Ein Kommentar zum Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft
Stilvoll raus - dann werden wir halt Weltmeister!
06.07.2024 | 12:00 Uhr
Aus und raus im Viertelfinale! Die deutsche Nationalmannschaft muss sich nach einer teils unglücklichen und teils verdienten 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen die Spanier von der Heim-EM verabschieden. Bitter, aber das Ausscheiden im Viertelfinale ist keine Schande sondern ein Abgang mit Stil.
Denn diese Mannschaft hat sich auch gegen spielstarke und abgezockte Spanier nie aufgegeben, immer gekämpft und alles versucht. Der Lohn: In der Stuttgarter Arena wurde die Mannschaft nach Abpfiff mit lautem Beifall verabschiedet.
In den vergangenen Wochen hat das DFB-Team etwas geschafft, was sich monatelang zuvor nicht abgezeichnet hatte. Sie hat im eigenen Land eine Aufbruchstimmung erzeugt. Julian Nagelsmann und Sandro Wagner haben einen Kader zusammengestellt, mit dem sich die Fans identifizieren konnten. Die Spieler haben auch abseits des Platzes dazu beigetragen, dass wir Deutschen drei Wochen im EM-Fieber waren.
ZUM DURCHKLICKEN: Die Noten der DFB-Stars gegen Spanien
Nagelsmanns Pläne gehen nicht auf
Bitter ist lediglich, dass viele Pläne von Nagelsmann ausgerechnet im Viertelfinale gegen die Spanier nicht aufgingen. Vor allem in der ersten Halbzeit. Leroy Sane konnte keine Akzente in der Startelf setzen. Emre Can unterlag im Duell mit Fabian Ruiz. Kai Havertz fehlte als Mittelstürmer erneut der von Antonio Rüdiger geforderte Killerinstinkt. David Raum wirkte oft überfordert. Niclas Füllkrug kam zu spät.
Dennoch: Bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist etwas zusammengewachsen. Der Nagelsmann-Umbruch kam aber zu spät, um dieses Turnier gewinnen zu können. Das Aus im Viertelfinale wird dem Leistungsvermögen der Mannschaft gerecht. So ehrlich muss man sein.
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Ein Fundament wurde gelegt
Unsere Nationalmannschaft hat es nun verdient, auch in den kommenden Wochen und Monaten Unterstützung zu erfahren. Es wartet die Nations League und die WM 2026 steht bereits vor der Tür. "Dass man jetzt zwei Jahre warten muss, bis man Weltmeister wird, tut auch weh. Die Aussage gefällt euch, da werden die Augen groß - aber was soll ich anderes sagen? Natürlich wollen wir Weltmeister werden", kündigte Nagelsmann auf der PK an.
Bleibt zu hoffen, dass er im Amt bleibt und nicht beim erstbesten Angebot die Flucht ergreift, sondern sich die Zeit nimmt, in einem Zweijahresplan etwas aufzubauen, sodass wir bei der WM in den USA, Kanada und Mexiko von Beginn an zu den Favoriten zählen.
Auf einem Fundament, das in den letzten Wochen gelegt wurde. Mit Spielern, die hungrig und bereit sind, die neue DFB-Ära einzuläuten. Dann werden wir halt Weltmeister!
Mehr zum Autor Florian Plettenberg
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