Sky exklusiv II Watzke: "Bei der EM hätte ich schon gerne mehr Dortmunder dabei..."
18.06.2024 | 14:03 Uhr
Vor dem Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland sprach Hans-Joachim Watzke am Sky Mikrofon über die wenigen BVB-Spieler im DFB-Kader und den Ausrüster-Wechsel von Adidas zu Nike.
… über das Testspiel heute Abend in Lyon: "Deutschland gegen Frankreich, das ist immer etwas Besonderes. Egal, ob das ein Testspiel oder ein Pflichtspiel ist. Zwei tolle Mannschaften. Ein bisschen Brisanz ist zusätzlich drin, weil wir sie in Dortmund 2:1 geschlagen haben. Je näher man sich Turnieren nähert, desto mehr Zündstoff ist drin. So ein Spiel ist immer ein Prestigespiel."
… über die wenigen BVB-Spieler im DFB-Kader: "Selbst wenn es mich ärgern würde, würde ich es nicht sagen. Das hat man einfach zu akzeptieren. Aktuell hat das Vorteile. Bei der Europameisterschaft hätte ich aber schon gerne ein paar mehr Spieler dabei. Ich muss aber ganz ehrlich sagen: So wenig Werbung haben sie auch nicht für sich gemacht. Wir stehen immerhin im Viertelfinale der Champions League. Wir müssen den Bundestrainer jetzt mal in Ruhe lassen. Er soll seine Entscheidungen treffen und wir konzentrieren uns dann auf die Euro."
… über den Ausrüster-Wechsel von Adidas zu Nike: "Dass das in der Öffentlichkeit so ein großes Thema ist, das war klar und kann ich gut nachvollziehen. Als ich damit konfrontiert worden bin, habe ich auch erst mal Luft holen müssen. Das war eine gewachsene Beziehung zwischen dem DFB und Adidas. Ich habe mich aber maßlos über viele Politiker-Kommentare geärgert, die auf einmal den Patriotismus für sich entdecken. Es gibt Leute, die haben vor fünf Jahren noch gesagt: 'Vaterlandsliebe kotzt mich an' und entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus." Diese Regeln, die wir jetzt haben, dass wir diskriminierungsfrei ausschreiben müssen, daran haben wir uns gehalten. Die Ergebnisse bekommst du dann auch nicht mehr aus der Welt; diese Compliance-Regeln, die diese Politiker auch eingeführt haben. Daran haben wir uns zu halten. Die Differenz war so gigantisch groß, da gab's einfach keine andere Lösung. Wenn man ausschreibt, dann ist es halt so, dass irgendwann mal einer böse ist.
Das einzige Vernünftige, was ich gelesen habe, war der Satz des Bundeskanzlers: Dass das die Sache des Verbands ist. Damit hat er genau den Nerv getroffen. Mir persönlich tut das sehr leid. Ich bin mit dem Vorstandsvorsitzenden von Adidas, Bjørn Gulden, seit vielen Jahren befreundet. Aber was sollen wir machen? Man kann nicht Regeln schaffen und anschließend in der Politik sagen, dass das unpatriotisch sei. Das fand ich einfach total daneben."
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.