DKB Handball-Bundesliga, 32. Spieltag
27.05.2019 | 23:31 Uhr
Der Titelverteidiger SG Flensburg- Handewitt ist nur noch zwei Schritte von der Titelverteidigung entfernt. Die Nordlichter gewannen mit 30:20 (14:9) beim TVB Stuttgart. nach den Siegen der Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg bleibt der Kampf um Platz drei weiterhin spannend.
Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt hat im Meisterrennen der Handball-Bundesliga vorgelegt. Die Mannschaft von Trainer Maik Machulla gewann am 32. Spieltag beim TVB 1898 Stuttgart mit 30:20 (14:9) und ist nur noch zwei Siege von der erfolgreichen Titelverteidigung entfernt.
Flensburg liegt mit 60:4 Punkten vier Zähler vor Rekordmeister THW Kiel (56:6), der den alten Abstand auf den Nordrivalen am Sonntag (16 Uhr/Sky) gegen GWD Minden wiederherstellen kann.
In Stuttgart war Rückraumspieler Rasmus Lauge mit sieben Treffern bester Flensburger Werfer. Die SG tat sich bis Mitte der ersten Halbzeit schwer. Nach 15 Minuten brachte Lauge die SG mit seinem Treffer zum 7:6 das erste Mal in Front. Im zweiten Abschnitt brachten die Flensburger den Sieg souverän über die Zeit.
TVB Stuttgart - SG Flensburg-Handewitt 20:30 (9:14). - Tore: Schagen (8/8), Pfattheicher (3), Schmidt (3), Häfner (2), Schimmelbauer (1), Weiß (1), Baumgarten (1), Röthlisberger (1) für Stuttgart - Lauge (7), Sogard Johannessen (6), Wanne (6/4), Röd (5), Gottfridsson (2), Hald Jensen (2), Golla (1), Svan (1) für Flensburg. - Zuschauer: 5959
Die Rhein-Neckar Löwen siegten - angeführt vom überragenden Andy Schmid - gegen Frisch Auf! Göppingen mit 33:27 (15:17) und sind mit 50:12 Punkten Dritter. Der Schweizer Star-Regisseur traf in seinem 300. Bundesligaspiel zwölf Mal.
In der Abwehr waren Gedeon Guardiola und Co. hellwach, "klauten" mehrfach Bälle, allerdings wurden diese dann im Angriff leichtsinnig hergegeben. So waren es die Göppinger, die erstmals auf zwei Tore (5:7) in der 10. Minute davonziehen konnten. Spätestens jetzt war klar: Das wird für die Löwen kein Spaziergang. So reichte es auch nicht mehr zur Pausenführung.
Nach der wohl deutlichen Kabinenansprache von Trainer Nikolaj Jacobsen kam dann der entscheidende Faktor ins Spiel: Vladan Lipovina. Der wurfgewaltige Rückraumschütze stürmte nach dem Wechsel mit, stiftete Unruhe und feuerte ab und an auch mal eine Rakete aus der zweiten Reihe ab.
Und dann zeigte der Schweizer Chef - Andy Schmid - seine ganze Klasse: Nach 43 Minuten hatte er schon zehnmal getroffen. Hinzu kamen tolle Pässe auf Kreisspieler Jannik Kohlbacher, der ebenfalls sieben Würfe in den Göppinger-Kasten unterbrachte.
Rhein-Neckar Löwen - FA Göppingen 33:27 (15:17). - Tore: Schmid (12/5), Kohlbacher (7), Sigurdsson (6), Fäth (3), Larsen (2), Groetzki (2), Lipovina (1) für Rhein-Neckar - Kozina (6), Schiller (5/2), Kneule (4), Zelenovic (4), Sliskovic (3), Schöngarth (2), Rentschler (2), Heymann (1) für Göppingen. - Zuschauer: 8015
Verfolger SC Magdeburg (50:14) hielt durch einen 29:24 (14:12)-Sieg gegen Altmeister VfL Gummersbach als Vierter den Druck auf die Löwen aufrecht. Gummersbach (13:51) hat bei einem Spiel mehr nur zwei Zähler Vorsprung auf die SG BBM Bietigheim (11:51) auf dem ersten Abstiegsplatz. Nationalspieler Matthias Musche zementierte mit acht Treffern seine Führung in der Torschützenliste.
"Wir haben gegen eine Mannschaft gewonnen, die ums Überleben kämpft", sagt Trainer Bennet Wiegert bei Sky zufrieden. "Ich weiß, dass wir besser spielen können, aber ich bin nicht unzufrieden."
Der SCM legte mit 4:0 einen Blitzstart hin, daraufhin zückte Gäste-Trainer Torge Greve seine Auszeitkarte. Und diese Pause tat den Magdeburgern gar nicht gut, denn nach zwölf Minuten hieß es nur noch 5:4. Mit einem überragenden Jannick Green im Tor - in der Anfangsviertelstunde mit fünf Paraden und einem gehaltenen Siebenmeter - zogen die Hausherren wieder auf 8:4 davon.
Doch Gummersbach ließ sich wieder nicht abschütteln. Mit 14:12 ging es in die Pause. Beim 21:20 (48.) kam der VfL noch einmal nah ran, die Magdeburger behielten aber die Nerven. Selbst als Musa nach drei Zweiminuten-Strafen die Rote Karte sah. Jungstar Hannes Bransche erzielte mit seinem ersten Bundesliga-Tor den 29:24-Endstand.
SC Magdeburg - VfL Gummersbach 29:24 (14:12). - Tore: Musche (8/4), Musa (5), Weber (5/1), Damgaard (4), Christiansen (2), Chrapkowski (1), Pettersson (1), Bransche (1), O'Sullivan (1), Bezjak (1) für Magdeburg - Baumgärtner (6), Köpp (4), Martinovic (4), Preuss (3), Schukow (2), Herzig (2), Sommer (2/2), Schröter (1) für Gummersbach. - Zuschauer: 6404
Die MT Melsungen feierte einen 28:25 (12:10)-Erfolg gegen die TSV Hannover-Burgdorfund verdrängte die Füchse Berlin von Platz fünf mit aktuell 38:26 Punkten. Die Rivalen aus Berlin und der Bergische HC (beide 36:26) können am Sonntag jedoch nachziehen.
Doch zunächst musste die Partie später als vorgesehen angepfiffen werden. Eine undichte Dachkonstruktion sorgte für eine Pfütze vor dem Recken-Tor. Offizielle und Vertreter beider Teams sammelten sich um die nasse Stelle, wischten eifrig mit einem Handtuch. Mit neun Minuten Verspätung gaben die Schiedsrichter die Partie frei. Dennoch herrschte akute Ausrutsch- und Verletzungsgefahr, weil die Stelle alle 20 Sekunden weiterleckte.
Hannover ließ sich nicht beirren und gingen mit 5:2 in Führung. Kai Häfner, der heute gegen seine künftigen Arbeitgeber spielte, traf zunächst nicht. Drei Versuche - drei Fahrkarten. Er nahm erstmal auf der Bank Platz, kam wieder - und netzte im vierten Versuch endlich ein zum 8:6 (22.).
Weil aber auch Melsungens Torwart Nebosja Simic gut aufgelegt war, drehten die Hessen das Spiel und gingen mit einer 12:10-Führung in die Pause. Melsungen zog auf 17:11 (36.) davon - und das nach 6:9-Rückstand. Die Vorentscheidung. Hannover gab zwar nie auf, kam aber erst kurz vor Schluss auf zwei Tore ran.
MT Melsungen - TSV Hannover-Burgdorf 28:25 (12:10). - Tore: Mikkelsen (8), Reichmann (7/4), Pavlovic (3), Allendorf (3), Birkefeldt (2), Schneider (2), Danner (1), Maric (1), Lemke (1), für Melsungen - Kastening (10/4), Häfner (5), Ugalde (4), Böhm (3), Mavers (1), Atman (1), Lesjak (1) für Hannover. - Zuschauer: 4300
Der SC DHfK Leipzig besiegte den HC Erlangen mit 26:25 (12:14) - weil der SC-Torhüter Milos Putera den letzten Wurf von Nicolai Theilinger 17 Sekunden vor Abpfiff parierte. Durch diese knappe Neiderlage gelang es den Erlangern nicht, einen neuen Saisonrekord aufzustellen.
Nach zehn gespielten Minuten lagen die Gastgeber mit 4:6 hinten. In Überzahl gelang dann in der 19. Minute zunächst die erste Leipziger Führung durch Patrick Wiesmach (9:8), die auf 11:8 ausgebaut wurde. Dann aber erlaubten sich die Grün-Weißen zu viele Fehlpässe und technische Fehler. So übernahm der HCE zur Pause erneut die Führung.
In Hälfte zwei verpennten die Gastgeber dann die Anfangsminuten, ehe sie nach den 13:17 eine furiose Aufholjagd starteten. Trotz drei Treffern Vorsprung (24:21) blieb es nochmals spannend bis zum SChluss, ehe Putera den Sieg mit dem rechten Arm festhielt.
DHfK Leipzig - HC Erlangen 26:25 (12:14). - Tore: Weber (6), Wiesmach (4), Semper (4), Gebala (3), Pieczkowski (3), Rojewski (2), Binder (2), Esche (1), Jurdzs (1) für Leipzig - Büdel (9/3), von Gruchalla (4), Schröder (3), Kellner (3), Schäffer (2), Link (2), Murawski (1), Overby (1) für Erlangen. - Zuschauer: 3769