Cori "Coco" Gauff: 15-jähriges Wunderkind begeistert in Wimbledon
Lob von Serena Williams, motivierende Worte von Federer
03.07.2019 | 21:09 Uhr
Wer ist Cori Gauff? Die 15-jährige US-Amerikanerin qualifizierte sich als jüngste Spielerin der Geschichte für das Wimbledon-Hauptfeld. Dort besiegte sie im Auftaktmatch ihr großes Idol Venus Williams. Sky Sport nimmt den jungen Shootingstar genauer unter die Lupe.
Als Cori, genannt ''Coco'', am Montag den Court No.1 betrat, marschierte die 15-Jährige mit Rap-Musik auf den Ohren in Richtung Spielerbank. Nachdem sich Coco im Generationenkampf mit Venus Williams durchsetzte, kamen dem Mega-Talent die Tränen.
"Es ist das erste Mal, dass ich weine nach einem Match, das ich gewonnen habe", sagte der US-Teenie nach dem 6:4, 6:4 gegen die 24 Jahre ältere Williams. Sie nennt neben den Williams-Schwestern die Popstars Beyonce und Rihanna als ihre Vorbilder - und natürlich will sie "die beste Spielerin aller Zeiten" werden.
Als "Coco" sieben Jahre alt war, zog die Familie wegen der besseren Trainingsbedingungen von Atlanta nach Delray Beach in Florida. Seitdem bestimmt Tennis ihr Leben - obwohl sie bis vor zwei Jahren auch noch Basketball und Leichtathletik betrieb. Ihr Talent kommt nicht von ungefähr: Ihr Daddy Corey Gauff, welcher seine Tochter bis zu ihrem zehnten Geburtstag trainierte, spielte Basketball an der Georgia State University. "Cocos" Mutter Candi war in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren eine bekannte Leichtathletin in Florida.
Tennis, Training und Schule
Seit 2014 wird der charmante Teenie von Star-Trainer Patrick Mouratoglou betreut, bei welchem sie in seiner gleichnamigen Talentschmiede auf Nizza regelmäßig mit Serena Williams trainiert. "Um sieben Uhr stehe ich auf, frühstücke, spiele Tennis, mache meine Schulsachen. Ich werde online unterrichtet. Nachmittags nochmal Training", sagte sie im März der Zeitung Die Welt.
In Wimbledon schrieb sie noch während der Qualifikation eine Online-Klausur. Note: 2. Für ihr Erstrundenmatch gegen Venus Williams gab sie sich auf der Pressekonferenz selbst dagegen scherzhaft eine "glatte 1" und verzauberte mit ihrer lässigen Art die Reporter.
Serena Williams: "So cool, ein tolles Mädchen"
Fünf Wimbledon-Titel, 41 Millionen Dollar Preisgeld und 269 Weltranglistenplätze trennen Cocri von Venus. Nicht wenige jedoch glauben, dass die Abstände schon bald sehr viel kleiner sein werden. "Sie ist eine aufregende junge Spielerin. Und sie ist so cool, ein tolles Mädchen", sagte Serena Williams auf einer Pressekonferenz und vergleicht Coco mit ihrer älteren Schwester, da sich die beiden in Spielstil und Körperbau sehr ähnlich sind.
Die Tenniswelt steht ihr dank ihrer Physis offen. "Ich schlage den Ball sehr hart. Aber bei meinen Anlagen liegt das auf der Hand", analysiert sie selbst: "Ich bin mit 1,79 Metern ziemlich groß, habe lange Beine, lange Arme und dicke Muskeln."
"Serena ist der Grund, warum ich Tennis spiele"
Die Williams-Schwestern wiederum sind die Inspiration für Cori Gauff: "Serena Williams ist der Grund, warum ich Tennis spiele. Es ist mir eine Ehre, mit Venus den Platz zu teilen. Ich habe ihr für alles gedankt. Ich wäre nicht hier, wenn sie nicht wäre, sie ist so inspirierend und ich wollte ihr das immer sagen", so Gauff auf der Pressekonferenz.
Bei Fragen der Reporter antwortet die 15-Jährige unheimlich relaxed und begeistert mit ihrer charmanten Art die Massen. Neben den Williams-Sisters hat auch Federer den Teenie-Star inspiriert. Cocos Agent ist Teil der Vermarktungsagentur Team 8, die der Schweizer gegründet hat.
Gauff: "Federer munterte mich auf"
Cori hat im Vorjahr, nach der Erstrundenniederlage bei den Australian Open, mit Federer gesprochen. "Er munterte mich auf. Als nächstes spielte ich das Junioren-Grand-Slam der French Open, das ich am Ende gewann", erzählt Gauff euphorisch. Nach Angaben des Forbes-Magazines werden "Cocos" Werbeeinnahmen für 2019 auf mehr als eine Millionen US-Dollar geschätzt, da ihre Sponsorenanfragen explodieren und "Coco" lukrative Langzeit-Deals mit Ausrüster Head, New Balance und der Barilla Group besitzt.
Zum Abschluss der Pressekonferenz antwortete "Coco" auf die Frage, wie weit sie es in diesen Wochen in Wimbledon noch bringen könne, selbstbewusst, aber kein bisschen arrogant: "Mein Ziel ist es, das Turnier zu gewinnen."
Der dreimalige Wimbledonsieger John McEnroe sagte: "Wenn sie mit 20 Jahren nicht die Nummer eins der Welt ist, werde ich absolut schockiert sein." Die nächste Hürde auf dem Weg dorthin ist am Mittwoch die Slowakin Magdalena Rybarikova. Es wird sich zeigen, ob "Coco" auch in Runde zwei triumphiert. Die Herzen der Fans hat die sympathische 15-Jährige schon längst erobert.