Becker-Biograf: "Finanzielle Probleme von Boris seit Jahren bekannt"

Christian Schommers über das Insolvenzverfahren

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Becker-Biograf: Finanzielle Probleme von Boris seit Jahren bekannt

Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste: Nachdem das englische Gericht Boris Becker für zahlungsunfähig erklärt hatte, geht es mit den schlechten Nachrichten weiter. Sky Sport News HD spricht mit Becker-Biograf Christian Schommers über die missliche Lage des Tennis-Lieblings.

Boris Becker darf angeblich nicht länger frei über seine Finanzen verfügen, so Michael Gibbs, ein Sprecher des staatlichen Insolvenzdienstes in London. "Herr Becker hat keine Kontrolle mehr über seine Finanzen", sagt Gibbs gegenüber der Bild. Angeblich bekomme der 49-Jährige nur noch Geld zur Lebenshaltung.

Einer, der Becker sehr gut kennt, ist sein Biograf Christian Schommers. Der ist von der Misere des Leimeners nicht überrascht. "Die finanziellen Problemen sind mir seit Jahren bekannt. Man redet von 40 Millionen Euro. Ich hätte jetzt auch nicht für möglich gehalten, dass es sich um eine solche Größenordnung handelt. Und dass er für bankrott erklärt wird, ist natürlich ein Trauerspiel. Es ist eine dramatische Zuspitzung von verschiedensten Dingen, die wirtschaftlich bei ihm in den letzten Jahren nicht funktioniert haben", so Schommers gegenüber Sky Sport News HD.

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Boris Becker kommt nicht zur Ruhe: Nachdem ein englisches Konkursgericht ihn für zahlungsunfähig erklärt hatte, geht es mit den schlechten Nachrichten weiter.

Erst Anfang der Woche hatte ein ehemaliger Geschäftspartner vom Ex-Wimbledonsieger 36,5 Millionen Euro gefordert. Das geht aus einer Pressemitteilung des ehemaligen Schweizer Unternehmers Hans-Dieter Cleven hervor, der einst mit Becker zusammenarbeitete. Das hatte die Bild am Dienstag berichtet. Insgesamt soll der 49-Jährige etwa 40 Millionen Euro einer Bank und Cleven schulden.

Schommers: "Becker hatte keine richtige Strategie"

Wie konnte es mit dem Ex-Champion allerdings soweit kommen? Der Becker-Biograf glaubt, dass sich der Wimbledon-Liebling nach seiner Karriere "verzettelt" hat und die Ausgaben zu extrem wurden. "Nach der aktiven Karriere hat er sich an verschiedensten Geschäftsfeldern versucht, er hat sich an Firmen beteiligt, Markenrechte versucht zu monetisieren, vieles hat da nicht funktioniert, das hat ihn Geld gekostet. Berater gaben sich die Klinke in die Hand, und er hat sich da einfach verzettelt, keine richtige Strategie gehabt, Dinge nicht nachhaltig betrieben", sagt Schommers.

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Seiner Ansicht nach wurde Becker falsch beraten und am Ende fehlte ihm der Überblick über seine Ausgaben. Der 49-Jährige brauche jetzt einen guten Krisenberater, der ihn wieder aufrichtet und in die Spur hilft.

Den Stein ins Rollen brachte vor zwei Wochen ein britisches Gericht. Das hatte den Leimener wegen nicht beglichener Millionen-Zahlungen der Privatbank Arbuthnot Latham & Co für bankrott erklärt. Das Insolvenzverfahren ist in vollem Gange.

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Schommers weiß natürlich, was Becker im schlimmsten Fall bevorsteht. "Es ist natürlich ein Drama. In England dauert Insolvenz nur ein Jahr, in Deutschland sind es sieben Jahre, aber er hat keinerlei Zugriff auf sein Vermögen, darf keine Geschäfte mehr abschließen ohne Insolvenzverwalter und wird vermutlich aus der Villa ausziehen müssen. Er muss seinen Lebensstandard extrem reduzieren, man bekommt quasi eine Art Taschengeld, die man ausgeben kann", so Schommers.

Boris Becker steht noch ein langer Sommer bevor. So eine Krise hat der 49-Jährige noch nie erlebt. Schommers glaubt, dass es den Ex-Wimbledonsieger an die Substanz gehen werde und ihn viel Kraft koste.

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