DFB-Matchwinner Nick Woltemade - nur das Trikot verliert er
Die DFB-Elf hat wieder einen echten Torjäger: An Nick Woltemade führt vorerst kein Weg vorbei.
15.11.2025 | 13:49 Uhr
Das wertvollste Erinnerungsstück an seinen ersten Doppelpack im Nationaltrikot "muss" Nick Woltemade abgeben.
"Meine Schwester hat mir schon geschrieben, dass sie sehr heiß auf das Langarmtrikot ist", erzählte der Matchwinner nach dem WM-Qualifikationsspiel in Luxemburg (2:0) und ergänzte schmunzelnd: "Deswegen geht es wahrscheinlich nach Bremen."
Doch auch wenn er das verschwitzte Stück Stoff an Madita Woltemade weiterreichen muss, war Bruder Nick "sehr glücklich". Kein Wunder: Der Shootingstar hatte seine märchenhafte Erfolgsstory im Stade de Luxembourg fortgeschrieben. "Es tut gut, Tore zu schießen", sagte Woltemade, "und das waren zwei sehr wichtige."
In der Tat: Der eiskalte Torjäger erlöste die lange erschreckend schwache Nationalmannschaft mit seinen Treffern (49., 69.) und hielt sie beim Kampf um das ersehnte WM-Ticket an Position eins in der Schalter-Schlange. Dabei lief es auch bei ihm zunächst nicht, Woltemade kam kaum in die gefährlichen Räume.
Nervös sei er deshalb nicht geworden, berichtete der 23-Jährige schulterzuckend, seine frisch geduschte Wuschelfrisur hatte er dabei unter einer schwarzen Mütze versteckt. "Ich habe großes Vertrauen in meine Fähigkeiten und ein ganz gutes Gefühl entwickelt, dass ich weiß: Egal wie das Spiel läuft, ich kann immer noch ein Tor schießen", sagte er, und dann sei er auch "zweimal sehr gut bedient worden." So avancierte er wie zuletzt mit seinem Premierentreffer in Nordirland (1:0) zum Helden.
Sonderlob vom Bundestrainer
Julian Nagelsmann misst Woltemades Wert allerdings nicht nur an Toren. "Nick hat sich für seinen Fleiß ein Sonderlob verdient", sagte er über seinen ersten Balljäger, der wiedermal den "Wühlemade" gab. "Er ist super viel angelaufen", betonte der Bundestrainer, "er ist richtig gut drin und wichtig für uns."
Und ein gutes halbes Jahr vor der WM der unumstrittene Stürmer Nummer eins. Sieht er sich unter Druck, seinen Platz gegen die noch verletzten Konkurrenten wie Kai Havertz, Niclas Füllkrug oder Tim Kleindienst zu behaupten? "Nee, ehrlicherweise nicht so", sagte er cool. Überhaupt habe er im turbulenten Sommer mit dem Pokalsieg, dem Finale bei der U21-EM, seinem Länderspieldebüt, dem geplatzten Wechsel zum FC Bayern und seinem 90-Millionen-Euro-Transfer nach Newcastle "aufgehört, alles zu lesen". Zeit, sein "wunderschönes Jahr" aufzuarbeiten, gibt es trotzdem nicht.
Das nächste Highlight steht schon vor der Tür. "Das ist das größte Turnier der Welt, für jeden ein Traum, da mal mitzukicken", sagte Woltemade über die WM, "das wäre die Nummer eins."
Trikots gäbe es dort noch zur Genüge abzustauben, obwohl Woltemade auch in Luxemburg nicht leer ausging. Neben dem getragenen Langarmshirt für die Schwester blieb ihm das kurzärmlige. "Ich fand das neue Trikot sehr, sehr schön", sagte er mit leuchtenden Augen, "da habe ich mir direkt meine Dinger eingepackt."
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