Formel 1: Oscar Piastri im Porträt
Beeindruckende Vita: Das ist Super-Talent Oscar Piastri
02.08.2022 | 23:33 Uhr
Alpine und Oscar Piastri sorgen zum Start der Silly Season für viel Kopfschütteln. Dabei würde dieses Team in der Formel 1 eine starke Symbiose bilden. Piastri gilt als der kommende Superstar in der Formel 1.
Es war die logische Entscheidung.
Nur einen Tag nach der Bekanntgabe des Wechsels von Fernando Alonso als Nachfolger von Sebastian Vettel zu Aston Martin zog Alpine nach. Der französische Rennstall machte Nägel mit Köpfen und verkündete in die sozialen Medien, dass Super-Talent Oscar Piastri ab 2023 das zweite Cockpit neben Esteban Ocon bekommen wird.
Piastri, der in dieser Saison als Testfahrer für Alpine fungiert, ist bereits seit 2018 Alpine-Junior. "Oscar ist ein strahlendes und seltenes Talent. Wir sind stolz darauf, ihn auf den schwierigen Wegen der Nachwuchsserien gefördert und unterstützt zu haben. Durch unsere Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren haben wir gesehen, wie er sich zu einem Fahrer entwickelt und gereift hat, der mehr als fähig ist, den Schritt in die Formel 1 zu wagen", erklärte Teamchef Otmar Szafnauer.
Auf den Spuren von Hamilton
In der Tat liest sich die Vita des jungen Australiers beeindruckend. 2019 gewann Piastri den Meistertitel des Formel-Renault-Eurocups. Daraufhin unterschrieb er einen Vertrag bei Prema und ging in die Formel 3 an den Start. Dort gewann er auf Anhieb den Titel. 2021 wurde Piastri dann Nachfolger des amtierenden Champions Mick Schumacher in Premas Formel-2-Team. Erneut brauchte Piastri keine Anlaufzeit. Er dominierte die Saison nach Belieben und sicherte sich mit 60,5 Zählern Vorsprung als Rookie den Titel.
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Damit trat er in die Fußstapfen der heutigen F1-Stars Charles Leclerc (Ferrari) und George Russell (Mercedes), die beide ebenfalls in ihren Karrieren als Rookie sowohl in der F3 als auch der F2 zum Titel fuhren. Auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton hatte 2005 und 2006 in den Nachwuchsklassen der Formel 1 triumphiert.
Szafnauer machte deutlich, dass das Duo Ocon/Piastri Alpine "Kontinuität geben wird, die wir brauchen, um unser langfristiges Ziel zu erreichen: um Siege und Meisterschaften zu kämpfen". Alles schien perfekt für den F1-Einstieg des Mannes aus Melbourne vorbereitet zu sein. Doch das Problem: Piastri dementierte kurz nach der Alpine-Verkündung eine Einigung und will nicht für das französische Werksteam an den Start gehen.
Mark Webber als Manager
"Alpine F1 hat ohne mein Einverständnis eine Pressemitteilung herausgegeben, dass ich im kommenden Jahr für sie fahren werde. Das ist falsch, ich habe keinen Kontrakt mit Alpine für 2023 unterzeichnet. Ich werde nicht für Alpine im kommenden Jahr fahren", schrieb der 21-Jährige in den sozialen Medien.
Offenbar hatte Alpine, deren Pressemitteilung ohne Piastri-Zitate verschickt wurde, gar nicht mit dem Australier direkt gesprochen, sondern sich auf Vertragsklauseln bezogen. Piastri hingegen hat wohl andere Vorstellungen von seiner Zukunft. Sein Manager ist ein alter Bekannter aus der Formel 1: Mark Webber. Dieser soll dem Vernehmen mit McLaren verhandeln, wo Daniel Ricciardo nach einer bislang enttäuschenden Saison vor dem Aus steht.
"Oscar ist ein beeindruckender jungen Mann mit einem hohen Level an Selbstdisziplin und Hingabe für den Motorsport", hatte Webber, der zwischen 2009 und 2013 gemeinsam mit Sebastian Vettel für Red Bull fuhr, bereits 2020 über seinen Schützling gesagt und betonte zudem: "Wir denken, dass er große Dinge erreichen kann."
Zukunft nun offen
Piastri, der für seine Rennsportkarriere vom australischen Melbourne ins englische Oxford gezogen ist und Cricket, Wakeboard sowie Basketball zu seinen größten Hobbies zählt, enttäuschte Webber nicht und lieferte bei all seinen Auftritten auf allerhöchstem Niveau ab. Zu seinen Stärken zählen seine vorausschauende Fahrerweise, das Reifenmanagement sowie seine Überholfähigkeiten. Auch unter Druck macht der Australier kaum Fehler.
Wie es nach der öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht mit Alpine für Piastri nun weitergeht, ist offen. Piastris Entscheidung für ein öffentliches Dementi gegen das französische Werksteam spricht aber dafür, dass die lange so perfekte Symbiose zwischen Team und Fahrer zu Ende geht.
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