Erlösen Draisaitl und die Oilers das Mutterland des Eishockeys?
06.06.2024 | 08:32 Uhr
Der große Wayne Gretzky ist sich sicher. "Das ganze Land wird hinter Edmonton stehen", prophezeit er vor der Finalserie um den Stanley Cup, und mit dem ganzen Land meint er, die lebende Legende, "The Great One", selbstverständlich: Kanada.
Nun ja, ob es tatsächlich das ganze Land ist, das ab Samstag (MESZ: Sonntag, ab 1.45 Uhr live auf Sky, hier gibt es alle Infos zu den Übertragungen) in den maximal sieben Duellen gegen die Florida Panthers hinter den Oilers stehen wird, darüber gehen die Meinungen nördlich des 49. Breitengrades dann doch auseinander.
Nachweislich Recht hat der Volksheld Gretzky, viermaliger Champion mit Edmonton, jedenfalls mit seiner zweiten Aussage: Dass eine kanadische Mannschaft die gewaltige Trophäe gewinnt, "ist ja seit 1993 nicht mehr vorgekommen".
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Die Montreal Canadiens, Kult-Klub und Rekord-Champion, waren vor bald 31 Jahren die letzten, die den Pokal des Lord Stanley ins Mutterland des Eishockeys holten, sie hätten 2021 als Finalist das lange Warten auch beenden können. Was den "Habs" aber ebenso misslang wie zuvor den Vancouver Canucks (1994 und 2011), den Ottawa Senators (2007), den Oilers (2006) und den Calgary Flames (2004).
30 Jahre nur gucken, nicht anfassen. 30 Jahre, in denen 15 Klubs aus den USA triumphierten, am häufigsten die Detroit Red Wings (4).
Bitter zudem: Dreimal ging der Stanley Cup seit 1993 an einen Klub, der ursprünglich aus Kanada kommt. Die Colorado Avalanche waren bis 1995 die Quebec Nordiques, nach dem Umzug nach Denver gewann die Franchise 1996 prompt ihren ersten von nunmehr drei Titeln. Das entscheidende und damit legendäre Tor zum Triumph im siebten Spiel bei den Florida Panthers (1:0 n.V.) erzielte: Uwe Krupp. Die Panthers standen auch im Vorjahr im Finale - und verloren es.
Und jetzt? Sind die Oilers, deren letzter von fünf Siegen (1984, 1985, 1987, 1988, 1990) schon bald 34 Jahre zurückliegt, in der Finalserie jetzt auf einmal "Canada's Team"? "Das ist es doch, was den Sport ausmacht, dass er die Leute zusammenbringt", betont Leon Draisaitls kongenialer Partner Connor McDavid, "hoffentlich gelingt uns das für alle Kanadier im ganzen Land."
Tatsächlich wäre landesweiter Stolz auf die Oilers angebracht, und nicht nur, weil es gegen ein Team aus den USA geht, noch dazu gegen eines aus dem Sunshine State Florida, das beim letzten Triumph der Männer in Blau und Orange noch nicht mal existierte. Bemerkenswert: Keine Mannschaft der NHL beschäftigt mehr Kanadier - 16 der 20 Spieler im Kader.
"Wir sind stolz, ein kanadisches Team zu sein und in gewisser Weise Kanada zu repräsentieren", sagt Angreifer Ryan Nugent-Hopkins, "und hoffentlich werden uns die anderen Provinzen und Städte auch anfeuern." Teamkollege Zach Hyman hält es da mit Gretzky: Eishockey bedeute den Kanadiern so viel, dass sie den Gewinn des Stanley Cup auf jeden Fall feiern würden, "egal ob sie Oilers-Fans sind oder nicht".
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