Bundesliga
1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg. Bundesliga.
15:30, Uhr, Samstag, 10.02.2024.
An der Alten ForstereiZuschauer: Zuschauer22.000.
Für heute verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche noch ein schönes Wochenende. Mit Spitzenfußball aus der Bundesliga geht es bei uns in Kürze wieder weiter, wenn um 18:30 Uhr der langersehnte Meister-Gipfel zwischen Leverkusen und den Bayern steigt. Bis dann!
Ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nächste Woche wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während die Berliner am Samstagnachmittag bei der TSG Hoffenheim in Sinsheim zu Gast sind, empfängt Wolfsburg parallel den BVB in der heimischen Volkswagen Arena.
Durch den wichtigen Dreier kann sich Union im Tabellenkeller etwas Luft verschaffen und liegt jetzt wieder sechs Punkte vor dem Relegationsrang, wobei Köln erst morgen im Einsatz ist. Wolfsburg bleibt derweil auch im sechsten Spiel in Folge sieglos und liegt nur noch zwei Zähler vor Union - vom internationalen Geschäft dürfte in Niedersachen wohl niemand mehr träumen.
Ein denkwürdiger Nachmittag, an dem im ersten Durchgang nicht nur der Fußball im Vordergrund stand, findet kurz nach 18:00 Uhr nach zahlreichen Spielunterbrechungen und einer einen eher glücklichen Sieger mit den Eisernen. Nach dem entscheidenden Treffer durch Doekhi kurz vor der Halbzeit waren die Wölfe im zweiten Durchgang lange Zeit spielbestimmend und vergaben einige ordentliche Möglichkeiten auf den Ausgleich. Weil die Niedersachsen den Druck in der Schlussphase jedoch nicht aufrechterhalten konnten, verteidigte Union die Führung leidenschaftlich und aktiv, wodurch am Ende trotz der besseren Chancen für Wolfsburg ein hart umkämpfter Arbeitssieg auf spielerisch mäßigem Niveau steht.
So ist es - Union gewinnt 1:0!
Und der ist nicht ungefährlich! Von rechts getreten kommt der Ball am zweiten Pfosten runter, wo sich Lacroix hochschraubt, jedoch nicht genügend Druck hinter die Kugel bekommt und dann auch noch zentral in die Arme von Rönnow köpft - das dürfte es gewesen sein.
Im Anschluss an den kurz ausgeführten Eckstoß visiert Baku halbrechts im Sechzehner das kurze Eck an, Jaeckel fälscht zum nächsten Eckball ab.
Pervan stößt noch vor der Ausführung des Eckballs einen Gegenspieler im Sechzehner um und sieht Gelb.
Rechts vor der Grundlinie ist Diogo Leite nochmal mit einem starken Tackling gegen Baku zur Stelle. Wolfsburg bleibt jedoch dran und holt nochmal einen Eckball von der rechten Seite heraus - Pervan ist mit vorne.
Zwei Minuten bleiben den Niedersachsen noch, die jetzt natürlich nochmal alles nach vorne werfen - bislang ohne Ertrag.
Khedira klärt vor dem eigenen Sechzehner mit einem weiten Befreiungsschlag, Arnold kommt dabei zu spät und räumt seinen Gegenspieler ab - Gelb!
Derweil gibt es hier noch fünf Minuten obendrauf. Union bleibt aktiv, Wolfsburg kommt nicht mehr entscheidend vor der Gehäuse der Eisernen - jetzt bräuchte es hier schon den Lucky Punch.
Nachdem die Alte Försterei ihren Ruf als echte Festung aus Union-Sicht bereits verloren zu haben schien, ließen die Eisernen ihre einstige Heimstärke zuletzt also mit drei Heimdreiern in Folge aufblitzen. Vier Heimsiege am Stück holte Union im Übrigen erst einmal in der Bundesliga - in ihrer Premierensaison 2019/20.
Natürlich nimmt sich Kapitän Arnold der Sache an, bleibt jedoch an der Mauer der Eisernen hängen, in der Jaeckel die Kugel mit dem Rücken zur Ecke blockt, die in der Folge nichts einbringt.
Die Gäste bleiben in dieser Szene jedoch dran und holen nach Foulspiel von Roussillon an Baku einen gefährlichen Freistoß aus rund 20 Metern leicht halbrechter Position heraus. Rousillion sieht für das zu harte Einsteigen zudem Gelb.
Jetzt aber eine dynamische Sequenz, in der Wind rechts im Strafraum innerhalb weniger Sekunden gleich dreimal vor der Grundlinie nach innen flanken darf. Der erste Versuch ist dabei noch der gefährlichste, Rönnow ist am zweiten Pfosten jedoch zur Stelle und wischt den Ball im Fünfer zur Seite weg.
Die Gäste geben sich noch längst nicht geschlagen, doch kriegt man in der Hälfte der Unioner einfach nicht mehr den nötigen Druck aufgebaut. Union bleibt aktiv und lässt sich erst gar nicht nach hinten drängen. Von einer Schlussoffensive der Mannschaft von Niko Kovac kann bislang nicht die Rede sein.
Auch Gosens hat vorzeitig Feierabend. Roussillon soll dabei helfen, den Sieg nun abzusichern.
Bei den Berlinern kommt zunächst Jaeckel für Kral.
Zudem muss Rogerio weichen, Amin Sarr übernimmt positionsgetreu.
Jetzt wird wieder munter getauscht - jeweils ein Doppelwechsel, bei dem die Gäste den Anfang machen: Gerhardt kommt zunächst für Svanberg.
Sinnbildlich dafür steht just in diesem Moment eine Offensivaktion der Gäste, bei der die Wölfe im letzten Drittel zunächst zweimal die falsche Entscheidung treffen. Maehlen lässt seinen Gegenspieler rechts im Strafraum aber nochmal schön aussteigen und hebt die Kugel anschließend an den zweiten Pfosten. Unzureichend klärt Kral den Ball an die Sechzehnergrenze, wo Svanberg aus zentraler Position abziehen will, dabei jedoch ausrutscht und die Schusschance verschenkt.
Nach der zwischenzeitlichen Drangphase hat der VfL seine Offensivlinie ein Stückweit verloren. Spätestens jetzt ist das Spiel wieder völlig ausgeglichen und weitestgehend unspektakulär, was den Eisernen natürlich zugutekommt. Wolfsburg zeigt sich gewillt, allzu viel springt dabei in den letzten Minuten jedoch nicht heraus.
Eine Viertelstunde vor Ende bleibt also festzuhalten, dass Wolfsburg im zweiten Durchgang die deutlich aktivere und spielbestimmende Mannschaft bleibt. Dennoch ist es nicht so, als würden die Wölfe hier zwingend auf den Ausgleichstreffer drücken. Stattdessen können die Köpenicker das Spiel in dieser Phase wieder zunehmend ins Mittelfeld verlagern und halten den Gegner jetzt wieder weit vom eigenen Tor fern.
Auch die rechte Außenbahn wird neu besetzt: Majer raus, Baku rein.
Jetzt wechselt auch der andere Kroate auf der Gegenseite doppelt: Paredes wird auf dem linken Flügel durch Cerny ersetzt.
Die beiden kroatischen Trainer verbindet im Übrigen eine besondere gemeinsame Vergangenheit: Bjelica und Kovac, beide 52 Jahre alt, spielten einst in der kroatischen Nationalmannschaft zusammen - zuletzt bei der EM 2004, als die Kroaten unter anderen Frankreich ein 2:2-Remis abtrotzten.
Bjelica wechselt nochmal und bringt in der Offensive Kaufmann für den ausgelaugten Hollerbach.
Wenngleich die Rückkehr von Kevin Behrens an die Alte Försterei übergeordnet steht, so feiern heute auf der Gegenseite gleich drei Unioner in Person von Knoche, Roussillon und Jaeckel ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Gerade Knoche spielte 15 Jahre beim VfL, absolvierte dabei 183 Bundesliga-Einsätze und wurde 2015 mit den Wölfen Pokal-Sieger.
Nach einem Entlastungsangriff über die rechte Seite holen die Hausherren zumindest mal einen Eckball heraus, der in der Folge jedoch nichts einbringt. Stattdessen fangen die Gäste den Ball ab und suchen sofort wieder den Weg nach vorne.
Inzwischen muss man festhalten, dass Wolfsburg hier bislang die deutlich besseren Chancen hatte, was sich auch in einem xG-Wert von 0,92 zu 0,4 zu Gunsten der Wölfe widerspiegelt. Union arbeitet inzwischen fast ausnahmslos gegen den Ball, während die Niedersachsen jetzt unermüdlich anlaufen.
Nächste gute Chance für Wolfsburg! Svanberg verlagert das Spiel auf die rechte Seite, wo Majer aus dem Halbfeld tief in den Sechzehner flankt. Mit dem Rücken zum Tor schraubt sich Wind zehn Meter vor dem Tor in leicht halbrechter Position hoch und verlängert mit dem Hinterkopf an den zweiten Pfosten, wo sich Rönnow lang machen muss und die Kugel um den linken Pfosten lenkt.
Rogerio steckt links vor dem Strafraum für Paredes durch, der im Sechzehner im Zweikampf gegen Kral zu Boden sinkt. Kral nimmt zwar die Hände minimal zur Hilfe, doch reicht das niemals für einen Elfmeter - Jöllenbeck lässt korrekterweise weiterspielen.
Zudem wird Volland durch Aaronson ersetzt.
Doppelwechsel jetzt bei den Eisernen: Laidouni kommt für Schäfer.
Das Hinspiel Mitte September entwickelte sich im Übrigen zu einer Partie auf spielerisch überschaubarem Niveau, in der die Treffer bereits in den ersten 30 Minuten fielen und die Wölfe am Ende mit 2:1 die Oberhand auf heimischem Untergrund behielten.
Wolfsburg bleibt auch im Anschluss dran und erhöht den Druck jetzt zunehmend. Die Eisernen werden in dieser Phase in der eigenen Hälfte zugeschnürt und sehnen sich nach Entlastung, wenngleich die Defensive bislang gut dagegenhält.
Dann aber doch die dicke Chance auf den Ausgleich - stark gespielt! Vor dem Sechzehner spielt Majer von halbrechts kurz quer auf Wind und sucht anschließend sofort den Weg in die Box. Wind spielt mit und steckt sofort wieder in den Strafraum auf den Kroaten durch, der das Leder kurz mitnimmt und seinen nachfolgenden Abschluss aus rund zwölf Metern zentraler Position und freier Schussbahn flach rechts neben den Pfosten setzt - Rönnow wäre chancenlos gewesen!
Der Führungstreffer der Eisernen scheint hingegen eine Art Brustlöser gewesen zu sein. Die Wölfe haben den Faden hier ein wenig verloren, wohingegen Union jetzt deutlich bissigier wirkt.
Ansonsten erleben wir einen ruhigen Beginn in dieser zweiten Hälfte, in der die Wölfe zunehmend das Risiko erhöhen werden müssen. Ein kurzer Blick auf die Zahlen dieses Spiels: 8:7 Torschüsse sowie 54 Prozent Ballbesitz zu Gunsten der Wölfe, zudem auch 58 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Dennoch wussten die Niedersachsen ihre leichten Feldvorteile im ersten Durchgang nicht auszunutzen und laufen jetzt einem Rückstand hinterher.
Zumindest in einer Statistik gehört Union in dieser Saison ligaweit noch zu den Besten: Neun Tore mit dem Kopf werden schließlich nur von den Bayern und deren 13 überboten. Das Ganze geht also auch ohne Behrens!
Das geht ja gut los! Nach einer Volland-Freißstoßflanke aus dem linken Halbfeld klärt Lacroix im Sechzehner vor die Füße von Doekhi, der sofort auf Tousart weiterleitet. In zentraler Position zieht der Franzose neun Meter vor dem Tor aus der Drehung ab, Zesiger wirft sich dazwischen und fälscht in höchster Not zur Ecke ab, die in der Folge nichts einbringt.
Es geht wieder weiter - Jöllenbeck gibt die Partie wieder frei.
Jenz bleibt nach seiner Platzwunde am Kopf in der Kabine - Zesiger wirkt stattdessen in der Innenverteidigung der Wölfe nun mit.
Um 15:30 Uhr angepfiffen, rund eineinhalb Stunden später geht die erste Hälfte also zu Ende. Ohnehin stand nach den Fanprotesten gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL inklusive mehreren Unterbrechungen lange Zeit nicht fest, ob die Partie überhaupt fortgesetzt werden kann. Nun aber zum sportlichen: Das Geschehen bislang weitestgehend ausgeglichen und hauptsächlich zwischen den Strafräumen stattfindend. In vereinzelnden Drangphasen hatten die Wölfe sogar die besseren Chancen, kurz vor der Halbzeit ging Union nach einem Eckball jedoch in Führung.
Kurz darauf ist dann tatsächlich mal Halbzeit - Union führt 1:0!
Nach dem Gegentreffer beschweren sich Kovac und auch Jenz lautstark an der Seitenlinie. Jenz wollte bereits vor Ausführung des Eckballs wieder zurück aufs Feld, Jöllenbeck hatte das aber nicht zugelassen. Wenig überraschend also, dass Doekhi bei seinem zweiten Saisontor so frei zum Kopfball kommen konnte. Kovac sieht zudem die Gelbe Karte.
Tooor! BERLIN - Wolfsburg 1:0. Jenz darf noch nicht zurück auf das Feld, stattdessen wird die Partie mit dem nachfolgenden Eckball fortgeführt, der zur Führung für Union führt! Volland zieht die Hereingabe von links vom Tor weg in die Box, wo Doekhi zehn Meter vor dem Tor in zentraler Position völlig unbedrängt hochsteigen darf und wuchtig links einköpft - keine Chance für Pervan.
Vorlage Kevin Volland
Die blutende Wunde von Jenz muss zunächst gestillt werden. Der Innenverteidiger wird zunächst vom Feld geschickt - die Berliner jetzt somit in Überzahl.
Jetzt blutet der Nächste: Union verlagert das Spiel im zentralen Halbfeld über Khedira auf die linke Seite, wo Gosens kurz vor dem Sechzehner in die Box flankt. Auf Höhe des Elfmeterpunktes kann Jenz per Kopf gegen Schäfer zur Ecke klären, muss dabei aber auch einen unglücklichen Treffer einstecken, weil nunmal beide Akteure mit dem Kopf zum Ball gehen.
Gute Freistoßmöglichkeit für die Wölfe, die jetzt wieder die aktivere Mannschaft sind: Majer und Svanberg stehen kurz vor der linken Sechzehnergrenze bereit. Der Schwede zieht das Spielgerät anschließend scharf und halbhoch an den zweiten Pfosten, wo aber kein Mitspieler bereitsteht - Berlin kann klären.
Im Anschluss an die nachfolgende Ecke kommt die Kugel nochmal in den Rückraum auf Arnold, der auf Höhe des Sechzehners sofort mit links aus der Drehung abzieht. Khedira steht in der Schussbahn und blockt mit dem Rücken zum nächsten Eckstoß ab, der von links getreten dann sichere Beute für Rönnow ist.
Nicht ungefährlich: Eine Arnold-Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld findet halbrechts an der Fünfergrenze Lacroix, der nochmal mit dem Kopf in die Mitte querlegt. Aus Sicht der Hausherren ist jedoch Knoche zur Stelle und klärt per Kopfball zur Ecke.
Mal wieder die Wölfe aus Niedersachsen in der Vorwärtsbewegung: Majer flankt aus dem rechten Halbfeld weit und hoch mit links an den zweiten Pfosten, das Spielgerät rutscht dem Kroaten jedoch etwas vom Fuß und landet somit unberührt im Aus - Abstoß.
Die Unioner tanken sich rechts im Sechzehner irgendwie durch und verlieren dann doch die Kugel, woraufhin Jenz selbige aber direkt vor die Füße von Hollerbach "klärt". Hollerbach zieht halbrechts in der Box ab, trifft das Leder jedoch nicht sauber und verzieht somit völlig - rechts vorbei.
Inzwischen ist die Partie aber wieder etwas abgeflacht - etwas sinnbildlich ist da schon dieser lange Ball tief aus der VfL-Hälfte, für den im letzten Drittel weit und breit nicht ansatzweise ein Abnehmer bereitsteht und die Kugel folglich ins Toraus kullert.
Etwas bezeichnend für die Offensivschwäche der Eisernen: Neben Top-Torschütze Gosens und seinen beachtlichen fünf Saisontoren als linker Schienenspieler, ist Benedict Hollerbach der einzige Spieler im aktuellen Kader mit mindestens drei Treffern in der bisherigen Bundesligasaison.
Aufregung im VfL-Strafraum: Leite leitet einen Ball auf Sechzehnerhöhe mit dem Kopf auf Volland weiter, der anschließend mit ganz viel Körpereinsatz von Lacroix vom Ball getrennt wird und zu Fall kommt. Jöllenbeck hat jedoch bereits im Vorfeld ein Offensivfoul der Eisernen gesehen und pfeift die Situation zurück.
Gosens steckt im linken Halbfeld auf Schäfer durch, der links im Sechzehner von Svanberg zur Ecke abgeblockt wird. Union wirkt jetzt wieder etwas entschlossener und bleibt aktiv. Der Eckstoß bringt derweil nichts ein.
Volland wird rechts zwischen Seitenlinie und Sechzehnergrenze geschickt, hat unter Bedrängnis dabei sofort den Blick für das Zentrum und flankt flach an den zweiten Pfosten. Gosens kommt auf Höhe des linken Fünferecks von hinten eingelaufen, rutscht in den Ball, kann diesen aber nicht entscheidend kontrollieren - vorbei.
Der Ball rollt wieder - mal sehen, wie lange. Derweil wird die Nachspielzeit angezeigt: Schlappe 21 Minuten.
Klare Ansage vom Stadionsprecher: Das Spiel steht kurz vor einem Abbruch. Jöllenbeck wird gleich den allerletzten Versuch unternehmen, das Spiel hier noch einmal nachhaltig fortzusetzen.
Ja Wahnsinn: Jetzt fliegen Tennisbälle aus der Kurve der Gästefans. Jöllenbeck muss das Geschehen daraufhin wieder unterbrechen - auf ein Neues.
Wie bereits zu Beginn der Partie, machen die Wölfe nach Wiederaufnahme des Spiels jede Menge Druck. Maehle kommt über die rechte Seite und flankt flach nach innen. Im Sechzehner ist Kral zur Stelle und kann in höchster Not klären.
Wahnsinn - kaum läuft die Partie, da geht der VfL um ein Haar in Führung! Einen langen Diagonalball verlängert Behrens in zentraler Position auf Höhe des Sechzehners herrlich und direkt links in den Strafraum auf Wind, der daraufhin aus spitzem Winkel alleine vor Rönnow auftaucht. Aus kürzester Position bleibt der Keeper jedoch Sieger, macht den Winkel gut zu und pariert am linken Pfosten mit dem Gesicht.
So, jetzt aber: Nach einer Unterbrechung von knapp über einer halben Stunde wird die Partie in der 39. Minute wieder fortgesetzt.
Derweil gibt es jetzt die offizielle Ansage, dass man in fünf Minuten einen neuen Versuch wagen wird. Just in diesem Moment holt Jöllenbeck die Mannschaften aus den Katakomben, die sich zunächst einmal wieder warmmachen werden - die Kurve der Berliner scheint derweil zu ruhen, es dürfte also tatsächlich gleich wieder weitergehen.
Noch deutet nichts darauf hin, dass es hier gleich wieder weitergehen würde. Die Mannschaften samt Schiedsrichtergespann befinden sich weiterhin in den Katakomben.
Auch schon fast obligatorisch: Fanvertreter machen sich auf den Weg in die Kurve der Köpenicker und suchen mit sorgevollen Mienen den Diskurs mit den Heimfans - droht heute womöglich der erste Spielabbruch im Rahmen der Proteste gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL?
Von wegen: Jöllenbeck setzt die Partie fort, da dauert es keine fünf Sekunden bis wieder eine Handvoll gelber Filzkugeln geworfen werden. Jetzt hat auch der bis hierhin so geduldige Schiedsrichter keine Lust mehr und schickt die Mannschaften nach rund zwölf Minuten in die Kabinen.
Derweil kehren die Akteure wieder auf das Spielfeld zurück. Jöllenbeck will die Partie wieder freigeben, noch werden aber vereinzelt Tennisbälle auf den Berliner Rasen geworfen - ein Ende scheint aber zumindest in Sicht. Jöllenbeck wartet geduldig ab.
Weil nun auch zahlreiche Banner im Bereich der Heimfans hinter dem Tor von Rönnow präsentiert werden, schickt Jöllenbeck die Mannschaften zunächst an die Seitenlinie, wenngleich noch nicht in die Kabinen.
Unverändertes Bild in Berlin: Immer wieder werden vereinzelt Tennisbälle von den Rängen der Heimfans auf das Spielfeld geworfen. Während sich beide Mannschaften mit Passübungen warmhalten, ist die Partie seit inzwischen sechs Minuten unterbrochen.
Zum insgesamt 13. Mal treffen Union und die Gäste aus Niedersachsen heute aufeinander - erstmals 1992 im Rahmen der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Im direkten Vergleich liegen die Wölfe mit bislang sechs Siegen vorne, dem gegenüber stehen drei Triumphe für die Eisernen. Zeit für derartige Statistiken, weil die Partie nach wie vor unterbrochen ist.
Jetzt fliegen dann doch die ersten Tennisbälle aufs Spielfeld. Allzu viele sind es bislang jedoch nicht - dennoch müssen auch die natürlich zunächst eingesammelt werden. Folglich muss Jöllenbeck die Partie erstmal unterbrechen.
Jetzt aber: Nach einer schnellen Umschaltsituation spielen sich die Wölfe über die rechte Seite vor. Maehle zieht nach Vorarbeit von Majer bis zur Grundlinie und wird mit seiner Flanke rechts im Strafraum zunächst abgeblockt, bekommt daraufhin aber gleich die zweite Chance und legt flach in den Rückraum zurück, wo Svanberg in zentraler Position abzieht, die Wölfe aber einen Fuß dazwischen kriegen und zur Ecke abfälschen, die in der Folge nichts einbringt.
Eine Flanke Majer-Flanke aus dem rechten Halbfeld wird immer länger und stellt Rönnow durchaus vor Probleme, der im Fünfer gegen Behrens erst im Nachfassen sicher zupacken kann.
Wenngleich die Partie inzwischen deutlich abgeflacht ist, bleibt Wolfsburg die etwas aktivere Mannschaft. Bereits im Vorfeld der Partie wagte VfL-Coach Kovac die Prognose, dass es "wohl kein Spiel mit fünf Toren" werden würde. Allzu weit hat sich Kovac damit wohl nicht aus dem Fenster gelehnt - selbst von einem ersten Treffer scheinen wir nach der frühen Chance durch Wind inzwischen weit weg zu sein.
Auf Seiten der Gastgeber steht derweil Jonas Wind in diesen Tagen mehr denn je in der Pflicht. Nachdem der Angreifer einen absoluten Traumstart in die Saison erwischte und nach neun Spielen bereits acht Tore verzeichnen konnte, wartet der 25-Jährige inzwischen seit acht Partien auf seinen zehnten Saisontreffer. Im Hinspiel traf Wind im Übrigen zum frühen 1:0 für Wolfsburg.
Rogerio und Paredes können sich auf der linken Seite mal in eine Überzahlsituation spielen, die anschließende Hereingabe von Paredes klärt Doekhi anschließend aber per Kopf ins Seitenaus.
Nach der mutigen Anfangsphase der Wölfe ist das Spiel inzwischen ausgeglichen und findet in dieser Phase nahezu ausnahmslos zwischen den Strafräumen statt. Union verteidigt nun etwas höher, Wolfsburg tut sich damit etwas schwer.
Im Übrigen haben bislang keine Tennisbälle oder andere Gegenstände den Weg auf den Berliner Rasen gefunden. Eine Unterbrechung ist und somit erspart geblieben - stattdessen unterstützen die Eisernen ihre Mannschaft jetzt lautstark.
Während sich die Zuschauer erstmals mit lauten Sprechchören, gerichtet an den DFB, zu Wort melden, stehen Majer und Schäfer inzwischen wieder mit dicken Kopfverbänden und neuen Trikots an der Seitenlinie. Für beide Spieler kann es glücklicherweise wieder weitergehen.
Unglückliche Aktion: Im Kampf um den Ball krachen Majer und Schäfer im Luftduell voll mit den Köpfen zusammen. Sofort müssen beide Akteure mit jeweils blutenden Platzwunden auf dem Platz liegend behandelt werden.
Auch heute wird in Berlin zunächst stillschweigend gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL protestiert. Kurz vor Ablauf der Anfangsviertelstunde können wir uns vermutlich schon jetzt auf eine bevorstehende Unterbrechung einstellen.
Jetzt melden sich auch die Eisernen erstmals in der Offensive an! Kral flankt vom rechten Sechzehnereck in die Mitte, wo der Ball in den Rückraum vor die Füße von Tousart geköpft wird. Zentral im Strafraum leitet Tousart dann sofort links auf Volland weiter, der seinen Abschluss aus etwas spitzem Winkel jedoch deutlich verzieht - links vorbei.
So kommt die erste Großchance für den VfL jetzt nicht von ungefähr! Einen langen Ball an den Sechzehner klärt Knoche nur unzureichend, sodass sich Majer die Kugel schnappt und versucht, rechts im Strafraum querzulegen. Knoche fälscht den Ball dabei vor die Füße von Wind ab, der auf Höhe des rechten Fünferecks direkt wuchtig abzieht, jedoch etwas zu zentral - Rönnow bleibt stabil und pariert.
Gegen den Ball verteidigen die Berliner derweil in einer tiefen Fünferkette und überlassen hier bislang den Wölfen die Spielkontrolle, die zu Beginn deutlich am Drücker sind und entschlossen offensiv ausgerichtet agieren. Union arbeitet nahezu ausschließlich gegen den Ball und hat hier noch nicht so recht den Zugriff auf dieses Spiel gefunden.
Und gleich nochmal Rogerio, der jetzt den ersten Abschluss in dieser Partie für Wolfsburg verzeichnen kann. Zentral vor dem Tor hat der Außenverteidiger etwas Platz und nutzt diesen für einen Abschluss aus der zweiten Reihe. Der zieht dann aber mehr als deutlich flach am rechten Pfosten vorbei - keine Gefahr für Rönnow.
Kurz darauf holt Rogerio auf der linken Seite den ersten Eckball für die Wölfe heraus, der in der Folge aber völlig verpufft - dennoch eine sehr aktive Anfangsphase der Gäste.
Gerade mal eine Minute ist gespielt, da liegt der erste Spieler auch schon auf dem Boden: Rogerio rutscht auf dem linken Flügel ohne Fremdeinwirkung unglücklich weg und verdreht sich dabei leicht das Knie. Kurz geschüttelt, kann es für den Brasilianer aber gleich wieder weitergehen.
Bestes Fußballwetter im frühlingshaften Berlin - der Ball rollt!
Geleitet wird die Partie von Matthias Jöllenbeck, der heute zu seinem achten Einsatz in der laufenden Bundesligasaison kommt. Unterstützt wird der 36-jährige Arzt dabei von Christof Günsch und Jonas Weickenmeier. Vierter Offizieller ist Florian Lechner, als Videoassistentin ist Timo Gerach im Einsatz.
Aller Sorgen ledig sind die Eisernen damit aber natürlich noch lange nicht, vor dem Spieltag liegt Union mit 18 Punkten auf Rang 15, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur drei Zähler. Eine Niederlage gegen Wolfsburg und es bliebe somit äußerst ungemütlich an der Alten Försterei. Stattdessen will man also mit dem vierten Heimdreier in Folge nachlegen und sich wieder ein wenig Luft im Tabellenkeller verschaffen.
Mit seinen alten Kollegen hat Behrens bereits eine Horrorserie hinter sich gelassen: In der Hinrunde war Union Berlin zeitweise elf Bundesligaspiele ohne Sieg, insgesamt warteten die Eisernen in dieser Phase satte 16 Pflichtspiele auf ein Erfolgserlebnis. Mittlerweile haben sich die Hauptstädter wieder stabilisiert und konnten zuletzt drei Heimsiege am Stück feiern.
Eine denkbar schwierige Aufgabe also für Wolfsburg - und das, wo der Blick nach vorne doch noch genügend Schwierigkeiten bereithält: Dortmund, Frankfurt, Stuttgart, Leverkusen - der VfL bekommt es an den nächsten Spieltagen mit vier der sechs besten Teams zu tun. Helfen soll dabei Neuzugang Kevin Behrens, für den es heute nur 13 Tage nach seinem letzten Spiel als Unioner zum Wiedersehen mit den alten Kollegen kommt.
Auch an der Alten Försterei ist die Bilanz der Wölfe in der Bundesliga gelinde gesagt ausbaufähig: Von vier Gastspielen bei Union wurden zwei verloren, zwei endeten immerhin remis - ganz zu schweigen vom Pokal-Aus in der vergangenen Saison. Ein Sieg bei den Eisernen wäre demnach ein neues Erlebnis für die Mannschaft von Niko Kovac. Und vermutlich die letzte Chance, die internationalen Tickets nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.
In der Landeshauptstadt erwartet uns heute ein Spiel der Negativserien: Zwar ist Wolfsburg seit vier Spielen ungeschlagen, zeitgleich aber auch seit fünf Partien ohne Sieg (4U, 1N) und gewann überhaupt nur eines der letzten acht Spiele: 1:0 gegen Schlusslicht Darmstadt. Das war auch der einzige Auswärtssieg in den vergangenen neun Ligaspielen, bei sechs Niederlagen. Mit nur 23 Punkten rangiert der VfL vor dem Spieltag auf Rang 11 - zu wenig für die Erwartungen der Niedersachsen, Rang 6 liegt bereits acht Punkte entfernt.
Im Vergleich zu den Gastgebern reisen die Wölfe mit den deutlich frischeren Beinen an, nachdem man in der Vorwoche beim 2:2 gegen Hoffenheim zweimal einen Rückstand ausglich. Niko Kovac tauscht heute auf vier Positionen: Im Tor fällt Stammtorhüter Casteels mit einer Rückenprellung aus, für ihn rückt Ersatzmann Pervan zwischen die Pfosten. Bornauw (gesundheitliche Beschwerden) sowie Vranckx (muskuläre Probleme) stehen ebenfalls nicht zur Verfügung und werden durch Lacroix und Svanberg ersetzt. Leistungsbedingt rückt zudem Majer in die Mannschaft, dafür sitzt Cerny zunächst auf der Bank. Auf der Liste der Langzeitverletzten stehen nach wie vor Patrick Wimmer, Lukas Nmecha sowie Tiago Tomas.
Auf Seiten der Gäste aus dem rund 230 Kilometer entfernten Wolfsburg soll es hingegen folgende Elf richten: Pervan - Maehle, Jenz, Lacroix, Rogerio - Arnold, Svanberg - Paredes, Wind, Majer - Behrens.
Im Rahmen ihrer englischen Woche waren die Eisernen bereits am Mittwochabend im Nachholspiel gegen Mainz gefordert und kamen in einem Kellerduell auf überschaubarem Niveau nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Im Vergleich dazu nimmt Trainer Nenad Bjelica nach abgesessener Sperre heute drei personelle Änderungen vor: Vogt und Haberer sahen in Mainz ihre jeweils fünfte Gelbe und werden durch Leite sowie Kral ersetzt. Zudem beginnt Tousart an Stelle von Laidouni. Durch die Sperre von Haberer, der in Mainz als Notlösung fungierte, rückt die rechte Außenbahn somit noch stärker in den Fokus. Schließlich stehen Juranovic (Muskelverletzung) und Kapitän Trimmel (Rotsperre) auch heute nicht zur Verfügung.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Schäfer, Khedira, Kral, Gosens - Tousart - Volland, Hollerbach.
Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des 21. Spieltages zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg.