Nach Ausraster im Halbfinale: Rassismus-Vorwurf von Kyrgios
11.06.2022 | 19:38 Uhr
Andy Murray steht im Finale des ATP-Turniers am Stuttgarter Weissenhof und trifft dort auf den Italiener Matteo Berrettini. Nick Kyrgios beklagte nach seinem Halbfinalaus eine rassistische Äußerung.
Nachdem sich dieser gegen Oscar Otte aus Köln mit 7:6 (9:7) und 7:6 (7:5) durchgesetzt hatte, gewann Murray sein Halbfinale gegen den Australier Nick Kyrgios mit 7:6 (7:5) und 6:2. Für Murray ist es das 70. Finale seiner Karriere, davon das zehnte auf Rasen.
Nach einem ausgeglichenen ersten Satz endete der Tiebreak unschön. Beim letzten Ballwechsel versprang Kyrgios der Ball wegen eines Platzfehlers, worauf der Australier seinen Schläger zertrümmerte. Dafür wurde er mit einem Punktabzug bestraft.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs legte sich Kyrgios auch noch mit dem Publikum an, beschimpfte es und wurde dafür mit einem Spielabzug zum 0:2 belegt. Danach stand das Match vor einem Abbruch, da der Australier sich nicht mit dem Spielverlauf anfreunden wollte, Selbstgespräche führte und maulte. Lustlos spielte er die Partie zu Ende und wurde vom Publikum mit Pfiffen verabschiedet.
Kyrgios beklagte nach seinem Halbfinalaus eine rassistische Äußerung. In einer Instagram-Story beteuerte der 27-Jährige am Samstagabend, dass eine Beleidigung von den Zuschauerrängen Anlass für seine Ausraster gewesen sei.
"Wann hört das endlich auf, dass man mit rassistischen Beleidigungen aus der Menge umgehen muss?", schrieb Kyrgios. Er wisse, dass sein Verhalten "nicht immer optimal" sei, "aber Kommentare wie 'du kleines schwarzes Schaf' und 'halt die Klappe und spiel' sind nicht akzeptabel".
Murray hatte sich bereits kurz nach Spielende über die Umstände seines Finaleinzugs beklagt. "Zum Schluss hat es keinen Spaß mehr gemacht", sagte er bei ServusTV: "Im zweiten Satz war es kein echtes Match mehr."
Die Veranstalter teilten am Sonntag mit, es würden keine diskriminierende Aussagen seitens der Zuschauer akzeptiert. "Wir haben Nick Kyrgios und seinem Team unser Bedauern zu den Vorkommnissen zum Ausdruck gebracht und ihm versichert, dass wir ein derartiges Verhalten nicht akzeptieren. Der Vorfall wird derzeit von den Verantwortlichen untersucht", hieß es. Die Einhaltung sportlicher Werte wie Fairness, Toleranz und Teamspirit habe oberste Priorität.