BVB Transfer: Passt Eintracht Frankfurts Daichi Kamada zu Dortmund?

Wechsel wird konkreter: Aber passt Kamada auch zum BVB?

Daichi Kamada könnte von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund wechseln.
Image: Daichi Kamada könnte von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund wechseln.  © Imago

Der Abgang von Daichi Kamada bei Eintracht Frankfurt nimmt immer konkretere Formen an. Zu den Top-Interessenten gehört auch der BVB. Doch passt der Japaner überhaupt zu den Borussen?

Aktuell setzt Eintracht Frankfurt alles daran, Kamada zu halten. Der Vertrag des 26-jährigen Leistungsträgers läuft im kommenden Sommer aus. Will der Japaner wechseln, sind der SGE die Hände gebunden. Der Kampf um den Spielmacher spitzt sich aktuell immer weiter zu und nun beginnen auch die Fans der Eintracht damit, große Geschütze aufzufahren.

Vor der 0:2-Niederlage in der Champions League gegen Napoli am Dienstag unterbreitete ein prominenter Anhänger der Adler Kamada ein verlockendes Angebot. Der deutsche Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List, der die höchste Wissenschaftsauszeichnung 2021 verliehen bekommen hatte, versprach bei Amazon Prime: "Wenn Daichi Kamada ginge, würde es mir das Herz brechen. Ich wollte heute die Gelegenheit nutzen, meine Medaille in die Waagschale zu werfen. Wenn er bleibt, gebe ich sie ihm."

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Dortmund trifft sich mit Kamada-Beratern

Trotz der Bemühungen Frankfurts und dieses kuriosen Angebots stehen die Zeichen nach Sky Informationen derzeit auf Abschied. Mehrere Topklubs haben Interesse am japanischen Nationalspieler bekundet, der den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen möchte. Zu den Favoriten gehört aus Bundesliga-Kreisen der BVB.

Nach Sky Infos gab es am Mittwoch ein Treffen zwischen Borussia Dortmund und den Beratern Kamadas. Die Schwarz-Gelben sind bereit, dem Spielmacher einen Fünf-Jahres-Vertrag vorzulegen, mit einem jährlichen Gehalt von rund fünf Millionen Euro. Noch haben sich Verein und Spieler nicht geeinigt, doch langsam wird das Rennen um den Frankfurter immer heißer.

Die Verpflichtung des begehrten Japaners wäre augenscheinlich ein echter Coup. Kamada gehört seit geraumer Zeit zu den besten Spielgestaltern der Bundesliga, ist mit 26 Jahren im besten Fußballeralter und ist obendrein ablösefrei zu haben. Kein Wunder, dass Spitzenvereine Schlange stehen. Doch macht der Transfer sportlich für den BVB überhaupt Sinn?

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Kamada und Borussia Dortmund in fortgeschrittenen Gesprächen.

BVB hat Spitzen-Trio auf Kamadas Stammposition

Kamadas angestammte Position ist das zentral-offensive Mittelfeld. Auf der sogenannten "Zehn" kommen die Qualitäten des Eintracht-Stars am besten zum tragen. Dort hat der BVB allerdings ein Überangebot. Julian Brandt hat sich nach schwierigen Jahren in schwarz und gelb endlich in Top-Form gespielt und schafft es, diese in dieser Saison konstant auf den Rasen zu bringen.

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Für die Dortmunder ein riesen Zugewinn. Während der Verletzungen von Marco Reus und Giovanni Reyna in der Hinrunde war Brandt für Trainer Edin Terzic alternativlos. Nun hat der Coach wieder die Qual der Wahl. Reyna startete mit drei Jokertoren in die Rückrunde und drängt auf mehr Spielzeit.

Kapitän Reus, dessen Bankplatz gegen den FC Chelsea in der Champions League (1:0) zum kleinen Politikum wurde, hat sich ebenfalls stark zurückgemeldet. Beim 4:1-Erfolg gegen die Hertha steuerte der 33-Jährige eine Vorlage sowie ein wunderschönes Freistoßtor bei - gehörte zu den besten Spielern bei den Borussen. Und doch muss die BVB-Ikone wegen der starken Form von Brandt um seinen Platz in der Startelf kämpfen.

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"Euro-Daichis" Variabilität ist ein großes Plus

Drei Spitzenleute für eine Position - und nächste Saison noch Kamada? Nicht unbedingt. Einerseits ist der Verbleib von Reus, dessen Arbeitspapier ebenfalls im Sommer ausläuft, noch nicht sicher. Anderseits könnte angesichts des Konkurrenzkampfes eine große Stärke Kamadas beim BVB zum Tragen kommen: Der Japaner ist extrem variabel.

Auch bei der Eintracht konkurriert der 26-Jährige mit zwei Top-Leuten. SGE-Trainer Oliver Glasner setzte in den letzten Monaten im offensiven Mittelfeld auf Mario Götze und Jesper Lindström. Das hatte den Effekt, dass der unverzichtbare Kamada im Zentrum weiter hinten - teils sogar im defensiven Mittelfeld - zum Einsatz kam. Wie Brandt kann der Allrounder auch über die halbrechte oder halblinke Seite kommen.

Auf der "Acht" könnte Kamada den nach der Saison abwandernden Mahmoud Dahoud ersetzen. Obwohl sich die beiden Spielertypen unterscheiden, hätte Dortmund mit Kamada einen erfahrenen Ersatz, sollte auch Jude Bellingham die Dortmunder im Sommer verlassen. "Euro-Daichi", wie er in Frankfurt gerufen wird, hat auf nationaler und internationaler Bühne bereits starke Leistungen dargeboten. In seinen 30 Europa- und Champions-League-Einsätzen kommt der Japaner auf 14 Treffer und drei Assists.

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Gregor Kobel Spricht über eine mögliche Meisterschaft mit dem BVB.

BVB kann sich Schnäppchen nicht entgehen lassen

Mit seiner quirligen Spielweise passt der 26-Jährige zur Philosophie der Schwarz-Gelben. Kamada hat ein gutes Tempo, eine feine Ballbehandlung und kann auch aus tiefen Räumen gefährliche, spieleröffnende Pässe spielen. Kamada ist ein Problemlöser, der auch unter Druck die Übersicht behält. Eine weitere wichtige Qualität im temporeichen Spiel der Dortmunder.

Kamada ist technisch versiert, extrem variabel einsetzbar und zum Glück aller Interessenten ablösefrei zu haben. Obwohl beim BVB auf anderen Positionen mehr Verbesserungs-Bedarf im Sommer besteht, kann sich die sportliche Führung um Sportdirektor Sebastian Kehl dieses Schnäppchen kaum entgehen lassen. Kamada wäre ein echter Gewinn für den schwarz-gelben Kader.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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