Live-Kommentar

Das wars an dieser Stelle, das war der 10. Spieltag von LaLiga. Am Freitag wird der Spielbetrieb fortgesetzt. Vielen Dank für das Interesse und bis zum nächsten Mal! 

Und das rächt sich: Valencia rutscht tatsächlich ans Ende der Tabelle von LaLiga. Was für ein Drama für den einstigen Champions-League-Finalisten. UD Las Palmas gewinnt erstmals seit 23 Spielen wieder ein Meisterschaftsspiel, zieht nach Punkten gleich und ist jetzt Neunzehnter. Am 11. Spieltag erwarten die Insulaner den FC Girona zu Hause. Valencia muss dann zum FC Getafe reisen. 

Und was für ein verrückter Fußballabend das war, dafür reicht ein Blick ins Steno. 13 Gelbe Karten, eine Rote, eine gedrehte Führung, 25 Torschüsse, jede Menge Emotionen, Dramen und Geschichten. Das war LaLiga-Fußball at its best. Am Ende verliert Valencia ein völlig verrücktes Spiel, das nach den Eindrücken der ersten 30 Minuten niemals hätte verloren werden dürfen. Doch im durchgehenden Chaos des zweiten Durchgangs kombinierte sich Las Palmas zu zwei sehenswerten Treffern. Und Valencia ließ zwischenzeitlich den Ausgleich auf klägliche Art und Weise liegen. 

Und dann ist doch "schon" nach nur etwas über 99 Minuten Schluss. Las Palmas gewinnt!  

Bei der folgenden weiten Freistoßflanke steht ein Valencia-Spieler im Abseits. So muss Mamardashvili unverrichteter Dinge wieder zurück in sein Tor stampfen. 

Moleira sieht die 13. Gelbe Karte in diesem Spiel. Weil er Foulquier umcheckt. 

Und damit rein in den Sturmlauf. Zwei Hereingaben segeln schon mal Richtung Cillessen, beim zweiten gibt es den Eckball, bei dem stürmt Mamardashvili schon mit nach vorne. Doch Foulquier kann die zu hohe Hereingabe von Almeida nicht aufs Tor drücken und es gibt Einwurf auf der anderen Seite. 

Ein dramatischer VAR-Einsatz fehlt bei diesem Spektakel natürlich noch. Doch er bleibt erstmal aus. Dauert ein Minütchen, dann wird der Treffer offiziell anerkannt. Unklar, was genau da gecheckt wurde. Klar aber, dass sich die Nachspielzeit auf zehn Minuten erhöht hat. Das zeigt Gil Manzano mit allen abgestreckten Fingern an.

Toooor! FC VALENCIA - UD Las Palmas 2:3. Und tatsächlich kommt Valencia sogar noch zum Anschlusstreffer. Hier ist nichts unmöglich. Etwas stümperhaft verursacht Las Palmas einen Eckball. Der wird abgewehrt, die zweite Welle sitzt aber: Gaya hebt den Ball vom linken Strafraumeck ins Zentrum. Dort nickt der aufgerückte Tarrega ein. 

Vorlage José Luis Gayà Peña

Acht Minuten Nachspielzeit könnten bei ein paar Optimisten nochmal Hoffnungen schüren. 

Gute Chance nochmal für Foulquier. Strammer Schuss von rechts aus spitzem Winkel. Doch Cillessen hat sich hier längst zur unüberwindbaren Hürde gemausert. 

Denn es sind nur noch zwei Minuten regulär zu gehen. Dann wird wahrscheinlich Las Palmas' erster Meisterschaftssieg nach zuvor 23 sieglosen Spielen feststehen. Gegen wen die Truppe als letztes gewonnen haben, das können wir uns denken, passt ins Drehbuch. Und auch, dass die drittlängste Sieglos-Serie der Ligageschichte NICHT eingestellt wird, passt ins Bild. Das bleiben die 24 Spiele von Sporting Gijon zwischen Juni 1997 und Januar 1998, wer kann sich nicht erinnern ... 

Stecker raus, Valencia hat sich selbst geschlagen. Unglaublich, wie sich hier im zweiten Durchgang die Ereignisse überschlagen. Und wie das alles gegen den einst so großen FC Valencia läuft. Der gleich nach zehn Spieltagen das Schlusslicht von LaLiga bilden wird. 

Toooor! FC Valencia - UD LAS PALMAS 1:3. Was für eine Sequenz, was für ein Spiel. Das kann kein Drehbuschschreiber besser. Ausgerechnet Moleiro macht den Deckel drauf, wenige Sekunden nach seinem unglaublichen Fehler. Ballverlust von Valencia 40 Meter vor dem eigenen Tor. Direkt der tiefe Pass zu McBurnie links neben den Strafraum. Der legt wunderbar mit dem Außenrist ins Zentrum. Und Moleiros Direktabnahme mit der Innenseite schlägt unhaltbar unter dem Tordach ein.

Vorlage Oliver Robert McBurnie

Auweia, Valencia. Eine Szene, ein einziges Armutszeugnis, wie diese ganze Spielzeit. Eigentlich schenkt Las Palmas den Ausgleich her, weil Moleira von links an der Mittellinie (!) den Rückpass (!!) zu seinem Keeper spielen will, der direkt im Fuß von Duro landet. Der schafft es aber nicht, den Ball sauber zu Guerra querzulegen, der kann so gegen den schnellen Cillessen nicht einschieben. Guerra holt sich den Ball nochmal wieder, Cillessen muss links im Strafraum elfmetergefährdend zurückstecken. Doch Herzog klärt den schwachen Querpass ins Zentrum. 

Erstaunlich, dass hier noch Spieler auf dem Feld sind, die noch nicht verwarnt wurden. Javi Munoz wurde aber auch vorhin erst eingewechselt. Jetzt foult er taktisch und reiht sich ein. Nummer 12. 

Valencia macht nicht den Anschein, als dass da in Unterzahl noch eine Patrone im Lauf wäre. Da wäre so ein glücklicher Handelfmeter vorhin schon das richtige Mittel gewesen. 

Freunde des Fußballs, was für ein wunderbares Chaos. Wer hier den Überblick behält, Glückwunsch dazu. Jetzt springt Suarez der Ball links im Strafraum an den Arm. Das ganze Mestalla schreit nach einem Strafstoß. Bekommt ihn aber nicht. Und auch der VAR meldet sich nicht, was gerade noch so vertretbar ist. 

Zwischendurch zur Abwechslung nochmal eine Gelbe Karte. Suarez holt sie sich ab, weil er seinen Gegenspieler von hinten klammert. 

Zudem kommt Guerra für Gomez. 

Eine Zeigerumdrehung später auch die letzten zwei Wechsel bei Valencia: Thierry verlässt für Foulquier das Feld. 

Im gleichen Zug wird Herzog für Munoz eingewechselt. 

An dem Pfeifkonzert, das ihn auf seinem Weg zur Auswechselbank begleitet, ist Viti aufgrund seiner Zeitschinderei nicht unschuldig. Ramirez kommt für den verletzten Spieler neu aufs Feld. 

Viti hätte diese lange Unterbrechung und dieses Chaos natürlich nutzen können, um sich in Ruhe auswechseln zu lassen. Hat er aber natürlich nicht. Also sackt er erst jetzt, unmittelbar, nachdem das Spiel nach diesem hektischen Durcheinander wieder aufgenommen wurde, erneut zusammen. Es wird nicht weitergehen für den Schienenspieler. 

Doch am schlimmsten trifft es Pepelu. In der TV-Wiederholung wird deutlich, warum Kirian so zu Boden sackte: Pepelu hat ihm die Ohrfeige verpasst. Also darf Valencias Mittelfeldmann natürlich direkt duschen gehen, Platzverweis! Was für eine fürchterliche Kurzschlussreaktion. 

Kirian geht dann im Zuge der Rudelbildung auf Pepelu los, will den Ball haben und sackt dann etwas plötzlich zu Boden. Er sieht ebenso Gelb. 

Dann wird es unübersichtlich. Cardona steigt heftig gegen Gaya ein und löst so einen Tumult aus. Noch bevor Gil Manzano weitere Karten zückt, sieht Cardona erstmal Gelb für sein Foul an Valencias gerade erst zurückgekehrten Kapitän. 

Das sieht nicht gut aus bei Viti, der sich bei einer unglücklichen Abwehraktion vertritt und dann zu Boden sinkt. Ob da der Muskel zugemacht hat? Er spielt nach kurzer Pause erstmal weiter. 

Zudem verlässt Januzaj das Feld, der bei beiden Toren seine Füße entscheidend im Spiel hatte. McBurnie ist neu dabei. 

Zwei Wechsel gibt es zudem aufseiten der Gäste: Torschütze Fabio Silva macht Platz für Cardona. 

Wichtiger Moment für Valencia: Der lange verletzte Kapitän Jose Luis Gaya kehrt unter viel Applaus aufs Feld zurück. Es ist sein erster Saisoneinsatz, auch den spanischen EM-Triumph in Deutschland hat er verpasst. Abajas räumt das Feld. 

Wenn Valencia hier verliert, ist es das neue Tabellenschlusslicht. Nur mal so am Rande. Das Team mit dem sechsthöchsten Marktwert der gesamten Liga. Letzter. 

Guter Start von Lopez in dieses Spiel, schon sein zweiter offensiver Akzent. Von rechts schlägt er den Ball ins Zentrum, der wird abgefälscht und geht gefährlich Richtung Tor. Cillessen bleibt aufmerksam und greift sicher zu. 

Erster Wechsel jetzt auch bei den Gästen: Campana hat sich wie seine Kollegen auch nach vielen Fehlern ins Spiel gekämpft, das er jetzt ausgepumpt verlässt. Javier Munoz kommt neu rein. 

Nach langer, langer Zeit nochmal ein offensives Lebenszeichen von Valencia. Hübsch, wie der umtriebige Thierry von seinem rechten Flügel in den Strafraum zu Diego Lopez köpft. Der wurde ja eben erst eingewechselt. Und scheitert jetzt aus spitzem Winkel an der Fußabwehr von Cillessen. 

Das hilft aber nicht. Das Spiel ist den Fledermäusen völlig entglitten. Mamardashvili lenkt eine Hereingabe von der rechten Seite im Hechtsprung direkt ins Zentrum zu Kirian. Der legt seine freie Direktabnahme mit dem Vollspann deutlich übers Tor. Der muss eigentlich rein.

Auch Sergi verlässt das Spielfeld. Diego Lopez ist neu dabei. 

Valencia wechselt: Almeida kommt für Barrenechea. 

Toooor! FC Valencia - UD LAS PALMAS 1:2. Jetzt ist es ausgeglichen. Und Las Palmas führt! Und Las Palmas zeigt, was für wunderbare Fußballer es im Team hat. Der Flugball von Januzaj von rechts in den Strafraum zu Campana ist eine Augenweide. Dessen Ballmitnahme mit der Brust steht dem in nichts nach. Und wie er den Ball dann auch noch gegen Thierry weiter ins Zentrum gespielt bekommt, ist schlicht klasse. Silva steht am Elfmeterpunkt blank und schiebt sicher ein. 

Vorlage José Ángel Gómez Campaña

In der 21. Spielminute sprachen wir die xGoals von Valencia an, seitdem sind sie nur um 0,2 Punkte gestiegen. Das beschreibt ganz gut, wie Valencia offensiv der Stecker gezogen wurde. Die 0,33 xGoals von Las Palmas reißen keine Bäume aus, das Torschussverhältnis ist aber mittlerweile fast ausgeglichen (8:7). 

Schwungvoller Start also auch in den zweiten Durchgang bei diesem äußerst unterhaltsamen Abendprogramm. Mit dem großen Unterschied, dass es längst der offene Schlagabtausch ist, den wir uns erhofft haben. Keiner kommt mehr auf die Idee, wie einseitig das Spiel in den ersten 20-30 Minuten war. 

Auf der anderen Seite, quasi im direkten Gegenzug, meldet Torschütze Alex Munoz seine Farben an. Und zwar mit einem wuchtigen Schuss vom linken Strafraumeck. Mamardashvili fliegt wunderbar ins kurze Eck und wehrt mit beiden Händen ab. 

Über 42.000 Zuschauer im stimmungsvollen Mestalla heute. Und sie sehen, wie Thierry nach einem feinen Doppelpass mit Sergi auf der rechten Seite an Moleiro vorbeizieht. Und mit dem Außenrist aus spitzem Winkel das lange Eck nur knapp verpasst. Was für ein Kunstschuss. 

Ohne personelle Veränderungen beginnt der zweite Durchgang. Stellt sich also nur die Frage, wer sich gleich als erstes in die Unterzahl foult. 

Und so endet ein ereignisreicher erster Durchgang. Das ging vom Anstoß weg los, als McKenna patzte und Valencia die Führung nach wenigen Sekunden noch liegen ließ. Das wurde zwar via Elfmeter nachgeholt, das 1:0 war aber eigentlich trotzdem zu dünn angesichts der Fülle an guter Chancen, die die Fledermäuse verzeichneten. Ab der 30. Minute aber in etwa wurde Las Palmas stabiler. Und aufmüpfiger. Der Ausgleich von Munoz in einem umkämpften Duell mit massenhaft Gelben Karten macht die Angelegenheit für den weiteren Verlauf wieder enorm spannend. 

Nach zwei Minuten Nachspielzeit ertönt der Halbzeitpfiff. 

So unverdient wie es den Anschein haben könnte, ist dieser Ausgleich gar nicht. Las Palmas hat sich gut in die Partie gekämpft. Trotzdem hat auch Valencia-Keeper Mamardashvili seine Aktien an diesem Gegentreffer. Den Schuss von Januzaj muss er besser zur Seite abwehren. 

Toooor! FC Valencia - UD LAS PALMAS 1:1. Das war fein gespielt. Einen Freistoß tief in der eigenen Hälfte führt Las Palmas schnell aus, überrumpelt so die Verteidigungslinien des Gegners. Zwei, drei Stationen, dann kann Januzaj von rechts nach innen ziehen. Seinen Abschluss mit der Innenseite wehrt Mamardashvili unglücklich nach vorne ab. Und Munoz staubt erfolgreich ab. 

Wow, was für ein Geistesblitz jetzt aber von Januzaj. Mit seinem Pass von rechts tunnelt er Rioja und macht so die Bahn frei für Silva, der stark einläuft und mit seinem Abschluss mit dem ersten Kontakt aber an Mamardashvili scheitert. Im Anschluss spielt Tarrega Harakiri mit seinem kurzen Pass im eigenen Fünfer. Kirian geht nochmal dazwischen - und will dann gegen Valencias Keeper auf peinliche Art den Elfmeter schinden. Gil Manzano fällt nicht drauf rein, lässt die Gelbe diesmal aber stecken.

Der folgende Freistoß wird recht kläglich liegen gelassen. Denn das Leder ruht halbrechts und 25 Meter vom Tor entfernt nämlich eigentlich in einer wunderbaren Position. Doch Januzaj schießt nur in die Mauer. Und auch der zweite Versuch Las Palmas' bleibt im Verkehr stecken. 

Zwei, drei Fouls gehen ohne persönliche Sanktion durch. Dann muss Barrenechea seinem Gegenspieler von hinten ein Beinchen stellen und wir sehen die achte Gelbe Karte. Das wird noch zweistellig. Im ersten Durchgang. 

Das Spiel beruhigt sich etwas, UD Las Palmas bekommt etwas Kontrolle rein. Allerdings ohne wirklich torgefährlich zu werden. Immerhin werden die sperrangelweit geöffneten Scheunentore hinten mal etwas geschlossen. Denn dieser Ruf wurde heute auf jeden Fall gerechtfertigt: Kein Team hat mehr Gegentore kassiert als der Verein aus Gran Canaria.  

Nummer 7 sieht Abajas. Weil ihm der Ball bei der Annahme verspringt, dann muss er Januzaj umtreten. Unvorstellbar, dass das hier heute in voller Mannstärke zu Ende geht. 

Dann ist aber langsam nochmal Zeit für eine Gelbe Karte. Sind schließlich schon acht Fouls geworden. Doch man muss festhalten, dass auch die Verwarnung für Viti richtig ist. Denn wie er den vorbeiziehenden Rioja umreißt, ist nichts anderes als taktischer Natur. 

Und nach 27 Minuten dann das: Der erste Torschuss der Gäste. Essugo versucht es aus 25 Metern. Und verfehlt das Ziel um gut einen Meter. 

Zum Glück hat UD Las Palmas mit Cillessen einen Torhüter von internationalem Format da hinten drinstehen. Es wäre wohl alles noch viel schlimmer ohne hin. Schlicht herausragend, wie er jetzt den wuchtigen, kraftvollen Abschluss von Thierry von rechts im Strafraum pariert. Das war wahrlich kein schwacher Versuch. Doch es reicht nicht fürs 2:0. 

Sechs Fouls im gesamten Spiel, drei auf jeder Seite. Und fünf Gelbe Karten. Das ist eine Statistik und ein Verhältnis, das sieht man auch nicht allzu oft. 

Weiter geht die Flut an Gelben. Der junge Essugo steigt Pepelu beim Forechecking hart auf den Knöchel. 

1,16 xGoals schon für Valencia bei sechs Torschüssen, wobei der Elfmeter da natürlich am stärksten zu Buche schlägt. Trotzdem, nichts zu sehen von der Offensivschwäche der Fledermäuse, die vor dem Spiel erst fünf kümmerliche Tore geschossen haben. Heute aber ist da gut Druck drauf und Feuer drin.  

Und mit etwas Verzögerung wird es streng genommen sogar eine Dreifachchance. Fürchterlicher Ballverlust von Campana am eigenen Sechzehner. Pepelu kommt schnell zum Abschluss, schießt aus 16 Metern. Und scheitert an einer einarmigen Parade von Cillessen, der sein Team im Spiel halten muss. 

Und trotz einer Doppelchance lässt Valencia das 2:0 liegen. Barrenechea mit einem wunderbaren Steilpass aus dem Mittelkreis in den Lauf von Gomez. Der macht es selbst, statt auf Rioja querzulegen, was die falsche Entscheidung ist, der Winkel ist spitz, Cillessen pariert. Allerdings mit den Füßen direkt auf Abajas. Der trifft bei seinem freien Fernschuss den Ball aber nicht richtig und bleibt an einem Abwehrbein hängen. 

Sagen wir, wie es ist: Das ist ein fürchterlicher Start für UD Las Palmas in dieses Spiel. Und ein fürchterlicher Start für Diego Martinez in seinen neuen Job. Schon mit der allerersten Sequenz wurde der Gegner stark gemacht, seitdem wackelt der Tabellenletzte bedenklich. Und der frühe Rückstand ist jetzt nur die logische Konsequenz. 

Toooor! FC VALENCIA - UD Las Palmas 1:0. Denn Pepelu nutzt den Strafstoß, um seine Farben in Front zu bringen. Valencias Kapitän läuft langsam an. Und schießt dann mit der rechten Innenseite unhaltbar in den rechten Winkel. Da hilft es Cillessen auch nichts, dass er im richtigen Eck unterwegs ist. 

Campana sieht für dieses klare Foul die Gelbe Karte. Nummer 4 nach zwölf Minuten, das ist wirklich beachtlich. Und diesmal wahrscheinlich noch wesentlich folgenschwerer.  

Elfmeter für Valencia! Und das hat Gil Manzano jetzt gut gesehen. Tarrega schmeißt sich am ersten Pfosten in einen scharf ins Zentrum geschlagenen Eckball. Die Kugel wird an den langen Pfosten verlängert, wo Barrenechea einen Schritt Vorsprung vor Campana hat. Der hätte gereicht, um den Ball reinzudrücken. Wäre er nicht von Campana von hinten umgerungen worden. 

Drei Verwarnungen in den ersten acht Minuten. Wenn Gil Manzano sich da mal nicht ein Fass aufgemacht hat.  

Oh, Probleme bei Referee Gil Manazo in seiner Spielleitung, weil er jetzt zwei Valencia-Spieler verwarnen muss. Erst Rioja, weil der einen Freistoß zu früh ausführt, der war noch nicht freigegeben. Das ist etwas kleinlich. 

Und wird jetzt auch nicht gerade besser. Frühe Verwarnung für Silva, der rüde ins Duell mit Barrenechea geht und ihn mit offener Sohle trifft. Da hilft die Unschuldsmine auch nicht. 

Druckvoller Beginn von Los Che, beinahe ist Gomez gleich nochmal durch, Cillessen kommt aber gerade rechtzeitig aus seinem Gehäuse und kann rechts am Strafraumrand gegen den Valencia-Stürmer klären. Las Palmas spielt mit gehörig wackligen Knie. 

Ui, das ging schnell. Keine zehn Sekunden sind rum, und Martinez muss seine Amtszeit fast schon in Rückstand beginnen. Schlimmer Stockfehler von McKenna, Gomez stiehlt die Kugel und ist auf der rechten Seite durch, gibt scharf ins Zentrum. Essugo wehrt vor die Füße von Sergi ab. Der schießt aus zehn Metern drüber. 

Anpfiff im nimmermüden Mestalla von Referee Jesus Gil Manzano. 

Und mit Luis Miguel Carrion leistete man sich eine Fehlbesetzung, die nun korrigiert wurde: Der Coach wurde nach nur zehn Pflichtspielen wieder entlassen. Und der neue Mann an der Seitenlinie heißt fortan Diego Martinez und kennt die Liga von Stationen in Granada und bei Espanyol Barcelona. 

Bei UD Las Palmas war die sich anbahnende schwierige Saison eher vorhersehbar. Das verflixte zweite Jahr, und so. Schließlich ist der kleine Verein von der Urlaubsinsel Gran Canaria erst vor zwei Jahren in die Primera Division aufgestiegen. Dann aber verließ Aufstiegs- und Erfolgstrainer Xavier Garcia Pimienta im Sommer den Klub, um beim FC Sevilla anzuheuern. 

Und diese Momentaufnahme ist natürlich vor allem für den ewig ambitionierten, aber seit Jahren chronisch enttäuschenden FC Valencia und seine zahlreichen, leidenschaftlichen Fans eine Ehrenbeleidigung sondergleichen. Die Plätze 9, 14, 9, 13 und 9 waren in den vergangenen fünf Jahren schon eine Schmach. Doch immer, wenn man denkt, es geht nicht schlimmer ... 

Ein packendes Krisenduell, oder Pest gegen Cholera: Wir dürfen sehr gespannt sein, ein Duell welcher Art LaLiga zum Abschluss des 10. Spieltags am späten Montagabend noch für uns bereithält, wenn mit dem FC Valencia und UD Las Palmas die derzeit schwächsten Teams der Liga aufeinandertreffen. UD Las Palmas wartet nach neun Spieltagen immer noch auf den ersten Sieg, Valencia steht mit einem Sieg und drei Remis auch nur drei Punkte besser da. 

Die heutigen Gäste aus Las Palmas hatten einen Tag weniger Pause, das wird jetzt natürlich nicht den allergrößten Unterschied machen. Beim enttäuschenden 0:1 zu Hause gegen Celta Vigo (enttäuschend vor allem deshalb, weil lange in Überzahl gespielt wurde) spielten noch Keeper Horkas, Herzog und McBurnie von Anfang an. Sie weichen für Cillessen, Kirian und McKenna. 

Die erste Elf von UD Las Palmas lautet: Cillessen - Rozada, Suarez, McKenna, Munoz - Januzaj, Essugo, Campana, Kirian, Moleiro - Silva. 

Zweieinhalb Wochen spielfrei für den FC Valencia, das ist ja in heutigen Zeiten fast schon eine zweite Sommerpause. Der letzte Auftritt der Fledermäuse war am 9. Spieltag am Freitag des 04. Oktobers gegen CD Leganes, nun wird nach der Länderspielpause montags gespielt, macht stolze 16 Tage Ruhephase. Beim 0:0 zuletzt stellte Trainer Baraja noch Foulquier, Gasiorowski und Almeida auf. Für sie spielen heute Abajas, Barrenechea und Gomez. 

So spielt der FC Valencia: Mamardashvili - Thierry, Tarrega, Mosquera, Abajas - Sergi, Pepelu, Barrenechea, Rioja - Gomez, Duro. 

Herzlich willkommen in LaLiga zur Begegnung des 10. Spieltages zwischen dem FC Valencia und der UD Las Palmas.