Statistiken, Psychologie & Co.
06.12.2018 | 12:47 Uhr
Die Ausgangslage vor dem Revierderby ist klar: Dortmund reist am Samstag als großer Favorit zum FC Schalke 04. Dennoch gibt es einige Faktoren, die für Königsblau sprechen.
Borussia Dortmund spielt bislang eine sensationelle Saison. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre rangiert mit 33 Punkten unangefochten an der Tabellenspitze und ist in der Bundesliga nach wie vor ungeschlagen. Demgegenüber steht eine bis dato enttäuschende Hinrunde des FC Schalke 04. Der Vizemeister befindet sich mit 14 Zählern nur auf Platz zwölf und muss eher den Blick nach hinten als nach vorne richten. Klare Vorzeichen, wie man meinen könnte. Doch genau aus dieser Ausgangslage ergibt sich der erste Schalker Vorteil...
Schalke kann in diesem Derby nur gewinnen. Jeder geht davon aus, dass die scheinbar übermächtigen Dortmunder ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Das bedeutet automatisch mehr Druck für den BVB. Im Gegensatz dazu können die Knappen fast schon befreit aufspielen. Diesen Psycho-Vorteil sieht auch Sky Reporter Dirk große Schlarmann: "Das ist die Chance von Schalke 04, dass Dortmund sich nur noch die Höhe des Derbysiegs ausrechnet."
Es gibt eine Reihe von Statistiken, die für Königsblau sprechen. Dortmund wartet seit über drei Jahren auf einen Derbysieg. Gegen kein anderes Team ist der BVB seit Jahresbeginn 2016 in der Bundesliga sieglos. Die letzten drei sowie vier der letzten fünf Derbysiege feierte Schalke vor heimischer Kulisse. Die jüngere Historie geht also klar an S04. Auch in der Gesamtbilanz schneiden die Königsblauen nicht schlecht ab: Dortmund hat in der Bundesliga lediglich einen Derbysieg (32) mehr auf dem Konto als Schalke (31).
In gewisser Hinsicht ist Dortmund sogar ein Lieblingsgegner: Lediglich gegen den HSV erzielten die Knappen mehr Bundesliga-Tore (143) als gegen den BVB (132).
Ralf Fährmann ist zurück! Der Schalker Keeper hielt seine Mannschaft sowohl in Porto als auch in Hoffenheim mit mehreren Glanzparaden im Spiel. Damit scheint der S04-Kapitän nach seiner dreiwöchigen Leistenzerrung wieder in einer Top-Verfassung zu sein. Als Ur-Schalker mit einer langjährigen Derby-Erfahrung könnte der 30-Jährige das Zünglein an der Waage sein.
Keine Frage: Dortmund spielt nach wie vor eine starke Saison. Die letzten drei Pflichtspiele haben jedoch geziegt, dass sich die Schwarz-Gelben vermehrt schwer tun. In Mainz gewann die Borussia glücklich mit 2:1, die Partie stand bis zur Schlussphase auf der Kippe. Vier Tage später fand der BVB in der Champions League gegen ein gut gestaffeltes Brügge keine Lösungen - 0:0 der Endstand. Auch der 2:0-Heimsieg gegen Freiburg fällt unter die Kategorie "Arbeitssieg".
Dass Schalke - ähnlich wie Brügge - ein Abwehrbollwerk aufbauen kann, ist kein Geheimnis. Das sieht auch Sky Reporter Dirk grosse Schlarmann so: "Schalke kann das Spiel des Gegners zerstören, das mag Dortmund überhaupt nicht."
Die Favoritenrolle vor dem Derby ist klar vergeben, doch die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz...