Der Adeyemi-Schock und die Folgen
04.10.2024 | 21:54 Uhr
Einfach bitter! Nachdem Karim Adeyemi beim BVB zurück in die Spur gefunden hat, setzt ihn nun zum wiederholten Male eine Verletzung wochenlang außer Gefecht. Nachdem auch der designierte Ersatz Julien Duranville ausfällt, gehen Trainer Nuri Sahin auf dem Flügel langsam aber sicher die Optionen aus. Schlägt nun die Stunde von Maximilian Beier?
"Gestern hat meine Frau Brokkoli gemacht, vielleicht liegt es daran", antwortete der mit der Rapperin Loredana liierte Adeyemi lächelnd auf Fragen nach seiner stark angestiegenen Formkurve. Zuvor hatte der Angreifer beim 7:1 in der Champions League gegen Celtic mit einem Dreierpack geglänzt und seine starke Verfassung in der noch jungen Saison erneut bestätigt: In acht Pflichtspielen kommt er bislang auf beeindruckende zehn Torbeteiligungen. Darüber hinaus netzte er in zwei Spielen für die deutsche U21-Nationalmannschaft fünfmal.
Brokkoli-Geheimnis hin oder her - ein Rezept gegen seine Verletzungsanfälligkeit hat der 22-jährige Angreifer bis dato (leider) noch nicht gefunden. Bei seiner Champions-League-Gala musste er das Feld in der 48. Minute verlassen, fällt mit einem Muskelfaserriss "eine Zeit lang" aus und wird unter anderem den CL-Kracher am 22. Oktober bei Real Madrid verpassen. Seit seinem Wechsel (2022 für 30 Millionen Euro von RB Salzburg gekommen) fehlte er Borussia Dortmund insgesamt 181 (!) Tage - weitere kommen nun dazu.
Der jetzige Zeitpunkt ist besonders bitter, schließlich hat der viermalige deutsche A-Nationalspieler unter Sahin nach einer unterdurchschnittlichen Vorsaison zurück zu alter Stärke gefunden und zuletzt mit seinem Tempodribbling, seiner Schnelligkeit und seiner wiedergewonnenen Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor geglänzt.
Und apropos Nationalelf: Nach Sky Informationen hat Adeyemi mit Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Telefonat über seine Perspektive im DFB-Dress geführt. Dabei wurde dem BVB-Star klar vermittelt, dass er ihn kurz oder lang wieder im Kreise der Nationalmannschaft sieht, wenn er dieses Niveau weiter halten kann. Für den anstehenden Lehrgang wäre Adeyemi aber noch einmal bei der U21 eingeplant gewesen - hätte er sich nicht verletzt ...
Auch Sahin ist nun gefordert, eine Alternativlösung zu finden. Dem BVB gehen allerdings langsam aber sicher die Alternativen aus: Hoffnungsträger Julien Duranville fällt mit einer Oberschenkelverletzung wochenlang aus, wird also nicht mit Jamie Gittens die von den Fans herbeigesehnte "Flügelzange der Hochtalentierten" bilden können. Im Falle von Adeyemi und Duranville rechnet Sahin damit, "dass sie nach der Länderspielpause im November wieder zur Verfügung stehen". Auch Giovanni Reyna habe einen Rückschlag erlitten, verkündete der BVB-Coach am Freitag. Bei ihm sehe das ähnlich aus.
Während drei Offensiv-Optionen vor dem Duell bei Union Berlin (Samstag, um 15:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport Bundesliga und in der Original Sky Konferenz sowie im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) weggebrochen sind, liegen die Hoffnungen dagegen auf einem Einsatz von Donyell Malen. "Dony war krank und ist heute hoffentlich wieder im Training", sagte Sahin.
Neben Marcel Sabitzer, der seine Stärken allerdings eher im Zentrum hat, bringt sich auch Sommer-Neuzugang Maximilian Beier für einen Startelfeinsatz in Stellung: "Maxi kann auf allen vier Positionen vorne spielen", betonte der 36-jährige Trainer. Auch eine Doppelspitze mit dem zuletzt überragenden Serhou Guirassy ist möglich: "Die beiden zusammen auf dem Platz? Da hast du schon extrem viel Qualität."
Auf wen Sahin am Ende setzt, erfahrt Ihr am Samstag um 14:30 Uhr im Liveblog auf skysport.de und in der Sky Sport App.
So könnte der BVB starten: Kobel - Ryerson, Anton, Schlotterbeck, Bensebaini - Can, Groß - Beier, Brandt, Gittens - Guirassy.
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