Handball-WM - Andreas Wolff, Juri Knorr & ihre Mitspieler in ihren elementaren Rollen
Das deutsche Team strebt bei der WM nach dem Titel.
14.01.2025 | 09:19 Uhr
Von titanischen Paraden über unermüdlichen Einsatz bis hin zu schnellen Angriffen – die deutschen Handballstars vereinen individuelle Extraklasse und unbändigen Teamgeist.
Deutschlands Handballer starten am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) gegen Polen in ihre WM-Mission. Das Ziel für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason ist das Halbfinale, der Traum die erste WM-Medaille seit dem Wintermärchen 2007. Auf diese fünf DHB-Stars kommt es in Dänemark und Norwegen besonders an.
Andreas Wolff, der Titan
Der Torhüter kann Spiele praktisch im Alleingang entscheiden. Das bewies er bereits vor neun Jahren, als beim EM-Triumph 2016 - dem bislang letzten deutschen Titel - sein Stern mit einem überragenden Turnier und einer spektakulären Paradenshow im Finale gegen Spanien aufging. In den vergangenen Jahren hat der Profi des THW Kiel stets seine Extraklasse nachgewiesen, machte menschlich wie auch handballerisch noch einmal Schritte nach vorn. Dass "Titan" Wolff kurz vor Turnierbeginn erstmals Vater wurde, dürfte ihm zusätzlichen Rückenwind verleihen.
Johannes Golla, der Dauerbrenner
Für Bundestrainer Gislason ist der 1,95 m große Kreisläufer allein aufgrund seiner Qualitäten als Anführer unverzichtbar. Sportlich nimmt er sowohl in der Deckung im Innenblock als auch offensiv am gegnerischen Kreis eine Schlüsselrolle ein - neben Wolff ist Golla einer von zwei Spielern, die über einen längeren Zeitraum absolute Weltklasse nachgewiesen haben. Die vielen Einsatzminuten des Flensburger Dauerbrenners bergen aber auch Gefahr. Gislason braucht Golla zu jeder Zeit mit voller Kraft, daher dürfte er in Vor- und Hauptrunde in Dänemark mehr Pausen erhalten, bevor es ab dem Viertelfinale in Norwegen um alles geht.
Renars Uscins, die Rakete
Für einen Handballer ist der unscheinbare Linkshänder nicht besonders groß. Er ist nicht besonders breit. Doch wehe, er bekommt einen Ball in die Hand. Dann wird aus dem ruhigen, fast schüchtern daherkommenden Hannoveraner eine echte Rakete. Uscins besticht mit seinem Tempo, seinem Blick für den Nebenmann und seinem eiskalten Abschluss. Beim denkwürdigen Olympia-Viertelfinale gegen Frankreich traf er nicht nur sechs Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich, er erzielte in der Verlängerung mit seinem 14. (!) Tor auch den deutschen Siegtreffer.
Juri Knorr, der Lenker
Der ruhige Spielmacher war bei der vergangenen WM und EM der Hoffnungsträger auf dem Feld. Auch jetzt lastet wieder viel Verantwortung auf den breiten Schultern des Mannheimers, mittlerweile steht der Mittelmann aber nicht mehr so sehr im Mittelpunkt - zumindest nicht allein. Das tut Knorr gut, glaubt Gislason. Ob beim Schlagwurf, vom Siebenmeterstrich, ob im Eins-gegen-Eins oder beim Anspiel an den Kreis - der Rechtshänder mit dem markanten Haarzopf verfügt über das gesamte Repertoire. Dies will der Sohn von Ex-Nationalspieler Thomas Knorr auch bei seinem bereits sechsten großen Turnier zeigen.
Julian Köster, der Riese
Der Gummersbacher ist nicht der Mann für spektakuläre Flugeinlagen oder geniale Anspiele. Köster packt auf dem Handballfeld in erster Linie kräftig zu. An dem Zwei-Meter-Mann ist kaum ein Vorbeikommen. Gislason baut insbesondere in der Deckung auf den Rechtshänder, der vor dem eigenen Tor bereits seit seinen ersten Schritten in der Nationalmannschaft immer wieder Außergewöhnliches zeigt. Auch offensiv kann Köster, der ähnlich wie Golla ausreichend Ruhephasen benötigt, um sein Leistungslevel konstant abzurufen, eine Waffe sein - nicht zuletzt aufgrund seiner immensen Reichweite. Im Olympia-Viertelfinale gegen Frankreich fing er den Ball vor Uscins' Ausgleich ab.
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