Retro-Moment als schwacher Trost: Haas-Taktik frustriert Mick
10.10.2022 | 13:27 Uhr
Mick Schumacher ist beim chaotischen und denkwürdigen 40-Minuten-Rennen in Suzuka eigentlich gut unterwegs, doch dann wird dem Deutschen die fragwürdige Taktik seinen Teams zum Verhängnis.
Der frischgebackene Weltmeister Max Verstappen sorgte höchstpersönlich dafür, dass es sich nur um die Winzigkeit einer Sekunde handelte. Dennoch rief diese bei vielen Formel-1-Fans nostalgische Gefühle hervor.
Beim chaotischen Regenrennen von Japan war es kurz vor Ende der neunten Runde, als Mick Schumacher für wenige Meter die Führung übernahm. Da fast alle vor ihm liegenden Fahrer zum Reifenwechsel an die Box fuhren, erschien das legendäre Namenskürzel "MSC" nach jahrelanger Pause wieder auf P1.
Bei Einführung der Abkürzungen zur Mitte der 2000er-Jahre war dies ein gewohntes Bild, als Michael Schumacher die Formel 1 dominierte. Sein Sohn Mick hätte auf diesen Retro-Moment wahrscheinlich eher lieber verzichtet, kam er doch vor allem aufgrund der irritierenden Haas-Taktik zustande.
Nach der langen Unterbrechung zu Beginn nahm der 23-Jährige das Rennen als Zehnter wieder auf. Punkte waren besonders aufgrund der regnerischen Bedingungen alles andere als Utopie, doch sein Team verpokerte sich und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Während andere Fahrer wie Sebastian Vettel bereits kurz nach dem Restart an die Box fuhren und auf Intermediates wechselten, ließ Haas den Deutschen auf den Regenreifen draußen.
Die Strategie dahinter: Das Team spekulierte auf eine Safey-Car-Phase oder eine Rote Flagge. Weder das eine noch das andere trat allerdings ein. "Wir hatten auf ein Safety-Car gehofft, um die Reifen dann zu wechseln. Leider ist das nicht der Fall gewesen."
Schumacher wurde daraufhin durchgereicht, im Vergleich zu Vettel erst sechs Runden später in die Box geholt und nahm als Letzter das Rennen wieder auf. Am Ende verpasste er die Punkteränge deutlich und fuhr auf Rang 17 über die Ziellinie.
"Es war nicht grandios", sagte Schumacher nach dem Rennen bei Sky sichtlich bedient und weiter: "Nach einer starken ersten Runde war die Situation dann leider nicht so, wie wir uns sie vorgestellt hatten." Angesprochen auf die Idee mit der Strategie sagte er: "Das werde ich gleich herausfinden. Der Schlüssel ist natürlich die Position auf der Strecke. Wir hatten auf ein Safety-Car gehofft, um die Reifen dann zu wechseln. Leider ist das nicht der Fall gewesen."
So überwog bei Schumacher, der noch um ein Cockpit für die kommende Saison kämpft, der Frust über verpasste Punkte, die im Bereich des Mögliche waren. Da waren auch die ersten Führungsmeter in der Formel 1 nur ein schwacher Trost.
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