VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart; Bundesliga
VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart. Bundesliga.
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Korkut gerettet, den Ex geärgert: So ist Mario Gomez Gold wert für den VfB Stuttgart
Beim Remis gegen den VfL Wolfsburg
04.02.2018 | 14:14 Uhr
Nicht Tayfun Korkut, sondern Mario Gomez steht beim Remis zwischen seinen Ex-Vereinen im Mittelpunkt. Der Angreifer sorgt mit seinem Treffer für Erleichterung beim neuen Trainer des VfB Stuttgart.
Keine Rücksicht auf Gefühle: Während der Verabschiedung an alter Wirkungsstätte mit Blumen und Beifall wurde es Mario Gomez noch warm ums Herz. Der Nationalspieler hatte sogar feuchte Augen, doch bei seinem überlebenswichtigen Tor für den VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg blieb der Nationalspieler eiskalt - und bescherte zugleich seinem neuen Trainer Tayfun Korkut einen gelungenen Einstand.
"Wolfsburg ist Vergangenheit, für mich zählt jetzt nur der VfB. Ich werde immer schöne Erinnerungen an den VfL haben - aber jetzt ist Abstiegskampf und da gibt es nur Stuttgart", sagte der Torjäger bei Sky und schob hinterher: "Der VfB muss, der VfL darf drinbleiben."
Sein Abstaubertor zum 1:1-Endstand in der 60. Minute, der erste Treffer nach 853 erfolglosen Minuten, bewahrte Korkut vor einem Fehlstart im Kampf um den Klassenerhalt. Der Nachfolger von Hannes Wolf hat seit seiner Vorstellung am vergangenen Montag bei vielen Fans einen schweren Stand. Umso wichtiger war der erst zweite Punkt im elften Auswärtsspiel.
Gegenwind prallt an Korkut ab
"Der Wind, der weht, gehört dazu, aber er wird in keiner Weise meine Arbeit beeinflussen. Ich weiß, was ich kann und wie ich es angehen muss. Klar prallt das an mir ab", sagte der der 43-Jährige vor dem Anpfiff bei Sky. Im Vergleich zur Vorwoche brachte er fünf neue Spieler, allerdings wirkte die umgebaute Startelf zu Beginn stark verunsichert.
Erst mit der Hereinnahme von Daniel Ginczek als zweite Spitze fanden die Gäste besser ins Spiel. Noch mehr als die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit beeindruckte den Coach, dass seine Schützlinge nach dem 0:1-Rückstand durch Divock Origi (24.) mit kühlem Kopf eine Wende einleiten konnten: "So, wie sie zurückgekommen sind in der zweiten Halbzeit und eine solche Dominanz ausgestrahlt haben, da war der Punkt hochverdient. Wir können mit der Leistung zufrieden sein."
Gomez erklärt seinen Jubel
Trotz des Achtungserfolges ist der Aufsteiger nur einen Zähler vom Relegationsplatz entfernt. Eine wichtige Stütze im Kampf gegen die direkte Rückkehr in die Zweitklassigkeit dürfte Mario Gomez sein.
Für den Rückkehrer kam der bei ähnlichen Konstellationen gern zelebrierte stille Jubel über seinen ersten Treffer für den neuen Arbeitgeber nicht in Frage: "Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man sich über ein solches Tor freut. Auch und gerade im Abstiegskampf."
Gomez krempelte die Ärmel hoch und ging voran. Unabhängig von seinem Tor stiftete der 32-Jährige allein durch seine Präsenz mächtig Unruhe bei seinen Ex-Kollegen im Strafraum. Seine ganz persönliche Statistik schmückte eine Quote von 65 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Für einen Stürmer ein exzellenter Wert.