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Vor CL-Start: Das traut Schwalb Flensburg & den Löwen zu

EHF Champions League live auf Sky

Die VELUX EHF Champions League startet in die neue Spielzeit - und Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen vertreten die Bundesliga in Europas Top-Wettbewerb.

Zusammen mit Sky Experte Martin Schwalb blicken wir voraus auf die neue Saison, die Favoriten und die Chancen der deutschen Teams.

Sky Sport: Die VELUX EHF Champions League steht in den Startlöchern! Auf was dürfen sich die Sky Zuschauer freuen?

Martin Schwalb: Auf absoluten Spitzen-Handball, der von Menschen begleitet wird, die sich für diesen Sport begeistern und andere begeistern wollen. Wir machen das sehr, sehr gerne und mit viel Hingabe. Ich hoffe, das merkt man!

EHF Champions League - die Livestreams im Überblick
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Sky Sport: In den letzten beiden Jahren fand das Final Four ohne deutsche Beteiligung statt. Endet in dieser Saison die Durststrecke der Bundesligisten?

Schwalb: Es wird Zeit! Der Druck ist da, dass eine deutsche Mannschaft wieder dabei ist. Beide haben es drauf, sind aber nicht die absoluten Top-Favoriten. Es kam ja nicht überraschend, dass zuletzt kein deutscher Teilnehmer dabei war. Es ist alles andere als einfach, sich für das Final Four zu qualifizieren. Ich bin nicht pessimistisch, aber auch nicht bedingungslos optimistisch. Die Löwen und Flensburg sind die Aushängeschilder unserer Liga, deshalb hoffe ich, dass sie es schaffen. Die Bundesliga sollte beim Final Four im eigenen Lande dabei sein, allerdings wird das ein echt schwerer Weg!

Löwen und Flensburg: Velux EHF Champions League bei Sky
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Neben der DKB Handball Bundesliga zeigt Sky auch alle Spiele der Rhein-Neckar Löwen und der SG Flensburg-Handewitt in der Velux EHF Champions League LIVE.

Schwalb traut den Löwen mehr zu

Sky Sport: Wessen Anhänger dürfen sich größere Hoffnungen machen: die Löwen-Fans, oder die Norddeutschen?

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Schwalb: Ich traue das Final Four eher den Rhein-Neckar Löwen zu. Sie haben einen breiteren, stabileren Kader. Es wäre schön, wenn sie die Champions League jetzt auch als wertvolles Ziel ausgeben und ihren Fokus mehr auf diesen Wettbewerb legen. Sie sind zwei Mal Meister geworden und konnten endlich auch den Pokal gewinnen. Jetzt wird es Zeit, international für Furore zu sorgen. Außerdem bekommen einige Löwen-Spieler nicht mehr viele Gelegenheiten, nach Köln zu fahren. Alexander Petersson ist 38 Jahre alt, Gudjon Valur Sigurdsson 39 und auch Andy Schmid ist schon 35. Es wäre schön, sie nochmal beim Final Four zu sehen.

Flensburg hingegen macht gerade einen Umbruch durch. Sie haben gegen Kiel toll gespielt, aber man hat gesehen, dass das ganz hohe Niveau beim Meister nur von den Stammkräften kommt. Wenn Holger Glandorf oder Rasmus Lauge nicht spielen können, hat die SG ein Problem. Die anderen Spieler sind noch nicht soweit, um in einem Champions-League-Viertelfinale bestehen zu können.

Guter Start wichtig für den Turnierverlauf

Sky Sport: Die Löwen starten gegen Barcelona in die Königsklasse, Flensburg muss zu Beginn nach Nantes. Beides schwere Aufgaben. Wie wichtig ist ein guter Start?

Schwalb: Der Auftakt ist immer wichtig! Du musst dir Selbstvertrauen holen und von Anfang an fokussiert sein. Es wäre fatal, die ersten Gruppenspiele auf die leichte Schulter zu nehmen, weil es so viele sind und sechs von acht Teams weiter kommen. Dann merkst du am Ende plötzlich, dass deine Ausgangslage für die K.O.-Phase bescheiden ist. Also: Von Anfang an voll reingehen, um die bestmögliche Platzierung in der Gruppe zu erreichen. In den letzten Jahren war es das Problem der deutschen Teams, dass sie keine gute Gruppenplatzierung erreichen konnten. Dann ist es schwer.

Sky Sport: Trauen Sie es einem der deutschen Vertreter zu, Gruppensieger zu werden?

Schwalb: Nein, ehrlich gesagt nicht. Dafür ist die Belastung für die deutschen Teams einfach zu groß. Überraschen lasse ich mich aber sehr gerne! Und auch Platz zwei oder drei wäre eine sehr gute Ausgangsposition.

Prokop traut Flensburg und Löwen einiges zu
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Bundestrainer Christian Prokop hofft auf eine erfolgreichere Champions-League-Saison der deutschen Klubs als zuletzt.

Viele Favoriten in Gruppe A

Sky Sport: Die Gruppe A mit den Rhein-Neckar Löwen hat einige Kracher-Teams zu bieten. Wer ist am stärksten einzuschätzen?

Schwalb: Diese Gruppe ist sehr ausgeglichen, das könnte die Chance der Löwen sein. Sollten ihnen ein bis zwei überraschende Siege gelingen, könnten sie ganz schnell oben stehen. Genauso gut können sie bei diesen Gegnern aber auch nur auf Rang fünf landen.

Als Titelverteidiger muss man Montpellier auf dem Zettel haben. Auch wenn sie gar nicht so überragend besetzt sind. Sie haben einen tollen Spielstil, viel Selbstvertrauen und sind eingespielt. Kielce und Barcelona sind immer vorne mit dabei. Und auch mit Veszprem muss man nach einer wirklich schlechten Saison wieder rechnen. Fünf von acht Teams spielen also um den Gruppensieg.

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Brand sieht Löwen gegen Barcelona nicht chancenlos

PSG ist der große Favorit in Flensburgs Gruppe

Sky Sport: Im Vergleich dazu dürften die Machtverhältnisse in Flensburgs Gruppe B klarer verteilt sein…

Schwalb: Die Topfavoriten sind die französischen Vertreter Nantes und Paris. Nantes überzeugt mich absolut mit der Art und Weise, wie sie spielen. Und für PSG wäre alles andere als der Gruppensieg eine Enttäuschung.

Sky Sport: Wäre nicht sogar alles andere als der Titel eine Enttäuschung für PSG?

Schwalb: Ja, definitiv. In Paris heißt es "Neuer Trainer, neues Glück". Vielleicht schafft es ja Raul Gonzalez, den Titel zu holen. In den letzten Jahren haben sie sich in Köln nicht so präsentiert, wie man sich das vorstellt. Das war eine herbe Enttäuschung. Und PSG läuft die Zeit davon, einige Leistungsträger sind im hohen Handballalter. Das könnte aber für sie sprechen: Sie werden sich nochmal richtig reinknien. Klar, ihre Chancen auf den Titel sind riesig. Aber um es zu schaffen, müssen sie sich mehr als Einheit und mehr auf den Punkt fokussiert präsentieren.

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Brand über die CL-Chancen der deutschen Teams

Warum soll nicht ein deutsches Team überraschen?

Sky Sport: Im letzten Jahr hat es Montpellier als Underdog zum Titel geschafft. Gibt es auch dieses Jahr wieder ein Überraschungsteam, das wir auf dem Zettel haben sollten?

Schwalb: Vielleicht reicht es nicht für ganz oben, aber Skjern hat eine richtige gute Mannschaft! Die spielen einen schönen Ball. Nantes war ja letztes Jahr schon im Finale. Ihnen traue ich es durchaus zu, diese Leistung zu wiederholen. Ansonsten wäre eine deutsche Mannschaft als Überraschungsteam doch mal wieder schön!

Sky Sport: Dagegen würde sich in Handball-Deutschland wohl niemand wehren. Zum Abschluss eine Frage, die jeder Experte vor Wettbewerbsstart liebend gerne beantwortet: Welche vier Teams schaffen es am Ende zum Final Four?

Schwalb: Auf die Gefahr hin, komplett daneben zu liegen: Ich glaube, Barcelona ist wieder dran. Sie hatten einen kleinen Umbruch, und sollten es wieder schaffen. Paris kommt ebenfalls nach Köln, und auch Kielce sehe ich wieder da. Und als Vierter? Ich hoffe die Rhein-Neckar Löwen!

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