Strafen-Rodeo in Miami! Magnussen droht Sperre
06.05.2024 | 23:17 Uhr
Kevin Magnussen sammelte in Miami Strafpunkte um Strafpunkte. Nun droht dem Dänen eine Sperre, wenn er sich erneut einen Fehltritt leistet.
In gewisser Weise stahl Lando Norris am vergangenen Wochenende beim Großen Preis von Miami einem Mann die Show: Kevin Magnussen. Der Däne sorgte besonders aufgrund seiner fragwürdigen Fahrweise für Aufsehen und muss nun aufpassen, dass er bald ein Rennen zuschauen muss. Denn: Sein Strafen-Rodeo in Florida katapultierte den Haas-Piloten in der Sünderkartei nach ganz oben. Der 31-Jährige steht kurz vor einer Rennsperre.
Aktuell steht der Teamkollege von Nico Hülkenberg bei zehn Strafpunkten. Bei derer zwölf ist Magnussen zum Zuschauen verdammt. Noch nie musste ein Formel-1-Fahrer nach dem noch relativ neuen Strafpunktesystem ein Rennen pausieren. Es wäre eine unrühmliche Premiere für den Haas-Piloten. Dass es zu einer Sperre kommen könnte, ist dabei gar nicht unwahrscheinlich, denn erst im Mai 2025 verfallen bei ihm Strafpunkte.
Allein am vergangenen Wochenende mussten die Stewards sechs Mal tätig werden. Insgesamt setzte es für Magnussen fünf Strafpunkte und 65 Strafsekunden. Zu viel. Im Fahrerlager diskutiert man bereits, wie man dieser Art Herr werden könne. Dazu Sky Experte Ralf Schumacher am Samstag nach dem Sprint: "Auch wenn er jetzt [über die Strafen] sagt: 'Wohlverdient', sollte man das innerhalb der GPDA (Grand Prix Drivers' Association) so nicht stehenlassen. Das ist too much, das ist zu hart. Da muss man schon einen anderen Stil an den Tag legen (...) Es muss ein gewisses Fairplay da sein. Hart aber fair. Einfach reingehen nach dem Motto: 'Na gut, dann crashen wir eben zusammen, was habe ich schon zu verlieren? Wenn ich keinen Punkt hole, kann ich auch aufhören', das ist ja das Gedankengut dahinter (...) Das geht natürlich nicht. In der Formel 2 und Formel 3 gibt es dafür Strafen."
Auch Magnussens früherer Teamchef Günther Steiner hat eine deutliche Meinung dazu und sagte nach dem Miami-Rennen zu Sky: "Fairplay muss sein. Man kann aggressiv sein, aber dieses Spielchen haben wir zum zweiten Mal [nach Saudi-Arabien] gesehen. Als Fahrer kann man nicht stolz darauf sein, wenn man einem anderen das Rennen kaputtmacht." Der Italiener ist für eine Anpassung des Reglements und plädiert statt einer Zehn-Sekunden-Strafe für eine Durchfahrtstrafe: "Wenn du erst mal die ersten zehn Sekunden bekommst, ist egal, ob du noch mal zehn Sekunden kriegst. Deshalb: Eine Durchfahrtsstrafe macht sich anders bemerkbar. Du musst dann binnen weniger Runden diese Strafe antreten und bist dann weg und kannst nicht weiter stören."
Mehr zum Autor Max Georg Brand
*Die Bildergalerie wird immer wieder überschrieben, daher kann es sein, dass sie beim späteren Lesen dieses Artikels im weiteren Saisonverlauf aktueller ist, als es dieser Text vermuten lässt.