Am Dienstag fällt die Entscheidung in der Handball-Bundesliga

Abbruch? Liga-Präsident hat keine Zweifel mehr daran

Liga-Präsident Uwe Schwenker glaubt an einen Abbruch der Saison.
Image: Liga-Präsident Uwe Schwenker glaubt an einen Abbruch der Saison.  © Imago

Die Handball-Bundesliga steht vor der Entscheidung. Am Dienstag könnte der Beschluss über einen vorzeitigen Abbruch der Saison fallen.

Die sorgenvollen Gedanken der Bosse kreisen bereits um die nächste Saison, ein vorzeitiges Ende der Handball-Bundesliga ist offenbar nur noch Formsache. "Ich habe keine Zweifel mehr daran, dass es zu einem Abbruch der Saison kommt," sagte Liga-Präsident Uwe Schwenker dem SID vor der mit Spannung erwarteten Videokonferenz der Verantwortlichen am Dienstagvormittag. Schon danach könnte der THW Kiel als erster deutscher Corona-Meister feststehen.

ZUM DURCHKLICKEN: Alle Torschützenkönige der Handball Bundesliga seit 2000

  1. 2000: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Auch wenn der VFL nur auf dem neunten Platz landet, mit dem Koreaner stellen die Gummersbacher den Torschützenkönig der Saison 1999/2000. Der Rückraumspieler erzielt in dieser Spielzeit 256 Tore.
    Image: 2000: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Auch wenn der VFL nur auf dem neunten Platz landet, mit dem Koreaner stellen die Gummersbacher den Torschützenkönig der Saison 1999/2000. Der Rückraumspieler erzielt in dieser Spielzeit 256 Tore. © Imago
  2. 2001: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Erneut geht der Titel an den Gummersbacher (324 Tore), der in dieser Saison auch zum Welthandballer gekürt wurde. Bis heute hat kein Spieler in einer Saison mehr Tore geworfen, als Yoon in dieser Saison.
    Image: 2001: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Erneut geht der Titel an den Gummersbacher (324 Tore), der in dieser Saison auch zum Welthandballer gekürt wurde. Bis heute hat kein Spieler in einer Saison mehr Tore geworfen, als Yoon in dieser Spielzeit. © Imago
  3. 2002: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Mit 263 Saisontoren wirft sich der Linkshänder zum vierten Mal in Folge zur Trophäe des besten Torschützen der Bundesliga.
    Image: 2002: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Mit 263 Saisontoren wirft sich der Linkshänder zum vierten Mal in Folge zur Trophäe des besten Torschützen der Bundesliga. © Imago
  4. 2003: Lars Christansen (SG Flensburg-Handewitt) – Die SG wird Pokalsieger und der dänische Linksaußen gewinnt mit 289 Toren das Rennen um den besten Torschützen der Liga. Kein schlechtes Jahr für die Flensburger.
    Image: 2003: Lars Christansen (SG Flensburg-Handewitt) – Die SG wird Pokalsieger und der dänische Linksaußen gewinnt mit 289 Toren das Rennen um den besten Torschützen der Liga. Kein schlechtes Jahr für die Flensburger. © Imago
  5. 2004: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Passend zu seiner Rückennummer 7, gewinnt der Superstar des VFL zum insgesamt siebten Mal den Titel des besten Torschützen der Liga. In dieser Saison gelingen ihm bärenstarke 261 Tore.
    Image: 2004: Yoon Kyung-shin (VFL Gummersbach) – Passend zu seiner Rückennummer 7, gewinnt der Superstar des VFL zum insgesamt siebten Mal den Titel des besten Torschützen der Liga. In dieser Saison gelingen ihm bärenstarke 261 Tore. © Imago
  6. 2005: Lars Christiansen (SG Flensburg-Handewitt) – Erneut Pokalsieger, erneut Torschützenkönig. Mit 258 Toren ist der dänische Rekordnationalspieler maßgeblich am Erfolg der SG beteiligt.
    Image: 2005: Lars Christiansen (SG Flensburg-Handewitt) – Erneut Pokalsieger, erneut Torschützenkönig. Mit 258 Toren ist der dänische Rekordnationalspieler maßgeblich am Erfolg der SG beteiligt. © Imago
  7. 2006: Gudjon Valur Sigurdsson (VFL Gummersbach) – In seiner Karriere war der Isländer bislang für fünf deutsche Mannschaften tätig. Im Trikot des Teams aus dem Oberbergischen Kreis kann er sich 2006 mit 264 Toren zum besten Schützen der Liga werfen.
    Image: 2006: Gudjon Valur Sigurdsson (VFL Gummersbach) – In seiner Karriere war der Isländer bislang für fünf deutsche Mannschaften tätig. Im Trikot des VFL kann er sich 2006 mit 264 Toren zum besten Schützen der Liga werfen. © Imago
  8. 2007: Yoon Kyung-shin (HSV Hamburg) – Im Jahr 2006 wechselte der Koreaner vom VFL an die Elbe. Seine Leistung litt keineswegs darunter. Den Titel als Torschützenkönig sicherte sich der Neu-Hamburger mit 236 Toren in diesem Jahr zum letzten Mal.
    Image: 2007: Yoon Kyung-shin (HSV Hamburg) – Im Jahr 2006 wechselte der Koreaner vom VFL an die Elbe. Seine Leistung litt keineswegs darunter. Den Titel als Torschützenkönig sicherte sich der Neu-Hamburger mit 236 Toren in diesem Jahr zum letzten Mal. © Imago
  9. 2008: Konrad Wilczynski (Füchse Berlin) – “Conny” sorgte mit seinen 237 Toren dafür, dass die Füchse in der ersten Liga blieben. Gleichzeitig bedeutete diese Ausbeute Torschützenkönig!
    Image: 2008: Konrad Wilczynski (Füchse Berlin) – ''Conny'' sorgte mit seinen 237 Toren dafür, dass die Füchse in der ersten Liga blieben. Gleichzeitig bedeutete diese Ausbeute Torschützenkönig! © Imago
  10. 2009: Savas Karipidis (MT Melsungen) – Als einziger Grieche warf sich der ehemalige Melsunger in die Geschichtsbücher der HBL. Sagenhafte 282 Mal netzte der Linkshänder in dieser Saison ein - Zweithöchster Wert überhaupt!
    Image: 2009: Savas Karipidis (MT Melsungen) – Als einziger Grieche warf sich der ehemalige Melsunger in die Geschichtsbücher der HBL. Sagenhafte 282 Mal netzte der Linkshänder in dieser Saison ein - zweithöchster Wert überhaupt! © Imago
  11. 2010: Hans Lindberg (HSV Hamburg) – Mit 257 Toren eroberte der Däne in dieser Saison die Torschützen-Trophäe. Davon erzielte er 135 Tore per Siebenmeter – Rekord!
    Image: 2010: Hans Lindberg (HSV Hamburg) – Mit 257 Toren eroberte der Däne in 2010 die Torschützen-Trophäe. Davon erzielte er 135 Tore per Siebenmeter – Rekord! © Imago
  12. 2011: Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt) – Der ehemalige Flensburger war und ist für seine Coolness beim Strafwurf bekannt. In der Saison 2010/2011 erzielte er ganze 248 Tore, 132 darunter vom Siebenmeterpunkt. Das bedeutete Torschützenkönig!
    Image: 2011: Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt) – Der ehemalige Flensburger war und ist für seine Coolness beim Strafwurf bekannt. In der Spielzeit 10/11 erzielte er ganze 248 Tore, 132 darunter vom Siebenmeterpunkt.  © Imago
  13. 2012: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) – Mit überragenden 247 Toren warf sich der Rhein-Neckar Löwe zum Torschützenkönig. Im Rennen um den Titel verwies er den Dänen Hans Lindberg (238 Tore) auf den zweiten Platz.
    Image: 2012: Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) – Mit überragenden 247 Toren warf sich der Rhein-Neckar Löwe zum Torschützenkönig. Im Rennen um den Titel verwies er den Dänen Hans Lindberg (238 Tore) auf den zweiten Platz. © Imago
  14. 2013: Hans Lindberg (HSV Hamburg) – Zum insgesamt zweiten Mal gewann der Rechtsaußen die heiß begehrte Trophäe des besten Schützen der Liga (235 Tore). Einen großen Beitrag dazu leisteten seine 99 Treffer vom Siebenmeterpunkt.
    Image: 2013: Hans Lindberg (HSV Hamburg) – Zum zweiten Mal gewann der Rechtsaußen die heiß begehrte Trophäe des besten Schützen der Liga (235 Tore). Einen großen Beitrag dazu leisteten seine 99 Treffer vom Siebenmeterpunkt. © Imago
  15. 2014: Marko Vujin (THW Kiel) – Der Serbe durfte zum Ende der Saison nicht nur den Meistertitel mit dem THW feiern, sondern auch den des Torschützenkönigs. Ganze 248 Tore verbuchte der 2m-Mann in dieser Saison.
    Image: 2014: Marko Vujin (THW Kiel) – Der Serbe durfte zum Ende der Saison nicht nur den Meistertitel mit dem THW feiern, sondern auch den des Torschützenkönigs. Ganze 248 Tore verbuchte der Zwei-Meter-Mann in dieser Saison. © Imago
  16. 2015: Robert Weber (SC Magdeburg) – Im Durchschnitt erzielt der österreichische Nationalspieler 7,53 Tore pro Spiel für den SC. In der Summe macht das in der Saison 14/15 271 Tore, was den Titel des besten Torschützen bedeutete.
    Image: 2015: Robert Weber (SC Magdeburg) – Im Durchschnitt erzielt der österreichische Nationalspieler 7,53 Tore pro Spiel für den SC. In der Summe macht das in der Saison 14/15 271 Tore, was den Titel des besten Torschützen bedeutete. © Imago
  17. 2016: Petar Nenadic (Füchse Berlin) – Der Rechtshänder, der aktuell für Veszprem auf Torjagd geht ist nach Marko Vujin der zweite Serbe, der Torschützenkönig der HBL wurde. Und das mit 229 Toren.
    Image: 2016: Petar Nenadic (Füchse Berlin) – Der Rechtshänder, der aktuell für Veszprem auf Torejagd geht, ist nach Marko Vujin der zweite Serbe, der Torschützenkönig der HBL wurde - und das mit 229 Toren. © Imago
  18. 2017: Philipp Weber (HSG Wetzlar) – Die HSG stellt in der Geschichte der HBL-Torschützenkönige genau einen Spieler. Und zwar den Nationalspieler, der 16/17 ganze 224 Tore erzielte.
    Image: 2017: Philipp Weber (HSG Wetzlar) – Die HSG stellt in der Geschichte der HBL-Torschützenkönige genau einen Spieler. Und zwar den Nationalspieler, der 16/17 ganze 224 Tore erzielte. © Imago
  19. 2018: Casper Ulrich Mortensen (TSV Hannover-Burgdorf) – Momentan steht der Däne für den FC Barcelona auf der Platte, doch in der Saison 17/18 begeisterte er noch die Fans der Recken. Mit seinen 230 Toren wurde er verdient Torschützenkönig der HBL.
    Image: 2018: Casper Ulrich Mortensen (TSV Hannover-Burgdorf) – Momentan steht der Däne für Barcelona auf der Platte, doch in der Saison 17/18 begeisterte er noch die Fans der Recken. Mit seinen 230 Toren wurde er verdient Torschützenkönig der HBL. © Imago
  20. 2019: Matthias Musche (SC Magdeburg) – Der bärtige Linksaußen war in der HBL-Spielzeit 18/19 maßgeblich am starken dritten Platz des SC beteiligt. Mit 256 Toren ist der Nationalspieler der amtierende Torschützenkönig der HBL.
    Image: 2019: Matthias Musche (SC Magdeburg) – Der bärtige Linksaußen war in der HBL-Spielzeit 18/19 maßgeblich am starken dritten Platz des SC beteiligt. Mit 256 Toren ist der Nationalspieler der amtierende Torschützenkönig der HBL. © Imago
  21. 2020: Da die Saison noch nicht vorbei ist, steht auch noch kein Torschützenkönig fest. Vieles deutet aber darauf hin, dass Bjarki Mar Elisson vom TBV Lemgo den Titel holt (216 Tore). Verfolgt wird der Isländer von Hans Lindberg (202 Tore).
    Image: 2020: Da die Saison noch nicht vorbei ist, steht auch noch kein Torschützenkönig fest. Vieles deutet aber darauf hin, dass Bjarki Mar Elisson vom TBV Lemgo den Titel holt (216 Tore). Verfolgt wird der Isländer von Hans Lindberg (202 Tore). © Imago

"Wir haben unsere Punkte in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet und die Klubs transparent mitgenommen", sagte Schwenker. Es gebe keine Alternative mehr zu einem Abbruch, die Zeit sei nicht mehr da. Das sieht offenbar auch die große Mehrheit der 36 Erst- und Zweitligisten so, auch wenn die notwendige Dreiviertelmehrheit nach SID-Informationen am Montagmittag noch nicht vorlag. Offiziell können die Klubs bis spätestens Freitag über einen Saison-K.o. abstimmen.

Geisterspiel-Szenario offenbar vom Tisch

Zuletzt hatten die Füchse Berlin um Geschäftsführer Bob Hanning noch angeregt, auch über Geisterspiel-Szenarien zu grübeln. Doch das ist offenbar vom Tisch. "Ich unterstütze es, wenn kreative Ideen im Handball eingebracht werden, aber man muss sie auch zu Ende denken", sagte Schwenker: "Es ist einfach nicht umzusetzen, daher hat der Vorschlag auch keine Zustimmung gefunden."

Die Sehnsucht nach Klarheit scheint groß in der Branche und der Abbruch wohl maximal eine Frage von Tagen. "Es wäre gut, bald einen Schlussstrich unter die Saison ziehen zu können und auch über die Wertung eine Klarheit zu haben", sagte Geschäftsführer Viktor Szilagyi vom Spitzenreiter THW Kiel am Sonntagabend im NDR Sportclub.

Er wünsche sich, dass sein Klub nun auch die Anerkennung für die Saison bekommt. Also den 21. Meistertitel, auf den die "Zebras" fünf Jahre warten mussten und der bei Anwendung der vom Deutschen Handballbund (DHB) empfohlenen Quotientenregel (Punkte geteilt durch Spiele) fix wäre. Dierk Schmäschke, Chef des Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt, hatte dem SID bereits bestätigt, eine derartige Entscheidung zu akzeptieren.

HBL wertet wohl ihre Saison

Im Gegensatz zum Eishockey und Volleyball deutet alles darauf hin, dass die HBL ihre Saison wertet. "Eine komplette Annullierung halte ich für nicht wahrscheinlich", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem Portal Sportbuzzer. Die Entscheidung läge im Verantwortungsbereich des Liga-Präsidiums, das bereits jetzt den Blick auch auf die kommende Saison richtet.

Mehr dazu

Sky und Netflix – zum besten Preis
Sky und Netflix – zum besten Preis

Mit Entertainment Plus die besten Serien von Sky und alle Inhalte von Netflix zu einem unschlagbaren Angebot sichern. Netflix-Standard-Abo im Wert von € 11,99 inklusive.

Denn die wirtschaftlichen Probleme der schwer getroffenen Bundesligisten sind mit einem vorzeitigen Ende der bislang unterbrochenen Saison nicht aus der Welt und die Klubs nicht gerettet. "Die Planungen für die Finanzierung der kommenden Saison sind praktisch nicht möglich", sagte Bohmann. Die existenziell wichtige Zeit beginne erst mit Beginn der nächsten Spielzeit, meint Schwenker.

Wann und in welchem Format die nächste Saison losgehen kann, ist noch nicht absehbar. Klar ist dagegen, dass die Corona-Pandemie dem Handball noch stark zusetzen wird.

Sport-Informations-Dienst (SID)