Jürgen Klopp äußert sich über Spielkalender im Profifußball
"Völliger Wahnsinn": Dieses Thema bringt Klopp auf die Palme
01.08.2024 | 08:32 Uhr
Spitzentrainer Jürgen Klopp hat den internationalen Fußballkalender als "völligen Wahnsinn" bezeichnet und eine Abkehr von immer mehr Spielterminen gefordert.
"Wie kann sich der Fußball am besten weiterentwickeln? Die besten Spieler müssen genug Zeit haben zu regenerieren", sagte Klopp bei einem Gastauftritt beim Internationalen Trainerkongress in Würzburg. "FIFA und UEFA arbeiten auch nicht zusammen. Jeder sucht für sich, den besten Schnitt zu machen. Das ist ein riesengroßes Problem." Dabei gehe es "immer ums Geld".
Als Beispiel nannte der frühere Liverpool-Trainer die anstehende Spielzeit in der Premier League. "In England gibt es noch gar keine Lösung für den Fall, dass ein Klub alle Endspiele erreicht. Sollte eine Mannschaft alle Cup-Finals erreichen, wissen sie noch nicht, wie sie das regeln sollen. Sie hoffen, dass keiner so weit kommt. Das muss man sich mal vorstellen. Spieler werden komplett überbelastet", sagte der 57 Jahre alte Klopp.
"Schlechtes Gewissen" bei Nominierungen
Im Sommer 2025 wird erstmals die Club-WM im XXL-Format mit 32 Teams ausgetragen. Auch in der Champions League, der Europa League und der Conference League gibt es künftig zusätzliche Spieltermine. Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco hält das für kontraproduktiv. «Das Rad ist überdreht. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, Spieler zur Nationalmannschaft einzuladen. 70 Spiele sind schon etwas viel», sagte Tedesco, der als Beispiel seinen Kapitän Kevin De Bruyne von Manchester City nannte.
Im deutschen Fußball ändert sich in der kommenden Saison nichts. Für Alexander Zorniger, Trainer von Greuther Fürth, ist das Limit aber längst erreicht. Dass sich zeitnah etwas bessert, glaubt Zorniger trotzdem nicht. "Ich sehe keine Möglichkeit, das Rad zurückzudrehen", sagte Zorniger vor dem Saisonstart in der 2. Bundesliga.
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Die Spielergewerkschaft Fifpro und die Ligavereinigung European Leagues haben bereits Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. "Rechtliche Schritte sind der einzige verbleibende Weg, um das Wohl der Spieler, die nationalen Ligen und die künftige Führung zu schützen", hieß es in einer Mitteilung.
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