Handball: Füchse Berlin gewinnen deutlich gegen Kiel
Füchse fertigen Kiel ab - Magdeburg zieht mit THW gleich
09.10.2022 | 18:31 Uhr
Der deutsche Rekordmeister THW Kiel hat auf seinem Weg zur erhofften Meisterschaft in der Handball-Bundesliga einen ersten Rückschlag kassiert.
Im Spitzenduell bei den Füchsen Berlin verloren die Norddeutschen am Sonntagnachmittag deutlich 26:34 (10:16). Damit riss die Serie des Teams von Trainer Filip Jicha, das seine sechs Partien zuvor allesamt gewonnen hatte. Die weiterhin verlustpunktfreien Rhein-Neckar Löwen bleiben Tabellenführer.
Kapitän Patrick Wiencek war in der mit 9000 Zuschauern ausverkauften Max-Schmeling-Halle mit sechs Treffern Kiels erfolgreichster Werfer, für die Füchse traf der serbische Nationalspieler Mijajlo Marsenic sechsmal. Für Kiel war es erst die zweite Bundesliga-Niederlage im Kalenderjahr, zuletzt hatte der THW im März verloren - ebenfalls gegen Berlin.
Füchse bleiben ungeschlagen
Die Füchse bleiben in dieser Spielzeit ungeschlagen: Die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert gab bislang nur bei der SG Flensburg-Handewitt (31:31) einen Punkt ab.
"Das war sehr wichtig für uns, auch der Liga zu zeigen, dass wir bereit für den Titelkampf sind", sagte der überragende Gidsel bei Sky. Schon im März hatten die Füchse den Kielern ihre zuvor einzige Bundesliga-Niederlage im Kalenderjahr eingebracht. "Berlin war in allen Belangen besser und hat vollkommen verdient gewonnen", räumte Kapitän Patrick Wiencek, mit sechs Treffern Kiels bester Werfer, bei Sky ein.
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In der Liga geht es für beide Teams erst in zwei Wochen weiter. Zuvor versammelt Bundestrainer Alfred Gislason die Nationalmannschaft für die beiden Partien am Donnerstag (19.00 Uhr) in Mannheim gegen Schweden und zwei Tage später (20.15 Uhr) in Jaen gegen Spanien.
Meister Magdeburg nutzt den Kieler Patzer
Der deutsche Meister SC Magdeburg nutzte den Patzer des THW und zog mit einem 27:23(15:12) gegen die MT Melsungen nach Punkten mit den Kielern gleich. Kay Smits war mit acht Treffern der beste Werfer beim SCM. Die SG Flensburg-Handewitt verlor die Spitzenplätze nach einem 21:26 (7:11) bei der TBV Lemgo Lippe erstmal aus den Augen, mit 14:0 Punkten thronen die makellosen Rhein-Neckar Löwen an der Tabellenspitze. Weiter stark unterwegs ist Aufsteiger VfL Gummersbach, der ein 36:36 (21:19) gegen den SC DHfK Leipzig erreichte.
In Berlin hatten sich die Gastgeber schon nach zehn Minuten auf 5:1 abgesetzt. Unter anderem traf Mijailo Marsenic dreimal, auch Gidsel entnervte die Kieler. Früh setzte der Rekordmeister auf ein Sieben-gegen-Sechs-Spiel, die Füchse nutzen das clever aus. Jicha nahm schon nach 13 Minuten die erste Auszeit.
Immer wieder schwächte sich Kiel mit Zeitstrafen selbst. Wiencek und Rückraum-Star Domagoj Duvnjak mussten jeweils nach nicht einmal 20 Minuten zweimal auf die Bank. Bei Berlin hielt der starke Milosavljev bis zur Pause mehr als 40 Prozent der Würfe.
"Vieles passt nicht", sagte Gislason zur Pause bei Sky über das THW-Spiel. Daran änderte sich auch nach der Pause wenig. Am Seitenrand schimpfte Jicha immer wilder - und musste machtlos mit ansehen, wie seine Spieler untergingen. Ein Zaubertor von Marsenic per Heber nach einem No-Look-Pass von Gidsel (56.) krönte den herausragenden Berliner Auftritt.