Formel 1 News: Lewis Hamilton holt im WM-Kampf gegen Max Verstappen zum Gegenschlag aus

Racing in Perfektion! Hamilton bläst mit Wunder-Motor zur Aufholjagd

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Lewis Hamilton macht es im WM-Kampf weiter spannend und siegt in Brasilien vor Konkurrent Max Verstappen und Teamkollege Valtteri Bottas (Videolänge: 2:33 Min.).

Lewis Hamilton und Mercedes erleben beim Großen Preis von Sao Paulo ein Achterbahn-Wochenende voller Emotionen. Am Ende schlägt der Rekordweltmeister im Stile eines Champions historisch zurück und könnte somit für die Wende im dramatischen WM-Thriller gegen Max Verstappen gesorgt haben.

Inmitten des Jubels der Mercedes-Mechaniker brach es plötzlich aus Toto Wolff heraus. Nachdem Lewis Hamilton in der 59. Runde nach zwei vergeblichen Versuchen die Führung von Max Verstappen erobert hatte, ballte der sonst immer so kontrolliert wirkende Österreicher beide Fäuste und streckte anschließend seinen Zeigefinger mit einer unmissverständlichen Botschaft in die Kamera. "Das war der Gruß an den Rennleiter", sagte ein nach dem Rennen sichtlich gelöster Mercedes-Boss am Sky Mikro.

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Das dominierende Team der vergangenen Jahre erlebte in Sao Paulo eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle und baute nach aus ihrer Sicht unberechtigten Sanktionen eine Wagenburg-Mentalität auf. "Harten Umständen begegnet man am besten mit Widerstandsfähigkeit", kündigte Wolff bereits am Samstag nach Hamiltons erstem Husarenstück (von Platz 20 auf 5 im Sprint) an.

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Hamilton schnappt sich Verstappen: Toto Wolff flippt aus vor Freude (Videolänge: sieben Sek.).

Hamilton mit historischer Performance

Nach zwei enormen Rückschlägen in Form einer Fünf-Plätze-Strafe für Hamilton wegen des Austauschs seines Verbrennungsmotors sowie der anschließenden Disqualifikation für den Sprint (weil sich der verstellbare Heckflügel an Hamiltons Mercedes minimal zu weit öffnete) holte Mercedes im Rennen zu einem kaum für möglich gehaltenen Gegenschlag aus, der womöglich die Wende im so nervenaufreibenden WM-Thriller mit Max Verstappen bedeuten könnte.

War vor dem Wochenende bereits von Götterdämmerung und Wachablösung die Rede, brannte Hamilton von Startplatz zehn mit reichlich Wut im Bauch eine historische Performance auf den Asphalt des Autodromo Jose Carlos Pace. Nie zuvor gewann dort in der langen Geschichte des Grand Prix ein Fahrer, der schlechter gestartet war als Platz acht. Umhüllt von der brasilianischen Flagge tat es der Rekordweltmeister seinem Boss gleich und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

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Lewis Hamilton bedankt sich nach dem Sieg in Sao Paulo bei den Zuschauern. Dadurch hätte er erstmals seit Silverstone wieder die volle Unterstützung gespürt (Videolänge: 2:17 Min.).

Hamilton mit "Wunder-Motor" nicht zu stoppen

"Egal, was vor dir liegt, immer weiterkämpfen. So bin ich in das Wochenende gegangen und es hat sich wirklich gedreht", sagte der 36-Jährige, "es fühlt sich fast an, wie mein erster Sieg, weil ich so lange keinen mehr hatte." Zuletzt hatte er Ende September in Sotschi ganz oben auf Treppchen gestanden, doch eines hat das Wochenende gelehrt: Einen Lewis Hamilton darf man niemals abschreiben!

"Eigentlich lief alles gegen uns, aber das zeigt den Leuten, dass man nie aufgeben sollte", sagte der Mercedes-Pilot voller Stolz nach seinem insgesamt 101. Grand-Prix-Sieg. Den Rückstand in der WM-Wertung verkürzte er bei drei ausstehenden Rennen von 21 auf 14 Punkte. "Vor dem Wochenende hätte ich nicht gedacht, dass wir die Lücke so schließen können, wie wir es getan haben, aber ich bin einfach drangeblieben."

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Enteilt und haushoch überlegen war der Brite seinen Konkurrenten auf der Strecke in Interlagos. Wie schon am Samstag im Sprint fuhr er wie entfesselt und war ausgestattet mit seinem neuen "Wunder-Motor" nicht zu stoppen. "Lewis war in seiner eigenen Liga", lobte Valtteri Bottas die Vorstellung seines Teamkollegen. Der viertplatzierte Sergio Perez konnte sich da nur anschließen: "Ich konnte ihn (Hamilton, Anm.d.Red.) zunächst hinter mir halten, aber dann war er heute auf einem anderen Planeten."

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Max Verstappen wird beim GP von Brasilien Zweiter und spricht im Anschluss über den Kampf mit Hamilton und die fehlende Pace im Red Bull (Videolänge: 44 Sek.).

Verstappen optimistisch - Sorgen bei Red Bull

Dieser Überlegenheit musste auch Verstappen anerkennen. Der Niederländer versuchte rundenlang seine Führung mit harten Bandagen zu verteidigen und hatte Glück, für sein hartes Verteidigungsmanöver in Runde 48 von der Rennleitung nicht bestraft zu werden, was Wolff wiederum echauffierte.

"Wir haben alles getan, was wir konnten, es war ein guter Kampf, aber am Ende hat ein bisschen Geschwindigkeit gefehlt", sagte der Niederländer und weiter: "Ich bin zuversichtlich, dass wir zurückschlagen." Mit diesem Optimismus stand der WM-Führende im Lager von Red Bull allerdings ziemlich einsam da.

Die wahnsinnige Aufholjagd von Hamilton hinterließ nicht nur Eindruck, sondern auch Fragezeichen. "So einen Motor haben wir von Mercedes in den letzten Jahren nicht gesehen. Unglaublich", sagte Dr. Helmut Marko anerkennend bei Sky und fügte hinzu: "Es ist ihnen ein Meisterwerk gelungen, in so einer entscheidenden Phase noch so eine Rakete herbeizuzaubern."

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In-Race Video: Hartes Racing! Verstappen wehrt Hamilton-Attacke ab

Hamilton kassiert nächste Strafe

Auch Teamchef Christian Horner macht sich Sorgen: "Das ist beeindruckend. Bei dieser Leistung können wir nicht mithalten, das hat man heute gesehen." Der WM-Kampf bleibt somit ein Pendel, das mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlägt. "Das ist das Geile an diesem Sport - wir können nicht voraussagen, was zwischen den beiden passiert", bilanzierte ein begeisterter Sky Experte Timo Glock.

Hamilton selbst verließ Sao Paulo nicht nur als glücklicher Sieger und neuer Publikumsliebling, sondern auch mit einer weiteren Strafe im Gepäck. Er wurde nach dem Rennen mit einem Bußgeld in Höhe von 5.000 Euro sanktioniert, weil er auf der Ehrenrunde seine Sicherheitsgurte vorzeitig gelöst hatte. Dennoch sprach der beseelte Brasilien-Sieger "vom besten, wenn nicht dem besten Wochenende meiner gesamten Karriere".

Ob Mercedes oder Red Bull - beide Rivalen brachten nach dem Rennen ihre Gefühle deutlich zum Ausdruck. "Die Emotionen kochen bei allen hoch und das ist das, was diesen Sport ausmacht", sagte Glock. Die Voraussetzungen für die nächsten dramatische Wende im atemberaubenden WM-Thriller sind damit allemal gegeben.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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