Hamilton entsetzt, Alonso begeistert - die Stimmen zum Brasilien-Rennen
05.11.2023 | 22:09 Uhr
Lewis Hamilton und Toto Wolf haben nach dem Großen Preis von Sao Paulo entsetzt auf die Performance von Mercedes reagiert. Auch Nico Hülkenberg war angefressen. Fernando Alonso hingegen freute sich über seinen erfolgreichen Fight mit Sergio Perez. Alle Stimmen zum Brasilien-Rennen.
... zum Rennen: "Die Starts waren sehr wichtig, beide Starts waren sehr gut. Dann ging es das ganze Rennen über um das Management der Reifen. Wir waren auf jeder Mischung gut, besonders im mittleren Stint konnten wir einen sehr großen Vorsprung rausfahren. Es war ein sehr starkes Rennen."
... zum nächsten Rennen in Las Vegas: "Es wird ganz anders. Es wird kälter sein, es ist ein Straßenkurs und neu für alle. Es wird voller Überraschungen sein."
... zum Rennen: "Es hätte nicht besser laufen können. Am Anfang ein sehr guter Start, von Platz sechs auf Platz zwei vorgefahren. Es war eine schöne Überraschung - am Samstag war mein Start nicht so gut, daran habe ich gearbeitet. Im zweiten Start war ich etwas aggressiver. Mit Platz zwei bin ich sehr glücklich. Das ist das Beste, was derzeit möglich ist."
… ob er zwischenzeitlich an einen Sieg geglaubt habe: "Nicht wirklich. Es gibt kurze Momente, wo die Reifen wiederkommen und man pushen kann. Es scheint, als hätte Max auf alles eine Antwort, was sehr schade ist. Wir hatten ein gutes Rennen mit dem Wind und es ist einfach ein gutes Ergebnis."
... zum Zweikampf mit Sergio Perez: "Für mich waren es 30 Runden, die ich Druck durch Checo hatte. Als er mich zwei Runden vor Schluss überholte, dachte ich, dass das Podium nicht mehr drin ist. Dann ist er schlecht in Kurve eins reingekommen und ich wusste, dass ich meine Chance in Kurve vier habe. Das ist ein super Ergebnis für das Team, wir hatten in den letzten Monaten einige Probleme."
… zur verbesserten Leistung des Autos: "Wir lernen immer noch das neue Auto kennen. Diese neuen Autos sind so komplex und dynamisch - auch was die Aerodynamik angeht. Wir experimentieren jetzt schon etwas, um das Auto für nächstes Jahr besser zu verstehen. Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis und jetzt geht es nach Vegas."
... zum Zweikampf mit Fernando Alonso: "Das war ziemlich intensiv. Wir haben alles versucht und gegeben. Unglücklicherweise war es nicht von Erfolg geprägt. Es war das gleiche für Fernando. Wir hatten einen tollen Zweikampf und es war bis zum Limit fair. Das ist etwas, von dem jüngere Fahrer lernen können. Die Art und Weise, wie wir gekämpft haben. So sollte es gemacht werden. Ich bin auf der schlechteren Seite, habe am Ende verloren. Es war aber ein großartiger Zweikampf."
… zu seiner Form: "Wir haben das in den letzten Rennen schon gesehen. Die Pace war da und wir waren recht stark. Aus dem einen oder anderen Grund haben wir noch nicht die Resultate eingefahren. Ich wusste aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist."
... zur Leistung von Aston Martin: "Die waren sehr schnell und haben sich auch gut um die Reifen gekümmert. Nicht nur Fernando, auch Lance war vorne dabei. Sie sind ein gutes Rennen gefahren."
... zum Auto: "Es fühlte sich nicht so schlecht an wie Samstag, da hatte ich buchstäblich keine Reifen übrig. Ich bin ein besseres Rennen gefahren, was das Reifenmanagement angeht. Das Auto funktioniert in manchen Momenten und dann wieder nicht. Das ist so inkonstant über eine Runde. Wir sind wirklich langsam auf den Geraden und rutschen in den Kurven. Das ist ein Rennen zum vergessen. Hoffentlich haben wir viel gelernt."
... was in dem Rennen zu holen war: "Wenig bis gar nichts. Unser Paket hat hier gar nicht funktioniert. Auf eine Runde hat der Reifen uns wieder rausgerissen, aber in der zweiten und dritten Runde geht schon nichts mehr. Hier ist der wirklich alte Asphalt das, was unserem Auto wirklich Probleme macht und die Aerodynamik in einigen Kurven komplett zerfallen lässt. Darum ging nichts."
… zum Crash in der ersten Runde: "Keine Ahnung, es war ähnlich wie in Katar. Alex kam rechts vorbei, Kevin kam auch hoch und hat mich in die Zange genommen. Er kann natürlich nicht wissen, dass noch ein Auto rechts von mir ist. Ein klassischer Rennunfall. Letztendlich hat er ein wenig zu sehr hochgepusht. Wäre er unten geblieben, wäre das nicht passiert."
... zum Update: "Es ist kein klarer Schritt nach vorne. Das verstehen wir jetzt und wissen wir. Es fühlt sich an einigen Stellen ähnlich, an manchen besser und an manchen schlechter an. Am Ende des Tages hält es sich in der Waage. Wir brauchten aber eigentlich einen wirklichen Schritt in der Performance. Der ist leider ausgeblieben."
... zum Auto für die nächste Saison: "Wir müssen in das Thema reingehen und gucken, wie wir die Themen Autokonzept und Aerodynamik im nächsten Jahr angehen. Die Aerodynamik ist derzeit unsere größte Schwachstelle und das müssen wir angehen. Sonst wird es nächstes Jahr ähnlich laufen."
... zur schlechten Rennleistung des Autos: "Es ist nicht ideal und schon bitter am Sonntagnachmittag - am Montag und Dienstag auch noch. Mittwochs habe ich es dann meistens wieder verdaut und lebe mein Leben. Die Sonntage machen meistens nicht so viel Spaß."
... zum Crash beim Rennstart (während des Rennens): "Es war eine Kettenreaktion. Das eine Auto war zu weit links, das andere zu weit rechts. Ich hatte einen guten Start, es war der beste im Grid. Manchmal ist ein guter Start ein schlechter Start."
... zum Crash beim Rennstart (während des Rennens): "Diese Dinge passieren einfach. Da gibt es keinen Grund, sich zu beschweren. Es ist wie es ist. Ich wäre gerne das Rennen gefahren, aber ich nehme das Positive aus diesem Wochenende mit: Es sah so aus, als hätten wir einen Fortschritt gemacht."
... zur Frage, wann er gemerkt habe, dass etwas mit dem Auto nicht stimmt (während des Rennens): "Als ich das Lenkrad verloren habe und gerade aus weitergefahren bin. Ich hatte keine Hydraulik mehr. Ich glaube nicht, dass es ein Hydraulik-Problem ist. Ich weiß, was es ist, kann da nicht zu sehr ins Detail gehen. Dann war was mit dem Motor, dass die hinteren Reifen blockiert haben. Ich konnte überhaupt nichts machen."
... zum Rennen: "Vorne war es souverän. Faszinierend war der Kampf zwischen Sergio Perez und Fernando Alonso. Unglaublich - die Wechsel, die Jagd und wie sie sich taktisch bearbeitet haben - das war vom Feinsten."
… zum Überholmanöver durch Fernando Alonso an Sergio Perez in der letzten Runde: "Im Nachhinein ist man gescheiter. Der Fehler war, dass er aus der dritten Kurve nicht richtig rausgekommen war. Dann hat er nur einen kleinen Schwenker auf der Start-Ziel-Geraden gehabt."
... zur Form von Sergio Perez: "Seit Austin hat das Tempo sowohl im Qualifying wie auch im Rennen gestimmt. Wir haben jetzt einen souveränen Vorsprung auf Hamilton von nahezu 30 Punkten. Das sollte sich jetzt für den zweiten Platz ausgehen."
... zur Leistung von Max Verstappen: "Es war wie fast die gesamte Saison. Es gibt kein Tief, er fährt auf einem hohen Niveau und macht keine Fehler. 26 Jahre, 52 Siege und das alles mit einem Team. Sebastian hatte drei Teams für seine 53 Siege. Das ist auch ein Zeichen seiner Loyalität und wie das ganze Team hier zusammengeschweißt ist."
... zum Rennen: "Wir haben versucht zu gewinnen. Wir sind immer noch nicht schnell genug, es war aber ein gutes Rennen und eine starke Leistung. Wir haben am Start einige Fortschritte gemacht, beim zweiten Start wollten wir neue Reifen aufziehen und schauen, ob wir Max überholen und von da aus das Rennen kontrollieren können. Max war wieder einmal sehr gut direkt am Start und auch bei der Verteidigung von Landos Angriff. Dann mussten wir auch daran denken, die Reifen nicht sofort komplett runterzufahren. Dann war es nach kurzer Zeit klar, dass es wieder einmal sehr schwierig werden würde, Verstappen zu schlagen. Wir sind dennoch zufrieden damit, bei diesen Bedingungen nah an ihm gewesen zu sein. Wir brauchen noch etwas mehr, um ihn zu besiegen."
… wo das Team noch Boden gut machen könne: "Es gibt zwei Hauptbereiche. Einmal die Effizienz im Aerodynamik-Bereich - schaut man sich auf der anderen Seite den Reifenverschleiß an, hat Max Verstappen weniger Verschleiß als wir. Innerhalb von zehn Runden kann man sagen, dass wenn immer Max beschließt, mehr Gas zu geben, wir nicht dranbleiben können. Das passiert immer mit relativ neuen Reifen. Es ist die Effizienz und die Reduzierung des Reifenverschleißes."
... zum Rennen von Oscar Piastri: "Mit Oscar ist es sehr schade. Er war ein absoluter Passagier bei dem Rennunfall. Der Heckflügel und der Boden sind kaputt gegangen. Einige Teile konnten wir reparieren, aber das Auto war aerodynamisch beeinflusst. Wir hofften auf ein Safety Car, dass er wieder zurückrunden hätten können, aber es gab keins. Es war Erfahrung sammeln für Oscar und wir hoffen auf bessere Rennen in den letzten Saisonrennen."
... zum anstehenden Rennen in Las Vegas: "Was ich bezüglich der Temperaturen gehört habe, wird es ein Wintertest. Das wird etwas sehr Spezielles, was wir entdecken werden. Das Team ist vorbereitet. Es ist ein interessantes Streckenlayout. Die Strecke sieht schnell aus, in etwa wie Monza. Das könnte die Hackordnung verändern und wir hoffen, dass wir ganz oben stehen werden."
... zum Rennen: "Es war nervenaufreibend - Platz drei und fünf. Wir hatten eine relativ gute Pace und wussten, dass es für uns sehr gut sein kann, wenn wir an der freien Luft fahren. Wie gut, wussten wir nicht. Wir haben, bei aller Freude, auch einen erheblichen Rückstand auf die Spitze. Das schauen wir uns am Dienstag an. Wir werden das jetzt genießen. Der Zweikampf war fantastisch. Zwei Runden vor Schluss, als Sergio vorbeiging, war ich mir nicht sicher, ob wir da noch etwas machen können. Dann hat er das schön vorbereitet und ausgeführt."
... ob Aston Martin noch große Updates bringen könnte: "Nein. Hauptsächlich geht es jetzt noch darum, ein paar Dinge zu testen. Es geht um keine großen Updates mehr, das können wir uns nicht mehr leisten auch aufgrund des neuen Autos. Da die Autos sich aufgrund des Reglements gleichen werden, werden wir einige Dinge ausprobieren. Vor allem in Las Vegas haben wir wieder normale Testsessions. Größere Entwicklungen machen wir nicht mehr."
... zum schlechten Rennstart: "Wir hatten noch einen zweiten Start und ich hatte etwas Angst vor diesem. Wir haben es in der Pause analysiert. Normalerweise sind wir gut bei den Starts, dieses Mal ging es in die Hose. Ich weiß nicht im Detail, warum sie nicht gut waren. Es waren nicht die besten Starts der Welt."
... zur guten Leistung nach den Problemen in den letzten Rennen: "Mich freut es in erster Linie extrem für das Team. Wir haben eine schwierige Zeit gehabt, da geht es intern rund. Es ist nicht einfach, da steht jeder massiv unter Druck. Unter Druck muss man schauen, dass man die richtigen Entscheidungen trifft und sauber miteinander umgeht, um da gemeinsam rauszugehen. Wir haben gut zusammengehalten und das sieht man auch in der Freude. So ein Tripleheader ist brutal - vor allem, wenn die Ergebnisse nicht kommen."
... zum Rennen: "Eine unentschuldbare Performance, da fehlen mir die Worte. Letzte Woche und die Woche zuvor stand das Auto auf dem zweiten Platz. Was wir damit gemacht haben, war schrecklich. Lewis hat da draußen überlebt - es tut mir einfach leid für beide. Es war schlecht und zeigt, wie schwierig das Auto ist. Wir müssen es definitiv besser für nächstes Jahr entwickeln. Es kann definitiv nicht sein, dass man vor sieben Tagen auf dem Podium steht und unter den schnellsten Autos ist und jetzt auf Platz acht landet."
… zur verminderten Testzeit an einem Sprintwochenende: "Wir kämpfen nicht gegen die Weltmeister an Sprintwochenenden. Wir müssen hart arbeiten, um das hinzubekommen. Trotzdem erklärt das nicht, was schieflief. Das Auto hat sich angefühlt wie auf drei, nicht vier Rädern."
... ob mit dem Auto noch ein Saisonsieg möglich sei: "Dieses Auto verdient keinen Sieg. Wir müssen für die letzten zwei Rennen pushen. Wir müssen schauen, was wir auf einer anderen Strecke in Las Vegas und auch in Abu Dhabi machen können. Die Performance heute war unterirdisch."
... zur Ursache der Probleme: "Der Speed auf der Geraden war ein Problem, aber nicht der Hauptgrund. Der Hauptgrund war, dass sie nicht um die Kurven gekommen sind mit den großen Flügeln und die Reifen aufgefressen haben."
... zum Ausfall von George Russell: "Das Problem war eine Überhitzung der gesamten Antriebseinheit. Das ist jetzt so, wie es ist. Ich weiß nicht, ob wir überhaupt in den Punkten gelandet wären. Das ist jetzt das kleinere Problem."
... zur Leistung von McLaren: "Das wird noch ein wenig dauern und dennoch sind sie näher rangekommen. Auch Max Verstappen hat man am Anfang angemerkt, dass er zurückhaltender war. Einmal sah es knapp aus, das hatte er nicht freiwillig gemacht - er hatte aber auch die älteren Reifen. Die sind da - allerdings muss Piastri sich in den Rennen noch steigern."
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