Favoriten, Deutsche & Profil: Alle Infos zur 77. Vuelta a Espana
18.08.2022 | 08:08 Uhr
Am Freitag startet im niederländischen Utrecht die letzte große Radrundfahrt des Jahres. Wie stets wird die Vuelta a Espana vor allem für die Kletterer ein großes Spektakel bieten.
Berge, Berge, Berge. "Es ist eine extrem schwere Rundfahrt", sagte der deutsche Profi Emanuel Buchmann dem SID. Von den drei Grand Tours - Giro, Tour und Vuelta - ist die Spanien-Runde traditionell die schwerste. Die Spanier lieben ihre Berge, die länger, steiler und rustikaler sind, als dies sonst irgendwo im Radsport-Zirkus zu finden ist. Die drückende Hitze im spanischen Sommer, ebenso die von den trockenen Vormonaten verdörrten Landschaften, geben dem Rennen einen fast schon endzeitlichen Charakter. Die rund 3300 km bis zum Ziel in Madrid am 11. September sind die ultimative Prüfung für Kletterer.
Der Giro d'Italia startete in Budapest, die Tour de France in Kopenhagen - die Vuelta a Espana nun in Utrecht: Alle drei großen Landesrundfahrten begannen und beginnen im Jahr 2022 nicht in ihrem Kernland. Für Utrecht ist es indes nicht das erste Gastspiel einer Grand Tour: 2015 richteten die Niederländer den Tour-Auftakt aus, den der Australier Rohan Dennis gewann. Etappe zwei mit Start in Utrecht ging an den deutschen Sprinter Andre Greipel.
Der Senor de la Vuelta war zuletzt der Slowene Primoz Roglic. Dreimal in Folge gewann der Ex-Skispringer die Rundfahrt - jeweils als Trostpflaster für den verpassten Toursieg. Seine härtesten Rivalen werden die Australier Ben O'Connor und Jai Hindley - der Giro-Sieger fährt für Buchmanns Team Bora-hansgrohe - sowie der Brite Simon Yates, der US-Amerikaner Brandon McNulty und Olympiasieger Richard Carapaz aus Ecuador sein. Die beiden prägenden Fahrer der Tour de France fehlen: Der Däne Jonas Vingegaard und der Slowene Tadej Pogacar gönnen sich eine Auszeit.
Die gewannen bislang dreimal die Vuelta: Rudi Altig (1962), Rolf Wolfshohl (1965) und Jan Ullrich (1999) holten das damals noch Goldene Trikot des Gesamtbesten, das seit 2010 rot ist. Seit Ullrich schaffte es kein deutscher Fahrer mehr in die Top 10, Emanuel Buchmann wurde 2018 Zwölfter. Der Ravensburger, der 2019 Vierter der Tour de France und 2022 Siebter beim Giro d'Italia wurde, hätte der dritte deutsche Radprofi werden können, der bei allen drei großen Landesrundfahrten in den Top 10 landet - das ist bislang nur Hennes Junkermann und Dietrich Thurau gelungen. Allerdings verhindert eine Harnwegsinfektion den geplanten Start des Kletterers. Auf Etappensiege ist Sprinter Pascal Ackermann aus - zwei hat er bei der Vuelta 2020 erreicht.
Für zwei Größen wird es die letzte große Rundfahrt: Alejandro Valverde (42), Vuelta-Sieger von 2009, ist der große Liebling der Spanier, die seine Doping-Vergangenheit gerne ignorieren. Und der Italiener Vincenzo Nibali (37) ist einer von nur sieben Radsportlern der Geschichte, die Giro, Tour und Vuelta gewonnen haben.
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