Brevik und Livelten suspendiert: Skiverband handelt nach Anzugskandal
Der Norwegische Skiverband hat nach dem Skandal rund um manipulierte Anzüge der norwegischen Skispringer bei der WM in Trondheim Konsequenzen gezogen. Der Cheftrainer und ein Servicetechniker wurden mit sofortiger Wirkung suspendiert.
10.03.2025 | 17:25 Uhr
Norwegens Skiverband hat auf den Anzugskandal bei der Heim-WM in Trondheim reagiert und wie erwartet Skisprung-Cheftrainer Magnus Brevik sowie Servicetechniker Adrian Livelten suspendiert.
Dies gab der Verband am Montagnachmittag bekannt. Der frühere slowenische Weltcupspringer Bine Norcic, seit 2022 Assistenzcoach der Norweger, übernimmt vorerst die Verantwortung.
Am Samstag war der Skandal nach Bekanntwerden von belastenden Videoaufnahmen ins Rollen gekommen, am Sonntag hatte der norwegische Sportdirektor Jan-Erik Aalbu den Betrug zugegeben.
Norwegischer Skiverband spricht Aalbu Vertrauen aus
Er selbst und die betroffenen norwegischen Springer um Marius Lindvik, Weltmeister von der Normalschanze, seien über die Manipulation der Sprunganzüge nicht informiert gewesen, betonte er. Aalbu wurde vom Verband am Montag ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen.
Die bislang aufgetauchten Informationen über die Vorfälle seien "so schwerwiegend, dass sie einen Grund für eine Suspendierung des Arbeitsverhältnisses" mit Brevik und Livelten darstellten. Das erklärte der norwegische Verband in einer Pressemitteilung. "Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst und glauben, dass die Ausrüstung unter Verletzung der Vorschriften der FIS (Ski-Weltverband; Anm. d. Red.) absichtlich manipuliert wurde, um einen Vorteil im Wettkampf zu erlangen."
Brevik und Livelten mit sofortiger Wirkung suspendiert
Bislang scheine "geklärt zu sein, dass Brevik und Livelten sich am Freitagabend dazu entschieden haben, einen zusätzlichen - und steiferen - Faden in die Anzüge von Johann Andre Forfang und Marius Lindvik einzunähen", so der Verband. Über mögliche weitere Aktionen habe man derzeit keinen Überblick.
Er unterstütze die Forderung des Skisprungkomitees "voll und ganz und habe daher beschlossen, Brevik und Livelten gemäß den Bestimmungen des Arbeitsumfeldgesetzes mit sofortiger Wirkung zu suspendieren", sagt Ola Keul, amtierender Generalsekretär des norwegischen Skiverbandes.
Endgültige Stellungnahme nach Abschluss der Ermittlungen
Sowohl Brevik als auch Livelten hätten der Entscheidung zugestimmt. Dies bedeute, dass sie "bis auf Weiteres" nicht für den norwegischen Skiverband tätig sein werden. Nach Abschluss der Ermittlungen des Verbandes sowie der FIS werde man "eine endgültige Stellungnahme" zu Brevik und Livelten abgeben.
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