Seiten haben in Durchgang zwei Ladehemmung. Liegt daran, dass St. Pauli nicht mehr muss - und Hansa heute kaum kann. Weiterhin viel Stückwerk im Mittelfeld.
Und ebenso Gelb für Verhoek, der danach ziemlich wütend ist. Aber Rot war das niemals, war noch ein Verteidiger in der Nähe.
Es läuft ein Konter der Hansa, da geht Mets mit einem Foul an Pröger dazwischen. Gelb für das taktische Vergehen.
Ballbesitz hätte Rostock ja genug, 65 Prozent im zweiten Durchgang. Aber wie Sie bereits wissen, ohne Raumgewinn hilft das wenig. Das wirkt alles ziemlich ideenlos.
Den folgenden Freistoß übernimmt Saliakas. Der Rechtsfuß serviert aus dem rechten Halbraum ins Getümmel - findet aber keinen Mitspieler.
Schumacher räumt Daschner ab, da passte das Timing nicht. Dafür sieht der Rostocker die erste Gelbe Karte der Partie.
Müssen wir im Auge behalten, aber es scheint, als übernähme Hansa hier die Kontrolle. Die Stafetten sind lang, St. Pauli hat wenig dagegen. Nur die Sache mit dem Raumgewinn bliebe da noch.
Jetzt meldet sich St. Pauli im zweiten Durchgang an. Die Kugel wandert zentral an die Box zu Irvine, der sich aufdrehen und abschließen kann. Beim Versuch aus 18 Metern fehlt aber ein gutes Stück, die Kugel fliegt weit rechts vorbei. Sieht Kolke früh.
Trotzdem interessant, wohin sich die Partie entwickelt. Hansa mit dem klaren Plan, der da lautet Ballbesitz. St. Pauli ist dabei, das Spiel gegen den Ball zu sortieren.
Ansonsten ist der Start erneut holprig. Nur dass diesmal Hansa etwas mehr Initiative zeigt und zunächst den Takt vorgibt. Wird nicht jeder Ton getroffen.
Verhoek holt im linken Halbraum einen Freistoß raus. Schmuacher übernimmt, bringt die Kugel halbhoch rein - da hat St. Pauli keine Mühe.
Zum Wiederbeginn steht bei Hansa viel frisches Personal bereit. Duljevic wird durch Fröling ersetzt ...
Nach einigen Minuten scheint das Pulver verschossen zu sein. Der Rauch lichtet sich, auch der Rasen dürfte allmählich von sämtlichen Rakten und Böllern befreit sein.
Der Wiederanpfiff verzögert sich, weil im Hansa-Block Pyros und Raketen gezündet werden. Dunkle Rauchschwaden über dem Rasen.
Die einminütige Nachspielzeit hatte es in sich! Zuvor hatte St. Pauli in einer umkämpften Partie große Mühe, erzielte in starken 15 Minuten aber die Führung und schnupperte sogar am 2:0. Doch kurz vor der Pause hatte Hansa nach Eckstößen gleich zwei Hochkaräter. Verhoeck und - noch viel gefährlicher - Roßbach vergaben allerdings aus besten Positionen. So hat die knappe Führung von St. Pauli Bestand.
Irre! Wie viele Großchancen braucht Hansa noch? Diesmal kommt die Ecke von links, im Fünfer fällt die Kugel etwas glücklich vor die Füße von Roßbach - und der zimmert sie aus kurzer Distanz tatsächlich noch drüber! Glück für St. Pauli.
Fast der Ausgleich! Wieder Ecke von rechts, Verhoek läuft am Fünfer in Position und hält den Kopf hin - Aufsetzer und an die Latte!
Puh, da hat Hansa die erste Ecke - und die wird gleich gefährlich! Von links fliegt der Ball an den Elfmeterpunkt, Fröde mit einem präzisen Kopfball aufs rechte Eck - Vasilj pariert zum nächsten Eckstoß.
Vor der Pause schnürt St. Pauli den Gast am Strafraum fest. Zwei Ecken in kurzer Folge, beide Male hat Hansa aber die Lufthoheit.
Freistoß für St. Pauli, 25 Meter halblinks. Paqarada mit Gefühl ans entfernte Fünfereck, Smith legt im ersten Kontakt nach innen - Hansa bekommt die Nummer entschärft.
Nächste Szene der Hausherren: Saliakas auf der rechten Bahn, Kopf hoch, Flanke Richtung zweiter Pfosten - Daschner läuft dann allerdings etwas zu spät ein.
Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass ein Pfostenschuss allein nicht reicht. Bei Rostock stehen weder Ecken noch Flanken in den Büchern. Das ist sehr dünn.
Ist jetzt noch nicht die Zeit dafür, aber Hansa wird mit dem Pfostenschuss hadern. Hätte das Spiel natürlich in andere Bahnen gelenkt. So scheint St. Pauli nun auf bestem Weg zu sein.
Seit dem 1:0 ist das Spiel wie ausgetauscht. Hansa hat gerade alle Hände voll zu tun, St. Pauli gibt ordentlich Gas - und kommt über links nach vorne. Afolayan flankt an den ersten Pfosten, wo van Drongelen auf Kosten einer Ecke klärt. Die bringt dann nichts ein.
So ist das mit den "Teams der Stunde". Passiert lange nichts - und plötzlich führen sie fast mit 2:0. Angekündigt hatte sich das nicht, bis dahin tat sich die Heimelf eigentlich ziemlich schwer.
Beinahe das 2:0! Aussetzer von Keeper Kolke, spielt den Ball direkt in die Beine von Afolayan. Der geht ein paar Meter links in die Box, legt nach innen auf Daschner. Den herauseilenden Kolke lässt Daschner aussteigen, aber dann steht er nicht mehr optimal zum Ball, der Schuss wird geblockt. Der zweite Versuch von Afolayan fliegt ans Außennetz.
Tooor! FC ST. PAULI - Hansa Rostock 1:0. So einfach kann Fußball sein. St. Pauli baut im Zentrum auf, Hartel leitet ein und legt halblinks am Strafraum zu Afolayan. Der wird nicht richtig attackiert, legt sich die Kugel zurecht und flankt gefühlvoll vors Tor. Dort läuft Irvine optimal ein und nickt die Kugel ins linke Eck. Hansa zu keiner Zeit nah genug am Mann.
Hansa bekommt das letzte Drittel abgeriegelt. Da gibts im Grunde kein Durchkommen für die Heimelf. Außer sie probiert es wie eben mit einer Seitenverlagerung. Aber auf kurzem und flachem Weg wird es schwer. Da steht immer einer im Weg.
Da ist mal eine Idee bei St. Pauli. Im rechten Halbfeld zieht Saliakas nach innen, serviert links in den Strafraum auf Paqarada, der sofort nach innen legt. Dort steht Malone allerdings richtig und klärt.
Seit einiger Zeit beharken sich die Teams im Mittelfeld. Dass es Malones weiter Einwurf in die Box, abgefangen von Vasilj, in den Ticker schafft, verrät Ihnen eine ganze Menge.
Die Partie ist alt genug, nun lohnt sich der Blick auf die Daten. Das spielerische Übergewicht der Kiezkicker ist groß (69 Prozent Ballbesitz). Die beste - und zugleich einzige - Torchance geht allerdings aufs Konto der Kogge. Und die hatte es ja in sich, wie Pröger und der Pfosten zu berichten wissen.
Nun erstmals St. Pauli. Aus dem Zentrum wandert der Ball ans linke Strafraumeck zu Afolayan. Der Flügelspieler hat dann Platz und wohl auch zu viel Zeit zum Nachdenken. Torschuss? Flanke? Wird am Ende eine Mischung. Und Kolke bedankt sich.
Dickes Ding für Hansa! Hartel lässt sich rechts am Strafraum die Kugel abluchsen, die Gäste schalten schnell, Pröger zieht nach innen und visiert das lange Eck an - Pfosten! Keeper Vasilj war da noch mit den Fingerspitzen dran.
Kurz ausgeführte Variante auf der rechten Seite, die Flanke findet im Rückraum allerdings keinen Abnehmer. Van Drongelen klärt für Hansa.
Der nächste ruhende Ball für St. Pauli. Linker Halbraum, wieder Paqarada, diesmal besser. Mit Schnitt an den langen Pfosten, Fröde klärt zur Ecke.
... Paqarada bringt den Ball halbhoch in den Strafraum. Ungefährlicher hätte der nicht kommen können, Ananou ist derjenige welche.
Gibts die erste Chance nach einem Standard? Afolayan legt sich die Kugel auf links an Malone vorbei, der zum Foul greift. Freistoß für die Kiezkicker links neben der Box ...
Hansa läuft etwas höher an, St. Pauli spielt sich durch die Mitte. Irvine sieht halblinks Afolayan in die Tiefe startet, doch der Pause bleibt an Malone hängen.
Entscheidend wird sein, was Medic, Smith und Mets mit der Kugel anfangen. Die Innenverteidiger von St. Pauli können in aller Ruhe aufbauen.
Sortieren wir mal: St. Pauli übernimmt das Kommando, Hansa staffelt sich in der eigenen Hälfte, kein frühes Anlaufen. Überraschung? Fehlanzeige.
Für die Kiezkicker ist es eine historische Partie. Als erster Verein erreicht St. Pauli die Marke von 900 Spielen bzw. 450 Heimspielen in der eingleisigen 2. Liga.
Wenig Hoffnung macht den Hansa-Fans aber die Statistik: Die Kogge hat die vergangenen fünf Zweitliga-Gastspiele am Millerntor allesamt verloren. Bei keinem anderen Team setzte es im Unterhaus mehr Pleiten in Folge. Mit anderen Vorzeichen gilt das auch für St. Pauli.
Hansa hingegen verlor drei der letzten vier Spiele. Die Kogge hat als Tabellen-13. aktuell vier Punkte Puffer auf den Relegationsrang. Da sind die Abstiegssorgen nicht wegzudenken, doch heute wittert Hansa eine Chance. Sandhausen, Regensburg und Braunschweig haben allesamt verloren, auch Bielefeld (gegen Heidenheim) und Magdeburg (in Hannover) werden die Punkte nicht im Vorbeigehen holen. Da käme ein Coup gegen St. Pauli gerade recht.
Nordderby am Millerntor: St. Pauli empfängt Hansa Rostock. In der Tabelle trennen die Teams nur fünf Punkte, in der Formtabelle sind es gefühlt Welten. Die Kiezkicker haben unter Fabian Hürzeler alle vier Spiele gewonnen und nur ein Gegentor kassiert. Kein Trainer ist am Millerntor je besser gestartet.
Ein Wechsel bei Rostock nach dem 0:1 gegen Darmstadt. Angreifer Verhoek kehrt in die Startelf zurück, Ingelsson weicht auf die Bank.
So beginnt Hansa Rostock (3-4-3): Kolke - Malone, van Drongelen, Roßbach - Ananou, Fröde, Dressel, Schumacher - Pröger, Verhoek, Duljevic.
St. Pauli besiegte zuletzt Magdeburg mit 2:1. Im Vergleich dazu nimmt Trainer Fabian Hürzeler an seinem 30. Geburtstag zwei Wechsel vor: Smith und Saliakas spielen anstelle von Fazliji und Wieckhoff (beide Bank).