Zverev und Tsitsipas - Posterboys für ein neues Tennis-Zeitalter, Teil 3

Zwei Tennis-Stars, ein Ziel

Die neue Generation: Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas könnten in Zukunft die Titel unter sich ausmachen.
Image: Die neue Generation: Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas könnten in Zukunft die Titel unter sich ausmachen.  © Getty

Sky Kommentator Paul Häuser wirft nach einem aufregenden Tennis-Jahr einen genaueren Blick auf die zwei Next-Gen-Stars der ATP-Tour: Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas. Teil 3:

Tsitsipas gewährt seinen Anhängern in seinem Reise-Vlog, seinem Youtube-Kanal und seinem eigenen Podcast intime Einblicke in sein turbulentes Leben. Er hat eine sehr kreative Ader, liebt es, zu fotografieren und schneidet sogar seine Videos selbst. Zum Instagram-Account von Tsitsipas.

Der Grieche hat für sein Alter eine ungewöhnliche Reife. Zu Beginn des Jahres war er um Abstand vom Tenniszirkus zu gewinnen eine Woche allein auf den britischen Virgin Islands. Und das mit damals 19 Jahren.

Tsitsipas in der Jugend fast ertrunken

Ein dramatisches Erlebnis in seiner Jugend war für ihn besonders prägend. Bei einem Jugendturnier in Griechenland schwamm Tsitsipas in einer Pause mit einem Freund aufs Meer hinaus und übersah eine gefährliche Strömung. Vater Apostolos konnte die beiden Jungs gerade noch vor dem Ertrinken retten.

Stefanos selbst sagt, dass er seit diesem Tag mit viel mehr Courage auf dem Tennisplatz agiert und keine Angst mehr verspürt, die Entscheidungen selbst zu suchen.

Seit einem dramatischen Zwischenfall im Meer kennt Tsitsipas laut eigener Aussage keine Angst mehr, Entscheidungen zu treffen.
Image: Seit einem dramatischen Zwischenfall im Meer kennt Tsitsipas laut eigener Aussage keine Angst mehr, Entscheidungen zu treffen.  © Getty

Zverevs Spiel zuletzt auf einem neuen Level

Sascha Zverev ließ sich im Gegensatz dazu in der Vergangenheit in den entscheidenden Situationen häufig in die Defensive drängen und positionierte sich immer wieder ein bis zwei Meter hinter der Grundlinie, während Tsitsipas mehr bemüht ist, in den Court hineinzugehen.

Ivan Lendl wird mit Zverev vor allem an der Aggressivität in den Ballwechseln arbeiten. Bei Andy Murray konnte Lendl die zuvor oft wacklige Vorhand stabilisieren und das Transition-Game auf eine neue Stufe heben. Genau diese Elemente sind auch bei Zverev entscheidend für seine weitere Entwicklung als künftiger Champion. Bei den World Tour Finals präsentierte Zverev bereits ein beeindruckendes neues Level in seinem Spiel.

Mehr Tennis

Zverev vs. Tsitsipas das Dauer-Duell der Zukunft?

Aber hat das Duell Zverev - Tsitsipas das Zeug zum Klassiker wie Borg - McEnroe, Edberg - Becker, Sampras - Agassi, Federer - Nadal oder Nadal - Djokovic?

Im Interview mit Sky Reporter Moritz Lang in Paris-Bercy zählte Zverev seine aus seiner Sicht stärksten Konkurrenten in der Zukunft auf - und als erstes erwähnte er Tsitsipas. Der Respekt vor seinem Kollegen aus dem Apey-Stall, er ist enorm hoch seit der Niederlage von Toronto. Zverev nannte aber auch noch den Australier Alex de Minaur, die Russen Karen Khachanov, Daniil Medvedev, Andrey Rublev, den US-Boy Frances Tiafoe und den Kanadier Denis Shapovalov.

All diese Spieler haben ganz unterschiedliche Spielstile. Sollte Zverev mit seinen Prognosen Recht behalten, dann droht dem Tennis sicherlich keine Langeweile. Aber die größte Strahlkraft aller Newcomer haben Zverev und Tsitsipas.

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Rückblick auf das Tennis-Jahr von Alexander Zverev. (Videolänge: 14:44 Minuten)

Riesige Fußstapfen von Federer und Nadal

Die Sorge war groß, dass das Herrentennis ohne Roger Federer und Rafael Nadal in eine große Krise fallen könnte. Doch die Antwort darauf liefern Zverev und Tsitsipas. Die ATP Tour wird die Zukunft um genau diese Beiden herum aufbauen.

Für Zverev und Tsitsipas ist es nun ein besonderer Ansporn, sich mit den alten Dominatoren Federer, Nadal und Djokovic zu messen und sie auf großer Bühne zu schlagen.

Aber Zverev und Tsitsipas sollten sich auch gegenseitig von Nutzen sein. Wie sehr große Gegenspieler auch Katalysatoren für die eigene Karriere sein können, das haben Roger Federer, Rafael Nadal, Andy Murray und Novak Djokovic auf beeindruckende Art und Weise vorgemacht.

Doch auch ohne diese "Big Four" scheint die Zukunft des Herrentennis gesichert, denn die Zukunft heißt: Sascha Zverev und Stefanos Tsitsipas.

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